[fessenheim-fr] Wahnsinns-Studie

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Di Okt 26 12:27:14 CEST 2021


Hallo Leute!

Gestern schrieb die 'Berner Ztg.' über eine
neu veröffentlichte Wahnsinns-Studie aus
Frankreich - s.u.

Ciao
    Klaus Schramm


Französische Studie
«Neue AKW zu bauen, ist aus wirtschaftlicher Perspektive sinnvoll»

Wie kann Frankreich bis 2050 Klimaneutralität erreichen? Eine Studie hat 
Szenarien entworfen und kommt zu einem Schluss.

Publiziert: 25.10.2021, 14:55

Der Bau neuer Atomkraftwerke ist nach einer französischen Studie die 
billigste Lösung für Frankreich, um bis 2050 Klimaneutralität zu 
erreichen. In jedem Fall müssten aber auch erneuerbare Energieträger 
massiv ausgebaut werden, heisst es einer Studie des Netzbetreibers RTE, 
die am Montag in Paris vorgestellt wurde. «Neue Atomreaktoren zu bauen, 
ist aus wirtschaftlicher Perspektive sinnvoll», heisst es in der Studie.

Der Netzbetreiber hat verschiedene Szenarien entworfen und dabei auch 
die wirtschaftlichen und sozialen Folgen in Betracht gezogen – von einem 
kompletten Ausstieg aus der Atomenergie bis zum Bau von bis zu 14 neuen 
EPR-Atomreaktoren und weiteren kleinen SMR-Atomreaktoren. Dabei 
verzichtet die Studie auf eine Empfehlung. «Alle Wege sind möglich, auch 
wenn einige schwieriger oder unsicherer sind», sagte der RTE-Vorsitzende 
Xavier Piechaczyk.

«Klimaneutralität ist nicht zu erreichen, wenn nicht auch die 
erneuerbaren Energien massiv ausgebaut werden», heisst es in der Studie 
weiter. Dies gelte auch für die Szenarien, in denen neue Atomkraftwerke 
gebaut werden. Selbst im Fall eines massiven Ausbaus der Atomenergie 
müsse die Solarproduktion versiebenfacht werden, und die Produktion 
durch Windräder müsse um das Zweieinhalbfache steigen.

«Das Stromsystem kann Klimaneutralität zu akzeptablen Kosten erreichen», 
resümieren die Autoren der Studie. Dabei würden die Stromkosten um etwa 
15 Prozent ansteigen, im Gegenzug würden die Ausgaben für Treibstoff 
oder Ölheizungen entfallen.

Der Netzbetreiber geht davon aus, dass der Strombedarf Frankreichs bis 
2050 um 35 Prozent auf 645 Terawattstunden (TWh) steigen wird, da 
zugleich der Anteil fossiler Energie reduziert wird. Denkbar sei aber 
auch ein gedrosselter Energiebedarf von 554 TWh.

Das erfordere jedoch eine veränderte Lebensweise mit mehr Heimarbeit, 
weniger Reisen und Konsumverzicht. Sollte Frankreich massiv in grünen 
Wasserstoff investieren, könnte der Energieverbrauch bis 2050 auch auf 
754 TWh steigen.

Energieverschwendung eindämmen

Die Nichtregierungs-Organisation Négawatt hatte in der vergangenen Woche 
eine Studie vorgelegt, nach der ein Atomausstieg in Frankreich möglich 
sei, wenn unter anderem die Energieverschwendung energischer bekämpft 
würde. Sie schlägt etwa vor, die Zahl der Wärmedämmungen von 30’000 im 
Jahr auf 800’000 im Jahr zu erhöhen. Ausserdem solle durch höhere 
Mautgebühren der Schienenverkehr ausgebaut werden.

Die Energieversorgung der Zukunft ist zu einem wichtigen Thema im 
französischen Präsidentschaftswahlkampf geworden. Präsident Emmanuel 
Macron hatte kürzlich Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro in 
Atomkraft angekündigt. Dafür sollen unter anderem sechs kleine 
SMR-Atomkraftwerke (small modular reactor) gebaut werden. Der 
Energiekonzern EDF rechnet mit dem Bau eines Prototypen in Frankreich ab 
2030.

Im Gespräch sind auch sechs weitere EPR-Reaktoren, von denen der 
Prototyp in Flamanville allerdings frühestens im kommenden Jahr mit zehn 
Jahren Verspätung ans Netz geht.

Im linken Lager werben Yannick Jadot (Grüne) und Anne Hidalgo (PS) für 
einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, ohne jedoch einen 
schnellen Ausstieg aus der Atomenergie zu fordern. In Frankreich macht 
der Atomstrom gut 70 Prozent des Stromverbrauchs aus. Bis 2035 soll der 
Anteil auf 50 Prozent gedrosselt werden.

AFP/cpm
Publiziert: 25.10.2021, 14:55

www.bernerzeitung.ch/neue-akw-zu-bauen-ist-aus-wirtschaftlicher-perspektive-sinnvoll-390225104720



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