[Gen-Streitfall] Presseschau 8. bis 15.12.03

Sabine altmann.tent at t-online.de
So Dez 14 15:42:44 CET 2003


Freier Handel scheint schon immer eine feine Umschreibung für das Recht
des Stärkeren gewesen zu sein. Harry Weber, Journalist

EU-Verbraucherkommissar David Byrne warnt davor, sich bei der Zulassung
von der wissenschaftlichen Risikoanalyse zu entfernen. Die
Entscheidungen dürfen nicht allen von der Mehrheit der Verbraucher und
ihrer Risikowahrnehmung abhängig gemacht werden. "Alle
wissenschaftlichen Tests zeigen, dass genveränderte Lebensmittel genauso
sicher sind wie herkömmliche, sagte Byrne auf einer Konferenz in
Brüssel."


> Hi, anbei die heutige Presseschau. Am Montag scheiterte im
> EU-Lebensmittelausschuss vorerst ein weiterer Versuch, das
> EU-GMO-Moratorium aufzuheben. Der Import des Syngenta BT 11 Mais
> "Sweetcorn" als Lebensmittel wurde vorerst nicht gestattet. 
> 
Greenpeace wies am selben Tag sehr öffentlichkeitswirksam auf ein
rätselhaftes Kuhsterben im hessischen Wölfersheim hin, das mit der
Fütterung der Tiere mit versuchsweise angebautem Syngenta BT176 Mais in
Zusammenhang stehen könnte. Auf der Pro-GM www.biosicherheit.de Website
wird über diesbezüglichen Untersuchungen des Robert Koch Instituts
berichtet, die diesen Verdacht nicht erhärtet hätten. Dort heißt es BT
176 würde seit 1998 weltweit verfüttert, ohne dass jemals ein ähnlicher
Fall bekannt geworden wäre. Bei Greenpeace wiederum heißt es, BT 176
wäre in den USA nicht mehr zugelassen. 

Wie dem auch sei. Unstrittig ist, dass das BT Toxin weder im Mais noch
im Rind vollständig abgebaut wird, sondern im gesamten Verdauungsprozess
der Rinder nachweisbar ist. D.h. auch wir nehmen es auf, wenn wir
BT-Rinder essen (Jedoch sind die aufgenommenen Konzentrationen natürlich
nicht schädlich, was in Rattenversuchen bis zur Letalgrenze nachgewiesen
wurde - sagen die Pro-GM Wissenschaftler).  Was jedoch noch schlimmer
ist: Auch Syngentas Sweetcorn ist ein BT Mais. D.h. wir werden in Kürze
ohne den Umweg Rind mit BT Toxinen gefüttert (aber natürlich nur in
"unschädlichen" Konzentrationen).

Der EU-Verbraucherkommissar David Byrne warnt davor, politische
Entscheidungen vom Willen der Wähler abhängig zu machen (siehe oben).
Unser Freund, der Bauernpräsident Sonnleitner, hat durchsickern lassen,
dass sich Schröder nun persönlich des deutschen Genfoodgesetzes annehmen
wird. Schon nächste Woche werden Ergebnisse erwartet. Haften soll nur,
wem ein Schaden ausdrücklich nachgewiesen werden kann. Ansonsten trägt
die Kosten der Geschädigte. 

Um so mehr als eine konkrete Anfrage bei der Allianz ergab, dass diese
in ihrer Haftpflichtversicherung für Landwirte Schäden durch Gentechnik
explizit ausschließt (siehe Anhang). Ähnliche Äußerungen gab es vor
einiger Zeit von britischen Versicherern. Es geht voran (nur leider in
die falsche Richtung).  Gruß, Sabine
Einspruch - Hände weg von unserer Nahrung
http://www.genug-wto.de/einspruch.html
 
  


Biotech lobbyists in NGIN's Website:
http://www.gmwatch.org/p1temp.asp?pid=1&page=1
 
Der Deutsche Naturschutzring (DNR) hat einen Gentechnik-Sonderteil zu
seinem monatlichen EU-Rundschreiben herausgegeben:
"Grüne Gentechnik: Verunreinigtes Saatgut - Verbraucherschutz -
Aktionen" Berlin 2003, 20 Seiten A4
Das Heft kann gegen Rückporto in der Redaktion bestellt werden und ist
auch als Internet-Download verfügbar:
www.dnr.de/publikationen/eur/archiv/eur0310-st.pdf

Infos zum Maiswurzelbohrer von Klaus Schramm, 10.12.03
Über einige gen-kritische Verteiler (u.a. von der VZBV) wurde in den
letzten Tagen ein Beitrag vom DeutschlandRadio verbreitet, der leider
geradezu ein Musterbeispiel für unseriöse Gentech-Werbung darstellt.
...Im vorliegenden Beitrag wird Detlef Bartsch vom Robert-Koch-Institut
(RKI) wie folgt ziziert: "Dann haben wir eigentlich 
nur noch die Wahl, den Maisanbau ganz aufzugeben, oder umfangreich
Insektizide einzusetzen. Oder aber wir setzen eine neu entwickelte
BT-Maissorte ein." Es geht um den Maiswurzelbohrer.

Detlef Bartsch vom RKI weiß mit Sicherheit genau, daß der
Maiswurzelbohrer schon seit Jahren in der Schweiz auf die einfachste
Weise bekämpft wird.Tritt er irgendwo auf, wird - vom Landwirtschaftsamt
überwacht - im darauffolgenden Jahr auf den betroffenen Feldern eine
andere Frucht angebaut. Das überlebt der Käfer und seine, die Maiswurzel
angreifenden, Raupen nicht….

Das RKI stellt sich immer mehr als ausgelagertes Propaganda-Institut von
Monsanto, Bayer, Syngenta und Co. heraus. Aber so deutlich war's bisher
selten. Auf die anderen Argumente - Menge des Pestizid-Einsatzes (siehe
unsere neueren Infos aus GB und USA) oder "Gentechnik ist im Essen eh
schon überall präsent" - muß ich hier wohl nicht eingehen.

> 1. EU 
> 1.1 Zulassung GenMais  
> 
EU Observer, 8.12.03
EU split over controversial GMO authorisation
The EU risks facing a trade battle due to its moratorium on GM foods

EUOBSERVER / BRUSSELS - An EU regulatory committee failed this morning
to endorse a Commission proposal to allow imports of a controversial
genetically modified maize.The EU Standing Committee of the Food Chain
and Animal Health was split on the issue of whether to license the first
GM foodstuff since a de facto moratorium on new GMO foods was imposed by
EU states five years ago.

The Committee did not reach the qualified majority of EU states
necessary to support the Commission proposal - while six EU states
amongst them Spain and the UK voted in favour to authorise the marketing
of this maize, six countries, including France and Austria, voted
against while Belgium, Italy and Germany abstained.
"This [vote] was to be expected", chief Commission spokesperson Reijo
Kemppinen said. However this issue now passes on to EU ministers, which
will have three months to decide on a Commission proposal to approve
sales of the controversial maize. 

If EU ministers fail to reach an agreement within the three months, the
Commission can adopt the proposal. Friends of the Earth described the
decision as a "victory for public safety and common sense" and the Green
Group in the European Parliament said it is a "a victory for food safety
and consumer protection". "It is a good thing that this GM sweetcorn
which has been modified to produce its own insecticide and be resistant
to a herbicide will not be allowed into shops in Europe. The public does
not want to eat GM food and question marks remain over its safety",
Green co-president Monica Frassoni said.

