[IMI-List] [0683] Studie: Militärische Mobilität / Hompage IMI-Kongress / Vernetzte Waffenschmieden

IMI-JW imi at imi-online.de
Fr Sep 26 12:24:49 CEST 2025


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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0683 – 28. Jahrgang
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Liebe Freundinnen und Freunde,

In dieser IMI-List finden sich:

1.) Neue Infos v.a. die Homepage zum IMI-Kongress „Militärrepublik? 
Verweigern!“ (15./16.11.2025).

2.) Der Hinweis auf das Projekt „Vernetzte Waffenschmieden – 
Rüstungsindustrie in Deutschland“;

3.) IMI-Studie: Militärische Mobilität - Korridore der Aufrüstung (mit 
Abstecher zum aktuellen Manöver „Red Storm Bravo“);


1.) IMI-Kongress „Militärrepublik? Verweigern!“ (15./16.11.2025).

Langsam aber stetig schiebt sich das Programm für den IMI-Kongress am 
15./16. November 2025 zusammen. Jetzt haben wir in jedem Fall das 
Programm samt Ort (Mensa Uhlandstrasse, Uhlandstrasse 30) und weiteren 
Informationen auf unsere Internetseite gestellt: 
https://www.imi-online.de/2025/09/26/imi-kongress-2025-militaerrepublik-verweigern/ 




2.) Überblick zu den Akteuren der Rüstungsindustrie

IMI-Vorstand Andreas Seifert hat frisch das bei der RLS auffindbare 
Projekt „Vernetzte Waffenschmieden – Rüstungsindustrie in Deutschland“ 
aktualisiert. Hier die dazugehörige IMI-Mitteilung:

IMI-Mitteilung
Überblick zu den Akteuren der Rüstungsindustrie
https://www.imi-online.de/2025/09/25/ueberblick-zu-den-akteuren-der-ruestungsindustrie/ 

IMI (25. September 2025)

Die mediale Aufmerksamkeit, die die Rüstungsindustrie genießt, kommt im 
Tenor von „endlich“, „wichtig“ und „nicht genug!“ daher – flankiert von 
wohlwollenden Berichterstattungen zu Waffensystemen aller Art. Das 
findet vor allem die Rüstungsindustrie selbst gut - es treibt ihre 
Aktienkurse nach oben und senkt die Hemmschwelle in der breiten Masse, 
sie als notwendigen, ggf. sogar nützlichen Bestandteil einer Ökonomie 
positiv zu begreifen. Die Politik ist bemüht, die Hindernisse auf dem 
Weg zu einer noch lukrativeren Zukunft und der Ausweitung einer 
gesellschaftlich unproduktiven Branche zu beseitigen. Sie ist dafür 
bereit Bürokratie abzubauen, das Recht zu schleifen und die Prioritäten 
weg von einer gerechten Gesellschaft zu mehr Kontrolle und Repression zu 
verschieben.
Es ist eine Branche, mit der sich auch Pazifisten und Antimilitaristen 
auseinander setzen müssen, wollen sie dem rüstungsfreundlichen 
Mediengewitter etwas entgegen setzen. Um hier einen Einstieg zu 
ermöglichen, hat die IMI immer wieder schon ausführlich dargestellt, wo 
in Deutschland überall Rüstung stattfindet, wie Rüstungsunternehmen 
miteinander verflochten sind oder auch wie sie auch im internationalen 
Rahmen eine (meist schlechte) Rolle gespielt haben. Siehe dazu zum 
Beispiel den erstmals 2012 erschienenen „Rüstungsatlas 
Baden-Württemberg“ (und die Aktualisierung 2017) oder das „Handbuch 
Rüstung“ aus dem Jahr 2022.

Im selben Jahr haben wir auch mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung an der 
Web-Seite "Vernetzte Waffenschmieden" gearbeitet, die einen Überblick 
über die wichtigsten Akteure in Deutschland geben sollte. Die Dynamik 
der Branche der letzten Jahre hat uns nun dazu gebracht, diese Übersicht 
grundlegend zu überarbeiten und aktuelle Zahlen und Entwicklungen 
aufzugreifen. Bei dieser Zusammenstellung geht es weniger um Umsatz- 
oder Beschäftigungszahlen, sondern um die Geschichte und die jeweiligen 
Geschäftsfelder.
Die nun aktualisierte Seite kann unter 
https://www.rosalux.de/vernetzte-waffenschmieden aufgerufen werden.



