[FoME] Medien-Hilfe-Debatte

Radiobridge at aol.com Radiobridge at aol.com
Mi Jan 16 02:51:49 CET 2013


Zur Medien-Hilfe-Debatte
 
Hier kommen ein paar Überlegungen zu Möglichkeiten einer inhaltlichen und  
finanziellen Sicherung lokaler Medien-Häuser oder  
Community-Multimedia-Initiativen, die ich aus meiner Erfahrung als  Medien-Arbeiter in Afrika und in 
Asien empfehle.
 
Das erste Schlüsselwort ist: Rückkehr zur "Vermittlung journalistischer  
Qualifikation" durch Eigenanstengung und durch internationale "Medienhilfe".  
(siehe _www.radiobridge.net/rbomanual_ 
(http://www.radiobridge.net/rbomanual) )
 
Das zweite Schlüsselwort ist "Community", das dritte: "Multimedia".
 
Ich denke, es ist hohe Zeit, sich - nicht nur in der Südwelt - zu  
verabschieden von der Etablierung (und Förderung) separierter Print- / Radio- /  
TV-Projekte und zugehöriger Produktions-Häuser, zumal in überregionalen  
Dimensionen. Solche Dimensionen sollten getrost einheimischen, d.h.  
Eigenkapital-bewehrten, Monopolisten überlassen bleiben. Dagegen zu setzen ist  Aufbau 
und Betrieb attraktiver lokaler Medien-Initiativen.
 
"Multimedia" heisst in diesem Zusammenhang: Zusammenführung medialer  
Produktionsprozesse zu neuartiger kommunaler Kultur-Produktion in Verantwortung  
demokratisch regulierter Vor-Ort-Initiativen.
 
Wie in einigen englischsprachigen RBO-online-Verweisen bereits dargelegt  
(u.a.: _www.radiobridge.net/rboissue.html_ 
(http://www.radiobridge.net/rboissue.html) ),  scheint mir die Abkehr von der Vorstellung erforderlich, der 
Aufbau einer  funktionierenden Medienlandschaft (sprich Interaktion) müsse 
sich überall an den  Mustern nördlicher Medienstrukturen orientieren.
 
Vielmehr wären vor Ort ganz andere Orte interaktiver Kommunikation zu  
nutzen:
> Gemeindehäuser
> Gemeindebibliotheken
> Lokale  Bildungseinrichtungen
> Lokale Museen
> Lokale Tourismus- und  Produkt-/Kunsthandwerks-Anbieter
> Lokale IT-Anbieter
 
EINE ANDERE ART VON MEDIENHILFE
 
Man stelle sich vor: "Medienhilfe" aus der Nordwelt offeriert Schülern an  
Orten der Südwelt die Möglichkeit, die virtuelle Welt des Web zu meistern. 
Mit  Hilfe lokaler IT-Anbieter (die gerne damit werben dürfen!) etablieren 
diese an  ihrer Schule einen Service, der - gegen Entgelt - der lokalen 
Gemeinde den  Kontakt zu Familienmitgliedern in der Diaspora z.B. per SKYPE 
ermöglicht.  Wichtige Veröffentlichungen aus dem Internet zur Politik- und  
Ökonomie-Entwicklung übersetzen sie - gegen Entgelt - in die lokale Sprache.  
Lokale aktuelle und kulturelle Ereignisse werden per Handy-Video aufgezeichnet  
und z.B. in einer wöchentlichen Beamer-Show im lokalen Gemeindezentrum - 
gegen  Entgelt - vorgeführt. Und lokale Unternehmer, vom Bäcker bis zum 
Bestatter,  zahlen für Werbe-Einblendungen. Schliesslich haben die herangewachsenen 
Schüler  (mit internationaler Medien-Hilfe) gelernt, Geschichten aus ihrer 
Welt so zu  erzählen, dass Surfer, Hörer, Zuschauer in der Aussenwelt bereit 
sind, dafür  einen kleinen Beitrag zu zahlen? Vielleich schaffen sie es 
sogar, auf faire  Weise per Internet das zu "vermarkten", was ihre Region 
offeriert:  Farm-Produkte, touristische Ziele für Reisende "ohne footprint", 
Kunst &  Kunsthandwerk, Autoren & darstellende Künstler ... Es gibt nationale  
Organisationen in der Nordwelt, aber auch UN-Organisationen, die solche  
Initiativen von "Kleinunternehmern" fördern.
 
Am Ende stünde, vielleicht, eine neue Art von Kleinunternehmern, die mit  
lokalem Medien-Angebot Geld verdienen? 
 
"Medienförderung" würde so zu einem neuen Begriff.
 
Klaus Jürgen Schmidt
_www.radiobridge.net/mediendebatteB.html_ 
(http://www.radiobridge.net/mediendebatteB.html) 
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