[Gen-Info] GMWATCH MONATSBERICHT NR. 71

klausjschramm at t-online.de klausjschramm at t-online.de
So Aug 16 22:54:53 CEST 2009


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GMWATCH MONATSBERICHT NR. 71
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(Dieser Monatsrückblick ist eine Übersetzung aus dem Englischen. 
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INHALTSVERZEICHNIS
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SKANDAL DES MONATS: DAS STAPELN DER RISIKEN
LOBBYWATCH
GENTECHNIKERNTEN
GENTECH-ZULASSUNGEN / AUSWEITUNGEN
WIRTSCHAFTSVERBRECHEN
BESITZERGREIFUNG
BIO
GENTECH-INSEKTEN
NEUES VON DER INDUSTRIE
NANOTECHNOLOGIE
DIE ÜBRIGEN NEUIGKEITEN DES MONATS IN KÜRZE

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SKANDAL DES MONATS: DAS STAPELN DER RISIKEN
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+ MONSTANTO, DOW ERHÖHEN DIE RISIKEN
Stephen Leahy berichtet für den Inter Press Service darüber, dass der 
bis
jetzt am stärksten genetisch veränderte Mais ohne eine Überprüfung 
seiner
potentiellen Risiken für Gesundheit und Umwelt in Kanada und den
Vereinigten Staaten für nächstes Jahr zugelassen wurde. Weder
US-amerikanische noch kanadische Gesundheitsbeamte haben die 
Sicherheit
des neuen, gentechnisch veränderten Maises "SmartStax" von Monsanto 
und
Dow AgroScience, dessen DNA acht neue Gene enthält, in Bezug auf die
menschliche Gesundheit überprüft.

"Health Canada hat keine Tests für diesen neuen Gentech-Mais 
durchgeführt
oder verlangt und hat ihn noch nicht einmal offiziell zur Freigabe in 
das
Lebensmittelsystem zugelassen", sagte Lucy Sharratt, CBAN-
Koordinatorin
(Canadian Biotechnology Action Network). Health Canada ist die
Bundesbehörde, die sich laut ihrer Website darum kümmert "Kanadiern 
zu
helfen ihre Gesundheit zu erhalten und zu verbessern".

"Die Menschen werden Mais mit acht neuen Merkmalen zu sich nehmen, 
ohne
dass potentielle Gesundheitsrisiken überprüft wurden. Fragen über 
Risiken
werden ingoriert", teilte Sharratt dem Inter Press Service mit. Laut
Sharratt haben kanadische Regulatoren keine Gesundheits- oder
Umweltprüfungen durchgeführt, schlicht weil die neuen Merkmale zuvor
individuell zugelassen worden waren. Obwohl dies die erste Maisart 
ist,
die all diese Merkmale vereint, bekommt sie eine Freikarte von den
Regulatoren.

"Es handelt sich um ein fundamentales Missverständnis von 
grundlegender
Biologie und der Komplexität von Biotechnologie", sagte sie. Es macht 
auch
einen fundamentalen Fehler im kanadischen Regulationssystem deutlich.

SmartStax kombiniert oder "stapelt" zuvor zugelassene Gentechmerkmale 
von
Herbizidtoleranz [Roundup und Glufosinatherbizide] und 
Insektenresistenz
zum ersten Mal in einer Samenart, was laut Monsanto die umfassendste
Insekten- und Unkrautbekämpfung darstellt.

"Das Kombinieren vieler Gentechmerkmale kann zu unbeabsichtigten 
Folgen
führen, die die Gesundheit benachteiligen können, wie zum Beispiel 
neu
entstehende Allergien oder Toxine, oder eine Verschlimmerung 
existierender
Allergien", sagte Michael Hansen von der Consumers Union, einer
Nichtregierungsorganisation mit Sitz in den USA und einer der 
führenden
weltweiten Experten für potentielle Gesundheitsrisiken von 
Gentechnik.
"Diese Gentechfrucht hätte durch eine neue Risikoprüfung gehen 
sollen, wie
es der Kodex empfiehlt", sagte Hansen in einem Interview.

