[IMI-List] [0660] IMI-Analyse: Mittelstreckenraketen / Podcast / Zivilklauseln
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Di Jul 16 14:07:38 CEST 2024
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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0660 – 27. Jahrgang
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Liebe Freundinnen und Freunde,
in dieser IMI-List finden sich
1.) Hinweise auf neue Beiträge auf der IMI-Internetseite, u.a. eine neue
Ausgabe des IMI-Podcasts und über die Auseinandersetzungen um
Zivilklauseln;
2.) eine IMI-Analyse zur angekündigten Stationierung von
Mittelstreckenwaffen in Deutschland.
1.) Neue Beiträge auf der IMI-Internetseite
Im neuen IMI-Podcast (Nr. 28) geht es um die Wehrpflicht-Debatte, zu der
auch bald eine ausführliche Studie erscheinen wird und um einen
kritischen Blick auf Sanktionen (dazu auch die IMI-Studie 2024/04).
IMI-Mitteilung
Antimilitaristischer Podcast Ausgabe 28
Wehrpflicht-Debatte und Sanktionskritik
https://www.imi-online.de/2024/07/11/antimilitaristischer-podcast-ausgabe-28/
(11. Juli 2024)
IMI-Standpunkt 2024/15
Bayern: Der zugespitzte Kampf um Zivilklauseln und die Freiheit der
Wissenschaft
https://www.imi-online.de/2024/07/09/bayern-der-zugespitzte-kampf-um-zivilklauseln-und-die-freiheit-der-wissenschaft/
Christoph Marischka (9. Juli 2024)
IMI-Standpunkt 2024/14 (Update: 16.7.2024)
Militärausgaben 2025-2028: Rüstung außer Rand und Band
https://www.imi-online.de/2024/07/08/militaerausgaben-2025-2028-ruestung-ausser-rand-und-band/
Jürgen Wagner (8. Juli 2024)
2.) IMI-Analyse: Mittelstreckenraketen
Uns allen steckt wohl noch der Schock in den Knochen, den die kürzliche
Ankündigung hinterließ, wieder US-Mittelstreckenraketen in Deutschland
stationieren zu wollen. Es folgt eine heute nochmal aktualisierte erste
Einordnung:
IMI-Analyse 2024/33
„Das ist lange her, dass es das gab“
Stationierung von Mittelstreckenraketen in Deutschland mit Reichweite
bis Russland beschlossen [Grafiken und links nur im Internet]
https://www.imi-online.de/2024/07/11/das-ist-lange-her-dass-es-das-gab/
Jürgen Wagner (11. Juli 2024)
Eine Menge wurde beschlossen beim diesjährigen NATO-Gipfel: Der Ukraine
wurde ein „unumkehrbarer Weg“ Richtung NATO geebnet (wenn auch bewusst
auf ein Datum verzichtet wurde); für das kommende Jahr wurde dem Land
militärische Unterstützung im Umfang von 40 Mrd. Euro zugesagt,
einschließlich der Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen durch Dänemark und
die Niederlande; und zur Koordinierung der ganzen Waffen soll ein neues
700köpfiges NATO-Kommando in Wiesbaden eingerichtet werden.
Wiesbaden ist auch der Ort, der eng mit dem eigentlichen
sicherheitspolitischen Paukenschlag verbunden ist, der am Rande des
Gipfels verkündeten Entscheidung, ab 2026 US-Mittelstreckenraketen in
Deutschland zu stationieren. Mit einer solchen neuen Nachrüstung (oder
besser: Aufrüstung) sind beträchtliche Risiken für eine weitere
Eskalation mit Russland im Allgemeinen und für Deutschland im Besonderen
verbunden.
