[FoME] GTZ: Doku-Soaps in der Mongolei

Christoph Dietz christoph.dietz at CAMECO.ORG
Mo Aug 13 08:24:41 CEST 2007


Mongolei: Mit Doku-Soaps will die GTZ für mehr Rechtssicherheit sorgen  
   
09.08.2007 

Quelle: Entwicklungspolitik online (epo),
http://www.epo.de/index.php?option=com_content&task=view&id=2944&Ite!%20mid=68

Eschborn (epo.de). - In der Mongolei sind Doku-Soaps über
Gerichtsverhandlungen zu Fernsehhits geworden. Als Grundlage für die
Sendungen dienen reale Rechtsfälle, die bereits vor einem Gericht
verhandelt wurden. Das Besondere: Die Rechtsberatung der Redaktion kommt
von der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), die
so die Rechtssicherheit und das Vertrauen in die Justiz verbessern will.

50 bis 60 Prozent aller mongolischen Fernsehzuschauer, so die GTZ,
sitzen dienstags und donnerstags abends um 22.00 Uhr vor dem Fernseher.
Bei dem Bildschirmhit "Die Rechtsstunde" geht es um Rechtsprobleme und
Gerichtsverhandlungen. Gemeinsam mit dem mongolischen Justizministerium
suchen die GTZ-Experten konkrete Rechtsfälle zu den verschiedensten
Themen aus. 

Die Idee dazu kam von dem Rechtsexperten der GTZ in der Mongolei,
Lkhagya Zaja: "Damit die mongolische Bevölkerung die neuen Gesetze
verinnerlicht und daran glaubt, dass sie funktionieren, müssen die
Menschen deren Inhalte erst mal kennen lernen. Nach langen Jahren
sowjetischen Regimes ist das Vertrauen in demokratische Rechtsstrukturen
noch sehr gering." 

Auch Richter, Anwälte und Staatsanwälte profitieren von der Doku-Soap.
"Bei Gerichtsverhandlungen und Zeugenvernehmungen orientieren sich die
Justizbeamten an der Vorgehensweise, wie sie die Fernsehserie zeigt.
Dadurch leistet die Sendung einen nachhaltigen Beitrag zur Festlegung
der rechtsstaatlichen Normen und Standards", beschreibt Zaja die
Wirkung. 

Die Mongolei ist etwa viermal so groß wie Deutschland und eines der am
dünnsten besiedelten Länder der Welt. Erst 1992 gab es die ersten freien
Wahlen. Nach wie vor ist das Land abhängig von den Märkten zweier
großflächiger Wirtschaftsmächte: China und der russischen
Förderation. 36 Prozent der Menschen haben pro Tag weniger als einen
Dollar zur Verfügung - die Armut ist groß. 

"Seit 'Huuliin Zag' - die Rechtsstunde - 2005 auf Sendung ging, keimt
bei den Mongolen allmählich Vertrauen in den neuen Rechtsstaat auf",
freut sich Zaja. Von dem Erfolg der Fernsehsendung überzeugt, haben sich
jetzt auch die amerikanische Entwicklungsorganisation USAID und die
Japaner mit JICA an der Sendung finanziell beteiligt. 

 




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