Allerdings verlangen US-amerikanische Bestimmungen keine Gesundheits- 
und
Sicherheitsprüfungen, weil Gentechfeldfrüchte wie normale Feldfrüchte
behandelt werden, auch wenn neue Merkmale kombiniert wurden, sagte 
er.
"Die Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln 
(Food
and Drug Administration, FDA) hat nicht einmal den kleinsten Blick 
auf
SmartStax geworfen", sagte Hansen.

Jegliche Studien zu Sicherheit und Ernährung, die von Monsanto und 
Dow
durchgeführt werden, müssen nicht öffentlich gemacht oder Regulatoren
vorgelegt werden, denen außerdem nur eine Zusammenfassung zusteht. 
Darüber
hinaus können keine unabhängigen Studien ohne die Erlaubnis der
Unternehmen durchgeführt werden. "Es ist illegal für einen Landwirt
Forschern ohne Erlaubnis der Unternehmen Samen für Tests zu geben", 
sagte
er.

Es gibt Studien zu einer Reihe an Gentechnahrungsmitteln. Im Mai hat 
die
Amerikanische Akademie für Umweltmedizin (American Academy of
Environmental Medicine, AAEM), ein internationaler Verband von 
Medizinern
mit Sitz in den USA, einen sofortigen Stopp von genetisch 
modifizierten
Nahrungsmitteln gefordert, mit der Begründung, dass sie ein
"schwerwiegendes Gesundheitsrisiko" darstellen.

"Mehrere Tierstudien haben gezeigt, dass Gentechnahrungsmittel
Schädigungen verschiedener Organsysteme im Körper hervorruft. Mit 
diesen
zunehmenden Beweisen ist ein Stopp von Gentechnahrungsmitteln für die
Sicherheit unserer Patienten und die Gesundheit der Allgemeinheit
unerlässlich", sagte Dr. Amy Dean, ein Vorstandsmitglied der AAEM.

Zudem bedeutet das Fehlen einer Sicherheitsüberprüfung dieses
Gentechmaises im Angesicht internationaler Handelsreglements, dass 
andere
Länder SmartStax zurückweisen können ohne gegen Regeln der
Welthandelsorganisation zu verstoßen, teile Hansen dem IPS mit.

Auch von kanadischen Regulatoren scheint es keine Prüfung von
Umweltrisiken gegeben zu haben. "Dies scheint zu bestätigen, dass der 
Mais
bestehende wissenschaftliche Prüfungen umgangen hat, die bereits 2001
durch das Royal Society of Canada Gremium für unzureichend befunden 
worden
waren", sagte Sharratt.

Die Royal Society of Canada bildete ein unabhängiges Gremium von
Wissenschaftlern, um die Regulation und Sicherheit dieser neuen
Gentechnahrungsmittelprodukte in Form der ersten unabhängigen Prüfung 
im
Land zu beurteilen.

Fünf Jahre nachdem Gentechfeldfrüchte und Nahrungsmittel in Kanada 
weithin
verfügbar waren, kritisierte der Gremiumsbericht von 2001 die
Regierungsregulatoren von Health Canada und der Kanadischen
Lebensmittelüberwachungsstelle (Canadian Food Inspection Agency, 
CFIA),
die das Anbauen von Gentechernten erlaubten, scharf.

Seit dem hat sich wenig geändert und die CFIA hat es nicht geschafft 
ihre
Entscheidung keine Prüfung zu Umweltrisiken für SmartStax zu 
verlangen zu
erklären, sagte Sharratt.