INF-Vertrag: Mutwillig abgeräumt
Die nun angekündigte Stationierung der Mittelstreckenraketen wäre früher
durch den 1987 unterzeichneten russisch-amerikanischen INF-Vertrag
(Intermediate Range Nuclear Forces) verhindert worden. Er verbot die
Herstellung und Stationierung landgestützter Mittelstreckenraketen mit
einer Reichweite 500 bis 5500km. Außerdem sah er die verifizierbare
Verschrottung der vorhandenen Arsenale vor, was in der Folge auch
geschah – eine ganze hochgradig gefährliche Waffengattung wurde dadurch
aus der Welt geschafft!
Doch unter dem Vorwurf, Russland verletzte mit seinem Marschflugkörper
9M729 (NATO-Codename SSC-8) den Vertrag, kündigten die USA das Abkommen
im Februar 2019 auf. Natürlich ist es möglich, dass dies zutraf, doch es
wurde darauf verzichtet, dies auch zu beweisen. Russland jedenfalls
bestritt die Vorwürfe, gab an, das System habe eine Reichweite von 480
km (statt wie von den USA behauptet, 2.500km) und bot
Vor-Ort-Inspektionen an, mit denen sich die Ungereimtheiten nach
Experteneinschätzung hätten ausräumen lassen. Im Deutschlandfunk wurde
damals zum Beispiel der Verifikationsexperte Wolfgang Richter, Oberst
a.D. von der Stiftung Wissenschaft und Politik, zitiert, der sich über
solche Inspektionen folgendermaßen äußerte: „Das würde zumindest einmal
erlauben, das System zu überprüfen, die äußeren Dimensionen zu sehen,
und von daher abzuschätzen, handelt es sich um eine Langstreckenwaffe
oder nicht. Das Detail, also, wird die Rakete nur eine Reichweise von
480 Kilometern haben oder 520, dazu müsste man dann mehr wissen,
beispielsweise das Masseverhältnis zwischen Gefechtskopf und Tank. Aber
die unterstellte Abweichung ist eine sehr große, das könnte man alles
vor Ort feststellen.“
Lange in Planung
Auch in der Folge bot Russland wiederholt ein Moratorium auf die
Stationierung von Mittelstreckenraketen an, stieß damit in den USA aber
auf taube Ohren, die ohnehin bereits mit der (mutmaßlich lange vorher
geplanten und beschlossenen) Entwicklung von Mittelstreckenraketen
begonnen hatten. So räumte US-Colonel Michelle Baldanza bereits im März
2019 gegenüber Reuters ein, die USA habe mit „Fabrikationsaktivitäten
begonnen“, die „bis zum 2. Februar nicht mit den US-Verpflichtungen
unter dem [INF-]Vertrag zu vereinbaren gewesen wären.“
Im Zentrum der US-Kriegsplanungen stehen vernetzte
teilstreitkräfteübergreifende Einheiten (Multi Domain Task Forces,
MDTF), von denen die erste zu Testzwecken bereits 2017 aufgestellt
wurde. Womöglich von Anfang an, spätestens aber aus einem Schaubild der
US-Armee vom März 2021 geht eindeutig hervor, dass drei
Mittelstreckensysteme integrale Bestandteile dieser Einheiten sind:
HIMARS; MRC und LHRW.
Für das Raketen-Abschusssystem HIMARS (High Mobility Artillery Rocket
System) befindet sich aktuell eine Boden-Boden-Rakete (Precision Strike
Missile, PrSM) mit einer Reichweite über 500km in Entwicklung, die ab
2025 in Serienproduktion gehen soll. Für den europäischen Kontext
relevanter sind aber die beiden anderen Systeme, über die bei der
Stiftung Wissenschaft und Politik nachzulesen war: „Die sogenannte
Mid-Range Capability (MRC) soll auf Grundlage der bestehenden Standard
Missile 6 (SM‑6) und des Tomahawk-Marschflugkörpers entwickelt werden
und eine Reichweite zwischen 500 und 1.500 km haben [aktuell wird in der
Presse meist von 2.500km gesprochen]. Zur weiteren Ausstattung der MDTF
soll eine neue landgestützte Hyperschallrakete – die Long-Range
Hypersonic Weapon (LRHW) – gehören, die eine Reichweite von mehr als
2.700 km hätte.“
Niemand hat die Absicht…
Im September 2021 wurde die in der Wiesbadener Clay-Kaserne beheimatete
europäische MDTF offiziell aktiviert. Als dazugehöriges
Gefechtsfeldfeuerkommando zur Koordination von Raketen unterschiedlicher
Reichweite wurde am 8. November 2021 das 56. Artilleriekommando wieder
in Dienst gestellt. In vielfacher Hinsicht war dieser Schritt
symptomatisch, war es doch diese Einheit, die als europäisches Kommando
der US-amerikanischen Pershing-Raketen fungierte und die in den
Ruhestand geschickt wurde, nachdem sie durch den INF-Vertrag überflüssig
geworden war.
