[Pirateninfo] Fw: 13.9. Köln: Protestaktionen zu Gentech-Konferenz / A lternativveranstaltung am Vortag

BUKO mail at buko.info
Mit Aug 11 12:56:08 CEST 2004


----- Original Message -----
From: CBGnetwork
Sent: Monday, August 09, 2004 4:46 PM
Subject: 13.9. in Köln: Protestaktionen zu Gentech-Konferenz


Vom 12. bis 15. September findet in der Kölner Messe die Agricultural
Biotechnology International Conference statt. Die ABIC gehört zu den
"weltweit wichtigsten Konferenzen zur Bio- und Gentechnik" und richtet
sich an "Wissenschaftler, Industrie-Vertreter, Investoren und
Politiker". Angemeldet sind die 20 größten Agrar- und
Nahrungsmittelmultis der Welt: Monsanto, Nestlé, Bayer CropScience,
Syngenta, etc.

Alternativkonferenz mit Vandana Shiva und anderen ReferentInnen am 12.9.
2004

Protestaktionen an der Kölner Messe am 13.9. 2004

Am 12. und 13. September werden die Lobbyisten aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik mit jenen rechnen müssen, die sich nicht von
PR-Veranstaltungen und von Fortschrittsmythen beeindrucken lassen: die
zahllosen Gentechnik-Kritiker/innen in Bauernorganisationen des Südens
und Europas, in Konsumenten-Gruppen, Umweltverbänden, Kirchen sowie
Initiativen gegen die neoliberale Weltwirtschaftsordnung.

Alternativ-Konferenz 12. Sept., Maternushaus (Kardinal-Frings Str)
15:00 - 20:00 Uhr

Zu globaler Handelspolitik und genmanipulierter Nahrung und Patenten
sprechen:

Vandana Shiva (Indien, Research Foundation for Science, Technology and
Ecology)

Rafael "Kaps" Mariano (Philippinen, Bauernorganisation KMP) (angefragt)
und Irene Fernandez (Malaysia, Tenaganita ). Beide sind engagiert in der
People's Caravan for Food Sovereignty, die im September asienweit in 13
Ländern stattfindet

Gérald Choplin (Coordination Paysanne Europeanne (CPE), Via Campesina)
(angefragt)

Christoph Then (Greenpeace Deutschland)

Die Veranstaltung wird getragen von: Brot für die Welt, Misereor,
Greenpeace, BUND Köln, attac Köln, Netzwerk gentechnikfreies Oberberg,
BioSkop-Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften, Gen-ethisches
Netzwerk, Pesticide Action Network Asia and the Pacific (PAN AP), BUKO
Agrar-Koordination, Coordination gegen BAYER-Gefahren, Netzwerk gegen
Neoliberalismus, Bonner AK gegen Gentechnologie, BUKO Kampagne gegen
Biopiraterie

Kontakt: BioSkop e.V.: Erika Feyerabend Tel. 0201-53 66 706;
erika.feyerabend at t-online.de; Misereor: Bernd Nilles Tel. 0241 - 442515;
nilles at misereor.de

Die Probleme der Gegenwart werden in Konzernetagen und
Hightech-Laboratorien geschaffen!

Das erklärte Ziel der Konferenz ABIC 2004: die landwirtschaftliche
Gentechnik soll auch in Europa profitabel genutzt werden - gegen den
Willen einer erdrückenden Mehrheit von Verbraucher/innen und
Produzenten. Deshalb reden die Betreiber ausschließlich die "Vorteile
der Gentechnik weltweit, insbesondere auch für die Länder des Südens"
herbei. Die Illusion einer "Ausbreitungskontrolle" wird beschworen und
die unhaltbare Behauptung einer "Koexistenz von genetisch manipulierten
Organismen (GMOs) und herkömmlichen Pflanzen" verbreitet. Public
Relations wie diese sollen die Vermarktung von "Goldenen Reis" für den
Süden ankurbeln und den europäischen Markt mit vermeintlichen
"Konsumentenvorteilen" garnieren. Der Kongress findet erstmalig in
Deutschland statt. Hans Kast von BASF Plant Science sieht die Chance,
nach fünf Jahren der Stagnation durch Bürgerproteste und langwierige
Verhandlungen in der Europäischen Union, endlich genmanipulierte Nahrung
in Europa zu kommerzialisieren. Die Richtlinien zur Gentechnologie, zur
Kennzeichnung und Koexistenz herkömmlicher und genetisch aufgerüsteter
Landwirtschaft würden nun die nötige Rechtssicherheit bieten "für die
Ausbeutung des großen Potentials für Pflanzen-Biotechnologie in der
europäischen Ökonomie". Auch das neue deutsche Gentechnik-Gesetz schafft
erste Planungssicherheiten für den Anbau genmanipulierter Nutzpflanzen.

Unsere Antworten:

  a.. Der Hunger in den Ländern des Südens ist weder Folge mangelnder
Produktivität von Kleinbauern und -bäuerinnen, noch wird er mit
genmanipuliertem Staatgut bekämpft. Lösungswege sind: gerechte Zugang zu
Land, Wasser, Saatgut und landwirtschaftlichen Produktionsmitteln.
  b.. Die Vielfalt von Pflanzen wird nicht mittels Gen-Forschung und
Gen-Patenten gesichert, sondern durch verbrauchernahen Anbau und
ökologische Landwirtschaft. Die Politik der Welthandelsorganisation
(WTO) fördert statt dessen Billigimporte, Dumping und Monokulturen für
den Export, denen kein lokaler Markt und keine Pflanzensorte auf Dauer
Paroli bieten kann.
  c.. Schmackhafte und bekömmliche Nahrung wird nicht von der
Europa-Politik garantiert, sondern von kleinen und mittelständischen
Betrieben, Bio-Bauern/Bäuerinnen und aufmerksamen Konsumenten. Mit der
Aufhebung des Moratoriums gegen den Anbau genmanipulierter Nutzpflanzen
hat diese Bürokratie die Tür aufgestoßen für jene Saatgut- und
Agrochemie-Giganten, die über 30% des kommerziellen Saatgut-Marktes
dominieren.
Protestaktion: am Montag, den 13. September 2004 werden kritische
Organisationen und Initiativen ab 10:30 Uhr vor der Kölner Messe
deutlich machen, dass die Hightech-Lösungen aus Labor und Konzernetagen
unerwünscht sind.

Am Mittwoch, den 15. September 2004 referiert Martin Sundermann von der
BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie um 19:30 im Naturfreundehaus Köln-Kalk,
Kapellenstr. 9a

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren beteiligt sich an den
Protestaktionen am 13. September und sucht hierfür noch Unterstützung.
Bei Interesse bitte unter CBGnetwork at aol.com melden.

Coordination gegen BAYER-Gefahren

CBGnetwork at aol.com
www.CBGnetwork.de
Tel: 0211-333 911
Fax 040 - 3603 741835

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