"Dieser Skandal deckt die tiefste und gefährlichste Lässigkeit von 
Health
Canada in Bezug auf die Risiken von Gentechnahrungsmitteln und der
Sicherheit der Kanadier auf", sagte Sharrat.
http://www.atimes.com/atimes/Global_Economy/KG31Dj04.html

+ SMARTSTAX ZULASSUNG IGNORIERTE RISIKEN
http://tiny.cc/GDomS

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LOBBYWATCH
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+ USA: NEUE GRUPPE IN ST. LOUIS WIRBT FÜR GVO
Eine Pressebericht erklärt: "Drei international bekannte 
Organisationen
mit Sitz in St. Louis - der 'Donald Danforth Plant Science Center', 
die
'Washington University School of Medicine' und das 'St. Louis 
Children's
Hospital' - haben die 'Global Harvest Alliance' ("Bündnis Welternte")
gegründet. Das Ziel der Partnerschaft ist die Schaffung von
kostengünstiger, vollwertiger Nahrung, um den Hungernden und
Unterernährten der Welt zu helfen".

Allerdings kaum erwähnt werden die Verbindungen zu Monsanto dieser
Organisationen aus der Heimatstadt des Gentechnikriesen. Und was 
Bände
spricht, ist, dass das Hauptargument für das von Monsanto stark
unterstützte Danforth Center sein Gentech-Maniok-Projekt ist, das 
obwohl
es groß hochgespielt wurde, in Wahrheit bemerkenswert erfolglos 
geblieben
ist. http://tiny.cc/k6Jm9

+ ISAAA LIEGT - WIEDER - FALSCH
Der Industrie gesponserte "International Service for the Acquisition 
of
Agri-biotech Applications" (ISAAA) ist berüchtigt für seine 
Jahresberichte
zu Gentech-Kulturpflanzen weltweit. Diese Berichte haben zum Ziel,
Gentech-Pflanzen in einem positiven Licht zu zeigen, aber es wurde
wiederholt nachgewiesen, dass sie aufgeblähte und frisierte Zahlen
enthalten, in dem Versuch, eine ums Überleben kämpfende Industrie
unaufhaltbar erscheinen zu lassen.

In der Zusammenfassung des jüngsten ISAAA-Berichts wird behauptet, 
dass
die "Anzahl der Länder, die Biotech-Pflanzen anbauen rapide auf 25
gestiegen sei - ein historischer Meilenstein". Tatsächlich gab es 
2008 im
Vergleich zu 2007 nur zwei neue Länder, in denen Gentech-Pflanzen 
angebaut
wurden - was diesen "historischer Meilenstein" zu einer Übertreibung
macht.

Eines der neuen Länder (beide in Afrika) war Ägypten. Ägyptens
Kommerzialisierung von Bt-Mais wird wiederholt in dem ISAAA-Bericht
unterstrichen. ISAAA behauptet außerdem, es sei von immenser 
strategischer
Bedeutung, da Ägypten eines von sehr wenigen afrikanischen Ländern 
ist,
die Gentech-Pflanzen anbauen und das einzige in Nordafrika. Dies 
würde
laut ISAAA die Tür für andere afrikanischen Länder öffnen, dem 
Beispiel zu
folgen.

Ein Problem mit all dem ist, laut eines kürzlich erschienenen 
Berichts des
USDA [US-Landwirtschaftsministerium], dass Ägypten niemals 
tatsächlich
Bt-Mais kommerzialisiert hat! Der USDA-Bericht beleuchtet den
"steckengebliebenen Ablauf bei der Zulassung für den kommerziellen 
Anbau"
des fraglichen Bt-Mais´, Monsantos Mon 810, und sieht die Schuld in
zahlreichen Faktoren, einschließlich "der Beteiligung des Parlaments,
zusätzlich zu einigen politischen Belangen". http://tiny.cc/Fzalp

+ SIE BERUFEN WEN? SAGEN SIE, DASS DAS NICHT WAHR IST, HERR OBAMA!
Jeffrey Smith schaut auf die beschämende Leistung des neuen
US-amerikanischen Lebensmittelsicherheitszars und früheren 
Monsantomanns
Michael Taylor und die Vorgeschichte von Dennis Wolff, dem
Pro-Gentechnik-Lobbyisten für Rinderwachstumshormone, der Berichten
zufolge für eine Rolle in der Lebensmittelsicherheit  beim USDA in
Betracht gezogen wird: http://tiny.cc/ZfPRa

