[Gen-Info] Aktion gegen 'Landliebe'
Klaus Schramm
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Mo Jul 3 22:03:20 CEST 2006
Greenpeace-Aktion gegen Landliebe
'focus' 01.07.06
Die Umweltorganisation Greenpeace hat am Samstag bundesweit in 33 Städten gegen
Produkte der Marke "Landliebe" protestiert, weil deren Kühe nach Informationen
der Umweltschützer gentechnisch verändertes Futter bekommen.
In mehr als 100 Supermärkten hätten Mitglieder auf Milch und Joghurt einen
Aufkleber mit dem Warnhinweis: "Gentechnik - Hände weg" geklebt, sagte der
Greenpeace-Gentechnikexperte Alexander Hissting. Der Hersteller war zunächst für
eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
In den Milchprodukten sei das Gen-Futter nicht direkt nachweisbar, erläuterte
Hissting. Der Greenpeace-Protest richtet sich vor allem gegen die ökologischen
Folgen des Gen-Futter-Anbaus. Für den Anbau von Gen-Soja sind Greenpeace zufolge
deutlich mehr Spritzmittel nötig. In Argentinien würden zudem große
Urwaldgebiete abgeholzt, damit dort noch mehr Gen-Soja für die Tierfütterung
wachsen könne. Der Gen-Mais produziere ein Insektengift und schädige damit nicht
nur unerwünschte Insekten.
Verfütterung von Gen-Pflanzen bestätigt
"Die Werbung mit ´Liebe zum Land´ ist ein schamloser Betrug am Verbraucher,
solange die Landliebe-Kühe Gen-Soja und Gen-Mais zu fressen bekommen",
kritisierte Hissting. Bereits mehrfach habe Greenpeace Gen-Futter im Trog von
Kühen nachgewiesen, die für "Landliebe" und den niederländischen Mutterkonzern
Campina Milch geben. Das Unternehmen habe die Verfütterung von Gen-Pflanzen
bestätigt, sich aber ausdrücklich geweigert, darauf zu verzichten, erklärte
Hissting.
Eine Studie von Greenpeace zur Milchqualität habe gezeigt, dass sich die
Inhaltsstoffe von Campina Milch deutlich von den Produkten unterscheiden, die
tatsächlich aus ökologischem Landbau stammten, sagte Hissting.
Kraftfutter und Mais schlecht für Milch
Weide-Kühe geben nach einer Untersuchung im Auftrag von Greenpeace Milch mit
besonders viel gesunden Fettsäuren. Mit steigendem Anteil an Kraftfutter und
Mais anstelle von frischem Gras seien hingegen immer weniger dieser Fettsäuren
in der Milch enthalten, hatte die Umweltorganisation in der vergangenen Woche
berichtet.
Die Universität Kassel hatte dafür Milchproben aus 15 Molkereien in ganz
Deutschland untersucht. Dabei war der Anteil an so genannten ungesättigten
Omega-3-Fettsäuren in ökologisch erzeugter Milch doppelt so groß wie bei Milch
aus Intensivtierhaltung.
(jd/dpa)
http://focus.msn.de/gesundheit/ernaehrung/gen-futter_nid_31257.html
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