Yet the EU's moratorium on GM products risks putting it at loggerheads
with the US, Canada and Argentina, which have appealed to the World
Trade Organisation to overturn the EU ban on GM products. "The lack of a
majority of Member States in favour of approving the sweet maize raises
serious questions about whether or when the EU's moratorium on
biotechnology products will in fact come to an end", US sources told the
EUobserver.

"We hope that the Council's further consideration of this question will
be based on science and EU law and not on political factors". 

__________________________________________________________________
Geninfo, 9.12.2003 
EU weist Gen-Mais Bt-11 überraschend ab 
Gen-Moratorium bleibt vorläufig bestehen 
Von Harry Weber 

Für die Zulassung der genmanipulierten Süßmais-Sorte Bt-11 von Syngenta
kam am gestrigen Montag vor dem EU-Lebensmittelausschuß die
erforderliche Mehrheit nicht zustande. Bereits im November war die
Abstimmung verschoben worden. Und bereits eine für September
angekündigte Entscheidung über Fall oder Fortbestand des Gen-Moratoriums
in Deutschland hatte "Rot-Grün" auf unbestimmt vertagt. Es scheint, als
ob der schwarze Peter zwischen den nationalen Regierungen und der EU hin
und her geschoben wird(1). So räumte auch eine Sprecherin des
EU-Verbraucherkommissars David Byrne in Brüssel ein, daß eine solche
Zulassung und das darauf in Bälde folgende Ende des europäischen
Gen-Moratoriums "den Bürgern und Verbrauchern schwer zu erklären ist". 

Interessant ist auch das Abstimmungs-Ergebnis im Ausschuß: Lediglich die
VertreterInnen von Spanien, Großbritannien, Irland, Schweden, Finnland
und den Niederlanden stimmten für die Zulassung des Bt-11. Deutschland,
Italien und Belgien enthielten sich. Frankreich, Österreich,
Griechenland, Portugal, Dänemark und Luxemburg stimmten gegen den
Antrag. Der Gen-Mais des Basler Agro-Konzerns Syngenta (Nachfolger von
Novartis) war somit wegen Stimmengleichheit abgelehnt. Doch damit ist
die Entscheidung nur aufgeschoben, denn entsprechend den
EU-bürokratischen Regelungen liegt die Entscheidung nun bei der
EU-Agrarministerkonferenz, die binnen drei Monaten die Entscheidung
treffen soll - so denn nicht zuvor eine nationale Regierung eine
Zulassung erteilt und auf diese Weise den schwarzen Peter aufnimmt. 

So wurde unlängst darüber spekuliert, daß die Anbau-Zulassung für die
Gen-Maissorte NK 603 des US-Konzerns Monsanto sehr schnell über die
Bühne gehen könne. Weitere 18 Anträge liegen seit 1998 auf Halde, seit
die EU mit dem Gen-Moratorium ein de-facto-Verbot für Anbau und Einfuhr
genmanipulierter Pflanzen und Nahrungsmittel einführte. 

Dem nunmehr vorläufig abgelehnten Gen-Mais Bt-11wurde ein Gen eingebaut,
das die Pflanze für die Raupe eines kleinen Falters, des Maiszünslers,
giftig macht. Der Zulassungs-Antrag betraf allerdings nicht das Saatgut,
sondern den Speisemais. Und während beim Anbau von genmanipulierten
Pflanzen die sogenannte Koexistenz, das Nebeneinander zwischen
Gen-Pflanzen einerseits und konventionellem Anbau oder ökologischem
Anbau andererseits völlig ungeklärt ist, scheint den Propagandisten der
schönen neuen Gen-Welt die Akzeptanz von Gen-Food im Supermarkt-Regal
Dank dem Konzept einer Kennzeichnung, die den KonsumentInnen
"Wahlfreiheit" suggeriert, leichter zu erreichen. 

Bei der "Koexistenz" auf den Feldern sind bislang Probleme wie
Mindestabstände oder Barrieren ebensowenig wie Haftungsfragen geklärt.
Denn werden durch Wind Pollen herübergeweht oder wird bei der Ernte und
Weiterverarbeitung ein klein wenig vermischt, kann vermeintlich
gentech-frei angebaute Ware schnell unverkäuflich werden. Die
EU-Bürokratie schob die Verantwortung für "Koexistenz"-Regelungen den
nationalen Regierungen zu und diese wiederum fordern eine
EU-einheitliche Regelung. Der ehemalige britische Umweltminister Michael
Meacher, der von Regierungs-Chef Tony Blair im Juni wegen seiner
ablehnenden Haltung gegen die "Grüne Gentechnik" entlassen worden war,
stellt angesichts der kleinflächigen Anbauweise in Europa die
Möglichkeit einer "Koexistenz" generell in Frage, da sich diese nach den
Erfahrungen in Kanada nicht realisieren lasse. Laut Meacher steht
deshalb die Entscheidung an, ob wir eine prosperierende
Bio-Landwirtschaft für eine risikobehaftete Gentech-Landwirtschaft
opfern wollen. 

Das Gen-Moratorium rief insbesondere heftige Attacken der US-Regierung
hervor. Und wohl nicht zufällig ist der größte der Gentech-Konzerne,
Monsanto, von dem
weltweit rund 90 Prozent aller angebauten Gen-Pflanzen stammen, ein
US-Konzern. So hat die US-Regierung dieses Jahr Klage gegen die EU wegen
des Gen-Moratoriums vor der WTO erhoben. Umgekehrt jedoch hatte die
US-Regierung jahrelang Klagen wegen ihrer Schutz-Zölle gegen
Stahlimporte ignoriert, um der international nicht konkurrenzfähigen
US-Stahlindustrie das Überleben zu sichern. Freier Handel scheint schon
immer eine feine Umschreibung für das Recht des Stärkeren gewesen zu
sein... 
www.netzwerk-regenbogen.de/dat.html

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dpa , 08.12.2003
EU-Zulassung von Gen-Mais zunächst gescheitert

Brüssel (dpa) - Die erste Zulassung eines genveränderten Lebensmittels
in der Europäischen Union seit fünf Jahren ist zunächst gescheitert. Im
zuständigen Ausschuss für Lebensmittel, wo Experten aus den
Mitgliedstaaten sitzen, fand der Vorschlag der EU-Kommission am Montag
in Brüssel nicht die nötige Mehrheit, wie ein Sprecher der Behörde
mitteilte. Deutschland enthielt sich. Nun werden voraussichtlich im
kommenden Januar die Landwirtschaftsminister darüber abstimmen. Sollten
die Abstimmungsverhältnissse ähnlich sein, hätte die Kommission dann die
Möglichkeit, den Mais in eigener Regie zuzulassen. Das Votum erfolgte
vor dem Hintergrund eines Handelskonflikts zwischen den USA und der EU
um genveränderte Pflanzen und Lebensmittel. Die EU hatte im Oktober 1998
quasi ein Zulassungsmoratorium verhängt, auch wenn das offiziell nie
festgeschrieben worden war. Die USA, weltweit führend beim Anbau
genveränderter Pflanzen, hatten im vergangenen Mai dagegen bei der
Welthandelsorganisation (WTO) in Genf geklagt. Im Juli hatten die
Landwirtschaftsminister dann zwei Gesetze verabschiedet, die den Weg für
neue Zulassungen freimachen. Dabei geht es um eine Kennzeichnungspflicht
für Lebensmittel mit genveränderten Zutaten und eine Rückverfolgung von
der Ladentheke bis zum Feld. Bis zum 18. April müssen die
Mitgliedstaaten die Vorschriften in nationales Recht umsetzen. Erst dann
wäre auch ein Import des Zuckermaises mit der Bezeichnung Bt 11 der
Schweizer Firma Syngenta erlaubt. Der Ministerrat hat nach einer
formalen Entscheidung der Kommission über ihren Zulassungsvorschlag 90
Tage Zeit für eine Abstimmung. Im Lebensmittelausschuss stimmten sechs
Länder für eine Zulassung: Finnland, Schweden, Irland, Großbritannien,
Spanien und die Niederlande. Dagegen
waren: Griechenland, Dänemark, Frankreich, Österreich, Luxemburg und
Portugal aus. Neben Deutschland enthielten sich Italienund Belgien.
Derzeit sind nach Angaben einer Kommissionssprecherin etwa 30
Zulassungsanträge für genveränderte Produkte anhängig.  [ document info
] Copyright © Frankfurter Rundschau online 