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GENTECHNIKERNTEN
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+ REAKTIONEN AUF DEN BERICHT "FAILURE TO YIELD" 
Dr. Doug Gurian-Sherman kontert der von Wayne Parrott, Ronald Bailey 
und
anderen Gentechnik-Befürwortern geäußerten Kritik, dass sein Bericht 
über
die enttäuschende Ertragsleistung von Gentech-Pflanzen, 'Failure to 
Yield'
("Erntemisserfolg"), nicht die volle Bandbreite der potenziellen 
Vorteile
von gv-Pflanzen behandelt hätte: http://tiny.cc/Bm4hE Mehr über 
diesen
wichtigen Bericht: http://tiny.cc/5XsI9

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GENTECH-ZULASSUNGEN / AUSWEITUNGEN
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+ RISIKOREGISTER FÜR DEUTSCHLAND UND FRANKREICH 
Ein "Risikoregister" für Gentech-Pflanzen in Deutschland ist jetzt 
online,
der die genaue Lage von Versuchsfeldern mit Hilfe von Google Maps 
enthält
sowie einige Analysen und weitere Informationen: 
www.risikoregister.de Für
Frankreich siehe: www.xzcute.com

+ VERSTECKTE FELDVERSUCHE IN GROSSBRITANNIEN
Nach über einem Jahr werden jetzt "heimlich" wieder Genkartoffeln in
Grossbritannien angebaut. Als Umweltschützer damals einen 
kontroversen
Feldversuch nahe der Stadt Tadcaster im Norden von Yorkshire 
vernichteten,
wurde der Anbau der auf Dürrerestistenz veränderten Kartoffeln
unterbrochen. Ohne die beim Beginn von Genfeldversuchen üblichen
Presseerklärungen wurde das Projekt jetzt fortgesetzt. 
Umweltschutzgruppen
warnen vor den Risiken für Anwohner und örtliche Höfe. Das britische
Ministerium für Umwelt, Nahrungsmittel und ländliche Angelegenheiten
beharrt darauf, dass die ursprüngliche Genehmigung der Feldversuche, 
die
für eine Frist von drei Jahren ausgestellt worden war, immer noch 
gültig
sei und dass die Pflanzen ohne weiteres wieder angebaut werden 
dürfen.
Aktivisten beschuldigen jetzt die verantwortlichen Minister der
Heimlichtuerei und warnen vor möglichen Gesundheitsrisiken.
http://tiny.cc/O11OP

+ RUF NACH TRANSPARENZ IN SACHEN GENKARTOFFELN
In einem Brief an den Defra* Minister Hilary Benn tadelte die 
Umweltgruppe
GM Freeze sein Ministerium, weil es unterlassen hatte, das 
öffentliche GMO
Register auf den neuesten Stand zu bringen. Die Versuche, so GM 
Freeze,
seien "technisch 'legal'", sie seien aber nicht "im Sinne des 
Gesetzes und
seiner Verfasser" und außerdem ein Versuch, "Nachbarhöfe, 
Landbesitzer und
Lokalvertreter im Dunkeln zu lassen". *Department for Environment, 
Food
and Rural Affairs (Ministerium für Umwelt, Nahrungsmittel und 
ländliche
Angelegenheiten) http://tiny.cc/6PND9

+ GREENPEACE/FOE: EU NAHRUNGSMITTELBEHÖRDE FEHLT DER SACHVERSTAND
In einem Gutachten trat die EU Nahrungsmittelsicherheitsbehörde EFSA 
für
die Sicherheit der einzigen in Europa angebauten Genpflanze ein. Dies 
sei
eine Fehleinschätzung, teilten Greenpeace und Friends of the Earth 
mit.
Die EFSA will die für 10 Jahre erteilte Genehmigung für den Genmais
MON810, die jetzt abgelaufen ist, erneuern. Ende Juni hatte die 
Behörde in
einem Bericht behauptet, MON810 sei ungefährlich.

