[Gen-Info] [Glocalist] GLOBAL 2000: EU-Parlament muss Pro-Gentech-Report ablehnen (fwd)

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Mo Mär 12 23:58:30 CET 2007


Glocalist - Montag, 12. März 2007 

ÖKOLOGIE

Virrankoski-Report irreführend

Wien/Brüssel (12.3.07): GLOBAL 2000 fordert: EU-Parlament muss 
Pro-Gentech-Report ablehnen. "Virrankoski-Report" sei irreführend.
 
Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 fordert die 
österreichischen Abgeordneten im EU-Parlament auf, den so genannten 
"Virrankoski-Report" abzulehnen. GLOBAL 2000 bezeichnet den Bericht über die 
Biotechnologie als "irreführend, tendenziös und einseitiges Lobby-Papier der 
Biotech-Industrie". Das EU-Parlament stimmt diese Woche im Europäischen 
Parlament über den Report ab. "Durch solche Berichte versucht die 
Biotech-Industrie kommende Gesetzesvorschläge in ihrem Sinne zu beeinflussen. 
Sollte dieser Bericht angenommen werden, ist zu befürchten, dass die Inhalte 
dieses Berichts in konkrete Gesetzesvorschläge der EU-Kommission einfließen", so 
Jens Karg, Gentech-Sprecher von GLOBAL 2000. "Wir haben jedes österreichische 
Mitglied des Europäischen Parlaments kontaktiert und über dieses Skandalpapier 
informiert. Diese Arbeit hat sich gelohnt, die Österreichischen Delegierten 
haben uns zugesichert, den Report abzulehnen." 

Der gesamte Report ist als reines Lobby-Papier der Biotech-Industrie zu werten, 
so Global 2000. Im Papier ist die Rede davon, dass eine Ausweitung des Anbaus 
von Gentech-Pflanzen massiv neue Arbeitsplätze schaffen soll. Eine Untersuchung 
der Universität Oldenburg hat ergeben dass derzeit weniger als 500 Menschen in 
der privatwirtschaftlich finanzierten Agro-Gentechnikindustrie arbeiten und dass 
es auch bei Ausweitung des Anbaus zu keinen neuen Arbeitsplätzen kommen wird. 

Der Virrankoski-Report spricht davon, dass das EU-Zulassungsverfahren langsam, 
bürokratisch und wettbewerbsverhindernd sei, was dazu beitrage, dass die EU 
hinter der weltweiten Konkurrenz zurückfalle. Was nicht beachtet wird, ist, dass 
das Zulassungsverfahren primär dem Schutz der Gesundheit der Bevölkerung und dem 
Schutz der Umwelt dienen soll und nicht den wirtschaftlichen Interessen der 
Biotech-Industrie. 

"Der Report geht sogar so weit, Gentechnik als nachhaltig zu bezeichnen. 
Wissenschaftlich erwiesen ist jedoch, dass der Einsatz von Gentechnik in der 
Landwirtschaft auf große Monokulturen ausgerichtet ist und zu einem erhöhten 
Pestizideinsatz führt."

Autor: GLOCALIST (redaktion at glocalist.com)




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