[Pirateninfo] [Fwd: Gefahr genetischer Kontamination von Mais in Chiapas]

Silke Pohl silke.pohl at jpberlin.de
Mon Mai 5 16:22:37 CEST 2003


-------- Original Message --------
Subject: Gefahr genetischer Kontamination von Mais in Chiapas
From: pcl at nexgo.de
Date: Sun, May 4, 2003 9:13 pm
To: Chiapas98 <list at postman.arcor.de>

From:	gruppeBASTA at gmx.de
Subject:	Poonal 570: Einheimischer Mais in Chiapas in Gefahr
Date sent:	Fri, 2 May 2003 16:08:01 +0200 (MEST)

Poonal Nr. 570
Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes
lateinamerikanischer Agenturen vom 29. April 2003

MEXIKO

Einheimischer Mais in Chiapas in Gefahr

(San Cristobál de las Casas, 22. April 2003, adital-poonal).- Conrado
Márquez, Spezialist und Professor an der Autonomen Universität von
Chapingo, sagte, es bestehe das Risiko, dass in Chiapas der einheimische
M ais verschwinden wird. Grund dafür sei die Kreuzung
mit genetisch verändertem Mais, der im ganzem Gebiet von Frailesca gesä
t wird. Er erklärte weiter, die ersten negativen Effekte der
Verwendung von genmanipuliertem Saatgut sei das Sterben von nützlichen I
nsekten wie Bienen und Schmetterlingen.

In einem Interview im Rahmen des vierten Maya-Mais-Treffens erklärte der
 Ingenieur, dass im Gebiet von Frailesca, sowohl im Inland
als auch an der Küste, genetisch veränderter Mais geerntet wurde, der
den heimischen Mais verdränge. Obwohl die mexikanische
Regierung es immer wieder leugne, gäbe es nur noch einige Regionen, wo d
er einheimische Mais angebaut wird.

Auch wenn in den Hochebenen von Chiapas keine genetischen Veränderungen
am Mais vorgenommen wurden und es deshalb
keinen Mais dieser Art gibt, besteht trotzdem das Risiko, dass beim
Import
 von Maissamen aus den Vereinigten Staaten, dieser
sich im restlichen Land verbreitet.

Das größte Risiko bestehe darin, dass der genetisch veränderte Samen ,
die Gene des einheimischen Maises beeinflusst, erklärt
Márquez, und so im Laufe der Zeit der natürliche, also genetisch nicht
 veränderte, Mais verloren gehe.

Gleichzeitig sprach er über negativen Folgen des Anbaus von genetisch
verändertem Mais. Seine toxische Wirkung vernichte nützliche Insekten
wie Schmetterlinge und Bienen, gesundheitliche Schäden für
Menschen seien jedoch bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen worden.

Allerdings ist die Gesetzgebung in einigen europäischen Ländern sowie
in den USA strenger in Bezug auf die Verarbeitung genetisch
veränderter Lebensmittel und schreibt eine Kennzeichnung der entsprechen
den Produkte vor, so dass der Verbraucher selbst
entscheiden kann. Diese Kennzeichnung gibt es in Mexiko nicht.

"Man schätzt, dass von den sechs Millionen Tonnen Mais, die aus den
Vereinigten Staaten importiert werden, 30 Prozent genetisch verändert
sind. Allerdings weiß niemand genau, in welchen Produkten dieser Mais
verwendet wird, vermutlich in Tortillas und Tierfutter", sagte Márquez.

In diesem Zusammenhang kritisierte er, dass die mexikanische Regierung
die se Importe nicht streng kontrollieren würde, sondern
den
nordamerikanischen Firmen die komplette Freiheit lasse.

Er ergänzte noch, dass Mexiko das einzige Land sei, in welchem es 41
Maissorten und 300 Varianten gäbe. Er machte seinen Zuhörern klar, das s
es in Chiapas 17 dieser Varianten gäbe, weshalb der
Jahrtausend alte Samen ein Erbe sei, welches man erhalten und schützen m
üsse.