[Gen-Info] Was Käfer alles so treiben können, besonders wenn sie Karl heißen

Bernd Sahler bernd.sahler at wfga.de
Mo Aug 29 11:35:33 CEST 2005


Habt ihr schon von dieser Aktion erfahren oder gelesen?
Veröffentlicht auf: Indymedia 

http://de.indymedia.org/2005/08/124851.shtml

auf der Seite vom Barnimer Aktionsbündnis 

http://www.dosto.de/gengruppe/

und auf der Seite von Gendreck-weg

http://www.gendreck-weg.de/index.html
Siehe dort auch Kundgebungsveranstaltung in Berlin am 4.9.!


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"Wir haben heute in den frühen Morgenstunden vollendet, was am
Aktionstag "Gendreck weg" am 31. Juli von einigen Hunderten Aktivisten
trotz massiver Bullenpräsenz begonnen wurde: In der Nähe des
Brandenburgischen Örtchens Gusow im Landkreis Märkisch Oderland gab es
bis gestern einen Acker mit gen-manipuliertem Mais. Dort wurden von uns
heute Nacht mit bloßen Händen und Füßen einige nicht zu übersehende
Schneisen in die Pflanzung gelegt. Damit haben wir eines der gemeinsamen
Ziele erreicht, um die es der Bewegung für menschengemäße Landwirtschaft
und Ernährung und gegen Gen-Manipulation geht: Wir haben das
Propaganda-Experiment verunmöglicht, mit dem die Agro-Industrie der
Bevölkerung weismachen will, wie toll ihr Gendreck doch ist.

Für uns ist es unerträglich, dass unter dem Vorwand der
Wissenschaftlichkeit Fakten geschaffen werden: Durch die Genfelder wird
eine Risikotechnik gegen den Willen der überwiegenden Bevölkerung
etabliert. Pollen fliegen überall hin, Bienen lassen sich weder durch
Selbstverpflichtungen noch durch Gesetze kontrollieren.

Wir wissen nicht alles über Gene, ihre Manipulation im Labor und die
Folgen der Freisetzung manipulierter Organismen in die Natur - aber das
behaupten wir auch gar nicht. Die Gegenseite hingegen lügt, wenn sie
sagt, sie wisse und könne kontrolieren, was sie tue.

Wir finden es unerträglich, dass die Gen-Industrie Fakten schafft, ohne
über die mittel- und langfristigen Auswirkungen der Genmanipulationen in
Natur und Menschen zweifelsfrei Rechnung ablegen zu können. An dieser
Unverantwortlichkeit für die Folgen des eigenen Tuns entpuppt sich das
eigentliche Interesse: Es geht ihnen um die Umstrukturierung der
Landwirtschaft, damit sie auch auf diesem Feld ohne Einschränkung (etwa
durch Gesundheits- oder Arbeitsstandards) Profite machen können.

Die Ergebnisse dieser Profitmaximierungspolitik von Monsanto und
Konsorten sind aus einigen Ländern des Trikont (Stichwort Mais aus
Mexiko oder Reis aus Indien), aber auch aus den USA und Kanada (Raps)
bekannt. Dennoch machen sie weiter mit ihrer menschen- und
naturverachtenden Praxis. Dieser Praxis haben wir heute Nacht einen
kleinen aber mehr als symbolischen Knüppel zwischen die Beine geworfen.

Wir grüßen alle die mit der offen angekündigten und mutig durchgeführten
Aktion "Gendreck weg" unterwegs waren - aber auch alle anderen
Gen-Technik-Gegner, die mit allen bürokratischen, legalen und legitimen
Mitteln gegen die Gen-Konzerne und ihren Manipulationsdreck in der
Landwirtschaft vorgehen. Offener ziviler Ungehorsam mit all der Bullen-
aber auch Medienpräsenz ist ebenso wichtig wie ungestörte nächtliche
Aktionen. Diskussionsveranstaltungen auf den Dörfern mit den Genbauern
sind genauso wichtig wie permanente schriftliche Beschwerden bei allen
Behörden und Verantwortlichen. Nur ein vielfältiger und vielförmiger
Widerstand bleibt unberechenbar und stark. Das alles war erst der
Anfang, wir kommen wieder - keine Frage."

Aktionsgruppe "Karl, der Käfer", 11.8.05


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