[FoME] Einladung zur Beteiligung an einem Medienblog

Klaus Boldt klaus at boldt.de
Fr Jul 18 14:27:55 CEST 2008


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte Euch die Gründung eines Medienblogs vorschlagen - eine Art  
gemeinsames Internet-Tagebuch mit dem Zweck, einen Beitrag zur  
Verbesserung der Qualität der Berichterstattung über  
entwicklungspolitische Themen und über den “Süden” zu leisten.

Das Projekt erinnert an das vor Jahren leider eingestellte  
“Mediawatch”-Projekt des Dritte Welt JournalistInnen Netzwerks (www.dwjn.org 
) und der Heinrich Böll Stiftung. Angesichts von aktuellen Artikeln  
wie dem von Thilo Thielke, "Wie Entwicklungshelfer den Tod nach Afrika  
bringen" in SPIEGEL Online muss man sich m.E. wieder einmal kritisch  
mit Kollegen auseinander setzen. Oder der Debatte zwischen Alice  
Schwarzer und Matthias Matussek zu Myanmar, an der auch der DED- 
Vorsitzende teilnahm. Hier könnten, ja müssten erfahrene Kolleginnen  
und Kollegen Stellung beziehen.

Der Blog (ich habe dafür die Domain www.mediawatchblog.org  
registriert) könnte folgende Funktionen erfüllen:

- Medienbeobachtung und kritische (sowohl positive wie negative)  
Kommentierung
- "Factcheck": wie “fair”, faktenmäßig (oder auch politisch?)  
"korrekt" und sensibel gehen Mainstream-Medien mit den Ländern des  
Südens um?
- Vermittlung von Medienkompetenz: Warum kommen bestimmte Themen nicht  
vor? Welche Hürden haben Journalisten zu überwinden, um mit weniger  
spektakulären Themen und nicht aufgebauschten Beiträgen in den  
Redaktionen zu "landen"? Wie entsteht der "Einheitsbrei" in der  
Berichterstattung von Mainstream-Medien?

Ein Weblog, das auf regelmässiger Basis - ohne dass es für den  
einzelnen Autor zu Stress ausartet - deutschsprachige (und auch  
anderssprachige) Print- und elektronische Medien unter dem Aspekt  
beobachtet, welche “Bilder” vom Süden sie entwerfen und transportieren  
und wie sie mit Kritik (auch aus den eigenen Reihen) umgehen - und  
damit dem "User" wirklichen Mehrwert beim Medienkonsum bietet -, hätte  
durchaus Chancen, eine größere Resonanz zu finden.

Damit die Website auf Dauer, mit einem qualitativen Anspruch, aber  
auch ohne Stress für den Einzelnen betrieben werden kann, sollten um  
die 10-15 Leute regelmässig (alle paar Tage ein Beitrag) bloggen.  
Werden es viele (und gute) Mitblogger, wird die Website auf Dauer auch  
politisch Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In den USA sind Blogger  
mittlerweile eine feste politische Größe geworden.

Ihre (häufige oder gelegentliche) Autorenschaft haben bislang rund ein  
Dutzend erfahrene JournalistInnen und Experten zugesagt, andere haben  
Interesse an einer Kooperation bekundet. Ziel sollte es sein,  
Kolleginnen und Kollegen im Süden mit einzubinden und den Blog  
zweisprachig (deutsch und englisch) zu machen. Über weitere Autoren  
würden wir uns freuen. Für Vorschläge, wer noch angesprochen werden  
könnte, wäre ich dankbar.

LINKS ZU ÄHNLICHEN PROJEKTEN / (NICHT UNBEDINGT) VORBILDER:

http://www.webwatching.info
http://www.mediawatch.com
http://www.mediawatch.ch
http://www.swissmediawatch.org
http://www.mediawatch.org
http://www.fair.org <<< BESONDERS INTERESSANT >>>
http://www.truthdig.com
http://www.factcheck.org
http://www.factcheck-deutschland.de (zur BT-Wahl 2005)
http://www.weltreporter.net/blog/
http://www.bildblog.de
http://www.spreeblick.com
http://www.onlinejournalismus.de

Eine Art Dummy des MediaWatch Blogs findet sich unter www.eponews.net  
(Ressort "MediaWatch"). Einige Beiträge, darunter Kurzhinweise auf  
lesenswerte Artikel im Netz, finden sich hier bereits.

Mit besten Grüßen,
Klaus Boldt, Entwicklungspolitik Online (www.epo.de)
---
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eMail: redaktion at epo.de




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