[Finews] Prof. Dr. Quante - Philosoph an der Uni Münster spricht über Perspektiven der Hoffnung

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Mo Okt 20 15:08:45 CEST 2025


INFORMATIONEN DER FI NOTTULN

 

Liebe Freundinnen und Freunde, wir laden euch wieder zu einem spannenden
Vortrag im Rahmen unserer Reihe „Lust auf Zukunft“ ein.  

Hoffnung, die stirbt bekanntlich zuletzt.  Ist es schon so weit?  Können wir
weiter angesichts der dramatischen Zuspitzung der Auseinandersetzungen
zwischen Russland und dem Westen noch Hoffnung haben? 

Prof. Dr. Quante wird dazu referieren – nicht immer leichte Kost für uns,
aber immer anregend.  Siehe dazu mehr ein paar Zeilen weiter unten:

 

Wir hatten schon zwei wunderbare auch anregende Vorträge im Rahmen von Lust
auf Zukunft 2025.

 

Oliver Wagner referierte über den Bericht „Earth for all – Eine Zukunft für
alle!“   siehe unten

und

Niko Paech über  „Gut leben, statt viel haben!“  siehe unten

 

Am besten als Video erreichbar über den Youtube-Kanal der FI Nottuln.
https://www.youtube.com/@friedensinitiativenottuln7805

 

Wenn Ihr den Kanal abonniert, werdet ihr über neue Vorträge immer persönlich
informiert.

 

 

 

 

VHS und Friedensinitiative Nottuln: „Lust auf Zukunft!“

 

Prof. Dr. Michael Quante, Uni MS

 

„Perspektiven der Hoffnung“ 

Philosophische Impulse (Benjamin, Bloch, Camus und Jaspers) für unsere
Gegenwart. 

 

Nottuln. Zum vierten Mal kommt im Rahmen der Vortragsreihe „Lust auf
Zukunft“ am Montag, 27.10.2025 um 19.30 Uhr Prof. Dr. Michael Quante nach
Nottuln. Wer die Vorträge des Philosophen an der Universität Münster in den
letzten Jahren verfolgt hat, so die Organisatoren der Reihe, weiß: Es wird
wieder ein nachdenklicher Abend, mit interessanten Impulsen, die zur
Reflexion unseres Alltags und unseres Lebens anregen. Und erwartet werden
kann, dass der Referent auch „gegen den Strich bürstet“ so eine lebendige
und kontroverse Diskussion auslösen wird. 

Das Thema an diesem Abend, zu dem die VHS Coesfeld und die
Friedensinitiative Nottuln einladen: „Perspektiven der Hoffnung“. Prof. Dr.
Quante: „Die Herausforderungen unserer Zeit führen leicht zu einem lähmenden
Pessimismus. Daher stellt sich die Frage, wie wir heute hoffnungsvoll über
unsere Zukunft nachdenken können, ohne in einen naiven Optimismus zu
verfallen.“ Vier große Denker des 20. Jahrhunderts — Walter Benjamin, Ernst
Bloch, Albert Camus und Karl Jaspers — werden im Vortrag zu Wort kommen und
deren Gedanken interpretiert und eingeordnet, um sich der Leitfrage des
Abends zu nähern. Alle vier hätten, so Quante, in vergleichbaren
Krisenzeiten unterschiedliche, aber aufschlussreiche Antworten gegeben. Der
Wissenschaftler aus Münster: „Ihre Gedanken helfen uns, Hoffnung als
ethische Haltung zu verstehen, die individuelle Verantwortung,
gesellschaftlichen Gestaltungswillen und menschliche Würde umfasst“.

Dr. Quante ist Professor für Praktische Philosophie und Sprecher des
Centrums für Bioethik an der Universität Münster sowie Prorektor für
Internationales, Transfer und Nachhaltigkeit der Universität.

Die Hauptarbeitsgebiete des Philosophen Dr. Quante sind der Deutsche
Idealismus (insbesondere Hegel und Marx), die Philosophie der Person, Ethik
und biomedizinische Ethik. Seine zahlreichen Arbeiten sind in mehrere
Sprachen übersetzt worden.  Zu dem Vortrag mit anschließendem Gespräch sind
alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Der Eintritt kostet 5 Euro.
www.fi-nottuln.de <http://www.fi-nottuln.de>  

 

Mit freundlichen Grüßen

Robert Hülsbusch 

Foto: Schon zum vierten Mal beteiligt sich Prof. Dr. Quante an der
VHS/FI-Reihe „Lust auf Zukunft“ und bereichert mit philosophischen Aspekten
das Nachdenken über unsere Zukunft.

