[Gen-Info] Nach dem Skandal in den USA: "Gen-Reis von Bayer nicht in der EU zulassen!" (fwd)

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Di Aug 22 22:39:55 CEST 2006


Hallo Leute!

Nach den beiden zuvor weitergeleiteten Artikeln von gestern und heute
hier eine Stellungnahme der Bürgerinitiative 'Coordination gegen 
BAYER-Gefahren'.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net

Presse-Information vom 22. August 2006

Nach dem Skandal in den USA: "Gen-Reis von Bayer nicht in der EU zulassen!"

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren fordert die europäischen Behörden auf,
keine Import-Genehmigung für gentechnisch veränderten Reis zu erteilen. Der
jüngste Skandal in den USA belege, dass sich die Risiken von modifizierten
Pflanzen nicht kontrollieren ließen.

Am Wochenende hatten US-Behörden bekannt gegeben, dass in mehreren
amerikanischen Bundesstaaten herkömmlich angebauter Reis mit der von BAYER
CropScience hergestellten Sorte LL 601 kontaminiert ist. Der genmanipulierte
Reis ist resistent gegen das von BAYER hergestellte Herbizid Liberty Link.
Die US-Landwirtschaftsbehörde kennt weder den genauen Umfang der
Verunreinigung noch ihre Ursache. Japan verhängte daraufhin einen sofortigen
Import-Stopp für Langkorn-Reis aus den USA. In der Europäische Union kam der
kontaminierte Reis offenbar bereits in den Handel.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG): "Der Fall
bestätigt alle Befürchtungen: eine nicht zugelassene gentechnisch veränderte
Reis-Sorte landet in der Nahrungskette, und niemand weiß, wie sie dort
hineingelangt ist. Der Umfang der Verunreinigung ist ebenso unklar wie die
gesundheitlichen Risiken für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Dies muss
Konsequenzen für die Zulassung von Gen-Reis in der EU haben". BAYER hatte
2003 in der EU eine Import-Zulassung für genmanipulierten Reis der Sorte LL
62, der ebenfalls gegen Liberty Link resistent ist, beantragt. Insgesamt
neun EU-Mitgliedsstaaten äußerten Bedenken, weswegen die European Food
Safety Authority (EFSA) bis heute keine Zulassung erteilt hat. Die CBG
fordert die Bundesregierung auf, sich gegen eine Importgenehmigung von
LLRice62 auszusprechen.

BAYER ist weltweit zweitgrößter Anbieter von gentechnisch verändertem
Saatgut. In Europa will das Unternehmen gentechnisch veränderte Pflanzen wie
Raps, Zuckerrüben, Kartoffeln und Mais in den Markt drücken. Die weltweit
folgenschwerste Entscheidung betrifft jedoch die Zulassung von Gen-Reis.
Neben den Risiken für die Konsumenten stehen dabei besonders die
Auswirkungen in den Anbau-Ländern, vornehmlich in Asien, im Blickpunkt.
Philipp Mimkes: "Die Einführung von Gen-Reis hätte dramatische Konsequenzen.
Millionen Bauern in den Ländern des Südens, die bislang durch Tausch und
Eigenzüchtungen ihr Saatgut selbst produzieren, drohen in Abhängigkeit von
multinationalen Konzernen zu geraten - die Verwendung ihrer Ernte als
Saatgut wäre wegen des Patentschutzes künftig verboten. Durch den bereits in
der "grünen Revolution" beobachteten Konzentrationsprozess würden Millionen
Landwirte ihre Existenz verlieren und in die Elendsgebiete rund um die
Metropolen abwandern."

Dr. Suman Sahai, Direktorin der indischen Initiative Gene Campaign, warnt
vor den ökologischen Risiken für ihr Heimatland: Lokal angepasste Reissorten
würden durch Hochertragssorten verdrängt, was zu erhöhten
Schädlingsaufkommen, verstärktem Einsatz gefährlicher Pestizide und einer
Verringerung der Artenvielfalt führt.

weitere Informationen:
Flugblatt "Reis in Gefahr": 20046GenReis.pdf

Umweltverbände schreiben an 25 EU-Regierungen
Übersichtsartikel "Bitterer GenReis"
Umweltverbände gegen EU-Import von gentechnisch verändertem Reis
Briefing about the food safety and environmental risks of Bayer's GMO rice

Coordination gegen BAYER-Gefahren
www.CBGnetwork.org
Fon 0211-333 911, Fax 0211-333 940
 Fordern Sie per eMail kostenlos weitere Informationen an.

Unsere Arbeit braucht Spenden.
Überweisen Sie bitte auf GLS-Bank Konto 8016 533 000 / BLZ 430 609 67
oder spenden Sie online

Stärken Sie uns den Rücken, werden Sie Fördermitglied.

Beirat
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Neubeuern
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, MdB, Berlin
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
Dorothee Sölle,Theologin, Hamburg (gest. 2003)


Mehr Informationen über die Mailingliste Gen-Info