[Gen-Streitfall] Presseschau 26.1. bis 1.2.04

Sabine altmann.tent at t-online.de
So Feb 1 20:39:31 CET 2004


These are dark days for democracy. On 28 January, the unelected European
Commission approved Syngenta's GM Bt-11 maize for commercialisation… (GM
Watch)


Hi, anbei - wegen Wurmalarm verkürzt - die heutige Presseschau. Folgende
drei Dokumente der EU Kommission zum Thema GVO und Koexistenz vom
28.1.04 mit jeweils über 10 Seiten wurden über die Hessenbündnisliste
verschickt: 
*	GVO: Kommission macht Bestandsaufnahme, 
*	Fragen und Antworten zur GVO-Regelung in der EU, 
*	GVO-Zulassungen nach EU-Recht - Stand der Dinge. 
Bitte Rückmeldung bei Interesse. Gruß, Sabine

Einspruch - Hände weg von unserer Nahrung
http://www.genug-wto.de/einspruch.html. 


Gentechveranstaltung im Wendland
m 12. Februar um 20:00 wird in Breselenz Gasthof Lühr eine Informations-
und  Diskussionsveranstaltung stattfinden. Zusammenhänge aufzeigen und
Licht in das Dickicht der  verschiedenen  Regelungen bringen, werden:
Benny Härlin von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Kampagne Save our
Seeds und Mute Schimpf vom Bauernnetzwerk für eine gentechnikfreie
Landwirtschaft,  Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

1. EU 

WEEKLY WATCH NUMBER 57, 30.1.04
EU COMMISSION APPROVES GM MAIZE
These are dark days for democracy. On 28 January, the unelected European
Commission approved Syngenta's GM Bt-11 maize for commercialisation,
giving EU ministers three months to consider the issue and reach a final
decision. The EU has not allowed the experimental or commercial growth
of any new gene crops since October 1998, or the imports of new GM-based
food products.  http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=2478

Green MEP Caroline Lucas said, "Today's decision is a disaster for
democracy and flies in the face of the clearly expressed wishes of the
majority of UK consumers - it will also lead to lengthy and costly court
battles over liability for the environmental and health impacts of the
decision," she said. 

Commission chief Romano Prodi claimed the EU already had a "clear,
transparent and stringent system" for the regulation of GM food, feed
and plants. But Dr Lucas said his claims were untrue as there had been
no agreement on legislation on the issues of co-existence, GM-free
regions and civil liability in cases of environmental or health damage
caused by GMOs. 

She said: " The Commission's GM strategy is hopelessly misguided and out
of touch. Claims that GMOs pose no threat either to humans or the
environment are absolutely false. Studies conducted both in the UK and
US have demonstrated that GMOs threaten biodiversity as well as
releasing potentially harmful contaminants into the environment. 

Was it a coincidence that the Commission's announcement came the very
day that the EU's most GM-sceptical country, the UK, was reeling from
another major blow to democracy, the Hutton report on Dr David Kelly's
death/the Iraq invasion, which delivered the message "government good,
BBC bad"? Hutton certainly served to bury the GM maize scandal, which
was minimally reported. http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=2480

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WEEKLY WATCH NUMBER 57, 30.1.04
EURO BLOW TO GM OILSEED RAPE
The commercial development of GM spring oilseed rape was dealt a heavy
blow when Belgian GM advisors outlined serious concerns about its impact
on the environment. The GM oilseed rape, which was found to damage
farmland wildlife when grown in the UK Farm Scale Evaluations, is
currently being assessed for commercial growing in Europe. Friends of
the Earth says that the Belgian authorities now have little choice than
to reject the application by biotech firm Bayer. 

Bayer has applied to the Belgian authorities for a Europe-wide
commercial licence, the first to be considered for growing since
approvals were halted in 1998. If Belgium turns down the application, it
effectively rejects it for the whole of Europe. If it approves the
application, it is then considered by all member states. Both European
and Belgian law outlaws GM crops that may cause damage to the
environment. 
http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=2480


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WEEKLY WATCH NUMBER 57, 30.1.04
GM FREE FOOD IS A GARDEN OF EDEN FANTASY, SAYS FISCHLER
Agriculture Commissioner Franz Fischler has warned delegates at a
conference on organic farming that food which is completely free of GMOs
is a thing of the past.  And when it comes to setting acceptable
thresholds for the levels of GMOs in organic and conventional products,
the Commissioner said that Europe must take guidance from scientists,
rather than politicians. 

