[Pirateninfo] FW: Britischer Umweltausschuss gegen Gen-Mais von BAYER

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Don Mar 4 16:39:30 CET 2004


Betreff: Britischer Umweltausschuss gegen Gen-Mais von BAYER

Pressemitteilung vom 4. März 2004 
Britisches Parlament gegen Gen-Mais von BAYER 

Wegen Mißerfolgs: Management von BAYER BioScience wird entlassen 

Der Umweltausschuss des britischen Parlaments stellt sich gegen Pläne der 
Regierung Blair, den Anbau von gentechnisch verändertem Mais zuzulassen. Die 
Abgeordneten bezeichnen die bisher durchgeführten Tests als "ungültig" und fordern 
vor einer möglichen Zulassung mehrjährige Feld-Versuche. Besonders bedenklich 
ist nach Meinung des Environmental Audit Committee die drohende gentechnische 
Verunreinigung konventioneller Nutzpflanzen. 

Ebenfalls gestern wurde bekannt, dass Paul Rylott, Chef von Bayer BioScience 
sowie Vorsitzender des einflußreichen Lobbyverbands Agricultural Biotechnology 
Council (ABC), mit sofortiger Wirkung entlassen wurde. Mit Rylott muss die 
gesamte europäische Führung von BioScience ihren Hut nehmen. Britische Zeitungen 
vermuten, dass der Rauswurf Rylotts mit dem Scheitern des 
Gentechnik-Programms von BAYER zusammen hängt. 

Der Umweltausschuss im britischen Unterhaus bezeichnete den 3jährigen 
Feldversuch mit Gen-Mais, dessen Ergebnisse als Grundlage der Zulassung dienen 
sollen, als unbrauchbar. Das Vergleichsfeld mit konventionellem Mais war mit dem 
verbotenen Wirkstoff Atrazin behandelt worden - nur so kam das Ergebnis zustande, 
dass Gen-Mais ökologisch günstiger ist als konventioneller Mais. "Bis heute 
sind die langfristigen Risiken gentechnisch veränderter Nahrungsmittel 
unbekannt. Zwar folgte die Regierung Blair bislang blind den Wünschen der 
Gentech-Industrie, aber im britischen Parlament scheint es noch ein Gespür für die 
berechtigten Bedenken der Bevölkerung zu geben", kommentiert Markus Saxinger von der 
Coordination gegen BAYER-Gefahren. 

Premierminister Blair versucht vehement, genmanipuliertes Saatgut zuzulassen. 
Anfang der Woche war ein heikles Protokoll des Kabinetts an die 
Öffentlichkeit gelangt, wonach die öffentliche Kritik an Gentechnik "zermürbt" werden 
solle. Nach dem Willen vieler Parlamentarier wird es eine Zulassung 
genmanipulierten Saatguts jedoch vor den Unterhauswahlen nicht mehr geben, so dass in diesem 
Jahr kein großflächiger Anbau mehr stattfinden kann. 

Für BAYER CropScience bedeutet das Votum des britischen Parlaments einen 
erneuten Rückschlag. Der europäische Marktführer von genetisch manipuliertem 
Saatgut hatte sich von der britischen Zulassung von Gen-Mais den Durchbruch in 
Europa erhofft. Ein erster Antrag auf Zulassung von Gen-Mais in Großbritannien 
scheiterte am Widerstand von Wales und Schottland. Auch die belgische Regierung 
lehnte kürzlich einen Antrag von BAYER auf Zulassung von Gen-Raps wegen 
ökologischer Risiken ab. 



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