[Finews] Noch einmal zur Corona-Diskussion

Fi Nottuln info at fi-nottuln.de
Mo Jan 31 10:30:02 CET 2022


INFORMATIONEN DER FI NOTTULN

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

morgen oder Mittwoch wird der Brief an die „Spaziergänger“ durch Nottuln
öffentlich.  Von einer großen Mehrheit in Nottuln geschrieben.

Schon jetzt hat er eine intensive Diskussion eröffnet – fast möchte man
schreiben: unter uns!

 

Wer dieser Diskussion nicht folgen will, der klicke diese Mail einfach weg.
Wir werden danach wieder ganz normal nur über Aktionen und Veranstaltungen
der FI hinweisen.

Diese Diskussion über den FI-Verteiler zu eröffnen, war und bleibt eine
Ausnahme. Versprochen.

 

Die FI

 

Die FI Nottuln schreibt: 

 

 

Liebe Sibylle  (Jochen zur Kenntnis.)

 

Machen wir uns zu viele Sorgen? Sind wir zu Unrecht empört und beunruhigt,
wenn die selbsternannten „Querdenker“ immer wieder den Nationalsozialismus
und die Verfolgung der Juden als Vergleich heranziehen. 

Wir meinen nicht! Es ist ganz offensichtlich. Deshalb veröffentlichen wir
hier noch mal deine Anfrage und dein Unverständnis für unseren Vorwurf und
auch Jochens Sicht dazu. 

Sibylle, du schreibst – weiter unten: 

„In dem, was Jochen Schwenken geschrieben hat, lese ich nirgends eine
Andeutung oder auch einen direkten Vergleich mit der NS-Zeit und dem
Holocaust. Ich habe Jochens Mail 3 x gelesen um eine solche Stelle auch
gewiss nicht zu übersehen.“  


Jochens ausführlich z.T. sehr differenzierte Erklärung noch weiter unten. 

Du hast nicht ganz unrecht, wenn man nur das Schreiben betrachtet.  Sieht
man dazu aber, was Jochen im Laufe der letzten Wochen und Monate auf
Facebook immer wieder postete, entsteht möglicherweise ein anderes Bild.
Oder wie soll man diese Punkte deuten? Ist es nicht verständlich, wenn man
da schon mal ins Grübeln kommt?  Spaß macht uns das nicht, schätzen wir doch
Jochen sehr – als engagierten Sozialarbeiter, als gnadenlos guten Musiker,
dem zuzuhören eine wahre Freude ist, als netten Mann, dem man immer gerne
begegnet.  Vielleicht auch deshalb sind wir irritiert und suchen auch den
Kontakt und den Dialog – so er möglich ist.

 

 

Die FI Nottuln:

 

Was man auf Jochens Facebook-Account lesen kann als Original oder als Zitat
oder als Andeutung:

 

*	da habe ich ein Bild gepostet vom Anne-Frank-Zentrum, das zeigt, was
man Juden nach und nach verboten hat
*	dass der Totalitarismus nicht mit der gleichen Maskerade wieder
kommt, sondern neue Kleider anhat, mit denen er die Massen manipuliert.
*	Wie merkt man, dass man in einer Diktatur lebt? Ich vermute, wenn
man sich freiwillig konform verhält, eigentlich gar nicht. Erst wenn man
abweichendes Verhalten zeigt, sich konträr zu den Werten verhält, wird man
anhand der Reaktionen merken, in welch einem Staat man lebt.
*	Keiner kann sagen, er habe es nicht gewußt.
*	Nichtgeimpfte sind die neuen „Schwulen“, die neuen „Neger“,
„Zigeuner“, “Flüchtlinge“.
*	Widerstand angesagt gegen eine Obrigkeit, die Gehorsam und
Konformität von uns verlangt
*	Wie es Martin Schulz gesagt hat bezogen auf die AFD, und diese Worte
haben eine universelle Gültigkeit und gelten auch für alle Menschen:“ Die
Reduzierung komplexer politischer Sachverhalte auf ein einziges Thema, in
der Regel bezogen auf eine Minderheit im Land, ist ein tradiertes Mittel des
Faschismus…“
*	Jochen zitiert einen Juden und Sohn eines Auschwitzüberlebenden:
„ACHTUNG VOR SCHULDZUWEISUNG AN DIE UNGEIMPFTEN! Niemals wieder soll so eine
Spaltung entstehen wie in den 20er Jahren, als man den Juden an allem die
Schuld gegeben hat! Jetzt sind es die Ungeimpften.“
*	Zitat:  Vergleich:  Was die Nazis mit den Juden getan haben (sie
waren schuld an allen Übel, Verbreiter der Krankheiten), so sind es jetzt
die Ungeimpften als die Verbreiter der Krankheiten. 
*	
*	 
*	




