[IMI-List] [0404] Syrien: Giftgasangriffe - US-Strategie - Experimentelle Destabilisierung
IMI
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Fr Sep 27 17:17:39 CEST 2013
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Online-Zeitschrift "IMI-List"
Nummer 0404 .......... 16. Jahrgang ........ ISSN 1611-2563
Hrsg.:...... Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V.
Red.: IMI / Thomas Mickan/ Jonna Schürkes
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Liebe Freundinnen und Freunde,
in dieser IMI-List findet sich
1.) eine Zusammenstellung der zahlreichen Texte, die in jüngster Zeit zu
den Entwicklungen in Syrien auf der IMI-Homepage erschienen sind;
2.) Der soeben in der Graswurzelrevolution erschienene Artikel
"Experimentelle Destabilisierung", der sich ebenfalls mit dem Thema
Syrien beschäftigt..
1.) Neue IMI-Texte zu Syrien
Soeben wurde der Artikel "Syrien: Giftgasangriffe und die Verstetigung
des Bürgerkrieges" auf die IMI-Homepage gestellt, der sich sowohl
ausführlich mit den verschiedenen Argumenten auseinandersetzt, wer für
die Giftgasangriffe in Syrien zu verantworten ist, als auch die
US-Syrien-Strategie in den Blick nimmt:
IMI-Analyse 2013/027
Syrien: Giftgasangriffe und die Verstetigung des Bürgerkrieges
http://www.imi-online.de/2013/09/27/syrien-giftgasangriffe-und-die-verstetigung-des-buergerkrieges/
Jürgen Wagner (27. September 2013)
Weitere in letzter Zeit erschienene IMI-Texte zum Thema sind:
IMI-Standpunkt 2013/051
Syrien: Zusammensetzung der Aufständischen
http://www.imi-online.de/2013/09/16/syrien-zusammensetzung-der-aufstaendischen/
Jürgen Wagner (16. September 2013)
IMI-Standpunkt 2013/046
Außenpolitik als Totalausfall: Eine Intervention in Syrien ohne Sinn,
Zweck und Verstand
http://www.imi-online.de/2013/08/28/aussenpolitik-als-totalausfall-eine-intervention-in-syrien-ohne-sinn-zweck-und-verstand/
Christoph Marischka (28. August 2013)
IMI-AKTUELLs zu Syrien:
Syrien: Rebellenabspaltung (27. September 2013)
http://www.imi-online.de/publikationen/imi-aktuell/
Japan: Truppen nach Syrien? (25. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/25/japan-abruestungstruppen-in-syrien/
Syrien: Hobbesche Verhältnisse (25. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/25/syrien-hobbesche-verhaeltnisse/
Syrien: Waffenstilstand? (20. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/20/syrien-waffenstilstand/
Syrien: Zunehmende Skepsis (19. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/19/%ef%bb%bfsyrien-zunehmende-skepsis/
ALBAs Syrien-Position (17. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/17/albas-syrien-position/
Syrien: USA liefern Waffen (13. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/13/syrien-usa-liefern-waffen/
Syrien und die deutschen Medien (12. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/12/syrien-und-die-deutschen-medien/
Syrien: Sicherung von C-Waffen (11. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/11/syrien-sicherung-von-c-waffen/
Syrien: Druck für Frieden statt abwarten (11. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/11/syrien-druck-fuer-frieden-statt-abwarten/
Syrien: "Schlicht sinnlos" (2. September 2013)
http://www.imi-online.de/2013/09/02/syrien-schlicht-sinnlos/
2.) Artikel "Experimentelle Destablisierung"
IMI-Analyse 2013/026 - in: Graswurzelrevolution Nr. 382
Experimentelle Destabilisierung
Der Krieg in Syrien und die geostrategischen Machtpolitiken Russlands,
Chinas und der NATO-Staaten
http://www.imi-online.de/2013/09/27/experimentelle-destabilisierung/
Christoph Marischka (27. September 2013)
In gewisser Weise scheint der mutmaßliche Einsatz von Giftgas in
Vororten von Damaskus am 21. August 2013 das Beste zu sein, was der
Regierung Assad passieren konnte. Denn plötzlich wird sie international
wieder als Regierung anerkannt.
Der Präsident, dessen Rücktritt etwa die Bundesregierung bereits im Mai
2011 gefordert hatte -- während ihre Verbündeten mit einer ähnlichen
Begründung Libyen mit dem Ziel eines Regime Change bombardierten --
beantragte den Beitritt Syriens zur Chemiewaffenkonvention, der von den
Vertretern Russlands, den maßgeblichen NATO-Staaten und dem
UN-Generalsekretärs begrüßt wurde. Gut zwei Jahre zuvor hatte u.a. die
Bundesregierung die diplomatischen Kontakte zur syrischen Regierung fast
vollständig eingefroren,später gemeinsam mit der EU und den "Freunden
Syriens", die Nationale Koalition der syrischen Revolutions- und
Oppositionskräfte als "legitime Vertreter der Bestrebungen des syrischen
Volkes" anerkannt.