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dpa , 08.12.2003
Hintergrund:  Gentechnisch veränderte Pflanzen

Hamburg (dpa) - Der essbare Bt11-Zuckermais produziert sein eigenes
Insektenvernichtungsmittel. Durch ein eingeschleustes Gen des
Bodenbakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) stellt die Pflanze ein
Eiweiß her, das für die gefräßige Raupe des Maiszünslers unverträglich
ist. Nach Auffassung des Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin
kann davon ausgegangen werden, dass der Bt11-Mais gesundheitlich genauso
unbedenklich ist wie konventioneller Zuckermais. Greenpeace wendet
jedoch ein, dass noch nicht alle möglichen Gefahren absehbar seien. "Man
weiß nicht, ob sich giftige Stoffe in der genmanipulierten Pflanze
gebildet haben", sagte Gentechnik- Expertin Ulrike Brendel von
Greenpeace. Zudem befürchtet Greenpeace, dass beim Anbau von Bt-Mais in
den USA auch andere Insekten geschädigt werden könnten. Auch könne der
Maiszünsler durch den breiten Anbau der Pflanze resistent gegen das
Bt-Gift werden. Dies lasse sich dann nicht mehr wie bislang in akuten
Fällen von herkömmlichen Landwirten gegen den Maiszünsler einsetzen. Das
Bundesinstitut für Risikobewertung verweist dagegen auf die umfassenden
Untersuchungen: "Die Pflanzen wurden im Hinblick auf toxische und
allergene Wirkungen und auf unbeabsichtigte Veränderungen der
Inhaltsstoffe untersucht", erläuterte eine Gentechnikexpertin des
Instituts und verwies darauf: "Es kann natürlich auch unbeabsichtigte
Effekte bei der konventionellen Züchtung geben." In der Diskussion um
den Bt11-Zuckermais innerhalb der EU geht es nur darum, ob er nach
Europa importiert werden darf und nicht um einen Anbau. Weltweit wurden
im Jahr 2002 auf einer Fläche von 58,7 Millionen Hektar gentechnisch
veränderte Pflanzen angebaut. Das entspricht mehr als dem 1,5Fachen
Deutschlands.  

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Biosicherheit, Nr. 34, 9. Dez 03
Bt11-Mais: Zulassung erneut verschoben
  <http://www.biosicherheit.de/images/layout/content_separation.gif> 
 
<http://www.biosicherheit.de/imagescontent/aktuell/euroflag_teaser_50x48
.gif> (08. Dezember 2003) Die erste Zulassung eines Lebensmittels aus
einer gentechnisch veränderten Pflanze in der EU seit 1998 steht weiter
aus. Bei der Abstimmung im Ständigen Lebensmittelausschuss am Montag kam
erneut keine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten zustande. 	
Auf der Tagesordnung stand der Vorschlag der EU-Kommission, in Dosen
abgepackten Zuckermais aus gentechnisch verändertem Bt11-Mais zu
genehmigen. Gleichzeitig wäre damit der seit 1998 politisch vereinbarte
Zulassungsstopp für gv-Pflanzen in der EU aufgehoben. 	
  <http://www.biosicherheit.de/imagescontent/aktuell/214d_byrne.gif> 	
EU-Verbraucherkommissar David Byrne warnt davor, sich bei der Zulassung
von der wissenschaftlichen Risikoanalyse zu entfernen. Die
Entscheidungen dürfen nicht allen von der Mehrheit der Verbraucher und
ihrer Risikowahrnehmung abhängig gemacht werden. "Alle
wissenschaftlichen Tests zeigen, dass genveränderte Lebensmittel genauso
sicher sind wie herkömmliche, sagte Byrne auf einer Konferenz in
Brüssel.

Verbraucherschutzministerin Renate Künast hält dagegen noch nicht alle
Zweifel an der Sicherheit für ausgeräumt. "Wie haben noch jede Menge
Erfahrungen zu machen."

Doch wie bereits beim ersten Anlauf im November gab es erneut keine
qualifizierte Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten. Im ständigen
Lebensmittelausschuss stimmten Österreich, Luxemburg, Griechenland,
Dänemark, Frankreich und Portugal gegen die Zulassung, Spanien, Irland,
Großbritannien, die Niederlande, Schweden und Finnland waren dafür.
Deutschland, Italien und Belgien enthielten sich. Damit hat das
Moratorium weiter Bestand - doch es scheint nur noch eine Frage der
Zeit, bis es fällt.
	 
Innerhalb von drei Monaten müssen nun die EU-Agrarminister entscheiden.
Findet sich auch dort keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen die
Zulassung, kann die EU-Kommission die endgültige Entscheidung treffen.
Die Kommission hat mehrfach betont, dass sie keine Sicherheitsbedenken
sieht, um eine Zulassung zu versagen. Sie kann sich dabei auf
verschiedene Expertengremien stützen, die Produkte aus Bt11-Mais als
genau so sicher bewertet haben wie konventionelle Vergleichsprodukte.	
 
Auch das in Deutschland zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung
verweist auf die umfassenden Untersuchungen zur Sicherheit: «Die
Pflanzen wurden im Hinblick auf toxische und allergene Wirkungen und auf
unbeabsichtigte Veränderungen der Inhaltsstoffe untersucht», erläuterte
eine Mitarbeiterin des Instituts gegenüber der Presseagentur dpa. 	
http://www.biosicherheit.de/aktuell/249.doku.html

Weitere Artikel zu dem Thema:
http://de.search.news.yahoo.com/search/news_de?p=gen&nice=gen&z=date&b=4
1&h=s

1.2 GM crop decontamination in France

Biotec activist, 9 Dec 03
Bad news from France

Computer crime unit of french police are listening webmaster
(<www.grainvert.com> <www.forum-social-tarnais.org>) for "apology of
private property destruction." They look for websites which host or has
links to the french version of "My first little book of gm crop
decontamination". They also talk about a message called "Where and how
cut agri-GM sites..." So, it's time to copy stuff ... or dissemninate
theses (and other) pieces of apologies.  


