[Gen-Info] Frankreich: 70% der Versuchsfelder vernichtet
Cilou
cecile.lecomte at gmx.de
Di Aug 22 16:00:04 CEST 2006
Liebe FreundInnen
Ich mache 'ne kleine Zusammenfassung von Nachrichten aus Frankreich. Die
FeldbefreierInnen sind dieses Jahr weiterhin gegen GMO sehr aktiv. Die
Bewegung hat sich in Vergleich zu den Anfängen vor ein paar Jahren
dezentralisiert und in Ortsgruppen organisiert. Was eine Vielzahl von
Aktionen mit jeweils zw.20 u. 200 TeilnehmerInnen ermöglicht hat. Die
letzte Vollversammlung hat mitte Juli stattgefunden. über 2000 Personen
haben das kostenlose Konzert von les Têtes Raides besucht, er wurde
dadurch viel für die Bewegung gespendet. Inzwischen haben 6100 Personen
die Absichts-solidaritätserklärung zur Feldbefreiung unterschrieben.
Allein bei der letzten Vollversammlung unterschrieben 1200 neue Leute.
Viele Aktionen haben statt gefunden und es kommen bestimmt noch weitere.
Die einen finden in der Öffentlichkeit statt, die anderen in der Nacht.
Die FeldbefreierInnen gehen manchmal am Tag darauf zur Gendarmerie um
sich selbst zu denunzieren. Es ist zu weniger Aueinandersetzungen mit
der Polizei gekommen, weil die Anzahl von Aktionen, auch in der
Öffentlichkeit, sich deutlich vermehrt hat, die Stukturen sind nicht
mehr so durchsichtbar und die Polizei kann nicht überall sein. Es liegt
auch daran, dass die AktivistInen jetzt wissen wann sie ihre öffentliche
Aktion abbrechen sollen, um Polizeigewalt vorzubeugen.
Die Staatsmacht verfolgt seinerseits fleißig. Das Ministerium teilte vor
einem Jahr mit, die FeldbefreierInnen seien zu bestrafen und
Schnellvertfahren seien zu bevorzügen. So kommt es immer öfter dazu,
dass die FeldbefreierInnen für ein paar Tage eingeknastet werden und
dann vor Gericht gestellt werden. Aber bisher haben die Richter immer
eine Frist gegeben, damit die AktivistInnen Zeit haben, ihre
Verteidigung vorzubereiten.
Es wurde natürlich verurteilt (Geldstrafen und meistens zwischen 2 und 4
Monate Knast auf Bewährung, ohne Bewährung für die Wiederholtäter). Es
gab auch Erfolge: Der Freispruch von Versailles in erster Instanz gilt
immer nocht, es steht noch keinen Termin vor der Berufungskamer fest.
Monsanto France hat Geld auf dem Konto des Bauernverbands Confédération
Paysanne zwangsweise gepfändet (die Organisation wurde zu sehr hohen
Geldstafen verurteilt wegen u.a. Aktion von 1997) und musste damit
aufhören, weil das Gericht fesgestellt hat, dass Monsanto France in
dieser Juristischen Form seit 2001 nicht mehr existiert. Weiterhin
wurde festgestellt, dass Versuchsfelder von Monsanto, die 2004 angebaut
wurden, illegal waren.
Und der Erfolg ist im Feld zu spüren:
Im Frühjahr wurden Felder durch Aussäen von Bio-Getreide neutralisiert
ZAhreiche Aktionen, im Sommer zumindest eine Feldbefreiung pro Woche in
der Zeitung.
Zum Beispiel:
30. Juli 200 AktivistInnen zerstören Mais kommerzieller Anbau in St
Hilaire bei Toulouse
31 Juli, in Daux, Nähe Toulouse, 5 Personen blieben bis zum Dienstag in
Gewahrsam, Prozess am 19. September
19. August, Gers 300 AktivistInnen zerstörten 3 Hekar Mais kommerzieller
Anbau. (Antiatom- AktivistInnen kamen nach einem internationalen Treffen
in der Dordogne noch spontan dazu... Die AKWs in der Nähe waren bewahrt,
aber die Felder nicht, oder zu wenig :-)
Viele Aktionen in der Nähe von Orléans, etc...
Fakt ist: etwa 70% der Versuchsfelder wurde vernichtet.
über kommerziellem Anbau habe ich keine Zahlen (schwieriger einzuschätzen)
DAs war's für heute
Cécile
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