[fessenheim-fr] Frage: Wie geht Ihr mit dem Thema Standortsuche um?

Klaus Schramm klausjschramm at t-online.de
Fr Aug 7 11:43:23 CEST 2020


Hier eine Frage von Jochen Stay, die
auch die TeilnehmerInnen dieser
Mailingliste angeht...

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Frage: Wie geht Ihr mit dem Thema Standortsuche um?
Date: Fri, 7 Aug 2020 10:50:11 +0200
From: Jochen Stay - .ausgestrahlt <stay at ausgestrahlt.de>

Liebe Leute (...),

ich melde mich heute mit einem speziellen Anliegen: Wir stehen ja mit
relativ hoher Wahrscheinlichkeit vor einem ziemlich heißen Herbst in
Sachen Atom-Debatte. Und ich weiß eigentlich viel zu wenig darüber, was
das für die Aktiven in der Anti-Atom-Bewegung bedeutet. Ich hätte von
denen, die hier mitlesen, dazu gerne eine Rückmeldung.

Zur Situation:

Am 30.9. veröffentlicht die BGE den "Zwischenbericht Teilgebiete". Damit
gibt es dann die erste amtliche Landkarte, wo nach einem geologischen
Tiefenlager für den hochradioaktiven Müll gesucht werden soll. Dem
Vernehmen nach werden es relativ viele Gebiete sein.

Es ist wahrscheinlich, dass dann in vielen dieser Gebiete eine Menge
Leute aufgeschreckt werden und anfangen, sich mit der
Atommüll-Problematik zu beschäftigen, sich teilweise zu organisieren und
sich dagegen zu wehren, zum Atomklo der Nation zu werden.

Es gibt in der Bewegung und unter den Verbänden - soweit ich das
überblicke - derzeit nur wenige Akteure, die sich auf diese Situation
vorbereiten und Pläne dafür machen, wie diese vielen Menschen, die
plötzlich neu zu unserem Thema kommen informiert und unterstützt werden
können. Es sind (meiner Kenntnis nach) die AG Schacht Konrad, die BI
Lüchow-Dannenberg, der BUND, .ausgestrahlt und einige wenige lokale Gruppen.

Meine Fragen an Euch:

Wie geht Ihr damit um, was da im Herbst auf uns zurollt? Habt Ihr vor,
dazu was zu machen? Oder seid Ihr so stark mit Euren anderen wichtigen
Themen beschäftigt, dass Ihr dafür keine Kapazitäten frei habt? Oder
findet Ihr es falsch, sich mit der Standortsuche (oder ihren
Auswirkungen) zu beschäftigen?

Bitte versteht mein Anliegen nicht falsch. Klar ist es mir persönlich
wichtig, dass sich möglichst viele erfahrene Aktivist*innen da
engagieren, weil ich das, was im Herbst kommt, für eine Chance halte -
auch übergeordnet, denn wer Angst vor Atommüll vor der Haustür hat, ist
wohl kaum davon zu überzeugen, dass Atomkraft eine gute Lösung für die
Klimakrise ist - und ist auch für andere Atom-Themen eher zu erreichen.
Aber: Ich finde es völlig legitim, wenn Leute aus der Bewegung eine
andere Einschätzung haben und/oder andere Schwerpunkte setzen. Es gibt
schließlich auch noch andere wichtige Baustellen.

Über Antworten auf meine Fragen würde ich mich freuen. Entweder an mich
persönlich oder hier auf der Liste, ganz wie Ihr mögt. Vielleicht
entsteht hier auf der Liste sogar eine konstruktive Diskussion zum Thema.

Soweit mein Anliegen. Unter dieser Mail findet Ihr noch einige Angebote
von .ausgestrahlt für diejenigen unter Euch, die überlegen, was zum
Thema zu machen, quasi ein "Werbeblock".

Ich bin gespannt auf Eure Reaktionen.

Schöne Grüße
Jochen


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Angebote von .ausgestrahlt zum Them Standortsuche:

1. Infotour Standortsuche mit .ausgestrahlt

Stell Dir vor, in Deiner Stadt steht auf dem Markplatz oder in der
Fußgänger*innen-Zone ein zum „Atomklo“ umgebautes Dixie-Klo und ein 2,60
Meter hoher Atomstandort-Pin, die auf die Standortsuche aufmerksam
machen. Dazu kommt eine wetterfeste Ausstellung zum Thema. .ausgestrahlt
geht vom 31. August bis 26. September damit auf Tour – wenn es
Gruppen/Personen gibt, die die Organisation vor Ort übernehmen. Bei
Fragen oder Interesse wendet Euch an helge.bauer at ausgestrahlt.de


2. .ausgestrahlt bereitet zahlreiche Online-Veranstaltungen zur
Standortsuche vor