Zwei Jahre lang hatte die Bundesregierung nichts dagegen einzuwenden,
dass ihre Partnerstaaten Waffen an die Opposition lieferten und hat sie
auch selbst ihre Hilfslieferungen lieber (streng genommen) illegal und
humanitäre Prinzipien verletzend über von den Rebellen besetzte
Grenzposten in die von Rebellen gehaltenen Gebiete geliefert, als mit
der syrischen Regierung zusammenarbeiten bzw. ihre Hoheit über das
syrische Territorium anzuerkennen. Im Rahmen der EU hat sie noch im Mai
2013 mitgetragen, dass das EU-Waffenembargo gegen Syrien nicht
verlängert wird, weil u.a. Frankreich und Großbritannien die Rebellen
auch offen und mit schwererem militärischen Gerät unterstützen wollten.
Am 10. September 2013 hingegen, knapp drei Wochen nach dem mutmaßlichen
Giftgasangriff, begrüßte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton die
Vorschläge, die syrischen Chemiewaffenbestände unter internationale
Kontrolle zu stellen, und bot hierbei die Hilfe der EU an. Weiter heißt
es in der entsprechenden Pressemitteilung: "Wir erwarten von den
syrischen Autoritäten, volle Verantwortung dafür zu übernehmen, dass
ihre chemischen Waffen bis zu ihrer von unabhängiger Seite bestätigten
Zerstörung sicher aufbewahrt werden und nicht in die Hände anderer
staatlicher oder nicht-staatlicher Akteure geraten".
Das kann geradezu als Aufforderung verstanden werden, unter dem Vorwand,
Chemiewaffen zu sichern, noch offensiver gegen die bewaffnete Opposition
vorzugehen und die vollständige Herrschaft über das syrische Territorium
wieder herzustellen. Die Medien zogen schnell nach: Assad ließ nicht
mehr "sein Volk bombardieren" oder setzte die "Luftwaffe gegen die
eigene Bevölkerung" ein sondern führte nur noch die "Luftschläge gegen
bewaffnete Milizen" fort, er war nun nicht mehr "Machthaber", sondern
wieder "Präsident".
Was passiert war, ist bekannt: Am frühen Morgen des 21. August 2013
wurden mehrere Vororte von Damaskus mit Granaten beschossen. Kurz darauf
machten schreckliche Videos mit dutzenden Leichen ohne sichtbare
Verletzungen und von Sterbenden mit Vergiftungserscheinungen die Runde,
die aus Orten stammen sollten, die nur wenige Kilometer von dem Hotel
entfernt liegen, in dem UN-Inspektoren untergebracht waren, die drei
frühere mutmaßliche Einsätze von Giftgas untersuchen sollten. Die USA,
Großbritannien, Frankreich und Israel zeigten sich davon überzeugt, dass
Assad oder zumindest sein Regime hinter dem Einsatz standen, behaupteten
zunächst auch über Beweise, später nur noch über starke Hinweise hierfür
zu verfügen. Obama ließ öffentlich militärische Optionen ausarbeiten und
verlegte zusätzliche Truppen, insbesondere Kriegsschiffe, in die Region,
Frankreich und Großbritannien sowie mehrere Golfmonarchien kündigten
ihre Unterstützung für Militärschläge an. Sowohl innenpolitisch wie in
der internationalen Öffentlichkeit wuchs der Druck, die von Obama
gezogenen "Roten Linien" durchzusetzen und militärisch zu intervenieren,
zugleich zeigten jedoch Umfragen in den beteiligten NATO-Staaten eine
deutliche Mehrheit gegen Militärschläge an. Vor allem aber machten China
und Russland klar, dass sie einem Mandat hierfür nicht zustimmen würden.
Aus den Reihen wichtiger Verbündeter -- in diesem Falle auch der im
Wahlkampf befindlichen deutschen Bundesregierung -- kamen Signale, dass
man sich zwar peripher an einem solchen Krieg beteiligen, ihn aber nicht
voller Inbrunst gutheißen würde.
Das erste Zurückrudern mit der Behauptung, man wolle militärisch nicht
den Sturz des Assad-Regimes durchsetzen, sondern dieses nur durch
Luftschläge "bestrafen", bestärkte international Zweifel an Sinn und
Zweck der Intervention. Für einen entschiedeneren Rückzug von der
vorherigen Festlegung auf Militärschläge nutzte zunächst der britische
Premierminister Cameron, später auch Obama die Parlamente: Indem sie
diese befragten (was beide nicht hätten tun müssen) schufen sie sich
eine Möglichkeit, den bevorstehenden neuen Krieg erst einmal
aufzuschieben, ohne vollständig das Gesicht zu verlieren. Was für Gründe
hatte dieses Vorgehen, die wachsende Skepsis auch innerhalb der
strategischen Gemeinschaft und unter den Kriegsbefürwortern?
