[Gen-Info] Aktion gegen 'Landliebe'

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Mo Jul 3 22:03:20 CEST 2006


Greenpeace-Aktion gegen Landliebe
 
'focus' 01.07.06

Die Umweltorganisation Greenpeace hat am Samstag bundesweit in 33 Städten gegen 
Produkte der Marke "Landliebe" protestiert, weil deren Kühe nach Informationen 
der Umweltschützer gentechnisch verändertes Futter bekommen.

In mehr als 100 Supermärkten hätten Mitglieder auf Milch und Joghurt einen 
Aufkleber mit dem Warnhinweis: "Gentechnik - Hände weg" geklebt, sagte der 
Greenpeace-Gentechnikexperte Alexander Hissting. Der Hersteller war zunächst für 
eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

In den Milchprodukten sei das Gen-Futter nicht direkt nachweisbar, erläuterte 
Hissting. Der Greenpeace-Protest richtet sich vor allem gegen die ökologischen 
Folgen des Gen-Futter-Anbaus. Für den Anbau von Gen-Soja sind Greenpeace zufolge 
deutlich mehr Spritzmittel nötig. In Argentinien würden zudem große 
Urwaldgebiete abgeholzt, damit dort noch mehr Gen-Soja für die Tierfütterung 
wachsen könne. Der Gen-Mais produziere ein Insektengift und schädige damit nicht 
nur unerwünschte Insekten.

Verfütterung von Gen-Pflanzen bestätigt

"Die Werbung mit ´Liebe zum Land´ ist ein schamloser Betrug am Verbraucher, 
solange die Landliebe-Kühe Gen-Soja und Gen-Mais zu fressen bekommen", 
kritisierte Hissting. Bereits mehrfach habe Greenpeace Gen-Futter im Trog von 
Kühen nachgewiesen, die für "Landliebe" und den niederländischen Mutterkonzern 
Campina Milch geben. Das Unternehmen habe die Verfütterung von Gen-Pflanzen 
bestätigt, sich aber ausdrücklich geweigert, darauf zu verzichten, erklärte 
Hissting.

Eine Studie von Greenpeace zur Milchqualität habe gezeigt, dass sich die 
Inhaltsstoffe von Campina Milch deutlich von den Produkten unterscheiden, die 
tatsächlich aus ökologischem Landbau stammten, sagte Hissting.

Kraftfutter und Mais schlecht für Milch

Weide-Kühe geben nach einer Untersuchung im Auftrag von Greenpeace Milch mit 
besonders viel gesunden Fettsäuren. Mit steigendem Anteil an Kraftfutter und 
Mais anstelle von frischem Gras seien hingegen immer weniger dieser Fettsäuren 
in der Milch enthalten, hatte die Umweltorganisation in der vergangenen Woche 
berichtet.

Die Universität Kassel hatte dafür Milchproben aus 15 Molkereien in ganz 
Deutschland untersucht. Dabei war der Anteil an so genannten ungesättigten 
Omega-3-Fettsäuren in ökologisch erzeugter Milch doppelt so groß wie bei Milch 
aus Intensivtierhaltung.
(jd/dpa)

http://focus.msn.de/gesundheit/ernaehrung/gen-futter_nid_31257.html




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