Dennoch stritten die Regierungen der USA und Deutschlands lange vehement
ab, dass eine Stationierung von Mittelstreckenwaffen geplant sei. In
einer Antwort des Hessischen Landtags vom 25. Februar 2022 wurde sogar
nicht nur wie in einer vorherigen Antwort der Bundesregierung
abgestritten, dass es aktuell derartige Pläne gäbe, sondern auch
vehement verneint, dass dies künftig der Fall sein könnte: „Der
Bundesregierung ist keine Entscheidung der Regierung der Vereinigten
Staaten zur Stationierung hypersonischer Mittelstreckenraketen im Sinne
der Fragestellung bekannt. Der Hessischen Landesregierung ist keine
Entscheidung der Regierung der Vereinigten Staaten zur Stationierung von
Hyperschall-Mittelstreckenraketen oder anderen Waffen der
Raketen-Fernartillerie im Sinne der Fragestellung bekannt. Insoweit wird
auch auf die gleichlautende Antwort des Auswärtigen Amts vom 23.
Dezember 2021 auf die schriftliche Frage des Abgeordneten Ali Al-Dailami
(Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag) (Bundestagsdrucksache
20/311) zu möglichen Raketenplänen der U.S. Regierung in Wiesbaden
verwiesen. Das BMVg sowie USAREUR-AF lassen ebenfalls auf Nachfrage der
Hessischen Landesregierung verlautbaren, dass eine Stationierung von
Waffensystemen jeglicher Art unter dem 56. Artilleriekommando in
Mainz-Kastel weder gegenwärtig der Fall noch zukünftig in Planung ist.“
Niemand hatte also die Absicht Mittelstreckenraketen zu stationieren –
bis sie dann ankündigten, dies doch tun zu wollen.
Fait accompli
Am 10. Juli 2024 verbreiteten die USA und Deutschland eine gemeinsame
Erklärung, in der die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen
angekündigt wurde. In der deutschen Fassung liest sich das so: „Die
Vereinigten Staaten von Amerika werden, beginnend 2026, als Teil der
Planung zu deren künftiger dauerhafter Stationierung, zeitweilig
weitreichende Waffensysteme ihrer Multi-Domain Task Force in Deutschland
stationieren. Diese konventionellen Einheiten werden bei voller
Entwicklung SM-6, Tomahawks und derzeit in Entwicklung befindliche
hypersonische Waffen umfassen. Diese werden über deutlich größere
Reichweite als die derzeitigen landgestützten Systeme in Europa verfügen.“
Mehr als diese knappe Erklärung ist zunächst einmal nicht zu erfahren,
unter anderem fehlen Angaben, an welchem Ort bzw. welchen Orten diese
Waffen in welcher Zahl und zu welchen Kosten stationiert werden sollen
(Grafenwöhr wäre ein möglicher Kandidat). Außerdem ging das Ganze nun