> 2. Deutschland 
> 
2.1 Agenda 2004 für GMOs
 
Mittwoch 10. Dezember 2003, 12:19 Uhr
Kanzleramt bereitet offenbar Gesetz zum Anbau von Gen-Nahrung vor

Berlin (AP) In den jahrelangen erbitterten Streit um den Anbau von
Gentechnik-Nahrung hat sich dem Bauernverband zufolge offenbar das
Bundeskanzleramt eingeschaltet. Möglicherweise werde noch in dieser
Woche ein Gesetzentwurf vorgelegt, erklärte der Verbandspräsident Gerd
Sonnleitner am Mittwoch in Berlin. Der Verband forderte den Einstieg in
«den großflächigen Erprobungsanbau» für gentechnisch veränderte
Pflanzen. Es müsse «ehrliche Koexistenzregeln» zwischen dem Anbau mit
und ohne Gentechnik geben, sagte Sonnleitner.

Der Bauern-Präsident begrüßte, dass das Kanzleramt die Sache in die Hand
genommen habe. Die betroffenen Ministerien seien in der Frage heillos
zerstritten. Sonnleitner forderte, die umstrittene Haftungsfrage etwa
bei der Verunreinigung von Feldern mit gentechnisch veränderter Saat
nicht unabhängig vom Verschulden zu regeln. Haften dürfe nur derjenige,
dem ein klare Schuld nachgewiesen werden könne.

Manchmal komme ihm die deutsche Diskussion um die grüne Gentechnik «wie
eine Geisterdebatte» vor, sagte Sonnleitner weiter. Wenn die Bürger
keine gentechnisch veränderten Lebensmittel wollten, würden die Bauern
auch keine anbauen. Insgesamt solle aber die Option Gentechnik offen
gehalten werden, denn die Technik verspreche Chancen beim Anbau vom
Rohstoffen wie Ölen, Fetten, Stärke und Plastikersatz.

Zur Zeit besteht für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ein
Moratorium. Über eine Gesetzesregelung waren sich bislang das
Landwirtschaftsministerium, das Forschungsministerium und das
Wirtschaftsministerium uneins. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte sich
im Sommer 2000 für einen dreijährigen Forschungsanbau stark gemacht,
rückte allerdings Anfang 2001 auf dem Höhepunkt der BSE-Krise wieder von
seinem Vorschlag ab.
http://www.bauernverband.de/
http://de.news.yahoo.com/031210/12/3spf6.html

2.2 Rätselhaftes Kuhsterben

agrar.de Aktuell - 08.12.2003
Rätselhaftes Kuhsterben auf hessischem Bauernhof   
Greenpeace fordert Aufklärung vom Robert-Koch-Institut - Kühe fraßen
Gen-Mais

Berlin (agrar.de) - Mit einem Kuh-Skelett protestieren heute 15
Greenpeace-Aktivisten in Berlin vor dem Robert-Koch-Institut. Auf einem
Banner steht: 'Genfutter - alles in Butter?' Hintergrund der Proteste:
Das Institut hat bislang nicht die rätselhaften Umstände geklärt, die zu
dem Tod von zwölf Kühen auf einem hessischen Bauernhof geführt haben,
obwohl es von Amts wegen dafür zuständig ist. Die Tiere waren zwischen
1997 und 2001 in Wölfersheim mit gentechnisch manipuliertem Mais
gefüttert worden. Das Robert-Koch-Institut ist für die Genehmigung des
Gentech-Mais verantwortlich und weigert sich bisher,  weitergehende
Untersuchungen zur Aufklärung der Vorfälle zu veranlassen. Greenpeace
fordert eine vollständige Aufklärung des Kuhsterbens und ein sofortiges
Verbot des betroffenen Gen-Mais bt176 der Firma Syngenta.

'Das Robert-Koch-Institut verwaltet die Gentechnik, anstatt aktiv für
Sicherheit und Aufklärung zu sorgen', sagt Henning Strodthoff,
Gentechnik-Experte bei   Greenpeace. 'Der Gen-Mais hätte niemals
zugelassen werden dürfen. Sogar die USA haben ihn inzwischen wieder vom
Markt genommen. Der Vorfall in Hessen zeigt erneut, wie wenig ernst das
Risiko Gentechnik genommen wird. Neue Genehmigungen für Gen-Pflanzen
dürfen in dieser Situation nicht erteilt werden - schon gar nicht durch
diese Behörde,' so Strodthoff weiter.

Allgemeine Fütterungsfehler oder Krankheiten konnten mit den bisherigen
Untersuchungen als Ursache für das Kuhsterben weitgehend ausgeschlossen
werden.  Syngenta hat dem Bauern zwar 2002 einen Teil des Schadens
ersetzt, weigert sich aber den Gen-Mais als Ursache anzuerkennen. Der
Landwirt forderte von den Behörden und der Firma Syngenta vergeblich
weitere Unterstützung bei der vollständigen Aufklärung des Falles und
legte jetzt gegenüber Greenpeace die  Akten offen.

Der Gen-Mais wird in Europa nur in Spanien kommerziell angebaut. Studien
über bt176 Mais haben immer wieder überraschende Befunde erbracht:
Beispielsweise  wird das neu gebildete Bt-Eiweiß, das den Mais
eigentlich nur vor bestimmte Fraßinsekten schützen soll, langsamer
abgebaut als angenommen. Das Eiweiß fand sich im Magen, Darm und Kot von
Kühen. Versuche an Mäusen zeigen, dass es möglicherweise auch bei
Säugetieren wirkt, was bisher immer ausgeschlossen  wurde. Der Fall ist
besonders brisant, weil die EU einen neuen Antrag für einen  weiteren
Gen-Mais der Firma Syngenta berät. Der Mais ist für die menschliche
Ernährung gedacht. Der bt11 Gen-Mais bildet das selbe giftige Eiweiß.

____________________________________________________________________
Biosicherheit, Nr. 34, 9. Dez 03
Neue Diskussion um die Sicherheit von Bt-Mais
Tote Milchkühe: Bt-Mais unter Verdacht
  <http://www.biosicherheit.de/images/layout/content_separation.gif> 
Auf einem Hof im hessischen Wölfersheim sterben innerhalb von zwei
Jahren zwölf Milchkühe. Sie wurden auch mit gentechnisch verändertem
Bt-Mais gefüttert. Für den Landwirt liegt der Verdacht nahe: Es war der
Bt-Mais, an dem seine Kühe verendet sind. Auch ein ARD-Fernsehbericht
von Report-Mainz sieht gravierende Sicherheitslücken und kritisiert die
Untätigkeit der Behörden. Diese halten jedoch andere Erklärungen für
wahrscheinlicher: Infektionskrankheiten und Mängel bei der
Zusammensetzung des Futters. 	
  <http://www.biosicherheit.de/imagescontent/aktuell/248d_kuh_222.gif> 
Tote Kühe durch Bt-Mais? Greenpeace- Aktivisten protestieren vor dem
Robert-Koch-Institut in Berlin. Sie werfen der Behörde Untätigkeit vor.
Foto: Foto: Paul Langrock, Greenpeace

Zwischen 1997 und Februar 2002 fütterte Landwirt Gottfried Glöckner im
hessischen Wölfersheim seine Milchkühe mit wachsenden Anteilen von
gentechnisch verändertem Bt
<http://www.biosicherheit.de/lexikon/39.lexi.html> -Mais, den er im
Rahmen von genehmigten Anbauversuchen auf seinem Hof testete. 2001
starben fünf Milchkühe, bis zum Oktober des folgenden Jahres weitere
sieben. Glöckner hatte den Verdacht, der Bt-Mais könne die Ursache für
den Tod seiner Kühe sein - vor allem das Bt-Toxin
<http://www.biosicherheit.de/lexikon/43.lexi.html> , welches der Mais
als Wirkstoff gegen den Maiszünsler
<http://www.biosicherheit.de/lexikon/42.lexi.html>  bildet und damit
diesen Schädling abtötet. 	
Drei Monate nachdem das letzte der fünf Tiere gestorben war, informierte
Glöckner das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin, das als zuständige
Behörde an der EU-weiten Genehmigung des von dem Agrobiotech-Unternehmen
Syngenta entwickelten Bt176-Mais beteiligt war. Das RKI leitete eine
Untersuchung ein und befragte verschiedene Experten an staatlichen und
privaten Forschungseinrichtungen. 
	
