[Gen-Streitfall] Presseschau 13. bis 19.10.03

Sabine altmann.tent at t-online.de
So Okt 19 15:24:56 CEST 2003


American biotech companies tried to lie to Europe in an attempt to force

genetically modified crops upon them, Margot Wallström, the European
environment commissioner, said yesterday. Far from developing GM 
crops to solve the problem of starvation in the world, as they claimed,
the 
biotech companies did so to "solve starvation amongst their 
shareholders", said the European Union's leading green politician.

Das sagt dieselbe Margot Wallström, die Mitte Juli vehement die
Umsetzung
Der EU-GMO-Einführungsrichtlinie von allen Mitgliedsstaaten forderte. 
(siehe Presseschau vom 23. Juli). Sollte sich hier angesichts der neuen 
britischen Untersuchungsergebnisse ein Umdenken ankündigen? 
Vielleicht noch rechtzeitig für die Entscheidung über die Saatgut-
Grenzwerte am 27. 0kt. 

Momentan die allerwichtigste Anti-GM-Aktion:
Bis 27.10. massenhaft Save-Our-Seeds-Postkarten an Schröder schicken!
http://zs-l.de/saveourseeds/de/frame.php?page=postkarte

Monsanto will sich aus Europa zurückziehen, in der Zeit gabs diese Woche

einen schönen GM-Artikel (siehe 16.10.) und in München züchten sie 
fluoresziierende Schweine. Auch deren Kinder und Kindeskinder werden 
noch leuchten. Wie praktisch! Gruß, Sabine

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weekly at gmwatch.org, 18.10.03
BRAZILIAN STATE BANS GMOS
The Southern State of Parana in Brazil - Brazil's second biggest soya
growing State - 
adopted a law this week that prohibits the import, planting,
commercialisation, 
processing and exporting, via its port, of Monsanto's GM soya and other
genetically 
modified organisms. Another State in the South of Brazil, Santa
Catarina, previously 
approved a similar law.
http://www.hpj.com/testnewstable.cfm?type=story&sid=10098

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Freitag 17. Oktober 2003, 17:26 Uhr
Umstrittenes Gentechnik-Gesetz wohl Ende November im 
Kabinett

Berlin (Reuters) - Das umstrittene Gentechnik-Gesetz soll nach Angaben
des 
Verbraucherministeriums im November das Bundeskabinett passieren.

Er sei zuversichtlich, dass das Kabinett das Gesetz Ende November
beschließen werde, 
sagte der Referatsleiter für Bio- und Gentechnik im
Verbraucherministerium, Wolfgang 
Koehler, auf einer Fachtagung am Freitag in Berlin. Bis zur Sommerpause
2004 könne 
das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen sein. Koehler hob jedoch
zugleich hervor, 
dass die Hauptstreitpunkte zwischen den Ressorts immer noch nicht
ausgeräumt seien: 
"Es ist heute kein Geheimnis, dass alles bis auf die Überschriften der
Paragrafen 
umstritten ist."

Das Gentechnik-Gesetz soll den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen
und Organismen 
(GVO) in Deutschland regeln. Zentrale Frage ist, wie die Koexistenz von
GVO-freien 
Pflanzen gewährleistet werden kann. In der EU gilt seit 1998 ein
De-Facto-Verbot für 
GVO. Das Verbot soll nun jedoch durch Neuregelungen aufgehoben werden.
In Deutschland 
sollte das Gesetz ursprünglich bereits im August das Kabinett passieren.
Koehler zufolge 
hat die EU-Kommission Deutschland und zehn weitere Mitgliedstaaten wegen
der 
Verzögerung verklagt.

FÖRDERZWECK UND HAFTUNGSREGELN BLEIBEN STARK UMSTRITTEN

Koehler sagte, besonders kontrovers diskutiert werde weiterhin der
Förderzweck von 
Gentechnik, der in der alten Fassung des Gesetzes festgeschrieben ist.
Das federführende 
Verbraucherministerium will den staatlichen Förderauftrag aus der
Novelle streichen. 
"Es ist nicht Sinn und Zweck dieses Gesetzes, Gentechnik zu fördern",
sagte Koehler. 
Das Forschungsministerium vertritt jedoch die Gegenposition.

Koehler betonte, auch Haftungsfragen bei einem Eintrag von GVO in
gentechnikfreie 
Produkte seien ein "außerordentlich schwieriger" Punkt zwischen den
Ressorts. Das 
Verbraucherministeriums halte es nicht für ausreichend, sich nur auf
geltendes Recht 
zu verlassen. Es müssten neue Haftungsregeln festgelegt werden. Das
Ministerium 
hält bislang an dem Verursacherprinzip fest, dass GVO-Anbauer für
eventuelle 
Schäden aufkommen sollen, wenn ihre Gen-Pflanzen auf GVO-freie Flächen
übergreifen 
und anderen Anbauern dadurch Einbußen verursachen.

Koehler sagte, man sei sich mit dem Justizministerium einig, dass der
Begriff der 
wesentlichen Beeinträchtigung weit gefasst werden könne. Schäden seien
dann 
ausgleichbar. Der Geschädigte müsse den GVO-Eintrag nachweisen. "Auch
das 
ist sicher eine hoch umstrittene Regelung."

Die deutsche Biotech-Branche, zu der Branchenriesen wie Bayer
CropScience und 
BASF zählen, dringt seit langem auf eine Zulassung des GVO-Anbaus. Die
Branche 
hält die geltenden zivilrechtlichen Haftungsregeln für die Koexistenz
für ausreichend. 
...http://de.news.yahoo.com/031017/71/3p8qy.html

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taz Nr. 7184 vom 17.10.2003, Seite 9, 102 Zeilen, MATTHIAS URBACH
Britische Großstudie: Herbizidfeste Rüben und Raps 
schaden Umwelt. Gentechnik-Mais dagegen besser 

BERLIN taz In den bislang größten Studien ihrer Art kommen britische 
Forscher zu dem Schluss, dass der Anbau von gentechnisch veränderten 
Pflanzen Unkrautsamen, Schmetterlinge, Weichtiere - und damit in der
Folge 
auch Vögel zurückdrängen kann. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissen-
schaftler im Auftrag der Regierung nach dem Anbau von
Gentech-Zuckerrüben
und Gentech-Raps auf je 60 Äckern - und dem Vergleich mit
konventionellen 
Sorten. 