Eine von Greenpeace und Friends of the Earth in Auftrag gegebene
wissenschaftliche Analyse macht jedoch deutlich, dass die EFSA 

- Forschungsergebnisse ignoriert oder herunterspielt, die beweisen, 
dass
von MON810 produzierte Insektizide negative Dominoeffekte auf Europas
Schmetterlinge und andere Insekten haben könnten.

- fortgesetzt leugnet, dass es widersprüchliche Berichte über die
Auswirkungen von MON810 auf Umwelt und Gesundheit gibt.

- von Experten begutachtete Studien ignoriert, die Gesundheitsrisiken
herausstellen.

- als "Beweis" für die Sicherheit von MON810 Studien anführt, die 
völlig
andere Gentech-Pflanzen untersucht hat.

- versäumt hat, die Sicherheit der unbekannten Proteine zu 
untersuchen,
die durch die Veränderung der Maisgene entstanden sind.

Greenpeace/FoE schließen daraus, dass der EFSA entweder der
wissenschaftliche Sachverstand fehlt, oder dass die Behörde ein
hochriskantes Spiel mit unserer Umwelt und Gesundheit spielt. Ohne 
Frage
gebe es genug Beweise für die Gefährlichkeit dieser
insektizidproduzierenden Pflanze, die in Europa verboten werden 
müsse.
http://tiny.cc/OmXP9 http://tiny.cc/1cj98

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WIRTSCHAFTSVERBRECHEN
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+ AGENT ORANGE HÄNGT MIT HERZKRANKHEITEN UND PARKINSON ZUSAMMEN
Agent Orange, das hauptsächlich von Monsanto und Dow hergestellt und 
im
Vietnamkrieg von US Truppen zur Entlaubung des vietnamesischen und
kambodschanischen Dschungels benutzt wurde, könnte das Risiko von
Herzkrankheiten und Parkinson erhöhen. Dies teilten amerikanische
Gesundheitsberater mit. Die vorläufigen Ergebnisse wurden der ständig
wachsenden Liste von Beschwerden zugefügt, die Agent Orange zur Last
gelegt werden. Darunter sind Leukämie, Prostatakrebs, Typ 2 Diabetes 
und
Geburtsfehler der Kinder der Soldaten, die dem Entlaubungsmittel
ausgesetzt waren. http://tiny.cc/9Mjsr

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BESITZERGREIFUNG
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+ MONSANTO: EINE NEUE OSTINDIEN-KOMPANIE
Monsanto ist eine zweite Britische Ostindien-Kompanie hinsichtlich 
seiner
Kontrollübernahme über Indiens Agrar-Forschung, erläutert ein 
exzellenter
Artikel in "Dissident Voice" http://tiny.cc/7TNfj

+ TOTALE ABHÄNGIGKEIT VON BT-BAUMWOLLE IN INDIENS "SELBSTMORD GÜRTEL"
Nirgendwo sonst wurde die BT-Baumwolle stärker angepriesen als im
Baumwollgürtel der Region Vidarbha im indischen Bundesstaat 
Maharashtra,
und nirgendwo sonst sind die Folgen ihrer schnellen Einführung in 
Form von
Selbstmorden von Bauern schlimmer. Im Durchschnitt bringt sich alle 
sechs
Stunden ein Farmer in der Region Vidarbha um. Die Region gilt als 
total
abhängig von BT-Baumwolle. 

Monsanto und seine Unterstützer fahren unterdessen fort, die schnelle
Einführung der BT-Baumwolle lauthals als Beweis für ihre 
Attraktivität zu
verkünden. Aber der gleiche Beurteilungsmaßstab könnte bei der 
schnellen
Einführung von Pflanzengiftmitteln durch Indiens Bauern angewendet 
werden,
die sich als Katastrophe für die Umwelt und die Gesundheit erwiesen 
und
zur Überschuldung der Bauern führten. Und die von Glenn Stone über 
mehrere
Jahre hinweg angelegte Studie, durchgeführt unter Farmern in Andhra
Pradesh zeigt, dass die schnelle Einführung eigentlich durch die
"Saatgutmodeerscheinungen" angetrieben wurde, entfacht durch suspekte
Marketing-Strategien der Saatgutindustrie und ihrer Unterstützer.
http://tiny.cc/NF886

