[Gen-Streitfall] Bauernverband: Aufsplittung des Gentechnikgesetzes gefährdet gesellschaftliche Akzeptanz

Sabine altmann.tent at t-online.de
Do Jun 17 21:45:05 CEST 2004


> Von: info at bauernverband.de [mailto:info at bauernverband.de] Gesendet:
> Donnerstag, 17. Juni 2004 05:18
> Aufsplittung des Gentechnikgesetzes gefährdet gesellschaftliche
> Akzeptanz
> 
> DBV fordert Koexistenzregelungen im Einvernehmen mit Bundesländern 
> 
> Mit der gestrigen Erklärung von Bundeslandwirtschaftsministerin Renate
> Künast, den Entwurf des Gentechnikgesetzes in einen
> zustimmungspflichtigen und einen nicht-zustimmungspflichtigen Teil
> aufzusplitten, werden die wichtigen praktischen Fragen der Koexistenz
> ausgeklammert. Das Durchpeitschen des Gentechnikgesetzes mit den
> Mehrheiten der Regierungskoalition im Parlament verhindert Lösungen
> auf breiter politischer und gesellschaftlicher Basis auch über die
> ernsthaft und nachvollziehbar vorgetragenen Bedenken des Bundesrates
> hinweg. In der Anhörung im Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung
> und Landwirtschaft in dieser Woche wurde von allen Beteiligten ein
> erheblicher Änderungsbedarf eingefordert.
> 
> Der Deutsche Bauernverband (DBV) appelliert deshalb nachhaltig an die
> Regierungskoalition diesen von der Bundesministerin eingeschlagenen
> Weg nicht zu folgen. Für den Bauernverband ist die Sicherung der
> Koexistenz, also das Nebeneinander des Anbaus mit und ohne
> gentechnisch veränderte Pflanzen, das zentrale Anliegen. Wer in der
> deutschen Landwirtschaft auf die Verwendung von gentechnisch
> veränderten Pflanzen verzichten wolle, müsse ebenso eine dauerhafte
> Perspektive erhalten wie diejenigen, die gentechnisch veränderte
> Pflanzen anbauen wollten. Alle Seiten der Koexistenz bedürfen einer
> breiten gesamtgesellschaftlichen Akzeptanz und dürfen nicht auf eine
> Einbahnstraße für eine bestimmte Form des Anbaus gelenkt werden.
> 
> Die im Gesetzentwurf geregelte verschuldensunabhängige
> gesamtschuldnerische Gefähr¬dungshaftung für GVO-anbauende Landwirte
> begründet Risiken für Bauernfamilien, die nicht kalkulierbar und nach
> gegenwärtigem Stand nicht versicherbar sind. Bliebe es dabei, müsste
> der Berufsstand in seiner Verantwortung jedem Landwirt generell vom
> Anbau mit gentechnisch veränderten Pflanzen abraten. Der DBV hat stets
> als Alternative eine klassische verschuldensabhängige Haftungsregelung
> ergänzt um eine Fondslösung vorgeschlagen - auch in Übereinstimmung
> mit den Vorschlägen des Bundesrates. Dieser Lösungsansatz wurde in der
> Anhörung auch von unabhängigen Sachverständigen aus der Wissenschaft
> als gangbarer Weg bestätigt. Durch diese Haftungsregelung würden die
> GVO-anbauenden Landwirte bei fahrlässigen oder vorsätzlichen Verstößen
> gegen die gute fachliche Praxis für Schäden bei benachbarten
> Landwirten haften. Über die Fondslösung würden aber auch die Landwirte
> geschützt, die keine gentechnisch ver  änderten Pflanzen anbauen, da
> unkomplizierter Schadensausgleich gesichert wäre. Der DBV hat immer
> wieder betont, dass vorrangig die am GVO-Anbau unmittelbar
> wirtschaftlich interessierten Kreise - auch die Pflanzenzüchter
> - zur Finanzierung einer derartigen Fondslösung - herangezogen werden
> müssen. Das Gentechnikgesetz in Dänemark und auch die Diskussionen in
> den Niederlanden und Großbritannien zeigen nachhaltig, dass diese
> ausgewogene Koexistenzregelung ein praktikabler Lösungsweg ist. 
> 
> http://www.bauernverband.de/presseservice.html
> 
> ---------------------------------------
> 
> Diese Information ist ein Service von:
> 
> Pressestelle Deutscher Bauernverband
> Reinhardtstraße 18
> 10117 Berlin
> Tel.: 030 / 31 904 239
> Mail: presse at bauernverband.de
> Internet: www.bauernverband.de
> 
> Abmelden aus dem Mailabo:
> http://www.bauernverband.de/newsletter.html?action=abmelden&code=1bf53
> 218430
> de756a2ab491e96a28453&abo=2
-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: <https://listi.jpberlin.de/pipermail/gen-streitfall/attachments/20040617/9c2a3b8d/attachment.htm>


Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Streitfall