[Gen-Streitfall] WG: Bayer, Monsanto gegen Gentech-freie Regionen

Rasmus Grobe rgrobe at gmx.de
Di Mär 2 13:55:03 CET 2004


Die Gentech-Lobby versucht mit allen Mitteln, die Ausrufung
Gentechnik-freier Zonen zu verhindern. Hierzu ein Artikel aus der heutigen
"tageszeitung".

Gentechfreie Zone bald auch in den USA?

Die Bürger von Mendocino County dürfen heute wählen, ob sie die erste
gentechfreie Region in den USA werden wollen /  Entscheidung hat
Signalfunktion für mehrere US-Bundesstaaten

Mendocino County, ein kleiner Bezirk im Norden Kaliforniens, hat heute die
Chance, als erste gentechfreie Zone in die Geschichte der USA einzugehen. In
dem ländlich strukturierten Bezirk an der Pazifikküste werden die Wähler in
einer für heute angesetzten Volksabstimmung entscheiden können, ob künftig
der Anbau oder die Zucht von gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren in
dem County verboten ist.

Mendocino County ist zwar nur ein kleiner Bezirk, rund 85.000 Menschen leben
dort. Und mit dem Bürgerentscheid wird auch nicht verhindert werden können,
dass in den Supermärkten weiterhin verarbeitete Gentech-Produkte angeboten
werden. Für die noch relativ kleine, aber wachsende Schar der
US-amerikanischen Gentech-Kritiker hat die Abstimmung über die als "Measure
H" bezeichnete Initiative jedoch eine wichtige Signalfunktion. Sollte das
Verbot angenommen werden, könnte das, so die Hoffnung der Kritiker, eine
Initialzündung für ähnliche Initiativen sein. So wird in Texas derzeit
versucht, ein Verbot für den Anbau von so genannten Pharmapflanzen
durchzusetzen. Mit diesen Pflanzen sollen Impfstoffe oder Wirkstoffe für
Arzneimittel hergestellt werden.

Auch Bio-Farmer, die auf Hawaii Kaffee anbauen, werden die Geschehnisse in
Mendocino County heute genau beobachten. Sie haben vor kurzem eine Kampagne
gestartet, um Freilandexperimente mit genmanipulierten Kaffeepflanzen zu
verhindern. Gemeinsam teilen sie die Befürchtung, dass ihre Ernten durch
Pollenflug von den benachbarten Gentech-Feldern verunreinigt werden und sie
diese nicht mehr als gentechfrei verkaufen können.

Auch in Mendocino County sind es vor allem Biobetriebe, die sich für das
Anbauverbot von Gentech-Pflanzen einsetzen. Rund 20 Prozent der
landwirtschaftlich genutzten Flächen in Mendocino County werden ökologisch
bewirtschaftet, darunter sind viele Weinbauern. "Grown in Medocino County,
gentechfrei" wäre auch eine hervorragender Werbeslogan für unsere Region,
meint Laura Hamburg von der "Yes on H"-Kampagne.

Widerstand kommt von der Saatgut-Industrie. Rund 300.000 US-Dollar hat der
von den großen Biotech-Unternehmen, unter anderem Monsanto, Bayer, BASF und
Syngenta, getragene Lobby-Verein "Crop Life America" in Mendocino County
ausgegeben, um das Verbot zu verhindern. Im vergangenen Jahr schon hatte die
Industrie 1,5 Millionen Dollar spendiert, um eine Abstimmung im Bundesstaat
Oregon zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Dort sollten die Bürger
entscheiden, ob eine Kennzeichnung für Gentech-Food eingeführt werden soll.
Die Initiative wurde knapp abgelehnt.

Über Kennzeichnung und Anbauverbote wird derzeit auch im Nordosten der USA,
im Bundesstaat Vermont, gestritten. Dort liegen mehrere Gesetzentwürfe vor,
die für die Biotech-Industrie nur schwer verdaubar sind. Es soll nicht nur
eine Kennzeichnung vorgeschrieben werden, sondern auch ein Anbauverbot für
alle Gentech-Pflanzen. Der Rechtsausschuss zumindest hat das Anbauverbot
letzte Woche schon einmal einstimmig angenommen. Solange gesundheitliche
Gründe angeführt werden, könnte ein solches Verbot auch gegen anderslautende
Bundesgesetze eingeführt werden.  taz Nr. 7298 vom 2.3.2004, Seite 8, 111
Zeilen (TAZ-Bericht), WOLFGANG LÖHR

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