[fessenheim-fr] Berichte zur Demo am 9.11. in Karlsruhe - 1. SWR
Klaus Schramm
klausjschramm at t-online.de
Mi Nov 13 20:03:31 CET 2024
Hallo Leute!
Hier einige Berichte zur Demo in
Karlsruhe am 9.11. ...
Ciao
Klaus Schramm
1. SWR
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https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/castor-behaelter-eilantraege-philippsburg-abgelehnt-100.html
Demonstration nach Ablehnung der Eilanträge
Atommüll: Castor-Behälter dürfen in Philippsburg eingelagert werden
Stand
9.11.2024, 14:04 Uhr
Fabiola Germer
Susann Bühler
Nach der Ablehnung der Eilanträge demonstrierten Atomkraftgegegner in
Philippsburg. In das Zwischenlager dürfen nun vier neue Castor-Behälter
mit radioaktivem Müll eingelagert werden, das hat der
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) entschieden.
Im Standort-Zwischenlager Philippsburg (Kreis Karlsruhe) dürfen vier
Castor-Behälter mit radioaktivem Atommüll eingelagert werden. Das hat
der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) entschieden.
Eilanträge, die gegen die Einlagerung gerichtet waren, wurden abgelehnt.
Die Behälter kommen aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague in
Frankreich.
Atomkraftgegner: Lager nicht ausreichend geschützt
Dagegen demonstrierten am Samstagnachmittag rund 50 Menschen. Sie sind
gegen die Einlagerung der Castor-Behälter und mahnen, dass immer mehr
Politiker wieder für Atomkraft seien. Das sei nicht nur gefährlich,
sondern auch viel zu teuer. Die Demonstranten kritisierten auch, dass
das Lager Philippsburg zu wenig geschützt sei, auch vor Angriffen aus
der Luft. Sie warnten vor Drohnenangriffen, wie im aktuellen Ukrainekrieg.
Keine zusätzliche radioaktive Gefährdung
Eine zusätzliche radioaktive Exposition der Bevölkerung sei laut Gericht
mit den vier Castor-Behältern nicht verbunden, die maßgeblichen
Grenzwerte würden weiterhin deutlich unterschritten. Demnach werde die
Belastung laut Gericht für die Bevölkerung nicht größer. Auch
Befürchtungen wegen angeblich gestiegener Gefahren im Zusammenhang mit
dem Ukraine-Konflikt oder durch mögliche Terroranschläge teilte das
Gericht nicht.
Castoren mit Atommüll kommen vor Jahresende nach Philippsburg
Bis Jahresende sollen die hochradioaktiven Abfälle von La Hague nach
Philippsburg gebracht werden. Sie sind nach der Wiederaufarbeitung von
Brennelementen aus Philippsburg in Frankreich übrig geblieben. Zur
Rücknahme des Atommülls ist Deutschland völkerrechtlich verpflichtet. Im
Standort-Zwischenlager Philippsburg lagern bereits 102 Castor-Behälter
mit abgebrannten Brennelementen. Sie stammen aus dem Regelbetrieb des
Atomkraftwerks.
Bürgermeister von Philippsburg sorgt sich um Sicherheit
Vor dem geplanten Castor-Transport mit Atomabfällen sorgt sich der
Bürgermeister von Philippsburg um die Sicherheit des Zwischenlagers. Die
geopolitische Sicherheitslage habe sich in den vergangenen Jahren
verändert, so Stefan Martus (parteilos).
Mit einem Eilantrag wollte er "ein Signal setzen, um Widerstand gegen
den Castor-Transport zu demonstrieren", so Martus gegenüber dem SWR.
Zudem habe er bereits im Jahr 2023 Klage gegen die 9. und 10.
Änderungsgenehmigung zur Aufbewahrung von Kernbrennstoffen im
Zwischenlager Philippsburg eingereicht.
In einer ersten Stellungnahme zum VGH-Entscheid am Freitag zeigte sich
Bürgermeister Martus nicht enttäuscht darüber, dass der Eilantrag
abgelehnt wurde. Er habe bereits damit gerechnet, so Martus. "Meine
Erwartungen sind sogar mehr als erfüllt worden. Jetzt ist zum ersten Mal
gerichtlich anerkannt, dass wir als Stadt ein Klagerecht haben. Unsere
Hoffnungen ruhen nun auf dem Hauptverfahren. Es war wichtig und richtig,
den Finger in die Wunde zu legen. Der Bund muss vor allem beim Thema
Sicherung des Zwischenlagers - etwa gegen terroristische Anschläge von
außen - noch nachbessern."
Betreiberin BGZ: Behälter seien sicher
Bereits im Juli 2023 hat das Bundesamt für die Sicherheit nuklearer
Entsorgung (BASE) die Genehmigung für den Rücktransport von vier
Castor-Behältern mit hochradioaktivem Abfall aus der Wiederaufarbeitung
mit anschließender Zwischenlagerung in Philippsburg erteilt. Die
Betreiberin, die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), hatte zuletzt
immer wieder betont, dass das Zwischenlager alle Voraussetzungen für die
sichere Einlagerung der Castoren erfülle.
Die Behälter seien mit einem Doppel-Deckel-System auch im Reparaturfall
geschützt. Auch die EnBW als Betreiberin des ehemaligen Atomkraftwerks
Philippsburg, die für den sicheren Castor-Transport des deutschen
Atommülls verantwortlich ist, verweist auf die hohen Sicherheitsstandards.
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