[Gen-Info] Künasts Glaubwürdigkeit

Klaus Schramm 078222664-0001 at t-online.de
Do Feb 26 02:03:36 CET 2004


Hallo Leute !

Hier ein Artikel zu einer neuerlichen, von Ministerin Künast zu
verantwortenden Verantwortungslosigkeit. Aber sicher wird es wie
schon 2002 wieder Leute geben, die glauben, sie habe von allem nichts
gewußt...

Ciao
   Klaus
   klaus.schramm at bund.net


25.02.2004 

                        Künast versucht 
               vollendete Gen-Tatsachen zu schaffen 

             25 Tonnen Gen-Mais zum geheimen Anbau freigegeben 

             Wie bereits im Juni 2002 als Ministerin Künast über das
             Bundessortenamt 50 Tonnen Gen-Mais für den
             kommerziellen Anbau in Deutschland zuließ1, wird auch
             dieses Frühjahr mit der Zulassung von Gen-Mais-Anbau
             die Kontamination der herkömmlichen Landwirtschaft
             vorangetrieben. 

             Nach Angaben von Greenpeace hat das
             Bundessortenamt in Hannover Mitte Februar den Firmen
             Monsanto, Pioneer und KWS eine sogenannte
             beschränkte Sortenzulassung erteilt. Diesmal ist die
             Aussaat von 25,5 Tonnen Gen-Mais - wiederum ohne
             klare Rechtsgrundlage und ohne Kontrolle - genehmigt
             worden. Die Menge genügt für eine Anbaufläche von
             rund 1000 Hektar und die Ernte darf zu Lebensmitteln
             und Futtermitteln verarbeitet werden. Da die
             Anbauflächen - wie bereits 2002 - geheim gehalten
             werden sollen und keine Kennzeichnung erfolgt, werden
             angrenzende Felder gen-kontaminiert, ohne daß
             betroffene Landwirte überhaupt die Chance haben, sich
             dagegen zur Wehr zu setzen. Greenpeace kritisiert, daß
             es bei den genehmigten Sorten trotz des auf dem Weg
             der Gesetzgebung befindlichen Gentech-Gesetzes
             keinerlei Transparenz gebe. Die Gentech-Konzerne seien
             - wie im Juni 2002 - nicht verpflichtet, Käufer oder
             Standorte offen zu legen. 

             Das Bundessortenamt hat insgesamt sechs Sorten
             Gen-Mais zugelassen. Bei allen Sorten handelt es sich
             um den sogenannten Bt-Mais. Dieser Gen-Mais
             produziert ein Gift, das auf Schädlinge wie den
             Maiszünsler tödlich wirkt. Allerdings ist inzwischen
             bewiesen, daß Gen-Mais nicht nur für Schädlinge,
             sondern auch für nützliche Insekten tödlich wirkt. Hinzu
             kommt, daß eine immer größere Zahl von Schädlingen
             gegen das Bt-Gift immun wird und der Pestizid-Einsatz
             nach einer kurzen Zeit der Reduktion die ursprünglichen
             Mengen übersteigt. 

             "Die Mehrheit der Verbraucher lehnt Gentechnik im
             Essen ab, daher gibt es fast kein Gen-Food im
             Supermarkt", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin
             von Greenpeace. Jetzt solle der Bevölkerung die
             Gentechnik untergeschoben und vollendete
             Gen-Tatsachen geschaffen werden. Keiner solle
             erfahren, wo der Gen-Mais angebaut werde und was mit
             der Ernte geschehe. Damit würden die Interessen der
             VerbraucherInnen und der LandwirtInnen misßachtet. 

             Das zuständige Bundessortenamt ist dem
             Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung
             und Landwirtschaft (BMVEL) unterstellt. Im Gegensatz zu
             2002 macht nun auch Greenpeace deutlich, daß
             Ministerin Künast mit solchen Aktionen die
             Glaubwürdigkeit einer der "grünen Gentechnik"
             gegenüber angeblich restriktiven Politik in Frage stellt.
             Immer mehr Menschen erkennen die Politik von
             "Rot-Grün" als Heuchelei und bewußte Irreführung. 

               

             Ute Daniels 

               

             Anmerkung: 
             1 Siehe auch unseren Artikel 
                 'Künast schlägt Bresche für Gen-Mais' v. 27.06.02 




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