[Gen-Info] Reiche kaempft für Gen-Mais / Bauern zerstritten

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Do Mai 24 23:02:52 CEST 2007


Hallo Leute!

Üblicher Weise werden hier keine Partei-Meldungen wiedergegeben - zumal,
wenn es sich um Parteien handelt, die sich gegen die Agro-Gentechnik
ausgesprochen haben und zugleich auf der Führungsebene in der
entgegengesetzten Richtung handelten.

Die unten einkopierte Meldung der 'Märkischen Allgemeinen' gibt allerdings
über die sattsam bekannte Meinung von Frau Reiche hinaus einen interessanten
Einblick in die sich allmählich sortierenden Reihen der LandwirtInnen.
Offenbar sind jedoch nicht DIE "Bauern zerstritten" - 99,9 Prozent der
märkischen LandwirtInnen, die keine Gentechnik anwenden, scheinen
allerdings zu bemerken, daß Herren wie der Präsident des Landesbauernverbandes 
(LBV), Udo Folgart, nicht ihre Interessen vertreten, sondern die von
Monsanto & Co.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net


23.05.2007

Reiche kämpft für Gen-Mais
Bundestagsabgeordnete greift Agrarminister Woidke an / Bauern zerstritten

POTSDAM Die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Bundestag, die 
brandenburgische Abgeordnete Katherina Reiche, hat Brandenburgs Agrarminister 
Dietmar Woidke (SPD) wegen seiner Haltung zur "Grünen Gentechnik" scharf 
kritisiert. Woidke falle den Bauern in den Rücken, wenn er die Gentechnik als 
"Imageschaden" für Brandenburg bezeichne, sagte Reiche der MAZ. "Innovative 
Landwirte", die mit modernen Methoden versuchten, auf schlechten Böden höhere 
Erträge zu erwirtschaften, dürften nicht in die Ecke gedrängt werden. Der 
genveränderte Mais Mon-810 wird in der Mark auf etwa 2000 Hektar angebaut.

Woidke bekräftigte derweil seine Haltung. Brandenburg stehe für unberührte Natur 
und gesunde, umweltschonend angebaute Produkte. Dazu passe die Gentechnik nicht. 
Zudem lehne eine Mehrheit der Verbraucher gentechnisch veränderte Produkte ab: 
"Wir brauchen aber die Unterstützung der Gesellschaft für unsere 
Landwirtschaft."

Der Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), Udo Folgart, nannte Woidkes 
Äußerungen "verantwortungslos". Bauern müssten zwischen konventionellem und 
gen-verändertem Anbau wählen können. Nötig seien Regeln für den Abstand zu 
konventionellen Feldern und praktikable Haftungsregelungen.

"Es ist absolut richtig, dass sich der Minister um das Image der Landwirtschaft 
und den Schutz der Nichtanwender sorgt", widerspricht Reinhard Jung, 
Geschäftsführer des mittelständisch geprägten Bauernbundes Brandenburg. 99,9 
Prozent der märkischen Bauern wendeten Gentechnik nicht an. Auf diese kämen nun 
erhebliche Kosten zu, wenn sie ihre Produkte weiter gentechnikfrei absetzen 
wollten.

Katherina Reiche übte auch Kritik an Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU). 
Sie könne die jüngste Entscheidung des Seehofer unterstehenden Bundesamtes für 
Verbraucherschutz, den Handel mit Saatgut von Mon-810 zu verbieten, nicht 
nachvollziehen. Die Behörde habe alle deutschen Forschungsarbeiten zu dem Thema 
ignoriert. Dies verunsichere Gentechnik-Forscher in Potsdam und anderswo, die 
"hervorragende Arbeit" leisteten. us

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10937617/485072/





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