Der Vergleich von herbizidresistentem Mais mit konventionellem Mais auf 
ebenfalls 60 Äckern ergab dagegen ein positives Ergebnis: Hier fanden
sich 
Mehr Schmetterlinge und Bienen auf dem Gen-Acker als auf dem normal 
bestellten. Ursache für die verschiedenen Ergebnisse ist die verbliebene

Menge an Unkräutern und Unkräutersamen auf dem Acker, die Wirbellosen 
Und Vögeln als Nahrung dienen. "Die Studien unterstreichen die Bedeutung
 der Unkräuter zwischen den Getreidepflanzen für die natürlichen Lebens-
gemeinschaften in und um das Farmland", erklärte der Koordinator der 
Studien, Les Firbank, vom Zentrum für Hydrologie und Ökologie in 
Merlewood. 

Die britische Regierung hatte die 8,6 Millionen Euro teuren Studien vor
vier 
Jahren in Auftrag gegeben, um über die Fortsetzung des Moratoriums über 
den Anbau von genveränderten Pflanzen zu entscheiden. Angesichts der 
unterschiedlichen Ergebnisse weisen die Forscher darauf hin, dass sich 
keine generellen Aussagen machen ließen und ein Einsatz von Fall 
zu Fall zu entscheiden sei. Das britische Kabinett will in den nächsten 
Monaten über seine Haltung zum Moratorium entscheiden. Der Chef-
wissenschaftler der britischen Regierung erklärte gegenüber der 
BBC, dass angesichts der Ergebnisse das Moratorium aufrecht-
erhalten bleiben solle. 

Untersucht wurden genmanipulierter Ölraps und Mais von Bayer 
sowie Gentech-Zuckerrüben von Monsanto. Alle drei Sorten wurden 
durch den Einbau von Bakterien-Genen unempfindlich gegen die 
Unkrautvertilger Roundup-Ready beziehungsweise Basta gemacht. 
Dadurch können diese recht aggressiven Herbizide stärker eingesetzt
werden 
Als normal. In der Folge werden im Fall von Raps und Rüben die Unkräuter

viel stärker zurückgedrängt als beim konventionellen Vergleichssystem. 
Entsprechend leidet auch die Fauna. 

Beim Mais hingegen macht das neue System eine spätere Anwen-
dung des Unkrautvertilgers möglich, was netto etwas milder für die 
Umwelt ausfällt. Zudem nutzten die Bauern für den normalen Mais
ebenfalls 
einen sehr aggressiven Vertilger, nämlich Atrazin, das in Deutschland 
bereits verboten ist und auch in der EU aus dem Verkehr gezogen werden 
soll. 

Umweltschützer wie Greenpeace kritisierten die Studien als zu eng 
gefasst: Risiken wie die Auskreuzung der gentechnischen Eigenschaften 
auf Unkräuter wurden nicht untersucht. Erst im September hatte eine
landesweite Debatte, an der über 40.000 Briten teilnahmen, eine breite 
Ablehnung der Gentechnik ergeben. 

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DerStandard.at, 17. Oktober 2003, 21:25 MEZ
Im UV-Licht grün leuchtende Ferkel gezüchtet
Gen-Information wurde mittels Viren in Schweine-Embryonen eingeschleust
 
London/München - Münchner Forscher haben mit einer neuen Methode
genveränderte 
Ferkel erzeugt, die im UV-Licht grün leuchten. Das Team von der
Ludwig-Maximilians-
Universität infizierte dazu Schweine-Embryonen mit Viren, die die
Gen-Information für 
das so genannte Grün Fluoreszierende Protein (GFP/Green Fluorescent
Protein) 
enthielten. Die Forscher hoffen, mit der Methode einfacher und
kostengünstiger Tiere 
mit fremder Erbsubstanz züchten zu können. ..."Von 46 ausgetragenen
Ferkeln 
glühten 30 im UV-Licht grün auf", sagte Pfeifer am Freitag. 

Lentiviren als Genfähren 

Die Forscher setzten Lentiviren als so genannte Genfähren in die
Embryo-Zellen ein. 
Bisher wurde bei derartigen Versuchen meist die fremde DNA direkt in den
Zellkern 
gespritzt. "Das ist zu einem technisch aufwendig, und der Zellkern ist
schwierig zu 
finden", erklärte Pfeifer. Die Methode habe nur bei ein bis zehn Prozent
der 
ausgetragenen Tiere Erfolg gezeigt.

Mit Hilfe der Genfähren habe sich dagegen bei 65 Prozent der Tiere das
Erbgut in 
gewünschter Weise verändern lassen. "Die Viren haben den Weg zum
Zellkern 
selbst gefunden." Zudem wurden die Leucht-Proteine nicht nur in Haut und
inneren 
Organen nachgewiesen, sondern auch in den Keimzellen der Ferkel. Die
nächste, 
auf natürlichem Wege gezeugte Ferkelgeneration wird den Angaben zufolge 
auch die neue genetische Information aufweisen. ...