ohne parlamentarische oder gar öffentliche Debatte über die Bühne, was
bei einer Entscheidung von dieser Tragweite allein schon mehr als
kritikwürdig ist. Auch die ARD-Korrespondentin Helga Schmidt zeigte sich
in ihrem Kommentar auffällig perplex: „Damit hatte niemand hier beim
Gipfel in Washington gerechnet, dass die USA wieder Marschflugkörper in
Deutschland stationieren. Da ist die Rede vom Typ Tomahawk und das
besondere an diesen Waffen ist, dass sie im Tiefflug weit ins
gegnerische Gebiet eindringen können, also das würde bedeuten, dass in
Deutschland wieder Waffen stationiert sind, die bis nach Russland
reichen. Das ist lange her, dass es das gab.“
Hochriskante Systeme
Bei all der Aufregung drängt sich natürlich die Frage auf, was denn nun
das Problem an diesen Waffen ist. Die Süddeutsche Zeitung etwa ist
schnell mit der Versicherung bei der Hand, das alles sei halb so wild:
„Die Fraktionen der Ampelkoalition sind dem Vernehmen nach ebenso wie
die Union über die seit einigen Monaten laufenden Verhandlungen zwischen
Washington und Berlin im Bilde. Der Vergleich mit dem
Nato-Doppelbeschluss von 1979, dem der Bundestag im November 1983
zustimmte, ist in vielerlei Hinsicht schief.“
Das einzige Argument der Zeitung besteht darin, dass die Raketen nach
aktuellen Verlautbarungen mit konventionellen und nicht wie in den
1980er Jahren atomaren Sprengköpfen bestückt werden sollen. Deshalb kann
aber noch lange keine Entwarnung gegeben werden, denn im selben Artikel
beschreibt die Zeitung die Gefahr dieser Waffen dann doch selbst: „Die
Waffensysteme sind aber geeignet, um etwa Befehlsstände und
Bunkeranlagen anzugreifen.“ Noch etwas genauer wurden die „Qualitäten“
dieser Waffen etwa bei BR24 beschrieben: „Die Marschflugkörper (‚Cruise
Missiles‘) sind wie auch das deutsche Waffensystem Taurus in der Lage,
im Tiefflug weit in gegnerisches Gebiet einzudringen und wichtige Ziele
zu zerstören. Dazu können Kommandostellen, Bunker und Radaranlagen
gehören.“
Noch gefährlicher ist die geplante Stationierung von Hyperschallwaffen
(„Dark Eagle“), vor deren Stationierung in der Ukraine (und anderswo)
von russischer Seite seit Jahren auf Schärfste gewarnt wurde (siehe
IMI-Analyse 2024/46). Es kann kein Zweifel bestehen, dass Moskau
derartige Waffen als ernste Bedrohung erachtet – ein Kernelement der
russischen Vorschläge für eine Beilegung der Ukraine-Krise vom 17.
Dezember 2021 enthielt die Forderung, dass keine landgestützten Kurz-
und Mittelstreckenraketen in Gebieten stationiert werden, von denen aus
sie Russland erreichen könnten.
