[Gen-Streitfall] UBA-Studie: Alternativen zu Genpflanzen

Sabine altmann.tent at t-online.de
Mo Nov 10 22:29:33 CET 2003


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From: "Jana Schmidt" <pressestelle at uba.de>
Sent: Monday, November 10, 2003 2:14 PM
Subject: [idw] Grüne Gentechnik - Allheilmittel für die Landwirtschaft?


Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung
Umweltbundesamt (UBA), 10.11.2003

Grüne Gentechnik - Allheilmittel für die Landwirtschaft?

Neue Studie des Umweltbundesamtes hinterfragt Nutzen gentechnisch
veränderter Pflanzen Die grüne Gentechnik verspricht bei
landwirtschaftlichen Problemen wie Krankheitsbefall und Insektenfraß
eine "maßgeschneiderte" Lösung. Doch die Landwirtschaft kann auf die
meisten dieser Pflanzensorten verzichten. Zu diesem Schluss kommt das
Umweltbundesamt (UBA) in der Studie "Alternativen zu gentechnisch
veränderten Pflanzen". Auftragnehmer der Studie ist die österreichische
UBA Wien GmbH.


In fünf Fallbeispielen (Unkrautbekämpfung bei Raps, Insektenbefall bei
Mais, Befall der Zuckerrübe durch das Rizomania-Virus, Kartoffel mit
veränderter Stärkezusammen-setzung und Mehltaubefall bei Weinreben)
werden gentechnische Lösungsansätze den Möglichkeiten konventioneller
und ökologischer Landwirtschaft gegenüber gestellt. Im Mittelpunkt der
Analyse stehen die technische Machbarkeit und die Marktchancen der
einzelnen Alternativen. Es zeigte sich, dass in jedem der fünf Fälle
bereits Lösungen ohne Einsatz der Gentechnik vorhanden sind, die
technisch machbar, ökologisch sinnvoll und zum Teil auch längst
ökonomisch konkurrenzfähig sind. So gibt es erfolgreiche konventionelle
Neuzüchtungen wie virusresistente Zuckerrübesorten oder Weinreben, die
weniger anfällig für Pilzkrankheiten sind. Hingegen stellte sich am
Beispiel der Kartoffel mit veränderter Stärkezusammensetzung heraus,
dass noch viel Züchtungsarbeit zu leisten ist. Hier scheint der
gentechnische Ansatz zunächst die einfachere Lösung zu sein. Die
bisherigen Erfahrungen mit dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen
zeigen jedoch, dass dadurch neue Probleme entstehen können - so das
Auftreten resistenter Unkräuter oder die Schädigung von Nützlingen.
Daher empfiehlt das Umweltbundesamt: Trotz möglicherweise ökonomisch
vielversprechender Gentech-Pflanzen darf die Förderung und
Weiterentwicklung von Alternativen nicht vernachlässigt werden. Welche
Lösungen - mit oder ohne Gentechnik - sich bei den Landwirten
letztendlich durchsetzen werden, hängt nicht nur von der technischen
Machbarkeit und der Umweltverträglichkeit, sondern auch von ökonomischen
Rahmenbedingungen wie staatlichen Fördermaßnahmen und nicht zuletzt von
der Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher ab.

Die Studie "Alternativen zu gentechnisch veränderten Pflanzen" ist in
der Reihe TEXTE des Umweltbundesamtes als Nr. 68/03 erschienen. Sie
umfasst 147 Seiten und kostet 7,50 Euro. Bestellungen: Werbung und
Vertrieb, Ahornstr. 1-2, 10787 Berlin, Telefon: 030/211 60 61, Fax:
030/218 13 79. Berlin, den 10.11.03 (2.619 Zeichen)




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