[FoME] Deutsch-Russischer Masterstudiengang "Communication and Journalism"

Christoph Dietz christoph.dietz at CAMECO.ORG
Di Nov 17 15:29:06 CET 2009


"Funkfenster online" (Landesanstalt für Medien Mordrhein-Westfalen),
13.11.2009

http://www.lfm-nrw.de/funkfenster/medien_allgemein/interkultureller_austausch.php3
Interkultureller Austausch 

Von Konstantin Zurawski
Die FU Berlin und Lomonossow-Universität Moskau bieten einen
gemeinsamen Masterstudiengang "Communication and Journalism" an. 
Es sind erst sechs Studenten, die im September 2009 den neuen
deutsch-russischen Studiengang "Communication and Journalism"
aufgenommen haben. "Zwanzig ist das Ziel", sagt Margreth Lünenborg,
Professorin für Journalistik an der Freien Universität Berlin und
wissenschaftliche Leiterin auf der deutschen Seite. Die Studenten, die
das erste Semester des neuen Masterstudiums bilden, kommen alle aus
Russland.
Teures Studium
Die Hürde der Studiengebühren in Höhe von 10.000 Euro für zwei Jahre
gilt für alle Studenten, egal, aus welchem Land sie kommen. In Russland
ist die private Finanzierung der Ausbildung aber weitaus üblicher als in
Deutschland. Für deutsche Bewerber will Margreth Lünenborg deshalb
Finanzierungsmöglichkeiten schaffen, etwa Stipendien des Deutschen
Akademischen Austausch-Dienstes, "um die Hürden so gering wie möglich zu
halten".
Bilingual
Die deutsche oder russische Staatsangehörigkeit müssen die Bewerber
übrigens nicht haben, allerdings sowohl Russisch als auch Deutsch
sprechen. Bedingung sei zudem ein abgeschlossenes Studium und "eine
nachvollziehbare Affinität zu Medien und Journalismus".
Olga Kurilina erfüllt diese Voraussetzungen und hat als eine von sechs
Studierenden im letzten September das Masterstudium aufgenommen, das für
sie offenbar perfekt passt: "Deutsche und russische Medien stehen im
Mittelpunkt meiner beruflichen und wissenschaftlichen Interessen."
Theorie und Praxis
Das zweisprachige Studium ist ein universitärer Masterstudiengang, "der
keine Journalistenschule ist, aber theoretisches Wissen vermittelt, das
darauf ausgelegt ist, in der Praxis angewendet zu werden", erläutert
Lünenborg. Das Studium "Communication and Journalism" solle Einblicke
in die journalistische Praxis, die Strukturen der Mediensysteme sowie
die Medienforschung in Russland und Deutschland bieten.
Journalismus unter schwierigen Bedingungen
Mediensystem in Russland? Da kommt auch die Frage nach der
Pressefreiheit auf. "Die freie Berichterstattung hat in Russland in den
vergangenen fünf Jahren massiv abgenommen", ist im 2008 erschienen
"Demokratiereport" der Konrad-Adenauer-Stiftung zu lesen. Wie und was
gelehrt wird, darin sei man völlig unbeeinflusst, versichert Margreth
Lünenborg. Das Thema Pressefreiheit sei aber Teil des Studiums –
"auch, um ganz praktisch zu zeigen, wie man sich als Journalist in
schwierigen politischen Rahmenbedingungen verhält."
Examen in Moskau
Der neue Masterstudiengang "Communication and Journalism" dauert vier
Semester und findet in Moskau an der Lomonossow-Universität sowie in
Berlin an der Freien Universität statt. Im vierten Semester wird in
Moskau die Masterarbeit geschrieben. Ein Schwerpunkt der Ausbildung sind
Praktika in russischen und deutschen Redaktionen, Nachrichtenagenturen
und Pressestellen.
Die beruflichen Möglichkeiten für die Absolventen des Studiengangs sind
nach Meinung von Margreth Lünenborg vielfältig: "Die Absolventen
erhalten mit der Ausbildung die Chance, sich für Tätigkeiten in
Redaktionen, internationalen Medienunternehmen oder
Nichtregierungsorganisationen zu qualifizieren." Das umfasse den
klassischen Beruf des Auslandskorrespondenten genauso wie den eines
Referenten für Öffentlichkeitsarbeit.
"Vielleicht wird der Studiengang auch meine Weltanschauung
beeinflussen, mir neue Denkanstöße geben", sagt Olga Kurilina. "Für mich
hat ein völlig neues Leben begonnen."
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