[FoME] n-ost-Medienwerkstatt 2011 in Minsk (Presseinformation)

Christian Mihr mihr at n-ost.org
Mi Okt 19 17:18:40 CEST 2011




/Presseinformation des Netzwerks für Osteuropa-Berichterstattung/

Über 100 Journalisten bei n-ost-Medienwerkstatt in Minsk 
<http://www.n-ost.org/minsk>

/(n-ost) Berlin, 19.10.2011 –/ In Minsk (Belarus) hat das Netzwerk für 
Osteuropa-Berichterstattung erstmals den Austausch deutschsprachiger und 
belarussischer Journalisten in einem größeren Rahmen ermöglicht. An der 
siebten internationalen n-ost Medienwerkstatt nahmen Anfang Oktober mehr 
als 100 Journalisten aus Deutschland, Belarus, Polen, Russland und 
Litauen teil. Partner und Tagungsort der fünftägigen Veranstaltung vom 
5.-9. Oktober war die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte 
„Johannes Rau“ (IBB).

In über 70 Hintergrundgesprächen, auf Exkursionen, in Diskussionen und 
durch die Begegnung mit ihren belarussischen Kollegen haben sich die 
ausländischen Journalisten ein Bild über Lage und Stimmung in dem Land 
gemacht. Dort ist es seit den Präsidentschaftswahlen im Dezember 2010 zu 
anhaltenden, massiven Repressionen gegen Oppositionelle gekommen.

*Gespräche mit Bürgerrechtlern und Oppositionellen*

Unter den Gesprächspartnern der Medienwerkstatt waren oppositionelle 
Politiker und Bürgerrechtler, Unternehmer und Wirtschaftsexperten, 
Chefredakteure und Herausgeber staatlicher wie unabhängiger Medien, 
sowie belarussische Künstler der offiziellen und der Off-Szene. Auch die 
Leiterin der EU-Delegation in Belarus, Maira Mora, und der deutsche 
Botschafter, Dr. Christof Weil, waren unter den Gästen. Geplante Treffen 
mit offiziellen Vertretern von Kultur-, Außen- und 
Wirtschaftsministerium kamen dagegen letztlich nicht zustande.

Weiterer Schwerpunkt der Werkstatt war der fachliche Austausch der 
belarussischen und ausländischen Journalisten. In der Folge der 
Veranstaltung erscheinen umfangreiche Belarus-Beiträge in 
deutschsprachigen Medien. n-ost publiziert zudem zum Jahreswechsel ein 
Belarus-Themenheft.

*Gemeinsame Recherche*

Im Vorfeld hatten die Organisatoren die politische Legitimität einer 
solchen Werkstatt in einem Land diskutiert, in dem nach wie vor 
oppositionelle Politiker inhaftiert sind. Auch vor dem Hintergrund sich 
jüngst drastisch verschärfender Strafgesetze betonte Zhanna Litvina, 
Vorsitzende des unabhängigen belarussischen Journalistenverbands (BAJ), 
gegenüber den Organisatoren die Wichtigkeit eines Dialogs gerade mit den 
unabhängigen Medien und kritischen Stimmen des Landes.

„Wir sind im Rückblick froh, dass wir uns auf diesen Weg – eine 
praxisnahe, professionelle Begegnung und gemeinsame Recherche von 
Journalisten beider Seiten – eingelassen und daran festgehalten haben“, 
sagt n-ost-Geschäftsführer Hanno Gundert. „Das Bemühen seitens der 
Behörden, die Berichterstattung über bestimmte Themen zu behindern, 
blieb letztlich wirkungslos“, so Gundert. „Bis auf eine Ausnahme konnten 
wir alle für uns wichtigen Gesprächspartner treffen und unser Programm 
ohne Abstriche durchführen.“

*Partner und Förderer*

Partner der n-ost Medienwerkstatt Minsk war neben der IBB der 
Journalistenverband Berlin-Brandenburg (JVBB), Landesverband des DJV. 
Als Veranstaltung im Rahmen der „Deutschen Woche“ stand die 
Medienwerkstatt unter der Schirmherrschaft der Botschaft der 
Bundesrepublik Deutschland in Minsk. Die Veranstaltung wurde ermöglicht 
durch die Unterstützung der Robert Bosch Stiftung, der Metro Group, der 
Heinrich Böll Stiftung, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, 
der Rosa Luxemburg Stiftung, der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Die n-ost Medienwerkstatt bringt seit 2006 jährlich Journalisten in 
wechselnden osteuropäischen Städten zusammen, bisher in Prag, Sofia, 
Bukarest, Rostow am Don und Pécs.

Weitere Informationen unter www.n-ost.org/minsk 
<http://www.n-ost.org/minsk>.

*Pressekontakt*
Tamina Kutscher, Christian Mihr




*n-ost* 	■ Neuenburger Straße 17 	■ D-10969 Berlin 	■ *Tel.* 
+49-(0)30-2593283-0 	■ *Fax* -24 	■ *n-ost at n-ost.org* 
<mailto:n-ost at n-ost.org>


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