Der wichtigste Grund dürfte darin bestehen, dass nach den Debakeln in
Afghanistan und dem Irak eine langfristige Besatzung mit Bodentruppen
vermieden werden soll und es unter den bewaffneten syrischen Kräften
keine "natürlichen Verbündeten des Westens" (Süddeutsche Zeitung) gab,
denen man die flankierenden Offensiven am Boden hätte überlassen können.
Hinzu kommt ein offensichtlich immenser Respekt vor der syrischen
Luftverteidigung, die mit russischer Hilfe noch während des
Bürgerkrieges massiv ausgebaut wurde. Die großzügig an die interessierte
Öffentlichkeit lancierten vermeintlichen Angriffspläne schienen sich
allesamt daran die Zähne auszubeißen, wie mit Cruise Missiles und
Drohnen alleine die hinter dicht bebauten Küsten verteilte
Luftverteidigung ausgeschaltet werden könnte, bevor bemannte
Kampfflugzeuge mit schwereren Geschützen die eigentlichen Ziele ins
Visier nehmen könnten. Zunehmend wurde in der Debatte außerdem das
immense Eskalationspotential anerkannt, wenn sich etwa mögliche
Gegenschläge -- vielleicht gar nicht unter Kontrolle oder Zustimmung des
Assad-Regimes -- gegen Israel gerichtet und damit womöglich den Krieg
gegen den Iran ausgelöst (oder besser: offen eskalieren lassen) hätten.
An dieser Stelle kam dann sicherlich auch der Aspekt der
innenpolitischen und Internationalen Legitimität ins Spiel: Nicht dass
die NATO-Staaten grundsätzlich Hemmungen hätten, einen
völkerrechtswidrigen Krieg auch gegen den Willen einer Mehrheit ihrer
Bevölkerung zu führen, aber dazu braucht es dann doch klare strategische
Ziele (wie bei der Zerschlagung Jugoslawiens im Kontext der
NATO-Osterweiterung) und ein gewisses Maß an Geschlossenheit. Alleine
mit den Golfmonarchien ohne klares Ziel einen völkerrechtswidrigen Krieg
zu führen, der Gefahr läuft, in eine Art Dritten Weltkrieg auszuarten,
das wollten sich auch die USA unter dem Friedensnobelpreisträger Obama
nicht mehr wirklich leisten.
An dieser Stelle kamen dann die vermeintlich flapsige Aussage des
US-Außenministers in London, man könne auf die Luftschläge verzichten,
wenn Syrien seine Chemiewaffen abgibt, und die daraufhin von Russland
ins Spiel gebrachte Verhandlungslösung gerade recht. Sie gibt allen
Beteiligten Zeit, ihre Ausgangslage zu verbessern. Assad kann die
vielleicht nur kurze Phase internationaler Anerkennung nutzen, um
gegenüber den Rebellen militärisch weiter Boden zu gewinnen. Die USA
nutzen die Zeit offenbar, um in Syrien und den Nachbarstaaten jene
Milizen auf- und auszubauen, die sie für den Fall tatsächlicher
Luftschläge am Boden brauchen und vermutlich auch an der Konstruktion
neuer Legitimationsfiguren hierfür. Und die Bundesregierung braucht sich
nicht mitten im Wahlkampf hinter einen Krieg zu stellen, den sie
zumindest zu diesem Zeitpunkt und unter den gegebenen Umständen gar
nicht will. Deshalb hat sie sich vermutlich auch so schnell und
entschieden hinter die Verhandlungslösung in Sachen Chemiewaffen
gestellt. Am feinsten heraus scheint gegenwärtig die russische
Diplomatie, nachdem sie über zwei Jahre der Kumpanei mit Assad und einer
Blockade im Sicherheitsrat bezichtigt wurde und nun als Vermittler auftritt.
Mit Syrien und der Lage der Menschen dort hat das alles so wenig zu tun,
wie die internationale Politik bezüglich Syriens von Anfang an mit
Demokratie und Menschenrechten zu tun hatte. Es waren lange die
unterschiedlichen Projektionen auf das verworrene Konglomerat der
syrischen Oppositionsgruppen als "Revolutionäre",
"Menschenrechtsaktivisten", "Befreiungskämpfer", "Milizen", "Söldner",
"Djihadisten" und "Terroristen", in denen sich die politischen und
internationalen Auseinandersetzungen ausgedrückt, während sie in Syrien
selbst die Militarisierung, die Barbarisierung und das Blutvergießen
vorangetrieben haben.