Einsatzmöglichkeiten transgener Tiere

So genannte transgene Tiere könnten einmal als Organspender für Menschen
dienen. 
Zudem könnten Krankheiten wie Diabetes an solchen Tieren besser
erforscht werden 
und krankheitsresistente Tiere für die Landwirtschaft gezüchtet werden,
sagte Pfeifer. 
Das für die Tiere ungefährliche GFP wird bei Gen-Versuchen häufig
eingesetzt, da der 
Erfolg der Aktion prompt sichtbar ist. Auch Fische und Mäuse leuchten
schon in 
Forschungslaboren weltweit. (APA/dpa) 

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[From Food First: We Are Fighting Back! 17.10.03
Alabamans Fight Monsanto

After a decade long fight, over 20,000 residents of Anniston, Alabama
won 
an environmental justice lawsuit against Monsanto and its spin-off,
Solutia, 
for polluting their communities with polychlorinated biphenyls (PCB's).

The chemicals, now banned, have been linked to learning disorders,
cancer, 
and air and soil pollution.

Under the August 21, 2003 settlement, the two companies will pay $600 
million in cash payments to the plaintiffs and all costs for clean-up,
prescription 
drug and other social rehabilitation programs, an education trust fund,
community 
revitalization and business development.

This case was a giant victory for the people of Anniston against a
powerful 
multinational corporation.  According to David Shelby, attorney for the
plaintiffs, 
“After almost a century of contamination the community would now be
equipped to 
clean-up polluted land, have access to specialized medical treatment
that 
addresses exposure to toxins, and rebuild healthy businesses,
educational 
systems and residencies.”
Source: www.organicconsumers.org/Toxic/monsanto_pcbs.cfm.

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DIE ZEIT 16.10.2003 Nr.43
Hickhack auf dem Acker
Die EU muss ihre Grenzen für Gen-Tech-Pflanzen öffnen. Nun mauern die
Bauern
Von Joachim Fritz-Vannahme
	
Bei der englischen Landwirtschaftsversicherung NFU Mutual können die
Bauern 
zwischen Cornwall und Northumberland seit fast hundert Jahren ihre
Pferde und 
Strohdächer versichern oder um Policen gegen die Maul- und Klauenseuche 
bitten. Doch als die Farmer sich jetzt für eine Versicherung für
genetisch 
veränderte Feldfrüchte ...interessierten, winkte das
Traditionsunternehmen ab. 
Man versichere weder denjenigen, der GMO anbauen wolle, noch jenen, der 
sich gegen seinen GMO-begeisterten Nachbarn und dessen Saat schützen 
wolle. Unversehens rutscht auf der Insel der Bio-Tech-Landbau in
dieselbe 
Versicherungskategorie wie Terror oder technisches Großrisiko. GMO
klingt 
fast wie GAU. 

Schwenken jetzt auch die Briten in die breite Front der Gen-Skeptiker
Europas 
ein? Die reicht inzwischen von Italien bis Schweden, von Österreich bis
Irland. 
Nur Spanien, wo auf 25000 Hektar kommerziell angebauter Gen-Mais
sprießt, 
bildet eine Ausnahme. Und lange Zeit galten gerade die Briten – durch 
europäische Umfragen mehrfach belegt – als vergleichsweise
aufgeschlossen 
gegenüber allem Neuen aus Wissenschaft und Technik. Sorry, aber das war 
einmal. 

...An diesem Freitag wird die ehrwürdige Zeitschrift Philosophical
Transactions 
of the Royal Society in London die Auswertung von dreijährigen
Feldversuchen 
mit Mais, Raps und Zuckerrüben präsentieren, die, gentechnisch
verändert, e
inem Unkrautvernichtungsmittel widerstehen sollten. Die Ergebnisse sind 
desaströs für die gentechnophile Labour-Regierung von Tony Blair: Die 
Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass zwei der drei Pflanzen 
besser nicht angebaut werden sollten. 

Die eingesetzten Herbizide sollten – ökologisch wie ökonomisch
interessant – 
schon in geringer Dosierung und mit wenig Kollateralschäden die Felder
von 
Unkraut freihalten. Doch ein Monsanto-Produkt richtete offenbar rund um
die 
Rüben ebenso große Flurschäden an wie ein Bayer-Produkt auf den Raps-
Testäckern. Mit dem Unkraut machten sich die Insekten rar. Vorteile? 
Fehlanzeige.

Der Blair-Regierung verhagelt das überraschende Ergebnis die
biopolitische 
Ernte. Das Government wollte möglichst viele vom Nutzen der Agrar-
technologie überzeugen. Nun gibt es gleich mehrere Rückschläge: Schon 
im Sommer hatte eine breit angelegte Debatte mit „dem Bürger“ – unter 
das fragend optimistische Motto „GM Nation?“ gestellt – alle verblüfft: 
Die Nation, jedenfalls jene 37000 Briten, die sich sechs Wochen lang auf

über 600 Veranstaltungen oder über www.gmnation.co.uk zu Worte 
meldeten, begegnen der grünen Gentechnik mit Zweifel und Ablehnung. 
Die Leute wüssten zu wenig und glaubten ihrer Regierung noch weniger, 
lautete eine der Lehren der Veranstaltung. Was half es noch, dass die 
Kritiker der Aktion, wie das Agricultural Biotechnology Council, ein
Verein 
führender Bio-Tech-Firmen, zu Recht darauf hinwiesen, dass ein Gutteil 
der Antworten von Umweltschützern „orchestriert“ worden sei? 

