[Gen-Streitfall] Percy Schmeisers Klage gegen Monsanto abgewiesen

Sabine altmann.tent at t-online.de
So Mai 23 15:29:48 CEST 2004


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: grek at jpberlin.de [mailto:grek at jpberlin.de] 
Gesendet: Samstag, 22. Mai 2004 10:57

Sehr geehrte Redaktionen!

Anbei und unten die Presserklärung der BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
zum Urteil des Obersten Kanadischen Gerichtshofes im Falle Monsanto
gegen Percy Schmeiser. Für Rückfargen steht Sandra Blessin 0177 - 972 82
75 zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Kaiser
BUKO Kampagne gegen Biopiraterie
www.biopiraterie.de 

Presseerklärung	Kassel, 21. Mai 2004

	Percy Schmeisers Niederlage wirft dunkle Schatten voraus

Am gestrigen Freitag hat Kanadas Oberster Gerichtshof im Fall Monsanto
gegen Schmeiser in letzter Instanz gegen den Farmer und zugunsten des
Chemie- und Saatgutkonzerns entschieden.
In einem grotesken Rechtsstreit wurde Percy Schmeiser, der seit
Jahrzehnten Raps anbaut, von Monsanto auf die Zahlung von Lizenzgebühren
verklagt, weil in seinen Beständen Monsantos gentechnisch veränderte
Rapssorte „Canola Roundup Ready“ aufgetaucht war. Eine Gegenklage
Schmeisers auf genetische Verunreinigung seiner Felder wurde dagegen
abgewiesen.

Die BUKO-Kampagne gegen Biopiraterie hält diese höchstrichterliche
Entscheidung gegen Schmeiser für einen bedrohlichen Präzendenzfall, denn
es laufen zahlreiche weitere, weniger bekannte Klagen gegen Farmer in
Kanada und den USA. "Das Eindringen des Erbguts gentechnisch veränderter
Pflanzen in konventionelle Bestände mit anschließender Lizenzforderung
ist ein ganz besonderer Fall von Biopiraterie", so Kampagnensprecherin
Sandra Blessin, "denn die Kombination von biologischer Invasion und
juristischer Attacke ebnet den Weg für eine landwirtschaftliche
Technologie die zwar mehrheitlich auf Ablehnung stößt, einer Minderheit
jedoch kräftige Profite verspricht."

Diese Entscheidung ist ein dunkles Omen für Europa, wo kürzlich das
Moratorium zum Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu Fall gebracht
wurde. Angesichts des invasiven Charakters transgener Sorten ist in
Zukunft auch in Europa mit Fällen dieser Art zu rechnen und es bleibe
abzuwarten, wie solche Rechtsstreitigkeiten dann in Europa gehandhabt
werden.




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