[Gen-Streitfall] Norddeutsches Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft formiert sich

Sabine altmann.tent at t-online.de
Mi Dez 24 08:26:57 CET 2003


P R E S S E E R K L Ä R U N G
Bündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft
in Niedersachsen, Bremen und Hamburg
C/o AbL-Geschäftsstelle, Heiligengeiststr. 28, 21335 Lüneburg.
T.04131-407757


An die Redaktionen

Für das Recht auf eine gentechnikfreie Landwirtschaft! Norddeutsches
Bündnis aus Bauern und Verbrauchern formiert sich


Hannover, 19.12.03. „Bauern und Verbraucher wollen keine Gentechnik,
weder im Stall noch auf dem Acker. Deshalb werden wir aktiv, um unser
Recht auf eine gentechnikfreie Erzeugung von Lebensmitteln sicher zu
stellen,“ so die Sprecher eines Bündnisses aus Landwirtschaftsverbänden,
Unternehmen, Ärzte-,
Umwelt- und Verbraucherschutz-organisationen, Wissenschaftlern sowie
entwicklungspolitischen Gruppen aus Niedersachsen, Bremen und Hamburg,
das sich in Hannover gegründet hat. Während die Gentechnikkonzerne
starken Druck auf die EU-Gremien in Brüssel ausüben, um die Zulassung
gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft durchzusetzen
und die Bundesregierung in Berlin ein neues Gentechnikgesetz
vorbereitet, formiert sich an der Basis Widerstand. Die Verbände haben
sich auf eine gemeinsame Plattform geeinigt, in der sie deutlich machen,
dass sie amerikanische Verhältnisse mit Knebelverträgen der
Gentechnikkonzerne für die Landwirtschaft nicht zulassen werden und sich
dafür einsetzen, dass Bundes- und Landesregierungen den gesetzlichen
Rahmen dafür schaffen müssen, dass auch in Zukunft Landwirtschaft ohne
Gentechnik möglich bleibt. „Viele Bäuerinnen und Bauern lehnen
Gentechnik in der Landwirtschaft ab, weil deren Auswirkungen und Risiken
nicht absehbar sind und weil sie wissen, dass der Grossteil ihrer Kunden
keine gentechnisch erzeugten Lebensmittel wünscht,  so Georg Janßen aus
Lüneburg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft und einer der Koordinatoren des Bündnisses. Angela von
Beesten, Ärztin aus Riepe und Vertreterin des Ökolgischen Ärztebundes im
neuen Bündnis warnt vor unkalkulierbaren Gesundheitsgefahren durch die
Risikotechnologie sowie unkontrollierbaren und nicht rückholbaren
Ausbreitungen gentechnisch veränderter Organismen. Zwar gebe es
Wissenschaftler, die beteuern, dass der Verzehr gentechnisch veränderter
Produkte ungefährlich sei, sie hätten aber keine Möglichkeit,
Folgeschäden für Gesundheit und Umwelt ausreichend abzuschätzen und
schon gar nicht, sie auszuschliessen. Das Bündnis macht ausserdem darauf
aufmerksam, dass sich bislang keine Betriebshaftpflichtversicherung in
Deutschland gefunden habe, die bereit sei, Landwirte gegen auftretende
Schäden zu versichern. Die Versicherungswirtschaft spreche davon, dass
die Schäden schwer einzugrenzen und versicherungstechnisch nicht
kalkulierbar seien. „Wenn was passiert, werden wir Bauern allein
gelassen und auf die Anklagebank der Gesellschaft gesetzt, und die
Herstellerkonzerne machen sich vom Acker – nicht mit uns,  so Georg
Janßen. Das Bündnis ist sich einig: Bauern und Verbraucher haben es in
der Hand. „Sie können mit ihrem Anbau- bzw. Kaufverhalten abstimmen, ob
das Recht auf eine gentechnikfreie Erzeugung sich durchsetzt und die
Politik sowohl in der konventionellen als auch in der biologischen
Landwirtschaft der Gentechnikfreiheit eindeutigen Vorrang einräumt,“ so
die Sprecher. Das norddeutsche Bündnis steht in engem Kontakt mit
anderen Länder- und Bundesinitiativen. Der niedersächsische
Landvolkverband habe sich bislang noch nicht zu einer Unterstützung
entschließen können.

V.i.S.d.P.: Georg Janßen, AbL-Büro, Heiligengeiststr. 28, 21335
Lüneburg. T.O4131-407757 oder T.0170-4964684 Angela von Beesten, Auf der
Worth 34, 27389 Vahlde/Riepe. T.04267-775

Bündnis für eine gentechnikfreie Landwirtschaft
In Niedersachsen, Bremen und Hamburg

Die Erstunterzeichner:

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
AG Stadt-Land Ökologie Bremen
Arbeitskreis für gentechnikfreie Lebensmittel Ottersberg Arbeitskreis
gegen Gentechnik Göttingen Bäuerliche Gesellschaft Nordwestdeutschland –
demeter Bio Kartoffel GmbH Nord BIOLAND Niedersachsen – Bremen e.V.
Bremer Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft
Bund für Umwelt- und Naturschutz, Landesverband Hamburg
Bund für Umwelt- und Naturschutz, Landesverband Niedersachsen
Bürgerinitiative gegen grüne Gentechnik Helvesiek Dreschflegel e.V.
Getreidezüchtungsforschung Darzau Interessengemeinschaft gegen die
Nachbaugesetze und Nachbaugebühren Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen
Naturland Nord-West e.V. NEULAND GmbH Lüneburg ÖKO-KORN-NORD Betzendorf
ÖKOLOGISCHER ÄRZTEBUND ÖkoMarkt Bremen Ökomarkt Hamburg e.V. Sambucus
e.V. Vahlde VerbraucherAnstiftung Bremen Verein Entwicklungspolitik
Niedersachsen e.V.

Erstunterzeichner, Stand 19.12.2003


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Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL)
Bundesgeschäftsstelle Bahnhofstr. 31 D - 59065 Hamm
Tel.: 02381 / 9053-170 /-171
Fax: 02381 / 492221

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