 

 

•             Was Kommunen leisten können – Klimaschutzprojekte ganz
praktisch! 

 

Nottuln. „Earth for All - Deutschland: Aufbruch in eine Zukunft für Alle.
Wie wir soziale Gerechtigkeit und Klimakrise überzeugend lösen und Wohlstand
erhalten!“  Dies war der Leitfaden, an dem entlang am Montagabend im Forum
des Rupert-Neudeck-Gymnasiums der Klimaforscher Oliver Wagner vom
Klimainstitut Wuppertal einen mitreißenden und doch unterhaltsamen Vortrag
hielt. Wagner ist Mitautor des Buches „Earth for All – Deutschland“, das vor
einem Jahr erschien.  Ein Team renommierter Experten des Club of Rome und
des Wuppertal Instituts zeigt darin auf, wie ein gutes Leben für alle mit
weniger Ausbeutung von Menschen und Natur möglich ist. Basierend auf
umfangreichen Daten und Modellierungen entwerfen sie zwei Zukunftsszenarien
für Deutschland: einen fatalen Weg des „Weiter so“ oder mutige, echte
Veränderungen. Der Abend wurde ein eindringlicher Weckruf mit
wissenschaftlich fundierten und konkreten Perspektiven für die Bekämpfung
von Ungleichheit und Armut, für echte Gleichstellung, für eine
verantwortungsvolle Landwirtschaft und Ernährung, für die Energiewende und
für einen sparsamen Umgang mit Ressourcen.  Die Botschaft des
Wissenschaftlers: „Soziale Fortschritte und Nachhaltigkeit können sich
gegenseitig verstärken. Nur wenn wir sie gemeinsam anpacken, werden wir
wirksame Lösungen entwickeln, die alle mitnehmen.“ Wagner plädierte dabei
für einen „großen Wurf“, der gleichzeitig alle Kehrtwenden einbezieht und
schnell und drastisch umgesetzt wird.  So sei die dramatische
Klimakatastrophe in einer Welt mit einem Plus von drei Grad abwendbar. In
dieser möchte keiner leben. Die Folgekosten seien ungleich größer als jetzt
in Klimaschutz zu investieren. Das erfordere jedoch Weitsicht und Mut bei
den Politikern – egal ob auf Bundes- oder Landesebene oder auch in der
Kommunalpolitik. Und gerade auf der kommunalen Ebene seien viele Projekte
möglich. Eine ganze Reihe dieser nachhaltigen Projekte stellte Wagner vor:
Kostenloser ÖPNV, Flächenentsiegelung, Wasserstoff aus Abfall, Kommunaler
Nachhaltigkeitshaushalt, Autostilllegungsprämie, Verteuerung des
motorisierten Individualverkehrs, Bibliothek der Dinge, Kommunale
Wohnraumagentur, Ausbau von verursachergerechten Abfallgebührensystemen,
Reparaturbonus, Kommunale Verpackungssteuer, Ökologische öffentliche
Beschaffung, Bauordnung mit Solaranlagenpflicht. 

Eine ausführliche Beschreibung dieser Projekte schickt die
Friedensinitiative Nottuln auf Anfrage zu: info at fi-nottuln.de  Der Vortrag
kann nachgesehen werden – auf dem Youtube-Kanal der Friedensinitiative
Nottuln und über deren Internetseite: www.fi-nottuln.de 

Mit freundlichen Grüßen   Robert Hülsbusch 

 

Foto: Es war ein leidenschaftlicher Appell an die Kommunen, doch viele
nachhaltige Projekte durchzuführen: der Klimawissenschaftler Oliver Wagner
stellt vor, was auf kommunaler Ebene passieren kann und sollte, damit ein
gutes Leben unter Einhaltung der planetaren Grenzen für alle möglich ist.

 

 

„Lust auf Zukunft!“

„Gut leben, statt viel haben!“  

Prof Nico Paech stellte die Vision einer Wirtschaft vor, die auf Wachstum
verzichtet. 

