[fessenheim-fr] ...im Ernst! Jod-Tabletten und 'Bad. Ztg.'

Redaktion Umwelt RDL umwelt at rdl.de
Do Aug 20 13:32:29 CEST 2020


Hallo Leute!

In Freiburg werden erneut hunderttausende
Jod-Tabletten eingelagert - s.u.. Immerhin
wird durch eine solche Nachricht ein Teil
der Bevölkerung wachgerüttelt, dem so
vielleicht bewußt wird: Auch in den
kommenden drei Jahren besteht weiterhin
das Riskiko eines Super-GAU im
stillgelegten AKW Fessenheim.

Allerdings wird in diesem Artikel des
Propaganda-Mediums 'Bad. Ztg.' zugleich
mal wieder verbreitet, es gäbe in Freiburg
einen Katastrophenschutzplan
...im Ernst!

Daß es keinen (und erst recht keinen adäquaten)
Katastrophenschutzplan für den Fall eines
Super-GAU in 23 Kilometer Entfernung vom
Freiburger Bertoldsbrunnen gibt, wurde
- unfreiwillig - jüngst zum x-ten Mal bei
einer städtischen Veranstaltung am 16.
Oktober 2018 öffentlich - siehe:
www.linkszeitung.de/akwfrk181018liz.html

Und noch ein "lustiger" link am Ende
dieses Artikels. Der link soll zum
"Katastrophenschutzplan" bei der Freiburger
Feuerwehr führen. Dort findet sich dann
unter der Überschrift "Besondere
Einsatzplanung" - wiederum anscheinend
im Ernst! - die Aussage:
"Die Planungen mit dem zuständigen
Regierungspräsidium laufen derzeit noch."
(Und dies nach 43 Jahren Betrieb des
AKW Fessenheim.)
Und noch so ein unfreiwillig zynischer
Scherz:
"Gebäude bieten einen Schutz vor der
radioaktiven Strahlung sowohl aus der
vorbeiziehenden radioaktiven Wolke als
auch kurz nach der Ablagerung des aus
der Wolke stammenden radioaktiven
Materials (Washout, Fallout). Der
Schutzfaktor (siehe S. 24 der Empfehlung
der Strahlenschutzkommission) kann dabei
die Strahlendosis erheblich reduzieren
und ist am größten in Kellerräumen."

Ist all dies nach 43 Jahren immer noch
mit Dummheit zu erklären - oder ist es
schlicht und einfach verbrecherisch?

Ciao
    Klaus Schramm

+++
Katastrophenschutz
Jodtabletten-Bestände in der Region Freiburg werden erneuert

Von Simone Lutz

Do, 20. August 2020 um 11:07 Uhr

Freiburg

Jod soll nach Atomunfällen das Risiko für Schilddrüsenkrebs lindern. In 
Freiburg werden nun rund 825.000 neue Tabletten eingelagert, im 
Ernstfall werden sie in Wahllokalen ausgegeben.

     Die Ausgabe von Jodtabletten gehört zum Katastrophenplan 
(Symbolbild). | Foto: Emily Wabitsch

Rund 7,1 Millionen Jodtabletten haben Bund und Land vor kurzem in 
Freiburg und den Landkreisen des Regierungsbezirks verteilen lassen. 
Jodtabletten werden kurzfristig an die Bevölkerung verteilt, wenn ein 
Unfall in einem Atomkraftwerk passieren sollte und Radioaktivität 
freigesetzt würde – hochdosiertes Jod soll das Risiko verringern, an 
Schilddrüsenkrebs zu erkranken. In der Nähe von Freiburg sind die 
schweizerischen Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt in Betrieb; im 
abgeschalteten französischen Atomkraftwerk Fessenheim verbleiben 
außerdem Brennelemente.

In Freiburg lagert das Amt für Brand- und Katastrophenschutz rund 
825.000 Tabletten ein und kümmert sich im Fall der Fälle um die 
Verteilung. Ausgabestellen für Jodtabletten wären dann die jeweiligen 
Wahllokale, also normalerweise Schulen oder andere öffentliche Gebäude. 
Geliefert wurden die Tabletten über das Regierungspräsidium Freiburg und 
das Technische Hilfswerk (THW). "Die Verteilung der Tabletten war eine 
gute Gelegenheit, logistische Abstimmungen zwischen Regierungspräsidium 
und THW zu verfeinern", so Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.

Altbestände an Jodtabletten werden im Herbst entsorgt

Geliefert wurden die Jodtabletten, weil die Bestände des Landes erneuert 
werden; der Bund stellt hierzu die Tabletten zur Verfügung. Wenn im 
Herbst 2020 die Neuverteilung abgeschlossen ist, werden die Altbestände 
an Jodtabletten entsorgt. Für Baden-Württemberg sind mehr als 34 
Millionen neue Tabletten vorgesehen. Das Land hat etwa 11 Millionen 
Einwohner, aber auch Durchreisende, Pendler, Studierende oder Touristen 
wurden bei der Tablettenvergabe mitgerechnet.

Informationen zum Katastrophenplan gibt es bei der Feuerwehr Freiburg
https://feuerwehr-freiburg.de/besondere-einsatzplanung.html



Mehr Informationen über die Mailingliste fessenheim-fr