Damit nicht genug, berichtet der Guardian jetzt von einer ökonomischen 
Studie aus Blairs nächster Umgebung: Das Cabinet Office warnt, im 
Vereinigten Königreich fehle der Markt für den Anbau von GMO. 
Die Verbraucher sähen keinen Vorteil für sich selbst, die Bauern 
wären vielleicht interessiert, schreckten aber zurück, weil die 
großen Lebensmittelketten von vornherein abwinkten: „Alles 
unverkäuflich.“ 

...Während die Briten debattierten, protestierten in Frankreich 1500 
Forscher, darunter die beiden Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn und 
Pierre-Gilles de Gennes, gegen die organisierte Zerstörung von Gen-
versuchsfeldern. Vergebens. Die Öffentlichkeit nahm wenig Notiz 
davon. Sie feierte den schnauzbärtigen Aktivisten José Bové. 
Der Volksheld sitzt wegen Sachbeschädigung – er hatte ein 
Forschungsfeld verwüstet – derzeit hinter Gittern. Auch er hat unter 
Wissenschaftlern eine große Anhängerschaft. 500 Forscher forderten 
im Juli von Präsident Jacques Chirac umgehend Bovés Freilassung. 

Doch die Pariser Regierung hat sich mittlerweile in den europäischen 
Mainstream geflüchtet (ZEIT Nr. 42/03). So wird in Frankreich weiter 
mit GMO experimentiert, und im Kreis der EU-Partner beförderte 
Frankreich genau wie Großbritannien ein Ende des Zulassungs-
stopps für genveränderte Feldfrüchte, natürlich „unter strengen 
Auflagen“, wie Forschungsministerin Claudie Haigneré betonte.

Damit endet die Denkpause, die sich alle 15 EU-Mitglieder seit 
1998 verordnet hatten. Es seien noch viele Risiken ungeklärt, lautete 
das Argument der Eurokraten. Das Moratorium hatte die Gen-Food-
Gegner jubeln lassen. Die Bio-Tech-Unternehmen murrten, und die 
Amerikaner waren schlicht wütend. Ihre GMO-Exporte nach Europa 
stürzten ins Bodenlose, angeblich ein Verlust von 300 Millionen 
Dollar pro Jahr. Die Amerikaner wollen vor der Welthandels-
organisation WTO klagen, nur schreckt das in Europa keinen mehr, 
denn die WTO ist seit ihrer ergebnislosen Septembertagung klinisch 
tot. 

Zudem bereitet die Brüsseler EU-Kommission ..die baldige Öffnung 
der Grenzen vor. ... Für die friedliche Koexistenz von Ackerbau mit 
oder ohne Gentechnik sollen die Mitgliedsstaaten der Gemeinschaft 
sorgen. Die Brüsseler Kommission legte nur Leitlinien vor – und 
verschob dabei alle Verantwortung in die Hauptstädte und allen 
Ärger in die Dörfer. 

Jedes EU-Mitglied soll selbst entscheiden, wo die Grenzen zwischen 
herkömmlicher und veränderter Pflanze verlaufen. Auch Haftungs-
fragen berührte der Vorschlag des österreichischen EU-
Agrarkommissars Franz Fischler kaum. Was das heißt, zeigt 
das britische Beispiel: Die Versicherungen streiken. Wie das wirkt, 
demonstrieren Fischlers Landsleute: Quer durch die Parteien weigert 
sich Österreich, „dem Druck nach rascher Zulassung von GMO 
nachzugeben“, wie das ihr Agrarminister Josef Pröll ankündigte. 
Anfang September versuchte das Bundesland Oberösterreich denn 
auch im Alleingang, seine Felder, Wiesen und Äcker zur GMO-freien 
Zone zu erklären. Die Brüsseler Kommission blockierte das Manöver,
im Namen der Koexistenz im Landbau. 

Für GMO-frei erklärten sich freilich auch Wales, das benachbarte 
Cornwall und Devon, ganze Landstriche in Italien und Frankreich. 
Was in Brüssel als eine Art Toleranzedikt gedacht war, lesen 
Europas Regionen als Einladung zum Widerstand. Die Denkpause 
in Brüssel mag vorüber sein, zum Umdenken aber sind die EU-
Mitglieder noch lange nicht bereit….
http://www.zeit.de/2003/43/N-Gr_9fne_Gentechnik_II
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Daily Telegraph (UK), 16.10.03
GM crops giant Monsanto pulls out of Europe
By Robert Uhlig in London

    Monsanto, the American pioneer of genetically modified crops, said
Wednesday 
it was pulling out of its European cereal seed business. The move was
widely 
seen as a sign that it has given up hopes of introducing GM cereals in
Europe.

    It announced its decision on the eve of Thursday's publication of
results of 
farm-scale British evaluations of GM crops...

   Two other Government reports on the economic benefits of growing GM 
crops and on scientific understanding of their environmental and health 
effects have also failed to present a strong case for rushing into
commercial 
GM cultivation.

    Monsanto's announcement that it wants to sell its cereal development
stations 
at Cambridge, England, and in France, Germany and the Czech Republic,
followed 
hardening resistance to GM crops throughout Europe.

   Insurers are not prepared to underwrite GM farmers, and 98 per cent
of 37,000 
participants in GM Nation?, a public consultation, told the Government
they did not 
want GM crops or food.

   Jeff Cox, Monsanto's general manager for northern Europe, said the
withdrawal 
from Europe was to allow the company to realign its business to ``focus
on those 
projects that will best capitalise on in its market and technological
strengths''.

  ... Anti-GM lobbyists said the withdrawal was a sign that Monsanto was
``throwing 
in the towel'' in Europe. They said that with Canadian farmers
campaigning against 
licensing  Monsanto's GM wheat, the company was also facing severe
resistance in 
North America.

   Pete Riley, of Friends of the Earth, said Monsanto was ``pulling out
after five years 
with no products to show and no test sites for Monsanto GM cereals in
Britain this year''.

   This week Margot Wallstrom, the European Union's environment
commissioner, 
accused American biotechnology firms of lying about the benefits of GM
technology 
and ``trying to force it on people''.

