[Gen-Streitfall] 12.9.04 Koeln: Bericht eines Teilnehmers aus Oesterreich

Wolfgang Wiebecke kigwa.ww at web.de
Do Sep 23 22:52:27 CEST 2004


Hallo zusammen,

hier sende ich Euch/Ihnen den Text eines Teilnehmers aus Österreich, der 
am 12. 9. in Köln sowohl beim Alternativen Kongress als auch beim 
offiziell zugänglichen Teil der ABIC dabei war (das Word-Original ist 
über editor in diese Form gebracht, die Zeichenformatierung dann dem 
Original wieder angeglichen; die Schlussfolgerungen entsprechen z. T. 
nicht meiner Meinung) :

"Der Hunger der Welt"--konzerne nach Geld.

Bei der internationalen Gentechkonferenz in Köln im September, hatte ich 
Gelegenheit beide Seiten ausgiebig zu studieren. Vieles ist mir dabei 
klar geworden. Die Gentechveranstaltung brauchte für 1oo Leute Publikum 
10 gut sichtbare Bodyguards, die uns 5 Leute 10 Minuten kontrollierten, 
abtasteten und auszog. Wir mußten alle Taschen und Röcke abgeben, zwei 
von uns mußten die Hemden ausziehen weil "no gen" drauf stand. Gentech 
ist also etwas sehr Gefährliches. Alle die später kamen wurden nicht 
mehr rein gelassen, obwohl der Saal nur zu ein  Drittel voll war. Die 
Genlobby, hochkarätige Vertreter der Genkonzerne aus allen Ländern, 
sprachen vom "Hunger der Welt" und den überlebenswichtigen Beitrag der 
Gentechnik etc. Sie ließen die Leute aus dem Publikum nicht zu Wort 
kommen, mit dem Hinweis die Publikumsdiskussion findet zum Schluß statt. 
Zum Schluß, war aber dann keine. Sie fürchten also gelbe Hemden und 
Fragen. aus der Bevölkerung. Sie lobten die Genbaumwolle in Indien, wo 
BT Baumwolle seit etwa seit 10 Jahren auf großer Fläche angebaut wird. 
Ein wahrhafter Segen, der vielen Indern zu weit höheren Einkommen 
verholfen hat.

Darauf antwortete ein sehr kompetenter Inder, ein Mitarbeiter der 
Nobelpreisträgerin Vandana Shiva und erzählte, wie der Genkonzern 
Monsanto in Indien eine Schreckensherrschaft errichtet hat. Zuerst 
wurden die Bauern mit allen Methoden der modernen Werbung für die 
Gentechnik begeistert. Man versprach ihnen 80% mehr Erträge. Das ca. 
vier mal so teure Saatgut konnten sie bei der Firma auf Kredit kaufen. 
Sie mußten sich nur verpflichten auch das Rundup dazuzukaufen und sich 
auf längere Zeit verpflichten. Auch Gratissaagut wurde ausgeteilt. Eine 
Weile ging es gut, dann kamen eine Mißernte nach der anderen. Die 
Genpflanzen wurden immer schwächer, die Anfälligkeit für Krankheiten 
wurde immer größer. Dadurch mußten sie auch immer mehr Spritzmittel 
kaufen. Dies führte dazu, daß die Bauern ihren Kredit nicht mehr 
zurückzahlen konnten und damit immer höhere Schulden anhäuften. Die Lage 
wurde so aussichtslos, daß viele nur noch einen Ausweg im  Selbstmord 
sahen. So verschwanden 25. 000 Gen-Bauern in den letzten 5 Jahren durch 
Selbstmord. Das sind 13,7 Selbstmorde pro Tag. Verschuldet durch die 
Segnungen der Gentechnik. So geht es also den Genbauern in Indien.

Den Nichtgenbauern geht es auch nicht besser. Durch Pollenflug werden 
die angrenzenden Felder der Nichtgenbauern verseucht. Auf Ihnen wachsen 
plötzlich die patentierten Pflanzen der Fa. Monsanto. Die Bienen sind 
die Diebe, die diese Patente gestohlen und vertragen haben. Geklagt 
werden die unfreiwillig fremd bestäubten Nichtgenbauern von der Genfirma.
In einem Musterprozess in Kanada, wurde der Bauer Percy Schmeißer heuer 
in dritter Instanz verurteilt. Sein Saatgut mußte er abliefern und die 
Patenrechtsabgabe mußte er zahlen. Auch wenn er einen großen Schaden 
durch die Genpflanzen erlitten hat. Jetzt müssen alle fremdverseuchten 
Bauern die Patentrechtsabgabe zahlen. Das Unrecht ist zum Recht 
geworden. Die Genpflanzen, das Eigentum der Fa. Monsanto haben seinen 
Grund in Besitz genommen. Und wie geht es den Konsumenten. Sie sollen 
möglichst unwissentlich, die Gentechware konsumieren. Die Tierprodukte, 
die mit Gentechfutter  gefüttert wurden müssen nicht deklariert werden. 
Der Konsument soll das Spiel, als unfreiwilliges Versuchsakinchen der 
Genfirma mitspielen. Ohne Anspruch auf Haftung wenn jemand krank wird. 
In Österreich soll nun der Genbauer haften, mit Umkehr der Beweislast. 
Und der Genkonzern der Verursacher und einzige Nutznieser,geht weiter 
straffrei

Müsste der Genkonzern haften mit Umkehr der Beweislast und nicht mehr 
gefördert werden, wäre dies das sofortige Ende des ganzen Genterrors in 
der Landwirtschaft.

Wenn wir dies nicht schaffen, verlieren wir in wenigen Jahren unsere 
Lebensmittelsouveränität, und damit auch die Kontrolle über die 
Demokratie. Kein EU Parlament wird jemals soviel Macht über uns haben, 
als der Genkonzern der unsere natürlichen Lebensmittel zerstört hat und 
wir auf seine künstlichen Industrielaborprodukte angewiesen sind. 

Dipl Ing. Volker Helldorff A- 9111 Haimburg E Mail. 
volker at helldorff.biz  Plattform Pro Leben u.a.

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