 <http://www.biosicherheit.de/images/icons/icon_marker2_9x9.gif>
Schlechtes Futter, kranke Tiere. Im April 2002 wurden auf dem Hof Proben
der Bt-Maissilage und des Bt-Körnermais aus den Jahren 2000 und 2001
untersucht, aber auch andere in dem Betrieb verwendete Futtermittel wie
Grassilage und ein Milchleistungsfutter. Dieses hatte Glöckner an seine
Kühe verfüttert, kurz bevor die ersten gesundheitlichen Probleme
auftraten. In ihrem Bericht bemängelten die Sachverständigen eine
unzureichende Futtermittelqualität und Fehler bei der Zusammensetzung
der Futterrationen, die nach ihrer Meinung zu erheblichen
gesundheitlichen Störungen bei den Milchkühen führen können. Im
einzelnen werden aufgeführt: 
*	erhöhte Werte bestimmter Pilzgifte (Mykotoxine
<http://www.biosicherheit.de/lexikon/126.lexi.html> ) im
Milchleistungsfutter und in der Maissilage, 
*	geringe Futtermittelqualität der verwendeten Grassilage, 	
*	weitreichende Futtermittelumstellungen in zu kurzen Zeiträumen
sowie mangelnde Mineralstoffversorgung bei hochtragenden und frisch
abgekalbten Kühen,
*	deutliche Überfütterung (ca. 25 Prozent Energieüberschuss und
bis zu 42 Prozent Proteinüberschuss) und daraus resultierendes
Übergewicht, das gerade bei der Milchkuhfütterung u.a. zu
Stoffwechselstörungen und Geburtsschwierigkeiten führen kann. 	

Zwei der verstorbenen Kühe wurden auf den Erreger der
Botulismus-Krankheit, Clostridium botulinum, untersucht - in beiden
wurde er im Darm gefunden. Diese Krankheit kann in ganzen Herden
grassieren und innerhalb von Wochen und Monaten zum Tod führen. Auch bei
drei von fünf noch lebenden Tieren konnte eine Infektion nachgewiesen
werden. 	
Die Auswertung aller Befunde lieferte keine Hinweise für den Bt-Mais als
Ursache der Todesfälle. "Auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden
Datenlage und Informationen ist es deshalb in höchstem Maße
unwahrscheinlich, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der
Verfütterung von Futtermitteln (Silage, Körnermais), die das Bt-Toxin
aus Bt-176-Mais enthalten, und den Todesfällen auf dem Betrieb Glöckner
besteht. Ein Langzeiteffekt, der auch einige Monate nach Absetzen der
Futtermittel zu Tierverlusten führt, ist mindestens ebenso
unwahrscheinlich", so das Robert-Koch-Institut.
	
 <http://www.biosicherheit.de/images/icons/icon_marker2_9x9.gif>
Weltweit: Tiere fressen Bt-Mais. Obwohl Bt-Mais weltweit jährlich auf
knapp zehn Millionen Hektar angebaut wird, sind ähnliche Probleme bisher
nicht bekannt geworden. Auch in Spanien wird der dort verwendete Bt-176
Mais seit 1998 auf mindestens 22.000 Hektar geerntet und als Tierfutter
verwertet. Ana Fresno vom dortigen Umweltministerium bestätigte, dass es
bei Tieren, die Bt-Mais erhalten haben, keine auffälligen Erkrankungen
oder Todesfälle gegeben habe. 	
Ebenso lieferten Langzeit-Fütterungsstudien, die 1999 an der
Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) durchgeführt wurden,
keine Hinweise auf gesundheitliche Beeinträchtigungen. Mastrinder, die
Bt-Mais erhielten, zeigten auch nach 246 Tagen keine Auffälligkeiten
gegenüber konventionell gefütterten Tieren. Auch bei Mast- und
Schlachtleistungsergebnissen gab es keine Unterschiede. Bei
Fütterungsversuchen mit Kleinsäugern, die im Rahmen der Zulassung des
Bt-Mais durchgeführt werden müssen, konnten in keinem Fall negative
Wirkungen auf die Tiere beobachtet werden.
	
 <http://www.biosicherheit.de/images/icons/icon_marker2_9x9.gif>
Bt-Toxin im Körper: Kein Risiko-Beweis. Tiere, die Bt-Mais als Futter
erhalten, nehmen auch das Bt-Toxin auf. Dieses Protein vermittelt dem
Mais eine Widerstandsfähigkeit gegenüber bestimmten Schädlingen. Zwar
wird das Bt-Toxin durch Speichel und Verdauungsenzyme im Körper rasch
abgebaut. Dennoch ist das Protein während des gesamten
Verdauungsprozesses nachweisbar. 	
Voraussetzung für die Zulassung von gentechnisch veränderten Bt-Pflanzen
ist der Nachweis, dass Bt-Toxin für Tiere - und bei Lebensmitteln auch
für Menschen - gesundheitlich unbedenklich ist. Dazu werden
Fütterungsversuche durchgeführt: Ratten, Mäuse oder Mehrschweinchen
erhalten eine genau dosierte Bt-Diät. Anschließend wird beobachtet, bei
welcher Dosis Wirkungen auftreten. Solche toxikologischen Tests sind
etwa auch bei der Zulassung von Zusatzstoffen oder Pflanzenschutzmitteln
üblich. 	
Wenn Kühe Bt-Mais fressen, ist in deren Verdauungstrakt ein Teil des
aufgenommenen Bt-Toxins vorhanden. Das berücksichtigt auch die
Sicherheitsbewertung: Es muss nachgewiesen werden, dass mit der Nahrung
zugeführtes Bt-Toxin gesundheitlich unbedenklich ist. Die
Sicherheitsbewertung wird unter der Annahme durchgeführt, dass Bt-Toxin
im Körper nicht sofort und vollständig abgebaut wird.	
http://www.biosicherheit.de/aktuell/248.doku.html

2.3 Sonstiges

@grar.de Aktuell - 11.12.2003
CDU/CSU: Anwendung grüner Gentechnik zulassen   
Biotechnologiestandort Deutschland steht am Scheideweg

Berlin (agrar.de) - Zur Anhörung 'Weiterentwicklung einer
Biotechnologiestrategie für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort
Deutschland'   des Ausschusses für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung  erklären die forschungspolitische Sprecherin,
Katherina Reiche, und der Beauftragte für Bio- und Gentechnologie der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Helmut Heiderich:  'Massiv und in breiter
Übereinstimmung kritisierten die eingeladenen Experten  die
Biotechnologiepolitik der rot-grünen Bundesregierung. Die
Rahmenbedingungen für den Standort Deutschland stimmen nicht. Der
Stellenwert dieser Zukunftstechnologie wird von Rot-Grün verkannt:
  - Eine nationale Biotechnologiestrategie in Deutschland fehlt immer
noch.
  - Grüne Gentechnik wird nicht als Chance, sondern als Risiko
angesehen.
  - Eine ideologische Blockadepolitik verhindert die Anwendung im der
grünen Gentechnik im eigenen Land.
  - Folgen sind Braindrain von Spitzenwissenschaftlern und Abwanderung
von Hochtechnologieunternehmen ins Ausland.

