[fessenheim-fr] Fwd: +++ INFO-NEWSLETTER der ANTI-ATOM-GRUPPE Freiburg +++

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Mo Okt 17 18:47:39 CEST 2022


+++ INFO-NEWSLETTER der ANTI-ATOM-GRUPPE Freiburg +++

Hallo zusammen!

Am Freitag, 14.10., hat die Partei "Bündnis 90 / Die Grünen" am späten 
Abend der von Bundesminister Robert Habeck am 5.09. verkündeten 
AKW-Laufzeitverlängerung zugestimmt. Viele hatte zuvor nicht glauben 
wollen, daß diese Partei nach ihrer 180-Grad-Wende in der 
Friedenspolitik im Jahr 1998 auch den über viele Jahre als "unumkehrbar" 
bezeichneten Atomausstieg zum 31.12.2022 umwerfen könnte. Doch genau so 
kam es.

In den Mainstream-Medien werden die Tatsachen nun auf den Kopf gestellt. 
Im ZDF "heute Journal" etwa wurde die Frage gestellt, ob Robert Habeck 
nun an diesen Parteitags-Beschluß gebunden sei oder ob er noch einen 
"Kompromiss" mit der FDP eingehen könne. Der Parteitags-Beschluß sei ein 
ideologisches Festhalten am Atomausstieg. All dies dient lediglich dazu, 
die Rolle von Robert Habeck als Türöffner zu verschleiern.

Fakt ist jedoch, daß es keines Kompromisses mehr bedarf und daß Robert 
Habeck am 5.09. bereits einen Beschluß verkündet hat, der unvermeidlich 
eine Änderung des Atomgesetzes erfordert. In Paragraph 7 des 
Atomgesetzes ist seit 2011 festgeschrieben, daß die Berechtigung zum 
Leistungsbetrieb der letzten drei deutschen Atomkraftwerke "mit Ablauf 
des 31. Dezember 2022" endet. Mit der Streichung dieses Satzes wird die 
Tür zu jeder beliebigen  AKW-Laufzeitverlängerung geöffnet. Auch die 
Hoffnung, es werde bei einer Verlängerung bis spätesten zum 15. April 
2023 bleiben, ist illusorisch.

Wir müssen damit rechnen, daß im Sommer 2023 nicht zwei und nicht drei, 
sondern sechs Atomkraftwerke in Deutschland in Betrieb sind. Denn auch 
die drei zum 3.12.2021 abgeschalteten Atomkraftwerke, das AKW Brokdorf, 
das AKW Grohnde und das AKW Gunremmingen können wieder hochgefahren 
werden. Technisch ist dies leider möglich!

Weithin unbeachtet blieb in den vergangenen Monaten, in denen die 
"Ampel"-Regierung im Amt ist, leider: Auch die Brennelementefabrik 
Lingen und die Urananreicherungsanlage Gronau verfügen nach wie vor über 
unbefristete Betriebsgenehmigungen. Die Versprechungen, die Svenja 
Schulze vor nur wenigen Jahren als damals zuständige Ministerin gemacht 
hatte, werden nicht eingehalten. So stellt sich auch in dieser Hinsicht 
die Hoffnung als Illusion heraus.

Wie rufen Euch deshalb alle dazu auf, am kommenden Wochenende mit zur 
Groß-Demo nach Berlin zu fahren:

*Energie-Wende retten!*
*AKW-Laufzeitverlängerung stoppen!*

Ort: Berlin, Invalidenpark
Zeit: Samstag, 22. Oktober, 12 Uhr

Wir fahren zusammen mit dem Zug
am Fr., 21.10., abends um

21:58 Uhr

Der IC 60470 ab Freiburg kommt in
Berlin HBhf am Sa., 22.10., um 7:38 Uhr an.
Diese IC fährt - ohne Umsteigen - bis Berlin.
(Dann ist noch Zeit um gemütlich zusammen
zu frühstücken.)

Für diese Fahrt gibt's noch einen Zuschuß von 250 Euro
auf die Fahrtkosten, die wir fair untereinander
aufteilen.

Deshalb meldet Euch bitte an unter:
info at antiatomfreiburg.de

So könnt Ihr ggf. noch kurzfristig aktuelle Infos
von uns erhalten! Wir treffen uns dann am
Freitag Abend um 21:45 Uhr im Freiburger
Hauptbahnhof auf Gleis 1 in der Nähe der
Bahnhofshalle.

Falls Ihr keine Fahrkarte mehr für den von uns
ausgewählten Zug erhalten solltet, gibt es
noch folgende Alternativen:

   - Zug ab Freiburg HBhf
      Sa., 22.10.
      0:05 Uhr mit dem IC 60402 (Gleis 1)
      Ankunft in Berlin:
      10:31	Berlin HBhf (tief)	(Gleis 8)
      Diese Zug-Verbindung hat den Nachteil:
      Nachts dreieinhalb Stunden Wartezeit
      auf den Anschluß-ICE in Frankfurt a.M.

- Flixbus ab Freiburg
      Fr., 21.10.
      21:40 Uhr
      Ankunft in Berlin ZOB
      9:35 Uhr
      Fahrpreis (derzeit): 29,99 Euro

Auch in diesem Fall: Bitte bei uns anmelden, damit
wir einen Treffpunkt in Berlin ausmachen können!

