[Gen-Streitfall] WG: [geninfo] Gatersleben am 12. und 13.6. - Aktionsbündnis veranstaltet Demo und Spaziergang gegen Genpflanzen
Sabine
altmann.tent at t-online.de
Fr Jun 11 20:01:07 CEST 2004
http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php4?Nr=8637
Aktionsbündnis veranstaltet Demo und Spaziergang gegen Genpflanzen 09.
Jun. 2004
Für das kommende Wochenende ruft das Aktionsbündnis "Keine Gentechnik
auf
Sachsen-Anhalts Feldern" zu einem Aktionswochenende gegen Gentechnik in
der
Landwirtschaft in Gatersleben auf. Am Samstag, den 12.6. 2004 findet zum
Tag
der offenen Tür des IPK Gatersleben eine Demo gegen Gentechnik in der
Landwirtschaft statt. Der Protest richtet sich außerdem auch gegen den
auf
dem Gelände stattfindenden Freisetzungsversuch mit gentechnisch
veränderten
Kartoffeln von BASF.
Vertreter des Aktionsbündnisses werden im Rahmen des Tages der offenen
Tür des
IPK Gatersleben einen Rundgang über das Gelände absolvieren und sich mit
anwesenden Institutsangestellten austauschen. Treffpunkt für die Demo
und den
Rundgang ist 13 Uhr der Eingang des IPK Gatersleben. Ziel ist v.a. auch
die
anwesende Öffentlichkeit über die Gefahren von gentechnisch veränderten
Pflanzen aufzuklären.
Forscher der italienischen Universität Urbino erbrachten in einer
kürzlich
veröffentlichten Studie den Nachweis, dass gentechnisch verändertes Soja
die
Leberstruktur bei Mäusen verändert. Von Gentechnik-Befürwortern wurden
solche
Folgeschäden stets ausgeschlossen. Die Studie beweist, dass, aufgrund
der
weitgehenden Unkenntnis der komplexen Vorgänge beim Gentransfer, mit
unerwarteten Nebenwirkungen gerechnet werden muss. Vor diesem
Hintergrund
erscheint ein Anbaustopp für gentechnisch veränderte Pflanzen dringend
notwendig.
Am Sonntag, den 13.6. 2004 veranstaltet das Aktionsbündnis einen
Sonntagsspaziergang zur Geschäftsstelle des Gentech-Lobby-Vereins
InnoPlanta
e.V. Treffpunkt ist 15 Uhr der Bahnhof Gatersleben. InnoPlanta ist mit
der
Koordinierung des bundesweiten Anbauprogramms von gentechnisch
verändertem
Mais beauftragt. Beteiligt sind neben dem Land Sachsen-Anhalt noch sechs
weitere Bundesländer. Um die Koordinierung zu planen und durchzuführen
erhält
InnoPlanta finanzielle Mitteln vom Land und dem
Bundesforschungsministerium.
Dabei sitzt der Vorsitzende des Vereins, Uwe Schrader, für die FDP im
Landtag
und vertritt dort eher die Interessen seines Verbandes als die der
Verbraucher.
Die Flächen, auf denen der sog. Bt-Mais wächst, werden unter Bruch des
EU-Rechts geheim gehalten. Dabei wird deutlich, dass die Landesregierung
sich
Gentech-Konzernen und Lobby-Verbänden eher rechenschaftspflichtig fühlt,
als
den eigentlichen demokratischen Gremien. Weder die Ministerien des
Landes
Sachsen-Anhalt, noch die Ministerien der anderen beteiligten
Bundesländer
wissen um die genaue Lage der Standorte. Mit Demokratie habe die Politik
der
Landesregierung nunmehr sehr wenig zu tun.
Der Verschränkung von Lobbyarbeit und demokratisch legitimierter Politik
wollen die Demonstranten ein Ende setzen und fordern Uwe Schrader zum
Rücktritt aus allen seinen Ämtern auf und verlangen die Bekanntgabe der
Bt-Mais-Flächen in allen beteiligten Bundesländern. "Wir wollen bei
InnoPlanta die Liste mit den Standorten abholen", so Oliver Wendenkampf,
Sprecher des Aktionsbündnis. "Und wenn wir ignoriert werden, dann kommen
wir
wieder und wieder" fügt Richard Schmid, ebenfalls vom Aktionsbündnis,
hinzu.
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