"We have been banished from paradise. The idea of a zero per cent
threshold was no doubt possible in the Garden of Eden, but not in the
real world," said Dr Fischler. 

If we've been "banished from paradise", then it was without our consent,
circa 1996 - when the first GM crop was commercialised. For more on the
speech including links to the full text see:
http://www.planorganic.com/news&comment.htm
http://www.gmwatch.org/archive2.asp?arcid=2437



2. Deutschland 

Jan 04, die Grünen
Die Grünen nehmen Stellung zu den häufigsten Fragen zum Gentechgesetz
Z.B. Wäre es nicht besser, den Anbau von GVO zu verbieten statt ihn zu
regeln. 
Der gentechnische Anbau lässt sich nicht generell gesetzlich verbieten.
In Kürze will die EU-Kommission auf Druck internationaler
Handelsabkommen einige bisher nicht zugelassene gentechnisch veränderte
Pflanzen wie z. B. Mais für den kommerziellen Anbau zulassen. Diese
Zulassungen gelten dann nach EU-Recht  automatisch auch für Deutschland.
Und genau deswegen brauchen wir dringend klare Regelungen zur Sicherung
der Gentechnikfreiheit.
http://www.gruene-fraktion.de/rsvgn/rs_datei/0,,5282,00.pdf

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Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), 27.1.04
"Die Zwerge auf den Schultern von Giganten sehen weiter" 
Länderinitiativen gegen Agro-Gentechnik organisieren Widerstand

(Berlin) - "Noch besteht die Chance für eine Landwirtschaft ohne
Gentechnik", mit diesen Worten eröffnete Dr. Felix Prinz zu Löwenstein
einen vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) in Kooperation
mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL)
veranstalteten Workshop. Dort kamen die Vertreter von über 20
Initiativen gegen Agro-Gentechnik aus allen Bundesländern zusammen. Die
Initiativen sind breite gesellschaftliche Bündnisse von Landwirten,
Ökoverbänden, Unternehmen, Verbrauchern, Ärzten und Kirchen.

"Das von Verbraucherministerin Künast vorgelegte Gentechnik-Gesetz", so
führte Löwenstein weiter aus, "kann den Schutz einer gentechnikfreien
Landwirtschaft nicht gewährleisten." Zudem genüge das Gesetz nicht den
Vorgaben der EU: "Denn diese hat festgelegt, dass gentechnikfreier Anbau
auch weiterhin und auf Dauer möglich sein muss", erläuterte Rechtsanwalt
Michael Bihler.

Der Entwurf des deutschen Gentechnikgesetzes regelt nicht, wer haftet,
wenn Umweltschäden entstehen. Das Gesetz macht keine Aussagen zu
Abbruchbedingungen, wenn unvorhergesehene Schäden auftreten. Erleidet
ein gentechnikfrei arbeitender Landwirt durch Einkreuzung gentechnisch
veränderter Pflanzen einen wirtschaftlichen Schaden, so liegt die
Beweislast bei ihm und damit auch sämtliche Nachweiskosten.
Strafrechtliche Prozesse können sich über einen langen Zeitraum
hinziehen. Knackpunkt des Gesetzes ist, dass die Anbauregeln für die
Agro-Gentechnik in eine Verordnung ausgelagert sind, die noch nicht
vorliegt. Damit ist nicht gesichert, dass am Ende nicht der Anbau ohne
Gentechnik die Kosten der Koexistenz tragen muss und damit seine
Produkte verteuert werden.

"Nur durch massiven Druck von unten können wir erreichen, dass die
Agro-Gentechnik unseren Äckern fern bleibt. Dafür müssen wir Strategien
entwickeln", fasste der Georg Janssen, Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, das Ziel des Workshops
zusammen. "70 Prozent der Landwirte und Verbraucher wollen die
Gentechnik nicht", das zeigen laut Henning Strodthoff von Greenpeace
mehrere Studien. Die Verbraucher haben die Macht mit zu entscheiden.

Wenn sie keine gentechnisch veränderten Lebensmittel nachfragen, werden
diese auch nicht angebaut. Greenpeace hat einen Einkaufsführer
herausgegeben, der ausweist, welche Lebensmittelhersteller sich von der
Gentechnik losgesagt haben und welche nicht.