3.) IMI-Studie „Militärische Mobilität – Korridore der Aufrüstung“

In Hamburg hat das Manöver „Red Storm Bravo“ begonnen, wobei unter 
anderem geprobt werden soll, dass Demonstrationen nicht die schnelle 
Verlegung von Truppen behindern (gut, dass dagegen auch reale Proteste 
stattfinden). In der neuen IMI-Studie „Militärische Mobilität – 
Korridore der Aufrüstung“ spielt auch dieses Manöver eine Rolle und es 
wird in den Zusammenhang mit den Bemühungen eingeordnet, einen 
reibungslosen und schnellen Transport von Gütern und Soldat*innen auf 
verschiedene mögliche Kriegsschauplätze mit Russland zu gewährleisten. 
Das Ganze firmiert unter dem Begriff der „Militärischen Mobilität“, 
wobei drei Regionen und vier Korridore entscheidend sind, die in der 
Studie ausführlich beschrieben werden.

IMI-Studie 2025/04
Militärische Mobilität – Korridore der Aufrüstung
https://www.imi-online.de/2025/09/25/militaerische-mobilitaet-korridore-der-aufruestung/ 

Jonathan Jokisch (25. September 2025)


INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung
Vorläufer der Korridore: TEN-V und Military Schengen
Von der militärischen Mobilität zu vier Korridoren
Von der militärischen Mobilität zu vier Korridoren
Grand Quadriga – mit dem Schiff nach Osteuropa
Grand Central – auf der Schiene nach Osteuropa
Grand South – an die Küste des Schwarzen Meeres
Ausbau der Korridore
Ausgaben: Vorfahrt Militär
Logistik für die Defensive oder Offensive
Anmerkungen

Gesamte Studie hier herunterladen: 
https://www.imi-online.de/2025/09/25/militaerische-mobilitaet-korridore-der-aufruestung/ 


Einleitung

Im Jahr 2016 veröffentlichte der US-amerikanische Geopolitik-Thinktank 
RAND die Ergebnisse einer Untersuchung über einen möglichen russischen 
Überfall auf das Baltikum.[1] Es wurden verschiedene Szenarien der 
Kampfhandlungen durchgespielt, aber in allen Fällen wurden die drei 
Länder Estland, Lettland und Litauen innerhalb von 60 Stunden durch 
Russland erobert. Die Studie geht davon aus, dass das Bündnis sich zwar 
auf einen unerwarteten Angriff auf das NATO-Territorium im Baltikum 
vorbereiten kann, doch aus dem Ausland zur Unterstützung lediglich 
leicht bewaffnete Truppen rechtzeitig eintreffen könnten. Am Ende würden 
22 russische Bataillone, mit einigen schweren Kräften – Panzertruppen – 
gegen 12 leicht ausgerüstete Bataillone der NATO kämpfen. Dabei würden 
die NATO-Streitkräfte vollkommen unterlegen sein, da nicht rechtzeitig 
schwere Kräfte zur Unterstützung kommen könnten.

Auf diesen Umstand hat die NATO versucht, auf drei Ebenen zu reagieren, 
um eine vermeintlich unausweichliche Niederlage von vornherein zu 
vermeiden. Es werden schwere Kräfte, wie die Brigade Litauen, dauerhaft 
im Baltikum sowie in  anderen osteuropäischen Staaten  stationiert. 
Außerdem werden schnell verlegbare Kräfte, die auch Panzer umfassen, 
aufgestellt und die Logistikwege an die Ostgrenze der NATO bzw. EU 
ausgebaut. Da die ersten beiden Schlussfolgerungen viel beleuchtet 
wurden[2], weniger jedoch wie NATO und EU ein Netz für die Verlegung von 
Truppen und Fahrzeugen aufbauen, steht dieses Thema hier im Zentrum. Da 
die RAND-Studie nicht nur Schlüsse für das Baltikum zulässt, wurde die 
militärische Mobilität in ganz Europa auf die Prioritätenliste gesetzt. 
Ein Ziel der NATO, das ab 2025 von jedem Mitgliedsstaat mit bis zu 1.5% 
des Bruttoinlandsprodukt (BIP) finanziert werden soll.[3] Für die 
Bundesregierung würde das nach heutigem Stand jährlich Ausgaben von 70 
Mrd. € für die militärische Infrastruktur umfassen.  Sehr viel von 
diesem Geld wird in die Verlegegeschwindigkeit und Sicherheit der 
Logistik im Krieg gegen Russland fließen. Das zentrale Element ist dabei 
ein Netz aus vier Korridoren, die an verschiedene Regionen an der 
Ostfront führen. Die Korridore werden seit einigen Jahren beübt und 
durch EU, sowie nationale Gelder weiter ausgebaut.

Gesamte Studie hier herunterladen: 
https://www.imi-online.de/2025/09/25/militaerische-mobilitaet-korridore-der-aufruestung/



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