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The Times, October 16, 2003
GM food giant Monsanto starts retreat from Europe
By Valerie Elliott

MONSANTO, the American biotechnology firm leading the field in
genetically modified 
foods, announced yesterday that it was pulling out of the European seed
cereal business 
and closing its operation in Trumpington, Cambridge, with the loss of
125 jobs….
http://www.timesonline.co.uk/article/0,,2-855996,00.html


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The Independent, 16 October 2003
Crops giant retreats from Europe ahead of GM report
By Steve Connor, Science Editor

Monsanto, the huge American biotechnology company which has pioneered GM
crops, 
is withdrawing from many of its European operations and laying off up to
two thirds of its 
British workers.

..."If there's no market for something, you go elsewhere," he said. "The
big companies 
are looking to China, South-east Asia and South America."

..."Monsanto is obviously frustrated by the amount of time it has taken
for GM crops to 
be accepted in Europe, but this decision is part of a much bigger global
realignment."

...Monsanto said it was reducing its global workforce of 13,200 by
between 7 and 9 per cent, 
…
http://news.independent.co.uk/world/environment/story.jsp?story=453822

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Donnerstag 16. Oktober 2003, 14:19 Uhr
Greenpeace begrüßt Teil-Rückzug von Monsanto in Europa...


Hamburg/London(ots) - Nach dem der Agrar-Konzern Bayer CropScience
bereits im 
September 2003 angekündigt hatte, keine Freisetzungsversuche mit
genmanipulierten 
Pflanzen mehr in Großbritannien durchzuführen, hat heute Monsanto eine
Niederlage 
eingeräumt. Der Produzent von Pestiziden und Gentech-Saaten – einer der
größten 
weltweit - verkündete in London, Firmenniederlassungen in
Großbritannien, Frankreich, 
Deutschland und Tschechien zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen.
.... 

Diesen Rückzug versteht die Umweltorganisation Greenpeace als Reaktion
auf die 
Ablehnung der Gentechnik in Europa. ...„Wir begrüßen diese Entscheidung.
Die 
Gentech-Konzerne verlassen das sinkende Schiff. Sie müssen endlich
akzeptieren, 
dass die Verbraucher in Europa genmanipulierte Produkte mehrheitlich
ablehnen
und sie sich nicht aufzwingen lassen wollen“, sagt Ulrike
Brendel,Gentechnik-Expertin 
bei Greenpeace.

Die Nachricht über Schließungen von Monsanto fällt zusammen mit der
Veröffent-
lichung von Ergebnissen der britischem Royal Society ...Jetzt ist es
amtlich: Der 
Anbau von gentechnisch veränderten Zuckerrüben und von Raps birgt
Gefahren für
die Umwelt. Die Untersuchungsergebnisse zu Gen-Mais sind noch
umstritten.

„Europäische Regierungen dürfen diese Ergebnisse nicht ignorieren. Auch
die 
deutsche Bundesregierung darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen
und muss 
den Anbau von genmanipulierten Pflanzen sofort unterbinden. In Europa
haben wir 
jetzt noch die Chance, den Geist in der Flasche zu halten“ sagt
Brendel….
http://de.news.yahoo.com/031016/27/3p50z.html
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Mittwoch 15. Oktober 2003, 11:44 Uhr
Unser Saatgut muss gentechnikfrei bleiben! Trecker-
Demonstration und Saatgutübergabe beim Bundes-
kanzleramt

Berlin (ots) - Eine Delegation von Bäuerinnen und Bauern hat sich
heute mit Traktoren in Berlin versammelt, um gentechnikfreies Saatgut
zum Bundeskanzleramt zu bringen. Zusammen mit Umwelt- und
Verbraucherschützern fordern sie: "Unser Saatgut muss gentechnikfrei
bleiben!". Der Bundeskanzler müsse dafür sorgen, dass Deutschland im
EU-Saatgutausschuss für ein Reinheitsgebot für Saatgut stimmt. Nur so
könne ein gentechnikfreier Anbau in Zukunft gesichert werden.

Hintergrund der Aktion ist die Entscheidung des EU-Saatgutausschusses 
am 27. Oktober über die Höhe der zulässigen gentechnischen
Verunreinigung 
von Saatgut. Die EU-Kommission will je nach Pflanzenart eine
Verunreinigung 
zwischen 0,3 und 0,7 Prozent zulassen, ohne dass dies gekennzeichnet
sein 
muss. Die Bauern sowie Verbraucher und Umweltorganisationen fordern
dagegen, 
dass jede messbare gentechnische Verunreinigung von Saatgut ausnahmslos
gekennzeichnet wird.

Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Schwellenwerte würden
den Bauern und den Verbrauchern die Gentechnik durch die Hintertür
aufzwingen. Würde zum Beispiel Mais erst bei 0,5 Prozent
Verunreinigung gekennzeichnet, könnten 500 Gen-Pflanzen je Maishektar
über das Saatgut freigesetzt werden. Diese Kontamination fände sich
dann auch in der Ernte und in daraus gewonnenen Lebensmitteln wider.
Viele konventionelle und biologisch wirtschaftende Bauern sehen
dadurch ihre Zukunft gefährdet. Laut Umfragen sind 70 Prozent der
Verbraucher gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel und gegen eine
Verunreinigung des Saatguts.

Zu der Protestaktion haben die Ökolandbauverbände Berlin-Brandenburg und

die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) aufgerufen. Sie
werden 
unterstützt vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), dem Bund
für 
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Deutschen Naturschutzring

(DNR), dem Gen- ethischen Netzwerk (GeN), Greenpeace, der
Zukunftsstiftung
Landwirtschaft (zs-l) sowie zahlreichen Verarbeitern von Lebensmitteln.

Bereits gestern haben Bauern-, Verbraucher- und Umweltverbände zusammen
mit 
Kirchen- und Gewerkschaftsorganisationen in einem offenen Brief an die 
Bundesregierung strenge Regeln für die AgroGentechnik gefordert. …
http://de.news.yahoo.com/031015/27/3p18y.html

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Alert Net News from Reuters, 15 Oct 2003 04:01:30 GMT
Most US consumers unaware of GM crops in food-study
By Randy Fabi

WASHINGTON, Oct 15 (Reuters) - Despite the omnipresence of biotechnology
in 
U.S. agriculture, the vast majority of Americans believe they have never
eaten 
genetically modified food and want them labeled, said a
government-sponsored 
study released on Wednesday.