Selbst von der SPD-Bundestagsfraktion benannte Experten, wie Prof.
Kleemann und Prof. Willmitzer warnten, dass für den Bereich der grünen
Gentechnologie die   Zukunftsfähigkeit des Technologiestandortes
Deutschland 'bereits abgeschrieben' werden kann. Der
Biotechnologiestandort Deutschland steht am Scheideweg. Die 
Bundesregierung ist aufgefordert, mit folgenden Sofortmaßnahmen für
einen neuen Aufbruch in der Biotechnologie zu sorgen, um das in
Deutschland vorhandene 
Innovationspotenzial zu retten:
  - Der BioRegio-Wettbewerb, den bereits Bundesforschungsminister
Rüttgers initiierte, muss erneuert werden und endlich ein
Modell-Ausbauprogramm für   Gentechnik aufgelegt werden.
  - Die Forschungsmittel für Biotechnologie sind durch Umschichtungen
von Haushaltsmitteln kontinuierlich zu erhöhen und dabei vor allem die
Projektförderung auszubauen.
  - Eine Fokussierung der Grundlagenforschung auf Zukunftsfelder
vorzunehmen, wie zum Beispiel die Funktionsanalyse der entschlüsselten
Genome, die   Proteomforschung, die Post-Genomforschung, die
Systembiologie, Wirkstoffdesign  und die regenerative Medizin.
  - Das Gentechnikrecht in Deutschland ist zügig zu novellieren, dabei
sind   Zulassungs- und Genehmigungsverfahren zu straffen sowie das
materielle   Gentechnikrecht zu vereinfachen.
  - Die Einwerbung von privatem Kapital für die Biotechnologieforschung
und -anwendung ist zu erleichtern und zu verstärken.'

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Agrar-Bündnis-Info, 8.Dez 03
Klare Vorschriften für Gentechnikanwender: BÖLW legt einen Entwurf für
Rechtliche Regelung vor.

In einer Pressekonferenz am 8.12.2003 im Bundespresseamt in Berlin hat
der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) seinen Vorschlag für
die rechtlichen Regelungen zum Schutz der Produktion von Lebensmitteln
ohne Gentechnik vor Beeinträchtigungen durch die Agro-Gentechnik
vorgestellt.

...Elke Röder, stellvertretende Vorsitzende des BÖLW, zeigte aus Sicht
der Verarbeiter und Händler auf, in welchem Umfang wirtschaftliche
Chancen der deutschen Lebensmittelwirtschaft auf dem Spiel stehen, wenn
solche Regelungen nicht erfolgen. "Die weit überwiegende Mehrzahl der
Verbraucher und Verbraucherinnen möchte auch morgen keine gentechnisch
veränderten Nahrungsmittel zugemutet bekommen. Ein Nutzen aus den
genmanipulierten Pflanzen und ihren Erzeugnissen ist für den Verbraucher
nicht erkennbar. Wir wollen deshalb weiterhin Lebensmittel ohne
Gentechnik anbieten können, aber ohne mit den Kosten von
Warenstromtrennung, Analysen und betrieblichen Kontrollen überschwemmt
zu werden." Da die Versicherungswirtschaft jegliche Haftung für Schäden
aus dem Komplex Agro-Gentechnik strikt ablehnt, müssten so schnell wie
möglich Auflagen für die Anwender der Gentechnik gemacht werden, die das
Risiko solcher Schäden so weit als möglich minimieren", betonte Röder.

Thomas Dosch, Vorstandssprecher des BÖLW, stellte die Regelungen vor,
die nach den Vorstellungen des BÖLW notwendig sind, um solche Schäden zu
vermeiden. Dazu gehören Meldepflichten unter Genehmigungsvorbehalt,
Information der Nachbarn und Abstimmung mit ihnen, Schadensvorsorge
durch Einrichtung eines Haftungsfonds und viele detaillierte
Anwendungs-Auflagen für diejenigen, die mit Agro-Gentechnik und ihren
Produkten umgehen wollen. "Die Einhaltung dieser Vorschriften muss
sorgfältig überwacht und ihre Missachtung bestraft werden", forderte
Dosch. "Wir müssen uns als Biobauern ebenso wie als Verarbeiter und
Händler von Bio-Produkten strengen, europäisch festgelegten Regelungen
für unsere Produktion unterwerfen. Es wäre nicht einzusehen, wenn an die
Anwender einer Technologie mit zweifelhaftem Nutzen und ungeklärten
Risiken, wie es die Agro-Gentechnik darstellt, weniger strenge Maßstäbe
angelegt würden!"

Die Vertreter des BÖLW forderten darüber hinaus, dass die
Bundesregierung mit Nachdruck eine europäische Regelung für den Schutz
der gentechnikfreien Produktion anstreben müsse. Denn die Auswirkungen
der Agro-Gentechnik machten vor nationalen Grenzen nicht Halt, und
unterschiedliche nationale Regelungen führten zu inakzeptablen
Wettbewerbsverzerrungen. Einstweilen müsse die Bundesregierung aber für
einen ausreichenden Schutz im eigenen Lande sorgen. Mit dem Entwurf des
BÖLW liegt nun ein tauglicher Vorschlag vor. Den vorgeschlagenen
rechtlichen Regelungen können unter www.boelw.de abgerufen werden.

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Ots, Donnerstag 11. Dezember 2003, 09:44 Uhr
Lidl versichert gegenüber Greenpeace: Kein Gen-Food im Regal / Damit
wächst der Druck auf Handelsunternehmen Metro

Hamburg (ots) - Mit dem Lebensmittel-Discounter Lidl hat der erste große
Discounter gegenüber Greenpeace versichert, dass auch nach Einführung
der neuen Kennzeichnungsverordnung im April 2004 nur Lebensmittel ohne
Gentechnik angeboten werden. Auf Nachfrage von Greenpeace gab Lidl jetzt
eine entsprechende eindeutige Stellungnahme ab. Nachdem sich nun fast
alle bekannten Lebensmittelhersteller auf diesen Standard festgelegt
haben, wächst der Druck auf die Metro. Das Handelsunternehmen bemüht
derzeit als einziges Unternehmen aktiv um die Einführung von
gentechnisch veränderten Lebensmitteln und will dafür sogar ein Bündnis
mit der Gentechnik-Industrie eingehen.