+ INDIEN UND DIE ERNÄHRUNGSKRISE
Die USA drängen Indien in ihr eigenes gescheitertes System der 
intensiven
Landwirtschaft, um sich größere Märkte für ihre Saatgut- und
Lebensmittel-Konzerne zu erobern, sagt Kavitha Kuruganti in einem 
Artikel
für DNA Indien. http://tiny.cc/BrX0L

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BIO
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+ BIO-LANDWIRTSCHAFT IST DIE ZUNKUNFT
Obwohl noch nicht weit verbreitet, haben sich eine moderne 
biologische
Landwirtschaft und andere "low-external-input"- 
Bewirtschaftungssysteme,
die weitgehend auf fremde Produktionsmittel verzichten, bereits als 
fähig
bewiesen, hohe Erträge zu erzielen. Gleichzeitig werden Energien 
geschont
und die Umweltverschmutzung reduziert, schreibt Dr Doug Gurian-
Sherman in
seinem empfehlenswerten Artikel für die "Union of Concerned 
Scientists".

Neben anderen wichtigen Punkten, erklärt Gurian-Sherman, dass die 
Grün-
und Tierdüngung in der ökologischen Landwirtschaft genug Stickstoff 
binden
kann, um höherer Ernteerträge zu fördern. Während anderswo zusätzlich
synthetische Düngemittel gebraucht werden, können
"low-external-input"-Methoden hohe Erträge mit viel geringeren 
negativen
Auswirkungen auf die Umwelt erzielen. http://tiny.cc/aGzu2
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GENTECH-INSEKTEN
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+ BRITISCHER KONZERN PLANT GV-MOSQUTIOS FÜR INDIEN
Experimente mit gentechnisch veränderten Mosquitos, geplant in Indien 
von
einem britischen Unternehmen, um einen Weg zu finden, das Dengue-
Fieber zu
kontrollieren , haben Teile der Wissenschafts-Gemeinschaft 
überrascht.
"Ich versuche derzeit alle Details über die Vorgänge zu bekommen", 
teilte
V.M. Katoch, Sekretär im Ministerium für Gesundheitsforschung und
Vorsitzender des Indian Council of Medical Research (ICMR) mit.

Das britische Bio-Tech-Unternehmen Oxford Insect Technology (Oxitec)
züchtet zurzeit die GV-Mosquitos in einer Forschungs-Anlage, die ihm 
seine
Partner vor Ort zur Verfügung gestellt haben. Die Spezies überträgt 
das
Dengue-Fieber in Indien. Das Unternehmen behauptet, sein patentiertes
gentechnisches Verfahren ermögliche es, Generationen von 
ausschließlich
sterilen Männlichen zu erzeugen. Und in dem Millionen davon 
freigesetzt
werden, könnten die wilden Populationen durch die unfruchtbare 
Verbindung
reduziert werden. Dadurch biete sich ein neuer Weg zur Kontrolle des
Dengue-Fiebers.

Pushpa Bhargava, renommierter Biologe und vom Obersten Gerichtshof 
für das
zentrale Zulassungskomitee für Gentech-Pflanzen (Genetic Engineering
Approval Committee), nominiert, äußerte sich besorgt über die 
fremdartige
Spezies der GV-Mosquitos, die in den privaten Einrichtungen jenseits 
von
Richtlinien zur Biosicherheit der Regierung für GV-Insekten 
herangezüchtet
werden. http://tiny.cc/pucUY

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NEUES VON DER INDUSTRIE
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+ CHEMIEFIRMEN SUCHEN IHR HEIL IN DER LANDWIRTSCHAFT
Die einzigen positiven Signale, die unlängst von der Chemieindustrie
kamen, stammen von der einst winzigen landwirtschaftlichen Sparte der
Unternehmen. Diese Verschiebung hat neue Allianzen und juristische
Auseinandersetzungen ausgelöst, die das Terrain abstecken und Profite
sichern sollen, verlautbart ein Artikel in der "Chicago Tribune". Die
Chemieproduzenten sind hart von der Wirtschaftsflaute getroffen 
worden. Im
Nahrungsmittelsektor können die Verbraucher sich jedoch weniger
einschränken. Dies ist die Rettung für eine Industrie, die sich 
zunehmend
auf den Verkauf von hochgezüchtetem Saatgut, Düngemittel und 
Herbizide
verlässt. http://tiny.cc/KTEAC