 A study by Rutgers' Cook College found most Americans know very little
about 
GM food, and that only 26 percent believe they have ever eaten such
products. 
About 80 percent of processed food in the United States contain some GM 
ingredients, mostly corn or soybean products.

 "Most Americans have no idea that foods with genetically modified
ingredients 
are already for sale in the United States," said William Hallman, lead
author of 
the study. ...

 The United States is the world's largest producer of crops that are
genetically 
Modified... But the United States does not require labels on GM food,
which 
could be one reason for the scant consumer knowledge, the study said.

...the study reflects a telephone survey of 1,200 randomly selected
people. 
 About 94 percent said they would want GM food to be labeled, the study
said.
http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/N14198683.htm
     
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Presseerklärung von Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf
Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
zur Gentechnik in der Landwirtschaft (Koexistenz)

Brüssel, 16.Oktober  2003
Schwarze Tage für britische Gentech-Industrie
- Britische Langzeitstudie belegt Umweltfolgen des GVO-Anbaus -

Die vor drei Jahren von der Regierung initiierte Studie sollte helfen,
Zeit zu 
gewinnen, damit sich die öffentliche Debatte beruhigt und die
Unbedenklichkeit 
der untersuchten GVO "bewiesen" werden kann. Diese Rechnung ist nicht 
aufgegangen. 

"Die Wissenschaftler hatten sich auf die Umweltfolgen der im GVO-Feld 
eingesetzten Pestizide konzentriert und mussten jetzt feststellen, dass
in den 
Feldern mit GVO-Raps und GVO-Zuckerrüben Insekten und Wildpflanzen 
verschwanden. Der in dieser Studie als unbedenklich erachtete GVO-Mais 
wurde mit Atrazin behandelt, das letzte Woche von der EU wegen seiner 
krebserregenden und hormonalen Wirkungen verboten wurde. 
Damit sind diese Ergebnisse hinfällig", unterstrich Friedrich-Wilhelm
Graefe 
zu Baringdorf, Vize-Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und 
ländliche Entwicklung im EP.

Am Tag der Veröffentlichung verlässt der Gentech-Marktführer Monsanto 
den Standort Großbritannien, weitere Studien melden, dass GVO-Pollen von

emsigen Bienen bis 26 km weit transportiert werden (acht Mal weiter als
bisher 
von der Wissenschaft angenommen), und dass nach dem Anbau von GV-
Raps die Felder noch lange mit den Samen belastet sind, so dass 
konventionelle Nachfolgekulturen verunreinigt werden und als GVO 
gekennzeichnet werden müssen.

"Die heute veröffentlichte Studie zeigt vor allem eines: Die Zulassungen
für diese 
GVOs wurden mit zu heißer Nadel gestrickt. Nun können die
Langzeitstudien als 
Argumente gegen die Zulassung verwendet werden und den Anbau zumindest
in 
"ökologisch sensiblen Gebieten" verhindern.

In Großbritannien, wo 90 Prozent der Bevölkerung nach einer Umfrage der 
Regierung GVO auf dem Acker und im Essen ablehnen, wird die Debatte um 
Gentechnik hitzig. Die britische Studie ist ein weiterer Beleg dafür,
dass es sich 
bei der Grünen Gentechnik um eine Risikotechnologie handelt. ...

Mit der Studie zeigt sich auch, wie wichtig es ist, eine wirkliche
Alternative, 
d.h. auf Dauer eine GVO freie Linie zu erhalten. Bei Risikotechnologien
muss der 
Rückzug im Fall von negativen Auswirkungen offen gehalten werden.
Deshalb ist es unverständlich, dass Kommissar Byrne bei der GVO freien 
Saatgutlinie Schwellenwerte einführen will, welche GVO-Verunreinigungen
von 
0,3% bis 0,7% ungekennzeichnet zulassen. Damit ignoriert Byrne die
Grundlagen 
der Freisetzungsrichtlinie und handelt ungesetzlich und leichtfertig,"
unterstrich 
Graefe zu Baringdorf MdEP (Bündnis90/Die Grünen).

Die Entscheidung soll im Saatgutausschuss der Kommission im verein-
fachten Verwaltungsverfahren gefällt werden, ohne die Mitentscheidung 
des Parlaments und des Rates.  Dies ist der falsche Weg für eine derart 
einschneidende Festlegung. Das EP  widerspricht dieser Vorgehensweise
und b
ehält sich vor, beim Europäischen Gerichtshof zu klagen", betonte der 
Berichterstatter des Europäischen Parlaments zur Koexistenz, Friedrich-
Wilhelm Graefe zu Baringdorf.

Weitere Informationen: 
Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament - 
Agrarbüro: Jan Sommer- Tel. +32-2-284-5154 , Fax +32-2-284-9154 Email: 
fgraefe at europarl.eu.int

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Gemeinsame Pressemitteilung vom 14. Oktober
Schutz für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel
Verbände schicken offenen Brief an Bundesregierung

Berlin: Bauern-, Verbraucher- und Umweltverbände sowie Gewerkschafts-
und Kirchen-
organisationen haben die Bundesregierung in einem offenen Brief
aufgerufen, die 
Zukunft der naturnahen Landwirtschaft ohne Gentechnik zu sichern. Die
Bundes-
regierung müsse sich im EU-Saatgutausschuss für ein Reinheitsgebot für
Saatgut 
einsetzen. Bei der Novelle des Gentechnikgesetzes müsse sie den Schutz
der 
gentechnikfreien Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion garantieren.
Sonst 
drohe eine schleichende gentechnische Kontamination der Nahrungskette.
Das 
widerspreche dem Mehrheitswillen der Bevölkerung in Deutschland und
Europa.