In den laufenden Gesetzgebungsverfahren geht es darum, das
Reinheitsgebot für Saatgut durchzusetzen. Denn gentechnikfreies Saatgut
ist die Voraussetzung, um überhaupt weiterhin gentechnikfrei anbauen zu
können. Im Gentechnikgesetz müssen die Transparenz beim Anbaukataster,
die Kostenübernahme der Qualitätssicherung durch die Anwender und klare
Regeln für den Anbau, das Monitoring und den Anbauabbruch erreicht
werden.

Da das Gesetz bundesratspflichtig ist, wird es nun darauf ankommen, dass
die Länderinitia tiven Einfluss auf ihre Ministerien und ihre örtlichen
Abgeordneten nehmen. Neben vielen anderen Aktivitäten der
Länderbündnisse gegen Agro-Gentechnik werden in ganz Deutschland
gentechnikfreie Zonen organisiert und ausgerufen. Im Schneeballprinzip
kann so die Gentechnik von unseren Äckern fern gehalten werden.
http://www.boelw.de/

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Taz, 26.1.04
Sachsen-Anhalt sät Genmais

MAGDEBURG dpa  Sachsen-Anhalt will als erstes Bundesland im Frühjahr
großflächig Genmais aussäen. "Ziel sind einige hundert Hektar, auf denen
fünf verschiedene gentechnisch veränderte Maissorten angebaut werden
sollen", kündigte Jens Katzek, Geschäftsführer der BIO Mitteldeutschland
GmbH, an. Nach Jahren der Diskussion müssten endlich praktische
Erfahrungen mit verschiedenen Formen der Landwirtschaft folgen. Weltweit
würden bereits auf 250 Millionen Hektar genmanipulierte Pflanzen
angebaut. Die Genmaissorten, die nur als Futter verwendet werden sollen,
seien gegen Insektenfraß resistent. Damit sparten die Bauern
Insektizide.

"Sachsen-Anhalt ist prädestiniert für eine Vorreiterrolle", sagte
Katzek. So sei das Institut für Pflanzengenetik und
Kulturpflanzenforschung in Gatersleben beheimatet und in Quedlinburg die
Bundesanstalt für Züchtungsforschung.
http://www.taz.de/pt/2004/01/26/a0148.nf/text

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Gentech-news 87 vom Blaueninstitut in der Schweiz, 27.1.04
Vanille, gentechnisch hergestellt ?
Echtes Vanille  ist sehr teuer; es stammt aus Madagaskar oder
Indonesien. 10’000 Kleinbauern leben von der aufwändigen
Vanilleproduktion. Eine deutsche Firma plant, Vanille  gentechnisch und
viel billiger herzustellen. (BioMedNet, 3.12.03)

@grar.de Aktuell - 27.01.2004
DBV: Keine Patente auf Pflanzen
Einspruch gegen 'Monsanto-Patent' auf Weizen, Mehl und Kekse

Berlin (agrar.de) - Anlässlich der Präsentation eines Einspruchs gegen
das Patent EP 445 929, das der Firma Monsanto das alleinige
Nutzungsrecht für einen Weizen mit besonderer Backqualität bis hin zu
daraus hergestellten Erzeugnissen (zum Beispiel Kekse) überträgt,
bekräftigt der Deutsche Bauernverband (DBV) seine grundsätzliche
Ablehnung von Patenten auf Pflanzen. Im vorliegenden Fall handelt es
sich um den indischen Weizen Nap Hal, bei dem ein bestimmter Anteil von
Eiweiß in den Körnern reduziert ist. Diese besondere Backqualitäten
hervorrufenden Eigenschaften sind das Ergebnis konventioneller
züchterischer Arbeit und seit langem bekannt. Gleichwohl ist im Mai 2003
Monsanto ein Patent auf jeden weichmahlenden Weizen zugesprochen worden,
der diese Eigenschaften aufweist. Dabei erstreckt sich das Patent nicht
nur auf  Pflanzen mit dieser Genkombination, sondern auch auf den
weiteren Produktionsprozess bis hin zum Keks. Der DBV erhebt schwere
Zweifel, ob ein derartiger Patentschutz auf Verarbeitungsergebnisse
haltbar ist.

