[Gen-Streitfall] Fundsachen Gentechnik 03/09/04

Rudi rudi-radler at freenet.de
Fr Sep 3 12:19:24 CEST 2004


1) Fundsache
BASF-Chef droht erneut mit Verlagerung der Gentechnik
Düsseldorf (Reuters) - BASF-Chef Jürgen Hambrecht hat erneut mit der
Verlagerung der Gentechnik-Forschung ins Ausland gedroht, falls das Gesetz
zum Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) in der jetzigen Form
umgesetzt werden sollte.

"Wenn die Novelle zum Gentechnikgesetz so umgesetzt wird, dann wird diese
Technologie in Deutschland keine Zukunft haben. Dann wird es außerordentlich
schwierig sein, diese Technologie in Deutschland zu halten", sagte Hambrecht
am Mittwochabend in Düsseldorf. "Ich sehe hier eine große Gefahr auf uns
zukommen." Falls ein Anbau in Deutschland nicht möglich sei, könne BASF auch
auf andere Länder, wie etwa Spanien, ausweichen. Es sei sehr einfach, mit
Forschungsabteilungen umzuziehen. BASF werde in dieser Frage zwar nicht
kurzfristig entscheiden, hob Hambrecht hervor. "Aber wie will diese
Volkswirtschaft denn wachsen, wenn nicht durch Forschung und Technologie?"

Die Novelle zum Gentechnik-Gesetz soll strenge Haftungsregeln, ein
Standortregister und Anbaustandards für das Nebeneinander von gentechnischer
und gentechnik-freier Landwirtschaft festlegen. SPD und Grüne hatten den
Entwurf zur Novelle in einen zustimmungspflichtigen und einen
zustimmungsfreien Teil aufgeteilt, um eine Ablehnung durch die Union im
Bundesrat zu umgehen. Mitte Juli hatte der Bundesrat den Gesetzentwurf an
den Vermittlungsausschuss verwiesen.

Zugleich bekräftigte Hambrecht, dass der Konzern sich von dem mit Shell
betriebenen Chemie-Joint-Venture Basell noch im ersten Halbjahr 2005 trennen
will. BASF prüfe dabei sämtliche Optionen. Ob BASF den Verkauf an einen
Wettbewerber, an eine Investmentgruppe oder einen Börsengang bevorzuge,
sagte er nicht. "Wir hoffen, diese Deinvestition im ersten Halbjahr 2005 zu
einem Abschluss zu bringen", bekräftigte er frühere Angaben.
Quelle:
www.reuters.de

2) Fundsache
Einzige Gentechnik-Kaffeepflanzung zerstört
Unbekannte haben im französischen Überseedepartement Guyana die weltweit
einzige Versuchsplantage mit gentechnisch veränderten Kaffeebäumen zerstört.

Rund 1700 Pflanzen auf 1,8 ha wurden vernichtet, teilte das französische
Agrarforschungsinstitut CIRAD am 1. September in Cayenne mit. Die Plantage
liegt etwa 60 Kilometer vom Startplatz der Ariane-Weltraumraketen in Kourou
entfernt.

Die gentechnisch veränderten Pflanzen sollen resistent gegen Blattparasiten
werden, die insbesondere in Brasilien grossen Schaden anrichten. Im
französischen Mutterland wurden in diesem Jahr bereits mehrere
Versuchsfelder mit Gen-Mais zerstört. sda
Qulle:
www.schweizerbauer.ch

3) Fundsache
Klage gegen Einkaufsratgeber abgewiesen
Hamburg, 02.09.2004: Mit unserem sehr erfolgreichen Einkaufsratgeber "Essen
ohne Gentechnik" haben wir uns nicht nur Freunde gemacht. Der
Fleischhersteller Hermes aus Hamm hatte Schadensersatz gefordert, weil unser
Ratgeber vor Produkten des Unternehmens warnt. Seine Klage gegen Greenpeace
wurde gestern vom Landgericht Köln als unbegründet abgewiesen.

Neben 450 anderen Lebensmittelherstellern und -händlern ist Hermes von
Greenpeace nach der Verwendung von genmanipulierten Pflanzen für die
Produktion von Milch, Fleisch und Eiern befragt worden. Nach dem Kölner
Urteil ist die Bewertung dieser Firmen im Ratgeber durch die im Grundgesetz
verbürgte Meinungsäußerungsfreiheit zulässig.

"Es ist ein großer Erfolg für den Verbraucherschutz, dass Informationen über
Gentechnik für Lebensmittel auch juristisch sattelfest sind", sagt Corinna
Hölzel von der Greenpeace-Verbraucherorganisation EinkaufsNetz. "Die
Mehrheit der Verbraucher wünscht sich gentechnikfreie Lebensmittel und der
Bedarf an Auskünften ist nach wie vor enorm groß. Wir haben bisher über 1,3
Millionen Einkaufsratgeber an Verbraucher verteilt."

Das Gericht bestätigt, dass es Ziel des Ratgebers sei, "dem Kunden bei
seinem Einkauf zu ermöglichen, möglichst Produkte zu erkennen, deren
Hersteller unter Verzicht auf Gentechnik hergestellte Erzeugnisse anbieten".
Weiter heißt es im Urteil der 28. Zivilkammer: "Die Problematik von
genmanipulierten Inhaltsstoffen in der Nahrung ist aufgrund der
unkalkulierbaren Gefahren, die die Gentechnik für die Umwelt und die
menschliche Gesundheit bildet, von erheblichem öffentlichem Interesse."

Greenpeace hatte Hermes seit Juli 2003 mehrfach aufgefordert, sich an der
Umfrage zum Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln und Futtermitteln zu
beteiligen. Hermes gab keine Erklärung ab und wurde schließlich in der so
genannten "roten Kategorie" aufgelistet. Diese warnt Verbraucher mit
"Achtung! Hier unterstützen Sie möglicherweise den Anbau von Gen-Pflanzen"
und vereint Firmen, die Gentechnik einsetzen, und Firmen, die auch auf
wiederholte Nachfragen nicht geantwortet haben. "Diese Firmen sollten das
Bedürfnis der Verbraucher nach Information, Sicherheit und Qualität in
Zukunft ernst nehmen", erklärt Hölzel.

Im Greenpeace EinkaufsNetz engagieren sich bereits über 30.000 kritische
Verbraucher. Sie sind gemeinsam mit Greenpeace für gesunde Lebensmittel
aktiv. Beim EinkaufsNetz gibt es neben der Information über Produkte und
deren Herstellungsweisen auch vielfältige Mitmachaktionen, um die Qualität
von Lebensmitteln zu verbessern.
Quelle:
www.umweltjournal.de

Mit Freundlichen Grüßen
Aktionsbündnis „Faire Nachbarschaft“
Rudolf Schäfer
Birkenweg 1 35099 Burgwald
Tel. : 0 64 51/ 71 77 23
Handy: 0174 21 56 518
Email: rudi-radler at vollbio.de
Web: www.gentechnikfreiezone-hessen.de
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