 

*	Zitiert eine 92-jährige Holocaust Überlebende: “Niemand hat uns
gesagt, dass dies zu unserem eigenen Wohl geschah. Und wenn ich Menschen
sehe, die sich maskieren, denke ich an den gelben Stern, der jedem die
Freiheit gab, mich zu beleidigen, mich als Krankheitsüberträger zu
bezeichnen, mich sogar anzuspucken. Dies hier ist schlimmer! Es betrifft
mehr Menschen.
*	Dr. Daniel Langhans, Kommunikationstrainer & Aktivist für die
Menschenwürde, der auf Oskar Schindler verweist und von einem neuen
Holocaust philosophiert   (Wenn man wissen will, wie der denkt und tickt…
Siehe Internet)
*	usw.

 

Sibylle Arians aus Lüdinghausen: 

 

Liebe Friedensinitiative-Menschen

 

 

Leider muss ich mich noch einmal äußern zu dem, was ich in diesem
Schriftwechsel gelesen habe.

In dem, was Jochen Schwenken geschrieben hat, lese ich nirgends eine
Andeutung oder auch eine direkten Vergleich mit der NS-Zeit und dem
Holocaust. Ich habe Jochens Mail 3 x gelesen um eine solche Stelle auch
gewiss nicht zu übersehen.

Von daher verstehe ich die vorwurfsvollen Auslassungen im Folgenden
überhaupt nicht. Und finde sie fatal. Denn damit tut FI Nottuln genau das,
was mit friedlichem Umgang miteinander nicht vereinbar ist: Ausgrenzen und
Diffamieren.

Das verwundert mich in höchstem Maße, denn was ich bisher von Eurem
Engagement mitbekommen habe, war geprägt von einem ernsthaften und aus
meiner Sicht sehr wichtigen Ringen um all das, was Menschenwürde ausmacht.
Dagegen klingt der letzte Satz im Text der Mail gleich hier unten wie Hohn.

Was ist passiert?

Ich stehe hier einigermaßen ratlos. Neu in der Gegend, habe ich nach
Orientierungspunkten gesucht. Bei der Mahnwache vor dem Manuscriptum-Verlag
habe ich zumindest mit einer Person aus Eurer Gruppe zusammen dagestanden
und von da an verfolgt, was Ihr alles für gute Veranstaltungen macht. Zu
Eurem 40jährigen konnte ich aus terminlichen Gründen nicht kommen, war aber
sehr beeindruckt von Eurer Beharrlichkeit.

Was jetzt passiert, erlebe ich als Bruch. So wie Jochen schrieb, passt das
nicht zur eigenen widerständigen Geschichte, dass Eurerseits in dasselbe
Horn geblasen wird wie seitens der Regierungsriege, die alle Menschen
herunterputzt, die sich nicht impfen lassen - ohne auch nur das geringste
Interesse daran, die vorgebrachten Argumente zu prüfen. Und das ging schon
ganz früh los: "Schwurbeln" "Querdenkertum" "Verschwörungstheoretiker".
Inzwischen wurden mehreren regierungskritischen Medien die Bankkonten
gekündigt und sie haben erfolglos versucht neue zu eröffnen. - Wie schon
seit geraumer Zeit die DKP, wie ich hörte. Einträge und Konten in den
Sozialen Medien wurden gelöscht. ( <a
href="https://multipolar-magazin.de/artikel/oppositionsmedien-unter-feuer"
target="_blank">https://multipolar-magazin.de/artikel/oppositionsmedien-unte
r-feuer</a> ) So wird unsere Demokratie ausgehöhlt.

Ausschließeritis nenne ich das, wenn Menschen angegriffen werden, wenn sie
z.B. ihre Texte nicht gendern - so jüngst geschehen bei einer Demo in
Lützerat.

Oder wenn mein Bürgerbusvereinsvorstand beschließt, dass entgegen der
Regelung im öffentlichen Verkehr nur gegen Corona geimpfte Personen den
Bürgerbus fahren sollen/dürfen. - Da war ich draußen.