Vor dem Hintergrund dieser Patentgenehmigung mahnt der DBV erneut eine
Initiative der Bundesregierung zur Überarbeitung der
Bio-Patentrichtlinie der EU an, auf die sich das Europäische Patentamt
bei der Vergabe von Patenten stützt. Im Bundestag wird derzeit die
Umsetzung dieser umstrittenen Richtlinie aus dem Jahr 1998 beraten. In
der jetzt vorliegenden Form dürfe der Bundestag dieses Gesetzesvorhaben
nicht umsetzen, so der DBV. http://www.agrar.de
(siehe hierzu auch weiter unten)

3. Welt 

Gentech-news 87 vom Blaueninstitut in der Schweiz, 27.1.04
USA : Hypervirulente TB-Bakterien, gentechnisch hergestellt
Forscher wollten mit Gentechnik das Tuberkulose-Bakterium weniger
tödlich machen. Zu ihrer Überraschung produzierten sie aber ein
Bakterium, das viel gefährlicher und hoch virulent war. (London Times,
27.12.03)

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WEEKLY WATCH NUMBER 57, 30.1.04
GM SWEET POTATO FAILS MISERABLY IN KENYA

Trials to develop a virus resistant sweet potato in Kenya through GM
have failed. The trials of the GM sweet potato were launched by US
special envoy, Dr Andrew Young. But investigations by Kari's
Biotechnology Centre say the technology has failed to produce a virus
resistant strain.The project with the help of its highly vocal
figurehead, Florence Wambugu, has generated headlines and claims in the
world's media, such as:...
*	Transgenic Sweet Potato Could End Kenyan Famine
*	Dr. Wambugu's modified sweet potato... can increase yields from
four tonnes per hectare to 10 tonnes.
*	Genetically modified crops are the key to eradicating poverty
and hunger in the Third World

However, the report by researchers Dr Francis Nang'ayo and Dr Ben
Odhiambo says,"There is no demonstrated advantage arising from genetic
transformation using the initial gene construct". According to a piece
on the report in the Kenyan press, however, it is clear from the report
that during the trials non-GM crops used as controls yielded far more
tuber than the GM crop.
http://www.nationaudio.com/News/DailyNation/Supplements/horizon/current/
story290120041.htm

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DNR, 30.1.04
Weltbank verfilzt mit Agrarindustrie - Agrar-Abteilung der Weltbank von
Gentechnik-Lobby unterwandert?
Von Daniel Unsöld, DNR EU-Koordination

Ein weiterer Grund ist ans Licht gekommen, warum sich gentechnisch
veränderte Anbausorten und Saaten trotz massiver Proteste der
Weltbevölkerung auf dem Globus verbreiten. Es geht dabei um eine
Konzern-Studie, die zu dem Ergebnis gekommen war, jede fünfte angebaute
Pflanze sei bereits gentechnisch modifiziert und der Fortschritt der
Gentechnologie sei nicht mehr aufzuhalten. Ausgeführt hatte die
Pro-Gentechnik-Studie der "International Service for the Akquisition of
Agri-Biotech Applications" (ISAAA).

Der ISAAA wird von den Biotechnik-Konzernen Monsanto, Syngenta und Bayer
Crop Science finanziert und besitzt Forschungszentren in Afrika, Asien
und Nordamerika. Die Organisation sieht ihre Aufgabe in dem "Transfer
und der Lieferung passender Anwendungen der Biotechnologie an
Entwicklungsländer".

Überraschender Weise unterhält der ISAAA direkte Beziehungen mit der
Abteilung Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (ARD) der Weltbank,
berichtete nun die unabhängige Nachrichtenagentur IPS.[1]  Ein führender
Wissenschaftler dieser Abteilung, Eija Pehu, sei gleichzeitig Mitglied
der Direktion der ISAAA, wird Gabrielle Persley,
Biotechnologie-Beraterin der Weltbank, zitiert….

Verflechtungen von Weltbank und Agroindustrie sind keine Neuheit.
Beispielsweise ist Robert Thompson, ehemaliger Chef der ARD-Abteilung
der Weltbank, jetzt Vorsitzender des in Washington ansässigen
"International Food and Agricultural Trade Policy Council" (IPC). Die
Organisation, die von den Lebensmittelriesen Monsanto, Archer Daniels
Midland, Cargill, Kraft Foods und Syngenta gesponsert wird, fördert
Biotechnologie und Handelsliberalisierung.