Nottuln.  Da rauchten den rund 60 Teilnehmern am Montagabend im Forum des
Rupert-Neudeck-Gymnasiums die Köpfe, als der Referent Prof. Dr. Niko Paech
nach über einer Stunde seinen Vortrag „Gut leben, statt viel haben!“
beendete. Gekommen waren viele Nottulner, die sich seit vielen Jahren mit
dem Klimaschutz und Energie auseinandersetzen. Von wegen
Technologieoffenheit, von wegen „Grünes Wachstum“ mit dem Ausbau der
regenerativen Energien und die Zukunft kann kommen. Von wegen alle können
dann im Grunde genommen so weitermachen – nur halt elektrifiziert. Gleich
bei seinen einleitenden Worten räumte der renommierte Klimawissenschaftler
und Ökonom, Dozent und Forschender an der Universität Siegen, mit diesem
„Märchen“ auf: „Wir haben die ökologische Überlebensfähigkeit längst und
hoffnungslos verloren. Technologie und Innovationen sind wichtig, werden uns
aber letztlich nicht dabei helfen können, diese wiederzuerlangen. Wir müssen
außerhalb der technologischen Innovation deutlich mehr tun, um zukunftsfähig
zu werden! Werden wir weiter so konsumieren, so mobil sein, so wirtschaften,
jeden Komfort mitnehmen, ist die Unbewohnbarkeit des Planeten nur noch eine
Frage der Zeit.“ Unser Lebensstandard sei angezählt, sowohl ökologisch als
auch ökonomisch. Man brauche nur nach Frankreich zu sehen, um dies zu
verstehen. Wie einzelne Länder über ihre ökologischen Verhältnisse leben,
zeigte der Wissenschaftler am Model des Earth-Overshooting-Day:  Danach hat
Deutschland schon Anfang Mai eines jeden Jahres die Ressourcen aufgebraucht,
die ihm zu Verfügung stehen würden. Paech: „Danach leben wir auf Pump, auf
Kosten unserer Kinder und auf Kosten der Menschen des globalen Südens!“
Nicht ökologisch und sozial über unsere Verhältnisse zu leben, hieße, dass
jeder Deutsche nur eine Tonne CO2 pro Jahr emittieren dürfte. Derzeit seien
es elf Tonnen. Die Antwort auf diese Krise sei die „Postwachstumsökonomie“.
Heißt: Die Wirtschaft dürfe nicht nur nicht weiter wachsen, sondern müsse
zurückgeführt werden. Das bedeute für den Einzelnen Suffizienz und
Subsistenz. Jeder müsse sich reduzieren – beim Konsum, bei der Mobilität,
bei der Ernährung (weniger Fleisch), beim Wirtschaften (Suffizienz).
Gleichzeitig müsse jeder Dinge des alltäglichen Konsums zum Teil selber
produzieren (Nahrungsmittel, Reparatur von Geräten), könne in sozialen
Netzen Arbeit anbieten und annehmen und ehrenamtlich tätig sein
(Subsistenz).   Dies sei nur möglich, durch die Reduzierung der eigenen
Arbeitszeit mit Verzicht auf Lohnanteile. Auch die Wirtschaft und die
Industrie müssten reduzieren. Es dürften z.B. nur deutlich weniger Autos
gebaut werden, dafür langlebige Produkte, Waschmaschinen, die auch 30 Jahre
halten.  Dass dies alles möglich sei, dass dies auch zur Steigerung der
Lebensqualität beitragen könne, zeigten viele Projekte
postwachstumsökonischer Art, die heute schon existieren. Viele Bespiele
stellte Paech vor. So gemeinschaftsgetragene Unternehmensformen der Sozialen
Landwirtschaft. Paech selbst – auch das wurde im Vortrag deutlich – lebt
diese Lebens- und Wirtschaftsweise schon seit Jahren vor und lebt gut damit.
Und nur so gehe dies:  Wenige Menschen fangen an. Nachahmer lassen nicht auf
sich warten. Und irgendwann würde auch die Politik auf diesen Zug
aufspringen. Eins sei dabei klar: Eine wirkliche Alternative gäbe es nicht.
Die Physik, die Biologie und die Chemie ließen nicht mit sich verhandeln!
Paech: „Noch haben wir Wahl, einen Weg ohne wirtschaftliches Wachstum
einzuschlagen. Leben wir weiter so wie jetzt, werden Krisen und Verwerfungen
uns dazu zwingen!“  Klar, dass sich eine rege Diskussion anschloss. Eine
Diskussion, die sicher in Nottuln weitergeführt wird und noch Nachwirkungen
haben wir. Wer den Vortrag (eine Stunde) und die Diskussionen (30 Min)
nachsehen möchte, kann dies über den Youtube-Kanal der Friedensinitiative
Nottuln oder über deren Internetseite (Ab morgen früh!): www.fi-nottuln.de 

Mit freundlichen Grüßen Robert Hülsbusch

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