[Gen-Info] Anti-GMO-Aktion kann von Gerichtsbeschluß nicht gestoppt werden

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Di Jul 18 19:30:21 CEST 2006


Hallo Leute!

Hier ein aktueller Artikel zu einem offenbar irrelevanten Gerichts-
urteil.

Ciao
   Klaus Schramm
   klaus.schramm at bund.net


18.07.06

Anti-GMO-Aktion kann von Gerichtsbeschluß nicht gestoppt werden

Für den 30. Juli ist eine Anti-GMO-Aktion im brandenburgischen Badingen 
angekündigt. Bereits über 200 Menschen haben sich namentlich und mit 
veröffentlichten Absichtserklärungen dazu bekannt, sich an dieser 
"Feldbefreiung" zu beteiligen. Auf Betreiben des Landwirts, der sich nicht etwa 
von GMO (genmanipulierten Organismen), die er angebaut hat, sondern von den 
AktivistInnen bedroht fühlt, hat das Landgericht Neuruppin einem Mitglied der 
Initiative "Gendreck-weg", dem Imker Michael Grolm, eine einstweilige Verfügung 
zugestellt.  Darin wird ihm ein Zwangsgeld oder eine Ordnungshaft angedroht, 
falls er das GMO-Feld betreten sollte.

Michael Grolm baut dagegen auf die veröffentlichten Absichtserklärungen von 
"selbstständig denkenden und handelnden Menschen" und ist sich sicher: "Die 
Aktion findet in jedem Fall statt!" Die Biologin Anja Becker meint dazu: "Obwohl 
Michael Grolm als einer der ersten öffentlich seine Feldbefreiung ankündigte, 
handelt es sich dabei nicht um einen Alleingang. Vom Genmais, vom Einstieg in 
die Agro-Gentechnik in diesem Land geht eine große Gefahr aus. Der widersetzen 
sich viele Menschen mit großer Entschlossenheit."

Darüber hinaus erklärt Michael Grolm: "Das Zustandekommen der Verfügung macht 
deutlich, daß die Gentechnikindustrie Muffensausen bekommt. Der Badinger Bauer 
hat einen Rechtsanwalt aus Düsseldorf beauftragt - kein Wunder, denn dort ist 
die Deutschlandzentrale von Monsanto, dem Gentechnikkonzern
Nummer eins und Lieferanten des Genmaises, der in Brandenburg auf etlichen 
Feldern wächst." Die Gentechnik-GegnerInnen befürchten, daß die großflächige 
Einführung von Gentechnik schon in wenigen Jahren eine gentechnikfreie 
Landwirtschaft und Imkerei unmöglich macht.

Adriana Ascoli

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel

'»Koexistenz« stellt sich immer klarer als Illusion heraus'
www.netzwerk-regenbogen.de/genkox060713.html

'Koexistenz hat sich in Kanada als nicht praktikabel erwiesen'
www.netzwerk-regenbogen.de/genint060711.html

'»Landliebe« ist Genfood
Greenpeace deckt die Herkunft der Futtermittel auf'
www.netzwerk-regenbogen.de/genlie060303.html

Hinweis: 

                            Seit 1998 besteht ein Gen-Moratorium in Europa,
                            das aber - insbesondere durch den Druck der 
US-Regierung - in Frage
                            gestellt ist und bereits 2003 hätte fallen sollen. 
Bei der Unterschriften-
                            Aktion zum Erhalt des Gen-Moratoriums in Deutschland 
kamen bisher
                            über 2,2 Millionen Unterschriften zusammen. Das hat 
bereits einige
                            Beachtung gefunden. Um den Druck zu erhöhen, muß die 
Beteiligung
                            weiter gesteigert werden - Vordrucke für 
Unterschriften-Listen können
                            von der Internet-Seite
                            www.gen-moratorium.de heruntergeladen werden.




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