Mit sonnigen Grüßen

Beate Castan
(Anti-Atom-Gruppe Freiburg)


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Energie-Wende retten!
AKW-Laufzeitverlängerung stoppen!

Am Montag, 5. September, hat Minister Robert Habeck die Tür zur 
AKW-Laufzeitverlängerung geöffnet. Auch wenn weder die Begriffe 
"Laufzeitverlängerung" noch "Streckbetrieb" gefallen sind, eines ist 
klar: Das Atomgesetz soll geändert werden! Ohne dessen Änderung ist auch 
der am 5. September genannten "Reservebetrieb" nicht möglich. Im 
entscheidenden Passus in Paragraph 7 des Atomgesetzes ist festgelegt, 
daß die Berechtigung zum Leistungsbetrieb "mit Ablauf des 31. Dezember 
2022" endet.

Es wird so getan, als gäbe es eine Diskussion um Pro und Kontra 
AKW-Laufzeitverlängerung. Doch bei einer wirklichen Diskussion wären 
Argumente zu erwarten. Das Absurde aber ist: Es gibt keine Argumente 
dafür, Atom-Reaktoren in Deutschland über den 31. Dezember hinaus zu 
betreiben. Gas kann nicht durch Strom aus Atomkraftwerken ersetzt 
werden! Es droht auch keine Stromknappheit im kommenden Winter. 
Deutschland hat seit vielen Jahren mehr Strom exportiert, als in den AKW 
erzeugt wurde.

Stereotyp wird immer wieder heuchlerisch eine "ideologiefreie Debatte" 
gefordert. Nicht wir sind die Ideologen! Wer völlig faktenfrei 
argumentiert, ist ideologisch.

Welche Interessen stecken hinter der Kampagne für eine 
AKW-Laufzeitverlängerung? Es geht um nicht weniger als darum, die 
Energie-Wende zu blockieren. Der Pionier der erneuerbaren Energien, 
Hermann Scheer, hat im Jahr 2005 - fünf Jahre vor seinem Tod - 
vorhergesagt, daß uns der heftigste Widerstand des "atomar-fossilen 
Energiesystems" noch bevorsteht - nämlich dann, wenn die Entscheidung 
auf der Kippe steht. Mittlerweile liegt der Anteil der erneuerbaren 
Energien an der Stromerzeugung bei knapp unter 50 Prozent. Hermann 
Scheer befürchtete, daß diese Kräfte auch dann weiter zu blockieren 
versuchen, wenn sie genau wissen, daß sie nicht mehr gewinnen können. 
Ihnen ist unsere Zukunft gleichgültig, ähnlich wie einem Junkie, der von 
der tägliche Heroin-Spritze abhängig ist.

Hermann Scheer warnte davor, daß wir den Zeitpunkt verpassen. Wenn wir 
nicht rechtzeitig  eine 100-prozentige Versorgung durch erneuerbare 
Energien realisieren, besteht die akute Gefahr, daß "der bevorstehende 
Untergang des etablierten Energiesystems die Gesellschaft mit in den 
Abgrund reißt".

Es besteht aktuell nicht nur die Gefahr, daß die Laufzeit von zwei oder 
drei Atomreaktoren bis April 2023 verlängert wird. Es droht ein 
Durchmarsch der atomar-fossilen Kräfte! Die Forderung steht im Raum, daß 
auch die drei Ende 2021 abgeschalteten Atomkraftwerke, Brokdorf, Grohnde 
und Gundremmingen C wieder aktiviert werden. Technisch ist dies leider 
möglich!

Auch wenn die seit Langem als "Zukunft der Kernenergie" propagierten 
SMR-Reaktoren in den kommenden zehn Jahren keine reelle Chance haben, in 
Betrieb zu gehen, besteht hier eine weitere Gefahr. Milliarden Euro an 
Steuergeldern sollen in Richtung der Atomindustrie und der zugehörigen 
Forschungseinrichtungen umgeleitet werden - Gelder, die dann beim 
weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien fehlen!

Wird die Energie-Wende verhindert, werden wir nahezu unweigerlich in die 
Klimakatastrophe abrutschen. Das Risiko, daß die Menschheit in den 
kommenden Jahren den entscheidenden klimatischen Kipp-Punkt 
überschreitet, ist enorm! Ist dieser Zeitpunkt einmal überschritten, 
würde selbst ein sofortiger weltweiter Stop des Treibhausgas-Ausstoßes 
nichts mehr nutzen. Denn dann wären die bereits ausgelösten 
Veränderungen unumkehrbar und das gesamte planetare Klima gerät ins 
Rutschen. Bei einem Abschmelzen des grönländischen Eisschildes und des 
antarktischen Eises steigt der Meeresspiegel um 65 Meter...

Wir rufen deshalb dazu auf, am

Samstag, 22. Oktober
mit uns zur Groß-Demo nach Berlin zu fahren!

Energie-Wende retten!
AKW-Laufzeitverlängerung stoppen!

Bitte anmelden unter:
info at antiatomfreiburg.de
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