+ NEUE QUELLEN ÜBER DIE CHEMIE- UND GENTECHNIK-FIRMA
MONSANTO: DIE GESCHICHTE 
Wie einer der 10 führenden US-amerikanischen Chemiekonzerne das 
weltweit
bestverkaufte Pestizid zur Verwandlung in einen Gentechnologie-
Giganten
nutzte, um seiner Vergangenheit zu entfliehen.
http://www.gmwatch.org/gm-firms BAYER: DIE GESCHICHTE Wie ein Chemie- 
und
Pharmazie-Gigant mit einer erschreckenden Bilanz von 
Wirtschaftsverbrechen
Hauptakteur bei der Entwicklung, Kommerzialisierung und Vermarktung 
von
Genpflanzen wurde. http://www.gmwatch.org/gm-firms VERWEISE AUF
HINTERGRUNDMATERIAL UND QUELLEN ZU MONSANTO & BAYER
http://www.gmwatch.org/gm-firms

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NANOTECHNOLOGIE
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+ NANOTECHNOLOGIE: RISKIEREN WIR ZU VIEL?
Ein guter Artikel über den Mangel an Regulation und 
Risikoeinschätzung zur
Nanotechnologie, die bereits in Alltagsprodukten eingesetzt wird:
http://tiny.cc/mU8wG

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DIE ÜBRIGEN NEUIGKEITEN DES MONATS IN KÜRZE 
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Hier einige Geschichten des vergangenen Monats. Sie finden alle
Neuigkeiten vom Juli und mehr in unserem Archiv.
http://www.gmwatch.org/index.php?option=com_dategroup

+ DIE EUROPÄISCHE KOMMISSION ENTSCHIED, AUSWEICHMÖGLICHKEITEN ZU
+ UNTERSUCHEN
Die Europäische Kommission einigte sich darauf, eine Liste von zur
Diskussion stehenden Optionen zu erstellen, nachdem 11 Länder darauf
drängten, dass einzelne Nationen die Erlaubnis erhalten, sich dem 
Anbau
von Gen-Pflanzen zu verweigern. http://tiny.cc/skh0G 

+ FRANKREICH WEIST BERCHT DER EUROPÄISCHEN BEHÖRDE FÜR
LEBENSMITTELSICHERHEIT ZURÜCK 
Frankreich hat einen Bericht der EU-Behörde für 
Lebensmittelsicherheit
zurückgewiesen, in dem gesagt wurde, dass Monsantos MON810 Mais 
sicher
sei. Frankreich und fünf andere EU Mitgliedsstaaten - Österreich,
Deutschland, Griechenland, Ungarn und Luxemburg - setzten unter 
Berufung
auf Sicherheitsklauseln im Zusammenhang mit möglichen Risiken für die
Umwelt die Aussaat von MON810 aus. http://tiny.cc/VwA25

+ ZWEI FRÜHERE MONSANTO DIREKTOREN VERURTEILT 
Das Oberste Gerichtshof Frankreichs  hat die Berufung von zwei 
früheren
Direktoren von Asgrow France, einem Ableger von Monsanto, 
zurückgewiesen
und die Strafen von 5.000 und 10.000 Euro wegen "des unbefugten
Inverkehrbringens von gentechnisch veränderten Organismen " 
bestätigt.
http://tiny.cc/VwA25

+ WALES: GENTECHNIKFREIE ZONE SOLL LANDWIRTE SCHÜTZEN
Walisische Bauerbführer begrüßten die neuen, strengen Vorschläge zur
Verschärfung der Kontrolle von genmanipulierten Pflanzen.
http://tiny.cc/mpppQ

