[FoME] Evaluation DW Akademie | Mexiko mit Regionalkomponente Mittelamerika

Do Aug 26 19:11:17 CEST 2021

Liebe KollegInnen,

die DW Akademie lädt qualifizierte Personen ein, Angebote zur
Evaluierung von BMZ-finanzierten Medienentwicklungsprojekten
einzureichen. Aus eigener Erfahrung möchte ich darauf hinweisen, dass es
hierbei einige Aspekte zu beachten gilt bevor Zeit und Arbeit in ein
Angebot gesteckt werden:

  * Die Leistungsbeschreibungen zu den einzelnen Projekten sind
    hinsichtlich der Vergabeentscheidungen unzureichend transparent.
    Dies gilt besonders für das Verhältnis Preis/Qualität des Angebots
    und die zu vergleichende fachliche Qualität der bietenden Personen
    oder Organisationen. Ich zweifle nicht daran, dass die DW Akademie
    ihre Ausschreibungen nach klaren Regeln und Vorgaben durchführt, und
    meine Firma wird sich weiter an Ausschreibungen der DWA beteiligen.
    Allerdings wäre es im Interesse aller bietenden Personen und
    Organisationen, diese Regeln und Vorgaben auch zu kennen.
  * Andere steuerfinanzierte Organisationen wie z.B. die GIZ legen bei
    Ausschreibungen schon ex-ante das Bewertungsschema für die fachliche
    Auswertung von Angeboten für Verträge auch unter dem
    EU-Schwellenwert bei und legen auch das Verhältnis Preis/Qualität
    fest: i.d.R. wird das fachliche Angebot mit T: 70 %, das preisliche
    Angebot mit F: 30 % gewichtet. Bei der Gewichtung wird folgende
    Formel zugrunde gelegt: . Die Vergabeverfahren werden gemäß den
    geltenden Regelungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen
    (GWB) und der Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) durchgeführt. Dies
    schließt im Sinne der Transparenz ein, dass Bieter bei
    Unstimmigkeiten das anonymisierte Bewertungsschema einsehen können,
    so dass ein Vergleich der eigenen Bewertungen mit denen anderer
    Bieter möglich ist.
  * Im Herbst 2020 erwähnte die DWA mir gegenüber, dass sich ähnliche,
    transparent kommunizierte Bewertungsschemata und Vergabeverfahren im
    Hause in der Diskussion befinden. Diese Diskussion ist offenbar noch
    nicht abgeschlossen, da sich in den z.Z. bei FoME veröffentlichten
    Ausschreibungen zur Evaluierung von BMZ-finanzierten
    Medienentwicklungsprojekten keine Hinweise zur Transparenz von
    Vergabeentscheidungen finden.
  * Darüber hinaus gab die DWA mir gegenüber schriftlich an, "als
    steuerfinanzierte Organisation keinen sehr großen Spielraum, was das
    Tageshonorar pro Arbeitstag angeht" zu haben. Fernmündlich wurde ich
    informiert, dass es einen maximalen Tageshonorarsatz gibt, der mir
    allerdings nicht bekannt ist. Auch dies weicht von der Praxis
    anderer steuerfinanzierter Organisationen wie z.B. der GIZ ab, die
    Wettbewerb auf der Grundlage eines Preis/Leistungsverhältnisses
    zuläßt (s.o.). Von diesem maximalen Tagessatz der DWA sollte
    entweder abgesehen werden, um Wettbewerb zu erlauben, oder er sollte
    offen gelegt werden, um Anbietern, denen dieser maximale Satz zu
    niedrig ist, die Möglichkeit einzuräumen, von einem Angebot und der
    damit einhergehenden Arbeit abzusehen.

Angebotserstellungen stellen für Organisationen wie auch für
Einzelpersonen stets hohe zeitliche Investitionen und somit Kosten dar.
Daher muss das diesbezügliche unternehmerische Risiko kalkulierbar sein.
Ein zu teures Angebot, das kann passieren, auch bei qualitativer
Gleichwertigkeit anderer Bieter. So geht unternehmerisches Risiko. Aber
die Entscheidungsfindung muss transparent sein was zum einen das
Verhältnis Preis/Qualität des Angebots und zum anderen die verglichene
fachliche Qualität der Bieter betrifft. Sonst machen Wettbewerb und
Ausschreibungen weder Sinn noch Spass.

Im Sinne einer guten und konstruktiven Zusammenarbeit in unserem Sektor
halte ich eine offene Diskussion und Klärung der oben angeführten
grundsätzlichen Aspekte von Vergabeentscheidungen bei steuerfinanzierten
Ausschreibungen für wünschenswert und nötig.

Mit den besten Wünschen, Manfred Oepen

Am 23.08.2021 um 12:09 schrieb Nadine Jurrat:
>
> Liebe Kolleginnen und Kollegen, /
> (English version below)/
>
> die DW Akademie beabsichtigt, die *Evaluierung *des vom
> Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
> (BMZ) finanzierten Medienentwicklungsprojekts in Mexiko mit
> Regionalkomponente Mittelamerika zu beauftragen. *Wir laden
> interessierte und qualifizierte Personen ein, Angebote einzureichen.*
>
> Evaluationsangebote sind bis *19.09.2021* /ausschließlich digital/ zu
> richten an Nadine Jurrat (nadine.jurrat at dw.com
> <mailto:nadine.jurrat at dw.com>), mit Andrea Gellert
> (andrea.gellert at dw.com <mailto:andrea.gellert at dw.com>) und Anja Weber
> (anja.weber at dw.com <mailto:anja.weber at dw.com>) in cc. Die Auswahl der
> Evaluatorin bzw. des Evaluators erfolgt bis 06.10.2021. Der
> eigentliche Evaluationsauftrag beginnt zum 02.11.2021. Die finalen
> Versionen der Berichte müssen bis Mitte April 2022 erstellt sein.
>
> Einzelheiten entnehmen Sie bitte der angehängten Aufforderung zur
> Einreichung von Angeboten.
>
> Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen.
>
> -------------------
>
> Dear colleagues,
>
> DW Akademie is calling for proposals for the *evaluation* of its media
> development project in Mexico, including a regional component for
> Central Amerika, funded by the German Federal Ministry for Economic
> Cooperation and Development (BMZ). *Interested and qualified persons
> are kindly requested to send in their proposals. *
>
> Evaluation proposals should be submitted /in electronic form only /to
> Nadine Jurrat (nadine.jurrat at dw.com <mailto:nadine.jurrat at dw.com>),
> cc’ing Andrea Gellert (andrea.gellert at dw.co
> <mailto:andrea.gellert at dw.co>) andAnja Weber (anja.weber at dw.com
> <mailto:anja.weber at dw.com>). *Deadline is September 19, 2021.
> *Contractors will be selected by October 6, 2021. The evaluation will
> start on November 2, 2021. The evaluation report has to be finalized
> by mid-April 2022.
>
> You can find further details in the attached Call for Proposals.
>
> We look forward to receiving your proposals.
>
> Best wishes / Viele Grüße
>
> *Nadine Jurrat*
> Head of Research and Evaluation (maternity cover)
> Research and Evaluation | Policy and Learning
>
> DW (Deutsche Welle) | Kurt-Schumacher-Str. 3 | 53113 Bonn | Germany
> T +49.228.429.3599 <tel:+492284293599> | M +49.15174497963
> <tel:+4915174497963> | nadine.jurrat at dw.com <mailto:nadine.jurrat at dw.com>
>
> <https://www.dw.com/en/dw-akademie/about-us/s-9519>
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