[FoME] Journalisten mit heruntegelassenem Visier?

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Do Apr 18 15:39:08 CEST 2013


 
"Keine Info ohne Risiko", Jürn Kruse, taz,  16.04.2013
 

"Die BBC hat drei Fernsehreporter undercover nach Nordkorea  eingeschleust" 
- als verkleidete britische Jungakademiker. Kollege Kruse  beantwortet alle 
Fragen hinsichtlich Sinn und Risiko des Unternehmens mit "Ja".  EINSPRUCH: 
Zwei taz-Seiten weiter schreibt Falko Hennig: "...egal wieviele  Zeitungen, 
Magazine und Internetseiten Kim Jong Un mit rotem Kopf, irrem Blick,  
Atompilz oder anderen Insignien des Wahnsinns zeigen, er unterscheidet sich von  
uns minimal. ... Wenn jemand geisteskrank ist, dann ist es nicht mehr nötig,  
sich mit seinem Weltbild auseinanderzusetzen." Eine solche 
Auseinandersetzung  gelingt mit heruntergelassenem journalisitschem Visier weniger als in 
offener  Konfrontation mit Kommunikationswächtern einer Ideologie. Will uns 
Jürn Kruse  oder die BBC weismachen, die drei verkleideten Reporter hätten bei 
ihren  verdeckten Blicken links und rechts vom Reiseweg der studentischen 
Reisegruppe  mehr über nordkoreanische Realitäten erfahren können als drei 
angemeldete  Reporter auf ihrem offiziell kontrollierten Reiseweg? Sind 
TV-taugliche  Eindrücke, die unter "Gefahr für Leib und Leben" gesammelt werden,  
wahrheitsgetreuer als solche, die mühselig Kommunikationswächtern einer  
Ideologie abgerungen werden? Und schliesslich: Belegt nicht schon das  
angewendete Verfahren die Voreingenommenheit des  Recherche-Ansatzes?
 

Klaus Jürgen Schmidt
_www.radiobridge.net_ (http://www.radiobridge.net) 
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