[Gen-Streitfall] WG: [geninfo] Gensoja im Futter von Müllermilch-Kühen entdeckt

Sabine altmann.tent at t-online.de
Di Mai 4 21:41:06 CEST 2004



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Naschi [mailto:naschi at so36.net] 
Gesendet: Montag, 3. Mai 2004 22:20
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Betreff: [geninfo] Gensoja im Futter von Müllermilch-Kühen entdeckt


Gentechnik im Essen
Gensoja im Futter von Müllermilch-Kühen entdeckt
30. April 2004

Recherchen von Greenpeace bei Vertragsbauern von Müller haben ergeben,
dass es 
zur Zeit keine Kontrollen der eingesetzten Futtermittel durch Müller und

keine entsprechenden Verträge zur gentechnikfreien Fütterung gibt.
Greenpeace 
fand in Futtermittel-Stichproben bei vier Müllermilch-Höfen einen
erheblichen 
Anteil genmanipulierter Soja. "Der Milch-Riese muss Verträge mit den 
Milch-Bauern abschließen, die ganz klar zu einer Fütterung ohne Gen-Soja
und 
Gen-Mais verpflichten und faire Preise garantieren", fordert die 
Umweltschutzorganisation. "Müller muss zudem für ausreichende
Überwachung 
sorgen."

Das Vorhandensein von gentechnisch verändertem Soja in Futtermitteln der

Unternehmensgruppe Müller scheint eine Tatsache zu sein. Die 
Unternehmensgruppe Müller hat die Untersuchungsergebnisse von Greenpeace

gegenüber ngo-online nicht in Frage gestellt.

Das Unternehmen bestreitet lediglich die Darstellung von Greenpeace, die

Unternehmensgruppe Theo Müller habe in einer Stellungnahme an Greenpeace

versprochen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um Gen-Pflanzen im 
Tierfutter der Milchkühe auszuschließen. Sprecher von Müller Milch
sagten 
dazu, dass sie nie eine Garantie gegeben hätten, dass keine Gentechnik
im 
Futter sei.

Sabine van den Berg, Lebensmittelrechtlerin der Unternehmensgruppe Theo 
Müller, erklärte gegenüber ngo-online, dass der Einsatz von gentechnisch

veränderten Komponenten in der Tierfütterung aufgrund der derzeitigen 
Marktlage und Verfügbarkeit bei den weltweit gehandelten proteinreichen 
Futtermitteln grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden könne. "Eine 
gentechnikfreie Fütterung ist, falls überhaupt möglich, auf Nischen 
beschränkt", so van der Berg. "Demgemäß hat auch das Haus Müller keine 
Garantie bezüglich der Futtermittel abgegeben."

Greenpeace geht indes von einer entsprechenden Zusage des Unternehmens
aus und 
verweist auf eine "Mitteilung der Firmenanwälte an Greenpeace von
letzter 
Woche". Greenpeace-Gentechnikexperte Christoph Then fordert daher: "Die
Firma 
Müller muss jetzt beweisen, dass sie den Verbrauchern keine leeren 
Versprechungen macht."

Die Antwort von Müller ist eine Reaktion auf den Einkaufsratgeber des 
Greenpeace-EinkaufsNetzes zu "Essen ohne Gentechnik". Darin sind über
450 
Firmen mit ihrer Position zum Einsatz von Gentechnik aufgelistet. Die
große 
Mehrheit der befragten Lebensmittelhersteller garantiert den
Verbrauchern, 
keine Zutaten aus Gen-Pflanzen zu verwenden.

Auch Müller habe, so Greenpeace, nach monatelangem Schweigen versichert,
keine 
kennzeichnungspflichtigen Gen-Zutaten in Lebensmitteln zu verwenden.
Müller 
habe diese Garantie jedoch nicht auf Futtermittel für die Milchkühe 
ausgeweitet. Die Theo Müller GmbH & Co. KG ist in Deutschland und 
Großbritannien Marktführer und exportiert ihre Milcherzeugnisse in
zahlreiche 
europäische Länder. Zu den Marken gehören Müller, Weihenstephan,
Sachsenmilch 
und Loose.

Laut Greenpeace landen in Deutschland über 80 Prozent der importierten 
Gen-Pflanzen über den Umweg Futtertrog als Fleisch, Milchprodukt oder Ei
auf 
dem Teller der Verbraucher. Die nach Deutschland importierte Gen-Soja
stammt 
aus Argentinien und den USA. In diesen Ländern habe die genmanipulierte
Soja 
zu einem drastischen Anstieg beim Verbrauch von chemischen
Pflanzengiften 
geführt. Diese belasteten nicht nur die Umwelt, sondern gefährdeten auch
die 
Gesundheit der Bevölkerung.

Greenpeace arbeitet derzeit in Südamerika, Australien, Asien und Europa
gegen 
Gentechnik auf dem Acker und auf den Tellern. Einkaufsratgeber wie in 
Deutschland gibt es inzwischen auch für die Verbraucher unter anderen in

Kanada, China, Chile und Australien.

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=8364




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