Am 27. Oktober entscheidet der Saatgutausschuss der EU über die Höhe der

zulässigen gentechnischen Verunreinigung von Saatgut. Die EU-Kommission
hat 
je nach Pflanzenart Werte zwischen 0,3 und 0,7 Prozent vorgeschlagen.
Nach den 
Verbänden muss jede messbare Verunreinigung ausnahmslos gekennzeichnet 
werden. Ohne ein solches Reinheitsgebot würde Bauern und Verbrauchern
die 
Gentechnik gegen ihren Willen aufgezwungen.

Ein Entwurf zur Novelle des Gentechnikgesetzes aus dem
Verbraucherministerium 
wird zur Zeit mit den zuständigen Ressorts in den Ministerien für
Wirtschaft, 
Forschung, Gesundheit und Justiz abgestimmt. Umstritten sind vor allem
die 
Auflagen für Gentech-Betriebe. Die Verbände fordern, dass diejenigen,
die 
gentechnisch veränderte Pflanzen entwickeln oder verwenden, auch dafür
sorgen, 
dass keine Kontamination stattfindet. Kontroll-, Sicherheits- und
Schadenskosten 
dürften nicht die bedrohten Bauern in der konventionellen und
biologischen 
Landwirtschaft belasten.

Der Brief wurde gestern, 13. Oktober, an die Bundesregierung sowie an
alle 
Mitglieder des Bundestages und der Landtage verschickt. Zu den
Unterzeichnern 
gehören: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL),
Agrarbündnis, 
Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten der evangelischen Kirche
(AGU), 
Bioland, Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Bund für Umwelt
und 
Naturschutz Deutschland (BUND), Deutscher Naturschutzring (DNR),
Gen-ethisches 
Netzwerk (GeN), Greenpeace, Grüne Liga, Katholische Landjugendbewegung 
(KLJB), Industriegewerkschaft Bauen Agrar Umwelt (IGBau),
Naturschutzbund 
(NABU), Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Zukunftsstiftung
Landwirtschaft 
(zs-l). Weitere sechzig Unternehmen und Wirtschaftsverbände unterstützen
die 
Initiative.

Der offene Brief im Internet (pdf-Datei): 
www.zs-l.de/saveourseeds/Download_Centre/RZ_Offener%20Brief_Druck.pdf
Bei Rückfragen:
Heike Moldenhauer, 030-27586-456; heike.moldenhauer at bund.net

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Daily Telegraph (UK),  (Filed: 14/10/2003)
Curb on GM crop trials after insect pollution
By Robert Uhlig, Farming Correspondent

Stringent new rules for trials of genetically modified crops are to be
 imposed after Government researchers found that insects carried pollen 
More  than six times the distance previously known.

They also found one sowing of GM crops could contaminate non-GM and 
Organic crops for more than 16 years.

The research, published by the Department for Environment, Food and
Rural
Affairs, came as thousands of people protested in London against GM
crops 
And delivered a 70,000-signature petition to Downing Street yesterday.

...Meanwhile, the row between Europe and America over GM crops moved up
a 
Gear yesterday when Margot Wallstrom, the Environment Commissioner,
accused 
US biotech companies of "trying to lie" and "force" unsuitable GM
technology on
to Europe.

...Scientists at the Central Science Laboratory found that GM oilseed
rape had
cross-pollinated with non-GM oilseed rape plants more than 16 miles
away.

A second study by the Scottish Crop Research Institute found that if
farmers
grew GM oilseed rape for one season it would take 16 years for
contamination
by wild GM plants produced by seed from the first planting to fall to
below
one per cent contamination.

Even at this level, the contamination would not be sufficient for a
farmer to
sell his crop as GM-free or organic, qualities that demand less than 0.9
and
0.1 per cent contamination respectively.

Pete Riley, GM campaigner at Friends of the Earth, said: "If GM
contamination
cannot be controlled on test sites, what hope is there if GM crops are
widely
grown?"...
http://news.telegraph.co.uk/news/main.jhtml?view=DETAILS&xml=/news/2003/
10/14/ngm14.xml

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Western Morning News (UK), 09:00 - 14 October 2003
CIVIL UNREST THREAT ON GM
Protesters warn Government of more to come

Westcountry campaigners against GM crops last night warned Tony Blair
that he would provoke
 "civil unrest" if he pressed ahead with plans to allow the
controversial crops to be grown in the UK.
Campaigners from the region joined a mass protest in Westminster
yesterday just days before the 
Government reveals the results of its scientific trials into the
environmental safety of GM crops.

Several thousand people are believed to have signed the "Green Gloves"
pledge, 
committing themselves to taking part in, or supporting, direct  action
to dig up GM crops.

...Former Environment Minister Michael Meacher ...told the rally of
around 700 protesters 
that they were winning the argument on GM. Mr Meacher cited the
Government's economic 
report and scientific review on GM, both of which raised serious
concerns about the 
technology. And he said that the recent public debate had shown that
people were 
overwhelmingly opposed to GM crops.

He added: "This is the freedom movement in our country now. There is no
more basic 
human right of people than to decide what food they are going to eat. I
think we are 
well on the way to winning."

In a message to Mr Blair, he added: "You have told us Tony that you are
listening. What 
we want to know is have you heard?"

...Yesterday's colourful protest included stops at Downing Street, the
headquarters of the 
National Farmers Union and the Department for Environment, Food and
Rural Affairs, 
where petitions against GM were handed in. The "tractors and trolleys"
protest involved 
both farmers and consumers.

