[fessenheim-fr] Biblis-CASTOR trotz Corona (1. -4.11.)
Redaktion Umwelt RDL
umwelt at rdl.de
Fr Okt 23 16:01:57 CEST 2020
Hallo Leute!
Eine Woche vor dem fraglichen Zeitfenster 1 . bis
4. November deutet alles darauf hin, daß der
Biblis-CASTOR trotz sich verschärfender Pandemie-
Belastungen nicht noch einmal verschoben wird
- siehe Meldung des NDR
Ciao
Klaus Schramm
Bund will trotz Corona an Castor-Transport festhalten
Stand: 21.10.2020 19:06 Uhr
Anfang November soll Atommüll aus der englischen
Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield über Nordenham ins hessische Biblis
transportiert werden. Hunderte Polizisten begleiten die Fahrt.
"Man kann nur hoffen, dass da vielleicht in Berlin noch Einsicht
einkehrt", sagte eine Sprecherin der niedersächsischen Landesregierung
am Mittwoch. Innenminister Boris Pistorius (SPD) sieht angesichts der zu
erwartenden Demonstrationen - auch mit Corona-Hygienekonzept - "erhöhte
Infektionsrisiken für die Einsatzkräfte". Er hatte den Bund deshalb
gebeten, den Castor-Transport zu verschieben.
Bundesregierung will Transport "zeitnah" abwickeln
Doch in der Hauptstadt wollen die Verantwortlichen offenbar an dem
Atommüll-Transport festhalten. In einem Schreiben des
Bundesumweltministeriums, das NDR 1 Niedersachsen vorliegt, heißt es:
"Die Bundesregierung verfolgt das Ziel einer zeitnahen vollständigen
Erfüllung der Verpflichtung zur Rückführung der radioaktiven Abfälle aus
der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente." Dem Bundesamt für
Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) zufolge gilt die aktuelle
Transportgenehmigung bis zum 31. Dezember. "Sollte der Transport danach
stattfinden, müsste der Beförderer eine neue Transportgenehmigung
beantragen", teilte das Amt mit.
Bundesumweltministerium verweist auf Schutzmaßnahmen
Dass man den Castor-Transport im Frühjahr verschoben hatte, sei
vorsorglich erfolgt, weil die Pandemie-Situation noch unbekannt gewesen
sei, schreibt das Bundesumweltministerium. Jetzt aber habe man Maßnahmen
zum Gesundheitsschutz eingeführt, um die Mitarbeiter zu schützen.
Innenminister Pistorius dagegen hält einen Transport für "nicht
vertretbar", wie er Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geschrieben
hatte. Denn der Transport würde zahlreiche Landkreise und Städte
passieren, in denen die Corona-Inzidenzwerte überschritten seien, so der
niedersächsische Innenminister.
Linken-Politiker Perli sieht Widerspruch in Plänen
Auch der Linken-Bundestagsabgeordnete Victor Perli aus Wolfenbüttel
findet, es passe nicht zusammen, die Bürger aufzurufen, Kontakte zu
vermeiden, wenn gleichzeitig 6.000 Polizisten einen Atommüll-Transport
durch die halbe Republik begleiten müssten.
Hessen sieht keinen Grund für Verschiebung
Die hessische Landesregierung sieht sich indes auf den Castor-Transport
nach Biblis vorbereitet. Es gebe keine Bitte um eine erneute
Verschiebung des Transports, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am
Mittwoch. "Ob er stattfindet oder nicht, entscheidet das
Bundesinnenministerium."
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