+ ROUNDUP STÖRT GESCHLECHTSHORMONE
Einer neuen Studie zufolge stört Roundup die Wirkung von Androgenen, 
den
männlichen Geschlechtshormonen. Effekt und Bildung des weiblichen 
Hormons
Östrogen werden ebenfalls gestört. Dies geschieht bei sehr niedrigen
Konzentrationen, 800 Mal niedriger als die in einigen als 
Futtermittel
eingesetzten Genpflanzen zulässige Konzentration an Rückständen von
Roundup in den Vereinigten Staaten. http://tiny.cc/LOtwL Roundup: Wie
sicher ist es? "GM Freeze" fasst die Forschungsergebnisse zusammen:
http://tiny.cc/sjuFS 

+ STUDIE KRITISIERT TESTS AN GENTECHORGANISMEN
Eine von acht internationalen Forschern durchgeführte Studie stellt 
die
Verlässlichkeit von Tests der Europäischen Lebensmittelsicherheit
(European Food Safety, EFSA) und der US-amerikanischen FDA in Frage, 
die
Gesundheitsrisiken von Gentechorganismen und Pestiziden bewerten 
sollen.
http://tiny.cc/aW8zg

+ PAKISTAN UND INDIEN: DURSTIGE BT-BAUMWOLLE DURCH WASSERMANGEL,
SCHMIERLÄUSE VERNICHTET
Aufgrund von Wassermangel im südlichen Punjab-Baumwollgürtel wurden 
etwa
30 Prozent der Baumwollsamenschalen beschädigt und die Baumwollernte
erlitt große Verluste. Im Zuge einer neuen Entwicklung sind 
Schmierläuse
zu einem Problem bei Baumwolle in Indien geworden. 
http://tiny.cc/K3ked

+ UK SPENDET 100 MILLIONEN PFUND FÜR GENTECHERNTEN IN DRITTER WELT
Großbritannien plant durch die Abteilung für Internationale 
Entwicklung
(Departement for International Development, DFID) bis zu 100 
Millionen
Pfund als Unterstützung für Gentechernten für Armen der Welt 
auszugeben.
http://tiny.cc/hOJNQ

DFID begibt sich in eine Sackgasse:
http://tiny.cc/nNIRp

Jeanette Fitzsimons, Vorsitzende der New Zealand Green Party, sagt, 
dass
wertvolle Dollar für die Wissenschaft sollten nicht "in das Schwarze 
Loch
"Gentechfeldfrüchte" gesteckt werden, so wie es in diesem Land seit 
mehr
als einem Jahrzehnt der Fall ist". http://tiny.cc/QcZT0

+ BASF STOPPT GENTECHKARTOFFELFORSCHUNG IM UK
Das BASF ist aus den Tests von Gentechkartoffeln im UK ausgestiegen. 
Dies
war die einzige Gentechfeldfrucht, die letztes Jahr im UK getestet 
wurde.
http://tiny.cc/mmm2T

+ KANADA GIBT STREIT MIT EUROPA UM GENTECHNAHRUNGSMITTEL AUF
Kanada hat zugestimmt seinen, über die Welthandelsorganisation 
geführten,
Streit mit Europa über Gentechnahrungsmittel im Gegenzug für 
zweijährliche
Treffen mit der Europäischen Kommission, um Gentechnikfragen zu
diskutieren, aufzugeben. http://tiny.cc/8F1KD

+ OPFER VON PESTIZIDEN KÄMPFEN FÜR GERECHTIGKEIT
Neuigkeiten von Opfern von Pestizidvergiftungen in Paraguay, 
Frankreich
und dem UK: http://tiny.cc/wq0X6

+ IDISCHE REGIERUNG PLANT GENTECHGEMÜSE INNERHALB VON 3 JAHREN
Die indische Regierung gab bekannt, dass sie plant innerhalb der 
nächsten
drei Jahre Gentechtomaten, -auberginen und -blumenkohl im Land
einzuführen. http://tiny.cc/y7gyf




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