[Grundeinkommen-Info] Veranstaltung in Göttingen am 6. März

Sigrid Leitner sleitne at gwdg.de
Di Feb 20 12:29:42 CET 2007


	
			
	

	
	Göttingen
	Niedersachsen/Bremen 	
	

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Grundeinkommen für Alle

500 EUR oder 1000 EUR oder gar 1.500 EUR im Monat bar auf die Hand - 
ohne Arbeitszwang und ohne Kontrolle. Das fordern Politiker von 
Linkspartei bis CDU, AktivistInnen von attac und Unternehmer.

    * Ist das die Neuerfindung des Sozialstaates?
    * Gibt es jedem Einzelnen neue Freiheiten für ein Leben ohne (oder
      mit weniger) Lohnarbeit?
    * Oder hilft das den Unternehmen nur, die Löhne zu senken?
    * Führt das Grundeinkommen zur Aushöhlung des heutigen Tarifsystems
      oder gibt es den ArbeitnehmerInnen neue Verhandlungsmacht?
    * Ist es die adäquate Antwort auf jahrzehntelange
      Massen­arbeits­losigkeit?
    *

      Oder entledigt sich die Gesellschaft damit ihrer Verantwortung für
      die Langzeitarbeitslosen und Hartz-IV-EmpfängerInnen?


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Diskussionsveranstaltung

mit Werner Rätz (attac), Peter Bartelheimer (SOFI Göttingen) und Martin 
Kempe (ver.di publik)

Dienstag, 6. März 2007, 19.00 Uhr

DGB-Haus, Obere Masch 10 (Platz der Synagoge)

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Erwerbsarbeit hat nach wie vor einen zentralen Stellenwert in unserer 
Gesellschaft. Weite Teile der Gesellschaft ziehen ihr Selbstwertgefühl 
aus dem 'Geldwert' ihrer Arbeit. Auf der anderen Seite scheint immer 
weniger Arbeit notwendig zu sein, um unseren gesellschaft­lichen 
Reichtum zu produzieren. Vor diesem Hintergrund gibt es eine breite 
gesellschaft­liche Debatte über ein Grundeinkommen für Alle. Die 
Befürworter eines solchen Modells kommen aus den verschiedensten 
politischen Bereichen: Werner Rätz von attac und Katja Kipping von 
Linkspartei gehören ebenso dazu wie Dieter Althaus von der CDU und der 
Drogerieketten-Besitzer Götz Werner.

Ein Einkommen von 500 bis 1.500 Euro für jede und jeden, egal, ob er 
oder sie arbeitet - so die einigende Idee - würde allen eine 
gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen und diese nicht weiterhin an 
einen - niemals für alle realisierbaren - Arbeitsplatz koppeln.
Für eine linke Politik ist die Entkoppelung von Arbeit(-szwang) und 
Grundeinkommen sehr attraktiv. Sie bietet breite Anknüpfungspunkte für 
alternative Gesellschaftsmodelle und eine emanzipatorische Politik. Und 
selten scheint die Realisierungschance für einen Politik­wechsel so groß 
gewesen zu sein. Die Idee ist allerdings auch sehr umstritten und gilt 
ihren Gegnern als neoliberales trojanisches Pferd, das eine weitere 
Absenkung sozialstaatlicher Standards bewirken wird.
Welche politischen Perspektiven bietet das bedingungslose Grundeinkommen 
also? Handelt es sich um einen ersten Schritt in Richtung einer 
emanzipatorischen Gesell­schaft, weg von entfremdeter Lohnarbeit? Ebnet 
es den Weg, die Lebenswelt nach eigenen Bedürfnissen zu gestalten?
Oder überwiegen die Risiken eines bedin­gungs­losen Grundeinkommens? 
Führt es im Ergebnis zu einer Absenkung niedriger Einkommen und damit zu 
einer weiteren Um­verteilung zugunsten der Gut- und Best­verdienenden? 
Trägt es letztendlich zur weiteren Erosion der Flächentarifverträge, zur 
gesellschaftlichen Abkopplung der Arbeits­losen und ,Über­flüs­sigen' 
und zum weiteren Abbau sozial­staat­licher Leistungen bei?

Wir wollen mit Befürwortern und Gegnern der Idee eines bedingungslosen 
Grundeinkommens darüber diskutieren, welche gesellschaftspolitischen 
Perspektiven sie mit der Idee verbinden. Dazu eingeladen haben wir

    * Werner Rätz, attac
      Werner Rätz ist Referent bei attac für den Bereich 'Arbeit und
      Gesellschaft'. Er fordert die Einführung eines bedingungslosen
      Grundeinkommens als einen Schritt zur Verwirklichung des
      Menschenrechts auf gesellschaftliche Teilhabe.

    * Peter Bartelheimer, Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
      Peter Bartelheimer war bereits in den 90ern federführend an der
      Entwicklung des grünen Grundsicherungskonzepts beteiligt. Er ist
      Mitarbeiter des "Monitor Arbeitsmarktpolitik",
      eines Projekts von Hans-Böckler-Stiftung und Otto-Brenner-Stiftung
      zur kritischen Begleitung der neu ausgerichteten
      Arbeitsmarktpolitik, und wird über die Ist-Situation
      an den Rändern des Arbeitsmarktes und unter den Bedingungen von
      Hartz IV berichten.

    *

      Martin Kempe, Chefredakteur von ver.di publik
      Martin Kempe kritisiert die Forderung nach einem bedingungslosen
      Grundeinkommen als illusorisch und unpolitisch. Die Forderung nach
      einem bedingungslosen Existenzgeld nehme die gesellschaftliche
      Ausgrenzung eines wachsenden Teils der Bevölkerung hin und schüre
      gleichzeitig die Illusion, den davon betroffenen Menschen eine
      menschenwürdige Existenz jenseits der Erwerbsarbeit gewährleisten
      zu können. Kempe fordert stattdessen einen gesetzlichen Mindestlohn.

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Veranstaltet von: Club Quer, Göttinger Betriebsexpress, attac Göttingen, 
ver.di Jugend Niedersachsen/Bremen, Kooperationsstelle Hochschulen und 
Gewerkschaften Göttingen


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