[FoME] Neues Anti-Internetzensur-Projekt von Reporter ohne Grenzen

[Christian Mihr | Reporter ohne Grenzen]

Liebe FoME-Listenmitglieder,

 

kurz vor dem Wochenende möchte ich Sie und euch noch kurz auf eine neues
Projekt von Reporter ohne Grenzen hinweisen:

 

Wir haben am Dienstag eine neue Webseite für zensierte Inhalte
freigeschaltet. Auf www.wefightcensorship.org sind Artikel und Videos
zugänglich, die in bestimmten Ländern nicht in den Medien auftauchen oder
für die ihre Urheber verfolgt werden. Wir setzen damit auf den
Streisand-Effekt: Je stärker Zensoren versuchen, manche Informationen zu
unterdrücken, desto weiter verbreiten sie sich. Ob Videos über die tödliche
Explosion in einem turkmenischen Waffenlager oder Polizeigewalt in Belarus,
ob eine Rede des iranischen Revolutionsführers oder eine verbotene Zeitung
in Kuba – auf www.wefightcensorship.org steht, was autoritäre Machthaber
lieber verschwiegen hätten. Die Seite ist so gestaltet, dass sie leicht
kopiert werden kann.

Gleichzeitig zum Projektstart haben wir Internetnutzer in aller Welt
aufgerufen, die Seite zu spiegeln, damit es möglichst viele Kopien der
zensierten Inhalte gibt. Außerdem können Nutzer selbst Inhalte einreichen.
Dazu steht auf der Seite ein Formular bereit, das durch sichere
Übertragungswege die Identität der Absender schützt. Wir veröffentlichen
jedoch kein Rohmaterial, wir prüfen die eingereichten Informationen und wenn
wir Artikel oder Videos online stellen, erklären wir den Zusammenhang, in
dem sie aufgetaucht sind und warum sie zensiert wurden. Die Seite ist also
kein zweites Wikileaks,

Die neue Seite fügt sich ein in unsere langjährigen Aktivitäten im Kampf
gegen Internetzensur: Wir kopieren schon seit einer Weile Internetseiten
verfolgter Medien auf unserem Reporter ohne Grenzen-Server (einen Überblick
über die von uns gespiegelten Seiten -  u.a. aus dem Kaukasus und
Zentralasien, aus Eritrea oder Dschibuti - gibt es hier:
http://tinyurl.com/ctk3t7p), damit diese zugänglich bleiben, wenn die
Originalseiten durch Zensoren lahm gelegt werden. Auf We Fight Censorship
klären wir Journalisten nun außerdem über den Umgang mit
Verschlüsselungstechniken auf. Einen Ort, an dem zensiertes Material
veröffentlicht wird, gab es hingegen bisher noch nicht. Diese Lücke wollen
wir mit wefightcensorship füllen. 

Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung!

Beste Grüße

Christian Mihr

 

 

 

 


 

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Christian Mihr
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