 

Oder jemand gar nicht nach seinen Gründen dafür gefragt wird, dass sie/er
sich nicht impfen lässt, sondern gleich die ganze Breitseite von
diffamierenden Attributen auf die Person abgeschossen wird. Bis hin zu dem,
was Lobo und Lauterbach hasserfüllt quasi als Todesdrohung von sich geben.
Nein, Martin Firgau, das ist nicht "leicht ironisch", sondern bösartig.

Aber gut, das führt wieder zu weit weg vom Stein des Anstoßes, nämlich Eure
mir unerklärliche Reaktion auf die Mail von Jochen Schwenken. Es würde mich
freuen, da etwas Erklärendes zuzuhören.

 

Schönen Sonntag in die Runde.

Sibylle 

 

Jochen Schwenken, Billerbeck:

 

Ich habe einen offenen Brief Stellung bezogen zu Eurem Positionspapier und
meine Einschätzung zu den Ereignissen der Spaziergänge mitgeteilt. Ich habe
die Bitte zu einer klaren Positionierung gegen der Ausgrenzung
Nichtgeimpfter und die drohende Impfpflicht formuliert. 

In dem aktuellen Post werde ich hier aber öffentlich (!) auf der
persönlichen Ebene (!) angesprochen. Ich fühle mich mit Äußerungen in
Verbindung gebracht, die ich nicht gesagt habe und fühle mich in ein
„falsches Licht“ gesetzt. Dazu möchte ich Stellung nehmen und ehrlich
gesagt, wenn ich hier schon persönlich mit Äußerungen konfrontiert werde,
finde ich es angebracht, meine Gegendarstellung auch zu veröffentlichen! Ich
möchte meine Meinung verdeutlichen und versuche möglichst sachlich zu
bleiben.

Ich stimme zu, meines Wissens hatten die Kern Nazis von vorne herein die
Judenvernichtung auf ihrer Agenda, das sehe ich genau so. Ich möchte aber
auch ein Zitat von annefrank.org zitieren: „Hitler ließ in seinem Buch Mein
Kampf und in seinen Reden immer wieder erkennen, dass er die Juden hasste
und dass in Deutschland kein Platz für sie sei. Einen Plan für den
Massenmord gab es am Anfang aber noch nicht. Erst nach dem Ausbruch des
Zweiten Weltkriegs kam in der Nazi-Führungsspitze die Idee auf, dass es
möglich sei, alle europäischen Juden zu ermorden.“ 

 

Für viel Wichtiger, viel entscheidender halte ich aber die Frage: Wie konnte
diese Saat aufgehen? Sie hätte ja auch nicht aufgehen können? Wie konnte
diese Ideologie einen Großteil der Menschen erfassen, normale Bürger,
Politiker, Wirtschaftsbosse, wichtige Personen in Kunst, Kultur, Verwaltung,
Medien, Justiz, Schule, Kinder, „den Mann, die Frau auf der Straße“? Wir
wissen, das hängt mit komplexen Geflechten von Bedingungen zusammen: mit
Sozioökomie, also wirtschaftlichen Bedingungen, mit politischem Machgefüge,
internationalen Machtverhältnissen, geschichtlichen Vorbedingungen,
Verschwörungen), aber auch mit psychosozialen Faktoren, mit der Psyche der
Menschen. Wie konnte der Nationalsozialismus die „niederen Instinkte“ der
Menschen so wecken und vereinnahmen? Ich habe in jungen Jahren das Buch
„Männerphantasien“ von Klaus Theleweit gelesen, das sich mit psychischen,
tiefenpsychologischen auch geschlechterspezifischen, sexuellen, Faktoren der
Anfälligkeit für den Nationalsozialismus beschäftigt. Auch die Psychologie
der Massen versucht die Mechanismen zu erklären, die dazu führen, dass
Menschen Unrechtssysteme aktiv unterstützen oder dulden. Das Ausmaß des
Unrechts, das Ausmaß der Verbrechen an die Menschlichkeit unterscheiden sich
und findet im Holocaust den schlimmsten Höhepunkt.  Die Mechanismen, wie
Menschen zu Tätern, zu Mitläufern, zu Duldern werden sind vergleichbar. In
Diktaturen wie das Franco-Regime, das Chile Pinochets, dem Pogrom an die
Armenier, Ruanda ?? und es würde hier eine sehr lange Liste folgen. Wichtige
Mechanismen sind: Menschen in Unsicherheit zu führen und Angst zu versetzen,
Feindbilder aufzubauen und Sündenböcke zu präsentieren, Menschen und
Minderheiten abzuwerten um sich selbst zu erhöhen, Gefolgschaft zu verlangen
und Sanktionen aufzubauen, wenn man nicht folgt, Heilsversprechen,
Erlösungen aufzudrängen, für die man andere opfern muss. Wir wissen zum
Beispiel, Menschen mit Minderwertigkeitskomplexen sehnen sich nach
Sündenböcken, nach einer starken Gemeinschaft, haben Angst vor Vielfalt,
Unsicherheit und sind ausnutzbar. Menschen, die Angst haben, denken nicht
mehr rational und sind verführbar. Was die Lehren aus der Vergangenheit
betrifft, lohnt es sich mit Hannah Arend zu beschäftigen, die das Potential
des Bösen auf jeden von uns, den einzelnen Menschen zurückbringt Und Andre
Heller sagt in einer Rede am 03.12.2018? Vergessen wir nicht, dass am Anfang
der nationalsozialistischen Herrschaft nicht Ausschwitz, sondern die
Ausgrenzung von Menschen, die als störend, als schädlich betrachtet wurden,
stand!?