Eine weitere Seilschaft wurde von IPS im Austauschprogramm der Weltbank
ausgemacht. Angestellte der ARD verbringen ein oder zwei Jahre in
Gentechfirmen wie Rhône Poulenc oder Novartis - und umgekehrt. Ein
Ergebnis eines solchen Austauschs wird von Kritikern in den
Kreditprogrammen für die Landwirtschaft in den westafrikanischen Staaten
Ghana, Kamerun, Elfenbeinküste und Senegal gesehen.

...Laut IPS haben Weltbankangestellte Vertreter der Zivilgesellschaft
darauf hingewiesen, dass die Agrarindustrie noch andere Möglichkeiten
nutzt die Weltbank zu beeinflussen. Dazu gehörten tägliche Telefonanrufe
und die Vermittlung von Kontakten zu "gefälligen" Wissenschaftlern.
Hingegen sei es schwierig, unabhängige Studien zu bekommen, die die
Risiken der Gentechnologie ernsthaft untersuchten - weder Regierungen
noch andere Körperschaften würden solche Studien in nennenswertem Umfang
fördern. So seien Nichtregierungsorganisationen oft auf eigene
Recherchen angewiesen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Etwa im
Falle der Maissorte "Starlink", die aus unterschiedlichen Gründen nur in
Futtermitteln verwendet werden sollte, sich dann aber überraschender
Weise in Nahrungsmitteln wiederfand , wie Untersuchungen der
internationalen Umweltorganisation Friends of the Earth (FoE) ergaben.

...Nach Angaben des Institute for Agriculture and Trade Policy in
Minnesota hat derselbe Anwalt, der Monsanto in einem Rechtsstreit
vertreten hat, 1992 die gesetzlichen Regelungen über
Biotech-Nahrungsmittel für die US-Lebensmittelbehörde Food and Drug
Administration (FDA) verfasst. Das US-Landwirtschaftsministerium USDA
sei voll von Ex-Angestellten der Biotechindustrie, darunter Ministerin
Ann Veneman, die vorher im Aufsichtsrat von Calgene gesessen habe: der
Firma, die die Gentomate entwickelte.

...Der Einfluss der US-amerikanischen Behörden auf die Weltbank
manifestiert sich in den Anteilen, den die USA an der Finanzierung der
Weltbank haben. Sowohl die Investment Bank for Reconstruction and
Development (IBRD) als auch die International Finance Corporation (IFC),
die privatwirtschaftlichen Arme der Weltbank, werden zu rund 16% allein
von den USA gefördert….
Quellen: ISAAA-Report Asien "Promoting corporate profits in the name of
the poor" www.grain.org/publications/isaaa-en.cfm, IPS,
www.ipsnews.net/interna.asp?idnews=21395

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Gentech-news 87 vom Blaueninstitut in der Schweiz, 27.1.04
USA, Kanada, Finnland : gentechfreie Zonen gefordert
Im kalifornischen Mendocino  und auf der kanadischen Insel Prince
Edwards Island fordern Ökobauern, ÄrztInnen und Abgeordnete ein Verbot
für den Anbau von GVOs. Die finnische „Peoples Biosafety Association“
möchte, dass ganz Finnland zur gentechfreien Zone erklärt wird. (GTN 49,
Januar 04)

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Taz, 27.1.04
PATENT AUF WEIZEN BEDROHT INDISCHE LANDWIRTE

Greenpeace hat gestern gegen ein umfassendes Patent auf Weizen Einspruch
beim Europäischen Patentamt (EPA) in München eingelegt. Das EPA hatte
das Patent bereits im Mai 2003 an den US-Konzern Monsanto vergeben. Das
Patent erfasst auch eine traditionelle indische Weizensorte. Mit dem
Patent kann Monsanto den Bauern den Anbau des Weizens untersagen,
kritisiert Greenpeace. Teile des Patentes umfassen sogar Backwaren, die
aus dem Weizen hergestellt werden. Damit kann Monsanto auch bestimmen,
in welchen Supermärkten und zu welchem Preis die Backwaren aus
Patentweizen verkauft werden. Unterstützt wird Greenpeace von der
größten indischen Bauernorganisation Bharat Krishak Samaj sowie von der
indischen Umweltaktivistin Vandana Shiva und ihrer Organisation
Navdanya. Greenpeace befürwortet ein generelles Verbot der Patentierung
von Saatgut, Pflanzen und ihren Genen. SIT FOTO: RTR
http://www.taz.de/pt/2004/01/28/a0203.nf/text

-------------- nächster Teil --------------
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