[Finews] Einladung: Münsterländische Juden wurden nach Riga deportiert und ermordet Vortrag mit Winfried Nachtwei und Georg Schulze Bisping

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Di Nov 5 07:28:44 CET 2024


INFORMATIONEN DER FI NOTTULN

 

Liebe Freundinnen und Freunde, 

 

wir laden Euch herzlich ein zu einem berührenden Vortrag mit Winfried
Nachtwei und Georg Schulze Bisping.

Winfried Nachtwei hat viele Jahre die Deportation Münsterländischer Juden
nach Riga recherchiert und wird darüber mit vielen Fotos unterlegt einen
Vortrag halten. Georg Schulze Bisping in ist Nottuln der Riga-Beauftragte
und hat Riga und die Gedenkstätten dort besucht. Auch er hat viele Fotos
gemacht und bringt einige davon mit.

 

Dazu sind alle herzlich eingeladen.  Donnerstag, den 7.11. um 19.30 Uhr im
großen Sitzungssaal im Rathaus Havixbeck.

 

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Hülsbusch 

 

 

 

 

 

 

Beitritt der Gemeinde Havixbeck zum Riga-Komitee

 

Havixbeck. Auch die Gemeinde Havixbeck wird dem Riga-Komitee beitreten.
Schon vor ein paar Wochen stellte der Friedenskreis an der
Anne-Frank-Gesamtschule diesen Antrag, der im Gemeinderat wohlwollend
aufgenommen wurde. Der Wortlaut: „Havixbeck tritt dem Riga-Komitee bei -
getragen von dem Willen, die Erinnerung an die ermordeten Bürgerinnen und
Bürger dauerhaft zu bewahren und ihrer zu gedenken, in der Überzeugung, dass
die Gräber- und Gedenkstätte Riga einen bedeutenden, die Heimatstädte
umschließenden, zeitgeschichtlichen Beitrag leistet, mit dem Ziel, den auf
einer langen gemeinsamen Geschichte beruhenden Beziehungen unserer beiden
Länder, ihrer weiteren Entwicklung und dem Frieden in Europa zu dienen.“ 

Zu dem Hintergrund dieses Antrags lädt nun der Friedenskreis alle Mitglieder
des Gemeinderates und alle Bürgerinnen und Bürger zu einem Lichtbildvortrag
mit anschließendem Gespräch am Donnerstag, den 7.11. um 19.30 Uhr im großen
Sitzungssaal im Rathaus ein. Winfried Nachtwei wird die Geschichte der
Deportationen nach Riga erzählen. Georg Schulze Bisping, lange für die CDU
im Nottulner Gemeinderat, berichtet eindrucksvoll von seinen ersten Reisen
nach Riga. Schulze Bisping ist der Riga-Beauftragte der Gemeinde Nottuln. 

 

Am 13. Dezember 1941 verließ ein Deportationszug mit 390 jüdischen Frauen,
Männern und Kindern aus dem Münsterland den Güterbahnhof in Münster. Mit
dabei auch der Havixbecker Kurt Gerson. Nachdem in Osnabrück 200 und in
Bielefeld 420 weitere Menschen in den Zug gezwungen worden waren, fuhr er
Richtung Riga. Dort, im „Reichsjudenghetto“, im KZ Salaspils und Wald von
Bikernieki begann der Massenmord an den jüdischen Menschen aus dem
Münsterland, aus Westfalen und anderen Teilen Deutschlands. In Riga starben
die weitaus meisten der über 170 Holocaustopfer des Kreises Coesfeld. 

In den Tagen zuvor waren Züge mit jeweils 1000 Menschen aus Berlin,
Nürnberg, Stuttgart, Hamburg, Köln, Kassel und Düsseldorf nach Riga
gefahren, am 15. Dezember folgte ein Zug aus Hannover, am 27. Januar 1942
einer aus Dortmund.

Ihr Schicksal war über fast fünf Jahrzehnte weitgehend unbekannt. Die vielen
Massenmörder und Helfershelfer kamen überwiegend ungeschoren davon. 

1989 stieß der damalige Dülmener Geschichtslehrer Winfried Nachtwei im noch
sowjetisch besetzten Riga auf die Spuren der Deportierten und lernte
Überlebende von Ghetto und KZ kennen. 

 

In seinem illustrierten Vortrag folgt Nachtwei den Spuren der Verschleppten
im deutsch-besetzen Riga und dem Schicksal der wenigen Überlebenden nach
Kriegsende. Als Bundestagsabgeordneter setzte sich der Referent für eine
würdige „Entschädigung“ der Holocaust-Überlebenden in Osteuropa ein, die
1998 endlich durchgesetzt werden konnte.

 

Am Beispiel des Massengräberfeldes und der Gedenkstätte im Wald von
Bikernieki schildert Nachtwei, wie nach Jahrzehnten die Erinnerung aufbrach.
Eine zentrale Rolle hatte dabei der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
und das Deutsche Riga-Komitee, in dem sich inzwischen 57 Herkunftsorte der
Riga-Deportationen zu einem einzigartigen Netz der Erinnerung
zusammengefunden haben. In Workcamps des Volksbundes kommen alljährlich
junge Leute aus Deutschland, Österreich, Lettland und anderen Ländern
zusammen, um die Gedenkstätte zu pflegen und Erinnerung lebendig zu halten.

Der Vortrag verdeutlicht aber auch, wie schwierig es im Baltikum ist, vor
dem Hintergrund von 50 Jahren wechselnden Okkupationen zu einer gemeinsamen
Erinnerungskultur zu kommen. 

 

Winfried Nachtwei war 1994-2009 Bundestagsabgeordneter der Grünen und heute
u.a. im Vorstand von „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“ und der
Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen/DGVN tätig. 

 

Mit freundlichen Grüßen 

Robert Hülsbusch 

 

Foto:  Im Juni 2023 fuhr eine Nottulner Delegation nach Riga (links: Georg
Schulze Bisping), um dort an dem Gedenkstein „Nottuln“ Blumen niederzulegen.
Georg Schulze Bisping wird von dieser beeindruckenden Reise berichten. 

 

 

 

Robert Hülsbusch

Rudolf-Harbig-Str. 49

48301 Nottuln

 

Tel. 02502-9754

Mobil 0151 26383610

 

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