„Wir sind sehr erfreut darüber, dass sich Lidl hier so klar auf Seiten
der Verbraucher positioniert hat“ kommentiert Alexander Hissting,
Gentechnik-Experte von Greenpeace. „Gen-Food hat im Regal nichts zu
suchen. Für die Sicherheit der Produkte kann nicht garantiert werden.
Wir fordern die Metro auf, den Schmusekurs mit der Gen-Industrie jetzt
zu beenden und die Gentechnik auch aus seinen TIP-Produkten zu
verbannen.“

Hintergrund der Positionierung der Firma Lidl sind Umfragen, die
Greenpeace derzeit bei über 450 Firmen in Deutschland macht und die sich
auf Gentechnik in pflanzlichen- und tierischen Zutaten beziehen. Anfang
nächsten Jahres werden die kompletten Ergebnisse der Öffentlichkeit
vorgestellt. Dabei geht es auch um die Fütterung von Tieren, deren
Milch, Eier und Fleisch angeboten werden. Auch hier setzt die Branche
zunehmend auf gentechnikfreie Ware: Auf einem Treffen von Greenpeace mit
Vertretern der Futtermittelindustrie, Fleischerzeugern, der
Fleischwarenindustrie und des Handels Anfang dieser Woche wurde ein
gemeinsames Vorgehen beschlossen, um den Markt für gentechnikfreie
Produkte auszuweiten. Nach wie vor werden in  Deutschland viele
Millionen Tonnen Gen-Soja an Kühe, Schweine und Legehennen verfüttert.
Dagegen ist in der Geflügelmast die gentechnikfreie Fütterung schon
heute Standard.

Wie wenig das Risiko gentechnisch veränderter Futtermittel wirklich
kontrolliert werden kann, zeigt das jüngste Beispiel eines Landwirtes in
Hessen, der seit Jahren gentechnisch veränderten Mais an seine Kühe
verfüttert hatte: Die Firma Syngenta, die den Mais in Verkehr gebracht
hatte, schiebt jetzt dem Landwirt den schwarzen
Peter zu. „Landwirte, Lebensmittelhersteller und Verbraucher sollten
sich den Fall in Hessen genau vor Augen führen: Sobald was schief geht,
wird nicht aufgeklärt und informiert, sondern einfach der Landwirt als
der Dumme hingestellt und jede Verantwortung abgelehnt. Greenpeace
fordert, dass jetzt der fragliche Gen-Mais sofort vom
Markt genommen und der Fall endlich aufgeklärt wird“ erklärt Henning
Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace.
http://de.news.yahoo.com/031211/27/3sreu.html
http://de.news.yahoo.com/031211/286/3st1f.html
 
______________________________________________-
Spiegel Online, 14.12.03
Blitzanalyse aus Braunschweig
Von Michael Pollack 

Deutsche Forscher wollen der Erbgut-Analyse Beine machen: Techniken aus
Spracherkennung und Bildbearbeitung sollen unwichtiges Gen-Rauschen
wegfiltern und ganze Genome innerhalb weniger Minuten entschlüsseln. 
	
Das menschliche Genom gleicht einem gigantischen Puzzle. Bislang
arbeiten Wissenschaftler bei seiner Entschlüsselung mit teuren
Großrechnern, die trotz ihrer Leistungskraft tagelang mit einer einzigen
Analyse beschäftigt sind. Grund ist die enorme Komplexität des
menschlichen Genoms, das rund drei Milliarden der Nukleobasen C, T, G
und A aneinander reiht. Manche Sequenzen tauchen mehrfach auf, andere
Bereiche, so genannte Junk-DNS, scheinen keinerlei Funktion zu haben. 

Dabei erweist sich die Gen-Entschlüsselung immer mehr als aussichtloses
Unterfangen, denn die Entwicklung der Computerchips kann mit dem Zuwachs
genetischer Rohdaten kaum mithalten. Der Genforscher Helmut Blöcker von
der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig
schätzt, dass sich die weltweit verfügbaren Gen-Informationen etwa alle
sechs Monate verdoppeln. Laut Moores Gesetz, einer nach wie vor gültigen
Annahme über Mikrochips, verdoppelt sich die Zahl der Schaltkreise in
Computer-Prozessoren hingegen nur alle 18 Monate. 

Fünf Minuten für ein Genom 
Blöcker und sein Kollege Gerhard Kauer wollen das Daten-Dilemma nun mit
einer neuen Analysetechnik lösen, die sie in der Zeitschrift
"Bioinformatics" vorstellen. Statt auf die herkömmliche, rechenintensive
Statistik setzen sie auf Methoden aus Spracherkennung und
Bildbearbeitung. Dazu wandeln sie die Folge von DNS-Bausteinen mit so
genannten Fourier- und Wavelet-Tansformationen in eine Wellenfunkiton
um. ...Die Übersetzung des menschlichen Genoms in eine Fourier-Kurve
dürfte kaum mehr als fünf Sekunden dauern, schätzt Blöcker. Nötig sind
dafür ein handelsüblicher PC sowie eine spezielle Steckkarte, die die
Transformation übernimmt. 

Die anschließende Analyse, etwa der Vergleich der Genome von Mensch und
Maus oder die Suche nach bestimmten Sequenzen, könne dann "praktisch in
Echtzeit" erfolgen, so Blöcker. "Für Bildbearbeitung und Spracherkennung
hat man bereits eine ausgefeilte Mathematik entwickelt, mit der sich
solche Wellenfunktionen gut untersuchen lassen", fügt Kauer hinzu. Man
könne beispielsweise störendes Hintergrundrauschen herausfiltern und die
wesentlichen Signale sichtbar machen. "Außerdem findet man
Ähnlichkeiten, die sich beim Buchstabenvergleich nur äußerst schwer
erkennen lassen." 

Blöcker, der auch das deutsche Humangenom-Projekt koordinierte,
vergleicht das Prinzip mit der elektronischen Stimmerkennung, die
inzwischen auch Handys beherrschen: "Wenn Sie zweimal denselben Satz
sagen, hört sich das nie exakt gleich an. Trotzdem lässt sie die
Ähnlichkeit durch einen Signalvergleich erkennen." 

Genforschung zum Discount-Preis 
In einer ersten Anwendung ihres Verfahrens analysierten Blöcker und
Kauer Mutationen der so genannten Hitze-Schock-Sequenz eines bestimmten
Bakteriums. Ohne Zusatz-Hardware zur schnelleren Fourier-Transformation
dauerte die Berechnung auf einer Workstation weniger als drei Minuten.
Die Mutationen wurden zuverlässig identifiziert. 

Der nächste Schritt ist das menschliche Genom. Die Braunschweiger
Wissenschaftler erhoffen sich von ihrem Verfahren mittelfristig einen
kräftigen Schub in der Genforschung. Weil die Technik so schnell und
vergleichsweise preiswert ist, prophezeit Blöcker gar eine
"Sozialisierung der Bioinformatik". Statt weniger Labore mit teuren
Superrechnern könnten künftig viele kleinere Institute auf herkömmlichen
PCs Gene entschlüsseln. 

Feierabend-Forscher, die zu Hause selbst in Gensequenzen stöbern
möchten, müssen jedoch vorerst weiter mit den Buchstabenfolgen der
Basenpaare C, T, G und A vorlieb nehmen. Das Equipment zur Genom-Analyse
mit der Braunschweiger Wellentechnik kostet derzeit noch 25.000 Euro. 
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,278013,00.html

> 3. Welt 
> 
Canada NewsWire, December 9, 2003
Farmers, Citizens and NGOs Protest Genetically-Modified Wheat at
Agriculture Minister's Office
...
The National Farmers Union, local farmers, other constituents and
several non-governmental organizations staged a protest today at
Agriculture Minister Lyle Vanclief's Constituency Office in Belleville,
Ontario. The protesters brought a loaf of homemade GM-wheat-free bread
to Vanclief's office as well as a large greeting card asking him to
reject Monsanto's GM wheat and grant all Canadians "a GM-Free Holiday
and New Year."

