[Gen-Streitfall] Wieviel Gentechnik darf ins "normale" Saatgut?

Rudi rudi-radler at freenet.de
Di Sep 7 11:36:02 CEST 2004


Wieviel Gentechnik darf ins "normale" Saatgut?
Noordwijk (dpa) Die EU-Kommission will voraussichtlich an diesem Mittwoch
erstmals Grenzwerte für die "Verunreinigung" von Saatgut mit gentechnisch
veränderten Organismen vorschlagen. Bundeslandwirtschaftsministerin Renate
Künast forderte am Montag am Rande eines Treffens mit ihren EU-Kollegen eine
scharfe Regelung zum Schutz der Bauern, die keine gentechnisch veränderten
Pflanzen anbauen wollen. Die Gentechnik in der Agrarwirtschaft sei noch
immer nicht ausreichend wissenschaftlich auf mögliche Gefahren untersucht,
sagte Künast im niederländischen Noordwijk.

Umweltkommissarin Margot Wallström will Mais- und Rapssaat als "gentechnisch
verändert" kennzeichnen lassen, wenn bei 0,3 Prozent der angebotenen Saaten
Gen-Veränderungen nachgewiesen werden. "Ich wollte die
Nachweisbarkeitsgrenze haben", sagte Künast. Sie liegt bei 0,1 Prozent.
Zufrieden zeigte sich die Ministerin, dass der ursprüngliche
Kommissionsvorschlag mit einem Wert von 0,5 Prozent verbessert worden sei.

Die Verschmutzung passiert ganz natürlich, da Pollen genveränderter Pflanzen
durch den Wind auf Äcker mit konventionellem Landbau geweht werden. Gegner
der geplanten Regelung wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace sehen die
Reinheit konventionellen Saatguts in Gefahr. Ihnen ist der Schwellenwert zu
hoch.

Agrarkommissar Franz Fischler unterstützt den Vorschlag seiner
Umweltkollegin Margot Wallström. "Es ist ein Kompromiss", sagte Fischler am
Sonntagabend in Noordwijk. Er hält den Wert von 0,3 Prozent für angemessen.
So könne auch der seit April geltende Grenzwert für genveränderte
Lebensmittel von weniger als 0,9 Prozent leichter eingehalten werden.
Produkte, die mehr gentechnisch veränderte Anteile haben, müssen für die
Verbraucher deutlich gekennzeichnet werden. Fischler sagte, der
Wallström-Vorschlag sei wissenschaftlich unterlegt und praktikabel. Für alle
anderen Getreidesorten stehe eine solche Beurteilung noch aus.


Quelle:
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