Weil am 30. September der Zwischenbericht zur Standortsuche
veröffentlicht wird und schon gut zwei Wochen danach die erste
Teilgebiete-Konferenz stattfindet, bietet .ausgestrahlt im Herbst 2020
einen riesigen bunten Strauß von Online-Veranstaltungen an: Vorträge für
Einsteiger*innen, Fach-Vorträge, Wochenend-Seminare, Tipps für Aktive
und Vernetzungs-Angebote. Los geht es schon ab 11. August mit dem Start
der zweiten Runde der achtteiligen Veranstaltungsreihe „Basiswissen
Standortsuche“:
https://www.ausgestrahlt.de/informieren/atommuell/hochradioaktiv/standortsuche/termine/

Die weiteren Veranstaltungen sind noch in Planung, können aber ab Mitte
August hier gefunden werden:
https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/infoveranstaltung-ausgestrahlt/

„Standortsuche kompakt“
(Überblicks-Vortrag  zum  Suchverfahren und der Kritik daran)
„Standortsuche Spezial“
(Reihe von Fachvorträgen zu einzelnen Aspekten der Standortsuche)
„Standortsuche aktuell“, verbunden mit „Sprechstunde Standortsuche“
(wöchentliche Infos zu aktuellen Entwicklungen im Verfahren und
Antworten auf Fragen)
„Werkzeugkasten für Aktive“
(Vortragsreihe zu praktischen Fragen: Wie gründe ich eine BI? Wie melde
ich einen Infostand an? Wie komme ich mit meinem Anliegen in die Presse?
Und viele andere Themen)
„Best Practice aus örtlichen Initiativen”
(weil die besten Ideen vor Ort entstehen, gibt .ausgestrahlt in dieser
Reihe ausgewählten Initiativen Raum, um von ihrer Arbeit zu berichten)
„Redezeit Standortsuche“
(jede Woche eine Videokonferenz zum offenen Austausch für alle
Betroffenen und Aktiven)
„Netzwerk Standortsuche“ Videokonferenzen zur überregionalen und
bundesweiten Vernetzung von örtlichen Initiativen


3. Infoveranstaltungen vor Ort

.ausgestrahlt-Referent*innen kommen zu Vorträgen in Deinen Ort, auch
gerne in kommunale Gremien, allerdings nur, wenn die Corona-Situation es
zulässt. Wenn Du Interesse hast, wende Dich an
carolin.franta at ausgestrahlt.de


4. (Gegen-)Ausstellung

Du möchtest in einem öffentlichen Gebäude über die Standortsuche
aufklären? Dann bestelle die sechs Plakate im A0-Format im
.ausgestrahlt-Shop (ausgestrahlt.de/shop). Die Ausstellung eignet sich
auch gut als Gegenpart zur Wanderausstellung des Atommüll-Bundesamts,
wenn diese in Deiner Stadt gezeigt werden sollte.


5. Konferenzen zur bundesweiten Vernetzung

Wenn die Corona-Einschränkungen es zulassen, lädt .ausgestrahlt im
Winterhalbjahr zu drei bundesweiten Konferenzen zur Standortsuche ein,
damit sich Aktive und Betroffene informieren und vernetzen können:
10./11. Oktober 2020, Hannover
7./8. November 2020, Hannover
27./28. Februar 2020, Hannover
Wir sind noch unsicher, ob diese Konferenzen ganz oder nur in kleinerem
Rahmen oder gar nicht möglich sein werden. Deshalb setzen wir verstärkt
auf Online-Formate.


6. Online-Infos

Infos über potenzielle Standorte, Hintergrund-Texte, aktuelle Termine,
ein politisches Glossar zur Standortsuche, Videos und Podcasts findest
Du auf dem Infoportal Standortsuche: ausgestrahlt.de/standortsuche


7. Soziale Medien

Tagesaktuell informiert .ausgestrahlt im Herbst auf Twitter, Facebook
und Instagram. Videos gibt es auf Youtube und unsere Podcasts laufen auf
  allen gängigen Portalen. Nur wenn viele diese Inhalte teilen, werden
kritische Infos zur Standortsuche auch die Betroffenen erreichen.


8. Infomail Standortsuche

Mit einem speziellen Themen-Newsletter "Infomail Standortsuche§
informiert .ausgestrahlt alle ein bis zwei Wochen über aktuelle
Entwicklungen bei der Standortsuche. Kostenloses Abo auf
ausgestrahlt.de/standortsuche


9. Infomaterial zum Verteilen

Die Kritik an der Art und Weise der Standortsuche hat .ausgestrahlt in
kurzer und längerer Form auf Papier gebannt: Flyer, Broschüre,
Atommüll-Zeitungen. Kostenlos erhältlich im .ausgestrahlt-Shop
(ausgestrahlt.de/shop). Die nächste Atommüll-Zeitung (#3) liegt am 9.
Oktober der „taz“ bei und ist dann auch im Shop erhältlich.
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