...Keith Hatch, Friends of the Earth GM campaigner in the South West,
said:  "More 
than 1,000 people turned out for the Tractor and Trolley parade. We
have had a very 
positive response and with some people dressed up as  pantomime farmyard
animals 
and music, there has really been a jovial  atmosphere. This is a
celebration of organic 
food and local food. The only  person who doesn't seem to be listening
is Tony Blair.
 There has been a  massive show of support against GM and I think this
shows that 
we are going  to win the campaign."...
www.westernmorningnews.co.uk


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Independent (UK), 14 October 2003
US firms 'tried to lie' over GM crops, says EU
By Michael McCarthy, Environment Editor

      American biotech companies tried to lie to Europe in an attempt to
force genetically modified crops upon them, Margot Wallström, the
European
environment commissioner, said yesterday.

      Far from developing GM crops to solve the problem of starvation in
the
world, as they claimed, the biotech companies did so to "solve
starvation
amongst their shareholders", said the European Union's leading green
politician.

      Speaking to journalists in London, the 49-year-old Swede followed
her
broadside over GM with an attack on the US over the so-called ghost
fleet of
rusting and polluted American ships being sent to Britain for
dismantling,
saying they should be kept in America.

      She further suggested that the US government had been putting 
Pressure on Russia not to ratify the Kyoto protocol.

      Mrs Wallström's unusually outspoken remarks will add to the
ill-feeling between Europe and the US over genetic modification, which 
Has led to the American government launching a legal action through the
World
Trade Organisation on the basis that European nations are dragging their
feet over GM crop authorisation.

      Her comments raise the political stakes before the publication on
Thursday of Britain's farm-scale trials of GM crops, which may provide
evidence of environmental damage that could lead to the crops being
banned.

      At a lunch with journalists, the commissioner spoke of the
"legitimate
concerns of European citizens and farmers and other groups about the
effects
of GM crops on human health and the environment".

      Asked if US biotech companies had chosen the wrong products to
introduce into Europe - meaning crops that were modified to take more
powerful weedkillers, rather than give any other benefit - she replied: 
"Of course they have. Absolutely. They have to face that. They have to
realise
that they have chosen the completely wrong approach from the beginning.

      "They tried to lie to people, and they tried to force it upon
people.
It's the wrong approach. You cannot force it upon Europe. So I hope they
have learnt a lesson from this, especially when they now try to argue
that
this will solve the problems of starvation in the world and so on. But
come
on ... it was to solve starvation amongst shareholders, not the
developing
world."
http://news.independent.co.uk/world/science_medical/story.jsp?story=4531
24
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Financial Times (London,England), October 13, 2003
Weedkiller ban is another blow for GM crops
By JOHN MASON

Attempts to introduce genetically modified crops into the UK have
suffered
a further blow with a proposed European Union ban on atrazine, a 
Weedkiller widely used by maize farmers.

The ban - expected to come into effect within 18 months - could under-
mine the value of field trials of GM crops and pose further problems for
ministers over any approval for planting transgenic maize in the UK.

The findings of the three-year trials, the largest experiment into the
environmental impact of GM crops, will be published on Thursday. They
are
expected to raise concerns over the impact of GM oil seed rape and GM
sugar
beet while arguing that transgenic maize is no more damaging than
conventional crops. But the ban on atrazine could cast doubts over any
recommendation for maize.

A reconsideration of the findings, taking account of an atrazine ban, 
Is likely to be less favourable towards GM maize.

Although the trials considered the impacts of other weedkillers,
atrazine
is particularly powerful.

The impact of the ban could be felt across Europe, which is considering
lifting a five-year moratorium on GM crops.

The Department of the Environment denied the ban made the GM field 
Trials invalid. But Peter Riley of Friends of the Earth said it would
undermine
the trials.

It is the latest in a series of setbacks for the biotech industry.
Official
reports this year into the science and economics surrounding GM crops
both
gave mixed verdicts over the technology.

___________________________________________________________________
New York Times
Genetically Modified Food and the Poor
Editorial, October 13, 2003

Brazil has wisely decided to end a three-year ban and allow its soybean 
farmers to plant genetically modified crops that require less pesticide.

But the decision has been controversial. Few global issues provoke a
more 
emotional debate than that of genetically engineered crops, which
contain 
transplanted genes from other species to make them easier to grow or
more 
nutritious or flavorful. The evidence suggests that such foods are safe 
(Americans have been eating them for six years) and could reduce 
world hunger. But genetically modified crops have not overcome
widespread 
resistance mostly because the industry is tightly controlled by five 
conglomerates. …

While safety concerns have been the focus of debate, the real problem is

that genetic engineering is hurting the poor. It makes cotton cheaper to

grow for highly subsidized American producers, further undercutting the 
price of cotton and forcing West African producers out of business.
Poor countries should fight back by adopting the technology themselves. 
Unfortunately, so far most of them have failed to approve it. African 
farmers work tiny plots without the benefit of fertilizers, irrigation
or 
pesticides. The risks they face from genetic modification are remote —
but 
unlike Europeans, the average African would benefit hugely from crops 
engineered to resist bugs or need little water.

The other reason Africans do not grow such products is that the major 
companies like Monsanto, Dupont and Syngenta have no financial 
interest in developing them for African crops — and tightly control the 
technology. 

There are two methods of transferring genes, for example. Both were 
developed by universities, but industry giants now hold the licenses.
The 
companies permit others to do research with the technologies but want 
control over any product commercialized as a result. Several poor
nations 
are trying to develop improved versions of local crops, but these
efforts 
have been crippled by the biotech companies' control over the
technology.
The world shouldn't ban genetically modified food. It should develop a 
cassava root resistant to the mealy bug and drought-proof corn. 
Antiglobalization activists are right that corporate greed is the
problem. 
But they are wrong that genetically modified crops should be banned. The

real crime of genetic modification is not its risks but that it is 
squandering its promise, widening the gap between rich and poor.




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