In der WN vom letzten Freitag habe ich sinngemäß gelesen- ich habe die
Ausgabe leider nicht vorliegen -, dass eine Holocaust-Überlebenden in
Schulklassen sagt, man könne das Geschehene nicht mehr ändern, aber man
könne daraus lernen. Ich denke, sie möchte den Schülern/Schülerinnen ein
Gespür vermitteln, Ungerechtigkeiten, Mobbing, die Ausgrenzung einzelner zu
erkennen. Und wachsam zu sein, wenn Autoritäten Dinge von ihnen fordern, die
in diese Richtung gehen. Dann wäre ganz viel erreicht! Meine Form von
Ehrerbietung und Gedenken an die Opfer des Holocaust ist, dass ich versuche,
jeder Form von Ausgrenzung, Inhumanität, Ungerechtigkeit entgegen zu treten
und daran teil zu nehmen, eine bessere Welt zu schaffen. Deswegen bin ich
glaube ich Sozialarbeiter geworden. Ich bin jetzt schon ein paar Jahre
Rentner.  Vielleicht versteht man jetzt meine Motivation, zu aktuellen
Zeitgeschehen Stellung zu nehmen. Wie ich die Ausgrenzung Nichtgeimpfter bei
2 G erlebe, wie ich die Diskussion um die Impfpflicht erlebe, habe ich in
meinem vorherigen Post zu verdeutlichen versucht, die jeder lesen kann. Ich
empfehle dazu auch die Statements von Sarah Wagenknecht auf youtube. Ich
weiß nicht, wie Ihr mit den Lehren aus der Grausamkeit des Holocaust umgeht
und welche Botschaft und Aufgabe sich daraus in der Gegenwart für Euch
ergibt. Ich weiß nicht, ob man nachvollziehen kann, dass die Geschichte des
Holocaust für mich ein entscheidender Faktor ist, Stellung zu beziehen zum
Zeitgeschehen, auch gerade jetzt im Moment zur systematischen Ausgrenzung
Nichtgeimpften z.B. über 2G im Einzelhandel (die mittlerweile ja auch von
hohen Gerichten als nicht verfassungskonform bestätigt wurde) und der
Impfpflicht,  aber daran ist nichts Verwerfliches oder Anrüchiges und dafür
möchte ich mich nicht mit Kommentaren wie  ?unglaublich? und ?unsäglich?
benennen lassen !  Ich hoffe, wir bleiben wachsam angesichts des ungeheuren
Potentials an Überwachungsmöglichkeiten, an biochemischen gentechnisch
patentierbaren Möglichkeiten der Veränderungen der Evolution, auch des
Menschen und seiner DNA, angesichts der Möglichkeiten der KI (künstlichen
Intelligenz) und des Transhumanismus in nicht allzu ferner Zukunft, die für
die ganze Gesellschaft, für die Ethik aber auch die Eliten, die Mächtigen,
die Regierenden eine hohe Verantwortung bedeuten!

 

 

 

 

 



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