Es sollte außer Frage stehen, dass etwa im Falle Deutschlands die
Rücktrittsforderungen an Assad, die Anerkennung der Opposition, die
Förderung von Gesprächskreisen zum "Day After" und die Gründung einer
Arbeitsgruppe "Wirtschaftlicher Aufbau und Entwicklung" mit Vertretern
der Opposition (noch vor der Eskalation zum Bürgerkrieg), die
Diskussionen um eine militärische Intervention zugunsten der Rebellen
bei ausbleibender Verurteilung terroristischer Akte und Massaker gegen
die Regierung und ihre "Anhänger", die Duldung der Aufrüstung und die
geheimdienstliche Unterstützung des militarisierten Aufstandes usw. vor
dem Hintergrund des Regime Change in Libyen zumindest dazu beigetragen
haben, dass die Opposition trotz offensichtlicher militärischer
Unterlegenheit nicht nur zu den Waffen gegriffen hat, sondern in der
Hoffnung, zukünftig selbst die Macht im Staate zu übernehmen, auch in
Gebiete vorgestoßen ist, deren Bevölkerung mehrheitlich hinter Assad
standen oder zumindest mit dem Aufstand nicht sympathisierten. Die
unterschiedlichen Projektionen auf den "Widerstand" sind nun
vorübergehend nicht minder irreführende aber dennoch ehrlicheren
Personalisierungen gewichen: Obamas "Glaubwürdigkeit" steht auf dem
Spiel, er dürfe "keine Schwäche zeigen", Cameron sei vom Parlament
"gedemütigt" worden und Merkel habe sich "blamiert", als sie beim
G20-Treffen in St. Petersburg nicht sofort eine Erklärung unterzeichnet
hat, mit der sie sich und damit (im Verbund mit Frankreich,
Großbritannien und Italien) gleich die ganze EU hinter eine
US-Militärintervention gestellt hat.
Das Gerede vom "starken Mann" verschleiert ebenso wie die Projektionen
auf die "Revolutionären" die zugrundeliegenden Dynamiken internationaler
Politik. Die Politik der NATO-Staaten hat sich im Kontext von Ideologien
der humanitären Intervention und der "Schutzverantwortung" zunehmend auf
die experimentelle Destabilisierung von politischen Gefügen
ausgerichtet, die sich in ihrer Wirtschafts- oder ihrer Bündnispolitik
als unzuverlässig erweisen. In Syrien, das als enger Partner des Iran
gilt, wurden die aufkeimenden Proteste im Zuge der Ereignisse 2011 in
Tunesien und Ägypten entsprechend als Möglichkeit wahrgenommen, ein
unliebsames Regime zu destabilisieren und zu ersetzen -- ganz anders als
die Proteste etwa in Bahrain, die von einer schiitischen
Bevölkerungsmehrheit getragen waren und damit im Verdacht standen,
iranischen Interessen Vorschub zu leisten. Aus keinem NATO-Staat kam
hier die Aufforderung nach einem Rücktritt des Königs, Deutschland hielt
an seinen umstrittenen Waffenlieferungen an die Staaten des
Golf-Kooperationsrates fest. Es ist bemerkenswert und bedenklich, dass
sich zivilgesellschaftliche Netzwerke wie "adopt a revolution" und sogar
linksradikale Strukturen aus dem IL-Spektrum diesen doppelten Standards
anpassen (vgl. dazu GWR 369).
Zugleich (und vielleicht deshalb) gibt es jedoch auch entgegengesetzte
Tendenzen innerhalb der Linken, die dazu tendieren, Assad zu
glorifizieren und die russische Außenpolitik zu feiern. Es hat einen
wahren Kern, dass die russische Diplomatie gegenwärtig und in Bezug auf
Syrien den Vorrang der Diplomatie vor der Kriegführung, das Völkerrecht
und das Souveränitätsprinzip verteidigt. Auch das allerdings geschieht
vor dem Hintergrund geopolitischer Interessen, ungeklärter
Territorialkonflikte und hat nichts mit den Interessen der syrischen
Bevölkerung zu tun. Im Gegenteil: Russland bietet sich damit als Partner
-- vor allem in Sachen Luftverteidigung und Propaganda -- gerade
besonders repressiven Regimen an, um sie vor einem von außen geförderten
"Regime Change" zu bewahren. Es ergibt sich somit eine Konstellation
zwischen experimenteller Destabilisierung unerwünschter Regime durch die
NATO-Staaten und der Verteidigung autoritärer Systeme durch China und
Russland. Jede Revolte droht, dazwischen erstickt und zerrieben zu
werden und muss neue Wege suchen -- die Zapatistas in Mexiko haben
womöglich Antworten, die syrische Exil-Opposition und andere
"Befreiungsbewegungen", die sich auf Luftunterstützung der NATO
verlassen, scheinen keine zu haben.
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