Drastisch beschrieb Wladimir Putin seine Sichtweise auf diese
Waffensysteme in einer Rede zur Anerkennung der sogenannten
Volksrepubliken Donezk und Lugansk am 21. Februar 2022 mit diesen
Worten: „Nachdem die Vereinigten Staaten den Vertrag über Kurz- und
Mittelstreckenraketen gebrochen haben, entwickelt das Pentagon bereits
offen eine Reihe von bodengestützten Angriffswaffen, darunter
ballistische Raketen, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 5.500
Kilometern erreichen können. Wenn solche Systeme in der Ukraine
eingesetzt werden, können sie Ziele im gesamten europäischen Gebiet
Russlands sowie jenseits des Urals treffen. Tomahawk-Marschflugkörper
bräuchten weniger als 35 Minuten, um Moskau zu erreichen, 7 bis 8
Minuten für ballistische Raketen aus der Region Charkow und 4 bis 5
Minuten für Hyperschallraketen. Das nennt man, das Messer an der Kehle
zu haben. Und ich habe keinen Zweifel daran, dass sie diese Pläne
genauso umsetzen werden, wie sie es in den vergangenen Jahren immer
wieder getan haben, indem sie die NATO nach Osten ausdehnen und
militärische Infrastruktur und Ausrüstung an die russischen Grenzen
verlagern, wobei sie unsere Bedenken, Proteste und Warnungen völlig
ignorieren. Nach dem Motto: Entschuldigen Sie, die sind uns wurscht und
wir tun, was immer wir wollen, was immer wir für richtig halten.“
Das entschuldigt den russischen Angriff in keiner Weise, aber es zeigt,
welcher Stellenwert und welches Bedrohungspotential diesen Waffen in
Moskau beigemessen wird. Ob die Systeme nun in der Ukraine oder in
Deutschland stationiert werden, dürfte für Russland dabei kaum einen
Unterschied machen: Bei einem Tempo von rund 21.000kmh und einer
Reichweite von 3.000 Kilometern (laut Wikipedia) wäre die Dark Eagle
locker in der Lage, Ziele in Moskau zu erreichen – und das vom rund
2.100km entfernten Grafenwöhr aus in relativ wenigen Minuten (auch wenn
es mit Start und Beschleunigung sicher länger als 6 Minuten dauert, eine
Schätzung spricht etwa von unter 12 Minuten)!
Mit solch kurzer Vorwarnzeit wäre es russischen Abfangsystemen kaum
möglich, einen Angriff zu neutralisieren, allein Erkennung und
Verifikation würde länger in Anspruch nehmen. Hier geht es vor allem um
die Gefahr eines Enthauptungsschlages, mit dem die Führungsspitzen
ausgeschaltet werden könnten, vor dem man sich in Moskau Sorgen macht
(für die Drohung oder gar Durchführung flächendeckender Angriffe wäre
die Dark Eagle mit einem Stückpreis von rund 40 Mio. Dollar doch etwas
teuer). Es bleibt ein gefährliches Herabsetzen der Sicherheitsstandards,
indem auf Verdacht zurückgeschossen wird („launch on warning“) oder man
setzt bei Erkennung und Entscheidung auf KI-Systeme, was keinen Deut
beruhigender wäre. Zudem ist mit umfassenden Stationierungen entlang der
gesamten 2.500km langen Grenze zwischen Russland und der NATO zu rechnen.
Der emeritierte Physikprofessor Joachim Wernicke warnte bereits im
Dezember 2022 in einem Beitrag für den Bundesausschuss
Friedensratschlag: „Zur US-Aufrüstung mit Dark Eagle erklärte die
russische Regierung 2020, sie wolle keine landgestützten
Mittelstreckenraketen beschaffen. USA und NATO seien aufgefordert, sich
diesem Moratorium anzuschließen. Aber die westliche Antwort war
ablehnend. Hinter der Moskauer Initiative dürfte die erneute Furcht vor
einem US-Enthauptungsschlag stehen. […] Könnten also die USA durch einen
Enthauptungsschlag mit konventionellen Präzisionsraketen straflos die
russische Führung beseitigen und durch eigene Gefolgsleute ersetzen,
etwa um in Sibirien Raketen gegen China aufzustellen?“
Beunruhigende Fragen, auf die Antworten gefunden werden sollten, bevor
eine solch weitreichende Entscheidung getroffen und Deutschland damit zu
einem „Hochwertziel“ im neuen Raketenschach gemacht wird. Denn dass dem
der Fall sein wird, unterstreicht unter anderem Oberst a.D. Wolfgang
Richter, einer der führenden deutschen Rüstungskontrollexperten: „Wenn
es zu einem Konflikt mit Russland kommt, wird man natürlich versuchen
aus russischer Sicht diese Waffen zunächst einmal als Ziele
auszuschalten. [...] Es gibt ja Kommandobehörden, die sogenannte Multi
Domain Task Force hat ihren Sitz bereits in [...] Wiesbaden und das ist
dann natürlich ein erstrangiges Ziel.“
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