"GM wheat will damage family farms across Canada," said local farmer,
constituent, and National Farmers Union member Ken Marisett. "It will
drive down prices, and over 80% of our markets won't buy it - GM Wheat
is a raw deal for Canadian farmers." The Canadian Wheat Board estimates
that over 80% of Canada's wheat export market will not buy GM wheat.
That market is valued at over $3 billion annually. The Canadian
government is currently considering whether to approve or reject the
genetically modified wheat.

Farmers were also reacting to recent reports that Agriculture and Agri-
Food Canada (AAFC), after spending $2.5 million helping Monsanto develop
GM wheat, would collect millions in royalties from the corporation if
the government approves the crop. "This is a clear corporate-government
partnership that runs counter to the interests of Canadian farmers and
citizens." said Lucy Sharratt of the Polaris Institute.

Protesters also presented a stocking full of coal for Monsanto.
"Monsanto deserves a stocking full of coal from the Agriculture
Minister, not $2.5 million in public funds and not the gift of approval
for its GM wheat," said Sharratt.

There are serious environmental concerns with GM wheat. "GM wheat will
increase pesticide dependence, threaten food security, and increase
problems associated with Roundup-resistant superweeds. It's an
environmental time- bomb", said Andrea Peart of the Sierra Club of
Canada.

This week AAFC will present more evidence that glyphosate - a chemical
sprayed heavily on Monsanto's Roundup Ready crops and would be sprayed
on GM wheat - may contribute to the spread of the costly plant disease
fusarium.

In a statement read at the protest, Ecological Farmers Association of
Ontario President Ann Slater said: "The demand for organic food is
increasing around the world. Organic farming is one of the few expanding
segments of agriculture in Ontario and across Canada. If GM wheat is
approved, organic farmers will not only lose the option of growing
wheat, many will be forced out of organic farming altogether."

"Current GM crops and foods are not adequately tested and they are not
labeled in the stores," said Jo Dufay of Greenpeace, "The vast majority
of Canadians do not want GM wheat in their bread. We are here today to
ask the government of Canada to act in the best interests of Canadians
and reject Monsanto's application for GM wheat."
http://www.newswire.ca/en/releases/orgDisplay.cgi?okey=75523


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Biotec activist, 7 Dez 03
Synthesis/Regeneration: A Magazine of Green Social Thought No. 33
(Winter 2004)
USING FREE TRADE AGREEMENTS TO CONTAMINATE INDIGENOUS CORN 
by S'ra DeSantis, Biotechnology Project, Institute for Social Ecology

The North American Free Trade Agreement (NAFTA) has allowed United
States agribusiness corporations to dump millions of tons of corn onto
Mexico. The apparent strategy of these corporations is to spread genetic
contamination throughout the world through future free trade agreements,
which force poorer countries to accept imports of genetically modified
seeds and products.  Thirty to forty percent of the corn that the US
dumps on Mexico is genetically modified.  Reports recently released from
several organizations in Mexico, including the ETC Group, found
contamination in corn in 33 communities in nine states. This
contamination serves as a prime example of how genetically engineered
crops and free trade interface; together they create the genetic
pollution of corn in its center of origin.

Central America is currently under attack by the Bush Administration,
which is aggressively negotiating two free trade agreements for the
area, the Free Trade Area of the Americas (FTAA) and the Central
American Free Trade Agreement (CAFTA). One of the main goals of these
free trade agreements is to secure dumping grounds for US genetically
engineered (GE) products, since numerous countries throughout the world
continue to close their doors to GE imports. 

Genetic Contamination in Mexico
Campesinos (farmers) and corn have a symbiotic relationship. Without the
other, neither could survive. The lifestyle of the campesino depends on
corn, which provides their nutrition, economic livelihood and a basis
for many religious ceremonies. Mexican campesinos maintain current
varieties and facilitate the evolution of new ones. New varieties will
evolve only if farmers remain the stewards of corn and the protectors of
biodiversity. There are over 20,000 varieties of corn in Mexico and
Central America. In southern and central Mexico, researchers have
identified 5,000 varieties. Each variety has evolved to adapt to
elevation levels, soil acidity, sun exposure, soil type, and rainfall.
In 1998, the Mexican Congress passed a moratorium on the cultivation of
genetically engineered corn to protect indigenous varieties. 

David Quist, a graduate student at the University of California at
Berkeley, and Ignacio Chapela, professor of Environmental Science,
Policy and Management at the University of California at Berkeley,
discovered that indigenous corn varieties from Oaxaca contained DNA from
GMOs.  Their findings prompted two Mexican governmental agencies, the
National Commission on Biodiversity (Conabio) and the National
Ecological Institute (INE), to sample indigenous corn from twenty
communities in Oaxaca and two in Puebla (another state in southern
Mexico). They found that 95% of these communities (21 out of 22) had a
1-35% contamination rate, meaning that between 1% and 35% of the
indigenous kernels they sampled contained traces of DNA from GMOs. In
total, 8% of the 1,876 seedlings they tested were polluted by GMOs. 

Recent tests conducted by indigenous and farming communities and several
organizations exposed horrifying results in October 2003 (see
www.etcgroup.org for 
more details).  They tested 2,000 corn plants from 138 rural indigenous
and farming communities from nine states (Oaxaca, Chihuahua, Morelos,
Durango, 
Tlaxcala, Veracruz, Mexico State, Puebla, and San Luis Potosi).  They
made 411 groups of samples from these 2,000 plants.  Thirty-three
communities (24% of the 
total samples) contained some level of genetic contamination. DNA was
detected from several types of genetically engineered plants including
StarLink (corn 
not approved for human consumption), Roundup Ready (Monsanto's herbicide
tolerant corn), and several types of Bt corn (genetically engineered
insecticidal corn). The contamination rates ranged from 1.5% to 33.3%.
If this level of genetic contamination is present in Mexico where it was
illegal to grow GE corn, then what is the contamination rate in
countries like the United States and Canada where it is legal? 
...
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agrar.de Aktuell - 12.12.2003
BSE-resistente Rinder gezüchtet   

Seoul (agrar.de) - Ein südkoreanisches Forscherteam hat nach eigenen
Angaben Rinder gezüchtet und kloniert, die gegen BSE resistent sind. Das
berichtet die 'Ärztezeitung. Nach der Entwicklung von BSE-resistenten
Labormäusen in anderen Ländern sei es weltweit das erste erfolgreiche
derartige Experiment mit Rindern, sagte der Tiermediziner Dr. Hwang Woo
Suk von der Nationaluniversität in Seoul. Die vier klonierten Kälber
hätten Antikörper, die spezifisch gegen BSE-Prionen gerichtet seien, so
Hwang. Das Team des Forschers hatte 1999 erstmals in Südkorea Rinder
geklont. Die Forscher erwarten jetzt die Geburt von 15 weiteren
BSE-resistenten Kälbern.
-------------- nächster Teil --------------
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