[FoME] Deutsch-ostafrikanischer und deutsch-jemenitischer Mediendialog

Christoph Dietz christoph.dietz at CAMECO.ORG
Do Mai 7 16:35:48 CEST 2009


1. Deutsch-ostafrikanischer Mediendialog: Konflikte gewaltfrei
bearbeiten und Frieden erhalten - die Rolle der Medien in der
zivilgesellschaftlichen Konfliktaustragung 
25. - 26. Mai  2009 / Nairobi 

http://www.ifa.de/tagungen/md/archiv/dialoge-2009/mediendialog-nairobi/#67389

Eine Veranstaltung des Auswärtigen Amtes, Berlin 

Unterstützt vor Ort durch die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland,
Nairobi 

Konzept und Organisation Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), e.V.
Stuttgart
Verantwortlich: Barbara Kuhnert, Stellvertr. Leiterin Abteilung Dialoge


Wissenschaftlicher Berater: Prof. Dr. Martin Löffelholz
Technische Universität Ilmenau, Institut für Medien- und
Kommunikationswissenschaft

Thema 

Lokale, durch Konfliktbeteiligte ausgehandelte und in traditioneller
Weise „moderierte“ Konfliktbeilegungen, Wiedergutmachungen und
Versöhnungen haben in Afrika Tradition und entfalten dadurch ihre
Wirksamkeit. In der Berichterstattung nationaler Medien, in Europa und
in Ostafrika, kommen solche Konfliktlösungsmodelle selten vor.
Andererseits stellt gerade das System der Community Radios einen enorm
starken und wirksamen Faktor sowohl in Konfliktgenese als auch in
Konfliktbeilegung dar. Es nutzt die vorhandenen Mechanismen des
zivilgesellschaftlichen Konfliktaustrags in hohem Masse - kann dadurch
aber auch gefährdet und gefährlich sein („Hassradio“). Neben dem Radio
wächst seit längerem die Bedeutung des Fernsehens. Printmedien, oft als
Medien, die nur kleine elitäre Gruppen erreichten, vereinfachend außer
Acht gelassen, spielen in der zivilgesellschaftlichen Konfliktbeilegung
ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Rolle. Zudem nimmt die Relevanz
von Internet und Mobilkommunikation im politischen Prozess deutlich zu.


Vor diesem Hintergrund stellt der Mediendialog die Beziehungen und
wechselseitigen Wirkungen zwischen zivilgesellschaftlichen
Konfliktmustern und medialer Präsenz in den Mittelpunkt. Journalistinnen
und Journalisten aus Kenia, Tansania, Burundi, Uganda, Simbabwe und
Ruanda sowie an der Region und an zivilgesellschaftlicher
Konfliktbearbeitung interessierte Redakteure und Fachleute aus
Deutschland analysieren die vorfindliche Praxis, beraten über die
Funktionen der Medien in der zivilen Konfliktbearbeitung und entwerfen
Horizonte eines konfliktsensitiven Journalismus in aktuellen und
künftigen Krisensituationen. Der Mediendialog bezieht dabei die
Perspektive gelingender Entwicklungskommunikation ein, thematisiert das
Verhältnis der Medien zu Regierungen und diskutiert Dilemmata, die aus
der Spannung zwischen technologiebasierten Innovationen und
traditioneller Medienkommunikation sowie aus der Janusköpfigkeit von
Medien zwischen demokratischen Ansprüchen und ökonomischen
Instrumentalisierungsversuchen entstehen.

2. Deutsch-jemenitischer Mediendialog: Nationale Optionen und
internationale Perspektiven - Aktuelle Herausforderungen für Deutschland
und den Jemen 
25. – 26. Mai  2009 / Sanaa 

http://www.ifa.de/tagungen/md/archiv/dialoge-2009/mediendialog-sanaa/

Eine Veranstaltung des Auswärtigen Amtes, Berlin
Verantwortlich: Michael Grau, Abteilung Kultur und Kommunikation,
Referat Kultur- und Medienbeziehungen Nordafrika, Nah- und Mittelost,
Afghanistan, Iran

Unterstützt vor Ort durch die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland,
Sanaa 

Konzept und Organisation Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), e.V.
Stuttgart
Verantwortlich: Barbara Kuhnert, Stellvertr. Leiterin Abteilung Dialoge


Wissenschaftlicher Berater
Prof. Dr. Eckehard Schulz, Universität Leipzig, Orientalisches
Institut

Thema 

Jemen
Die Entwicklung im Jemen ist z. Zt. von mehreren Konfliktlinien
gekennzeichnet: der andauernde Konflikt mit der al-Houthi-Bewegung, die
Unzufriedenheit mit den Ergebnissen des Vereinigungsprozesses im
Südjemen, komplizierte Wirtschaftslage, rasantes Wachstum der
Bevölkerung, wachsende Jugendarbeitslosigkeit. Angesichts dieser
Probleme wäre es schon ein Erfolg, wenn es gelänge, die Wirtschaft zu
stabilisieren und  das Tempo der Verschlechterung der Situation der
Bevölkerung zu verlangsamen oder gar zu stoppen. Die große Zahl
perspektivloser Jugendlicher kann zu einem unerschöpflichen Reservoir
für  „Verführer“ aller Art werden können, wenn es nicht gelingt,
Strategien zu entwickeln, die dieser Gefahr entgegenwirken.

Deutschland
Wegen der internationalen Finanzkrise ist auch die Entwicklung der
exportorientierten deutschen Wirtschaft nicht problemfrei. Soziale
Verwerfungen durch schnell wachsende Arbeitslosigkeit und durch
Gefährdung auch von kleinen Vermögen durch Pleiten von Banken und
Versicherungen sind 2009 nicht auszuschließen. Diskussionen um
Verstaatlichungen/Enteignungen werden u. U. an Brisanz gewinnen. 

Fragen, die den Jemen und Deutschland gleichermaßen betreffen
Jemen und Deutschland haben 1990 eine Vereinigung erlebt, die in beiden
Ländern nicht nur eine Erfolgsgeschichte ist.
Jemen und Deutschland müssen einen geeigneten Weg aus der
internationalen Finanzkrise finden.
Jemen und Deutschland müssen in der Außenpolitik neue Wege gehen und
sich auf die (neue) US-Politik einstellen (Wirtschaftspolitik, Situation
in Afghanistan, Verhältnis zum Iran, Terrorismus, Menschenrechte). 
Jemen und Deutschland müssen einen eigenen Weg zum Umgang mit diesen
Krisenherden finden. 

Aus o. g. Überlegungen ergeben sich 5 Diskussionsrunden:
1. Die neue US-Politik: Konsequenzen für Deutschland und Europa / Jemen
und die arabische Welt
2. Guantanamo, Bagram und die Menschenrechte
3. Staatlicher Umgang mit Terrorismus in Deutschland und im Jemen –
mehr Sicherheit und weniger Freiheit? 
4. Demographie und wirtschaftliche Entwicklung 
5. Bilanzen der (Wieder)-Vereinigung



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