[Gen-Streitfall] US-Studie: Mindestabstand umGentech-Maisfelder reicht nicht

Sabine altmann.tent at t-online.de
Do Mai 27 21:49:47 CEST 2004


Süddeutsche Zeitung, Mittwoch, 12. Mai 2004, Nr.109, Seite 11, Wissen
Schutzlos in der Schutzzone - Mindestabstand um Gentech-Maisfelder
reicht nicht

Einerseits hart zuschlagen, andererseits Fluchträume schaffen - mit
dieser Strategie will die US-Umweltbehörde verhindern, dass Schädlinge
resistent gegen Insektengift von Gentech-Pflanzen werden. Dafür soll die
Giftdosis in den manipulierten Pflanzen so hoch sein, dass möglichst
alle Schädlinge, die davon fressen, zugrunde gehen. Gleichzeitig muss es
rings um die Gentech-Felder Schutzzonen geben: Hier sollen normale
Mais-Pflanzen angebaut werden, in denen Insekten überleben können.

Soweit die Theorie. Forscher von der Texas A & M University zeigen jetzt
allerdings, dass es in der Praxis anders aussieht. Pollen von
gentechnisch verändertem Mais mit dem so genannten Bt-Gift befruchteten
konventionelle Mais-Pflanzen noch, wenn sie 30 Meter weit weg waren
(PNAS, Bd. 101, S. 7526, 2004). Mit einem vorgeschriebenen Abstand von
vier Metern ist der Schutzgürtel aber viel näher am Gentech-Mais. Dabei
enthielten in der Untersuchung aus Texas bis zu 45 Prozent der
konventionellen Mais-Körner von mehr als 30 Meter entfernten Pflanzen
das Gift. In einer solchen Zone mit niedriger bis mittlerer
Gift-Konzentration aber geschieht genau das, was die Schutzpflanzung
verhindern soll: Empfindliche Schädlinge sterben ab, die
widerstandsfähigen können sich deshalb verstärkt fortpflanzen.  rsw


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