[Gen-Streitfall] WG: Umfrage anlässlich Kommunalwahl

Sabine Altmann Sabine.Altmann at Wagner-Solartechnik.De
Do Jun 17 13:59:39 CEST 2004


Waiblinger Kreiszeitung vom 11. 06. 2004

Für ein gentechnikfreies Waiblingen

attac-Ortsgruppe befragte Kommunalwahl-Kandidaten zu gentechnisch
verändertem Saatgut

Waiblingen (kö). Kein gentechnisch verändertes Saatgut soll je auf
Waiblinger Äckern verwendet werden - das ist der Wunsch der
attac-Ortsgruppe. Nach dem Vorbild von Überlingen am Bodensee soll
Waiblingen ihrer Meinung nach "gentechfreie Landschaft" werden. Jetzt
befragte attac die Kandidaten für die Gemeinderatswahl, was sie davon
halten. 45 gaben Antwort. 152 Kandidaten hatten Juliane Neumann und
Tajana Gali angeschrieben. "Gefreut hat uns die Anzahl der Antworten,
erwartet hätten wir allerdings alle", heißt es im Resümee der
attac-Frauen. Von der Bürgerliste Bittenfeld gab´s eine Pauschal-Antwort
für alle Kandidaten, weil die Initiatorinnen sie erst vergessen hatten.

Fast alle Kandidaten beantworteten die Frage, ob sie bereit wären, sich
nach Überlinger Vorbild für eine gentechnikfreie Landschaft einzusetzen,
mit Ja. Die Mehrheit wäre auch bereit, einen Betrag in Höhe von 5 000
Euro dafür zu investieren, wenn das Vorhaben konkretisiert und vorher
eingehend erörtert würde. CDU-Chef Rolf Bürkle bekennt, wenig von der
Materie zu wissen und regt einen Info-Abend an. "Ich wäre dabei." Auch
DFB-Fraktionsvorsitzender Friedrich Kuhnle räumte ein, "eher
gefühlsmäßig aus dem Bauch heraus" antworten zu können - und zwar mit
Ja.

Für die FDP sagte Klaus Wangerin, dass das Thema sogar in der
Wissenschaft kontrovers diskutiert würde und daher nicht so einfach mit
Ja oder Nein zu erledigen sei. Die Bürgerliste Bittenfeld schlägt ein
Rems-Murr-weites Gütesiegel vor. Die Aktion auszudehnen, ist auch
Absicht von attac Waiblingen. Die meisten Antworten, nämlich 17, kamen
von der Alternativen Liste - durch die Bank positiv: "Schwachsinn" ist
der Anbau genveränderter Pflanzen nach Dafürhalten von Ulla Merkle.
Zumindest zu forschen hält Dr. Dierk Suhr (SPD) für sinnvoll, um bei
Überbevölkerung Nahrung effektiver zu produzieren. Diplom-Biologe Nils
Opitz-Leifheit hat sich als Berater der SPD-Landtagsfraktion für eine
gentechnikfreie Zone Baden-Württemberg eingesetzt. Zwar sei Politik zu
kompliziert für multiplechoice-Fragen, aber: "Mit ihrer Haltung rennen
Sie bei mir offene Türen ein."

Jetzt will attac auf die Waiblinger Landwirte zugehen und erfahren, was
sie vom Thema Gentechnik halten.
-- 
Timm Zwickel
NeuroPhysics Group, Department of Physics
Renthof 7, 35032 Marburg, Germany
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