[fessenheim-fr] Geballtes Nicht-Wissen

Redaktion Umwelt RDL umwelt at rdl.de
Sa Dez 7 15:32:29 CET 2019


Hallo Leute!

Die beiden Abgeordneten Gerhard Zickenheiner (MdB)
und Josha Frey (MdL) verbreiten Propaganda in einer
gestern (6.12.19) verbreiteten Pressemitteilung.
- Siehe weiter unten -
Freundlicher Weise mag mensch annehmen, daß sie es
gut meinen und die Propaganda ihrem geballten Nicht-
Wissen entspringt. Andernfalls wäre es *gezielte*
Desinformation der Öffentlichkeit.

1.
Weltweit wurden Atomkraftwerke für eine maximale
Betriebsdauer von 20 bis 25 Jahren ausgelegt. Dies
ist anhand der Fachliteratur aus den 1960er- und
1970er-Jahren nachweisbar.

Es ist daher falsch, zu behaupten:
"Weltweit wurden die meisten Atomkraftwerke bei
Inbetriebnahme für eine Laufzeit von bis zu 40 Jahren
ausgelegt."

Diese Propaganda dient offensichtlich zur Beschönigung
des angeblichen "Atomausstiegs", den "Rot-Grün" 2001
verkündet hatte.

2.
In der Änderung des Atomgesetzes wurden 2001 *keine*
"Restlaufzeiten" festgelegt - auch nicht etwa 32 Jahre.
Vielmehr wurden "Reststrommengen" vereinbart, die
zeitlich beliebig gedehnt werden konnten.

Das einzige AKW, das auf der Grundlage dieser vor 18
Jahren vorgenommenen Änderungen des Atomgesetzes
stillgelegt wurde, war das AKW Obrigheim (Inbetrieb-
nahme 1968) - im Mai 2005. In Anbetracht des Risikos
ist der Unterschied zwischen 25 und 37 Jahren wohl
kaum vernachlässigbar...
Zwischen 1998 und 2005 (Ende von "Rot-Grün") wurde
lediglich ein weiteres AKW stillgelegt: Das AKW Stade.
Doch das AKW Stade galt laut internen Dokumenten, die
2002 publik wurden, beim Betreiber selbst bereits
1998 als "unwirtschaftlich".

Auch in den Jahren 2005 bis 2010 wurde kein weiteres
AKW stillgelegt - und dies, ohne daß die
Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Angela Merkel
auch nur ein Komma am Atomgesetz (am "rot-grünen
Atomausstieg") ändern mußte.

Es ist daher falsch, zu behaupten:
"Beim Ausstiegsbeschluss in Deutschland wurde eine
Regellaufzeit von 32 Jahren zugrunde gelegt."

...und so lange solche Leute uns mit *Worten* für dumm
verkaufen, ist ihnen auch nicht zu trauen. Denn es ist
damit zu rechnen, daß sie uns auch wieder mit ihren
*Taten* (an den Meistbietenden) verkaufen, sobald sie
erneut an einer Regierung beteiligt werden!

Ciao
    Klaus Schramm


Gemeinsame Pressemitteilung von Gerhard Zickenheiner MdB und Josha Frey 
MdL, 6.12.2019

Bundestagsabgeordneter Zickenheiner und Landtagsabgeordneter Frey 
fordern schnelle Abschaltung von AKW Beznau (Schweiz) - Das AKW Beznau 
ist das älteste noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk der Welt
Die südbadischen Abgeordneten Gerhard Zickenheiner und Josha Frey 
(beides GRÜNE) fordern die schnelle Abschaltung des Schweizer 
Kernkraftwerks Beznau.

Die 1969 sowie 1971 fertiggestellten AKW Beznau 1 und Beznau 2 liegen 
weniger als zehn Kilometer Luftlinie von der Südgrenze Deutschlands 
entfernt. Beznau 1 war der erste Atommeiler der Schweiz und ist das 
älteste noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk der Welt.

Der Landtagsabgeordnete Josha Frey stellt hierzu fest: „Nach dem AKW 
Fessenheim stellt für unserer Region auch das AKW Beznau, insbseondere 
aufgrund seines Alter, einen extremen Risikofaktor dar. Der Atomausstieg 
ist ein klares Teilziel der Energiewende hinzu mehr Erneuerbaren 
Energien, wie Windkraft und Solarenergie, wofür wir Grünen seit unseren 
Anfängen stehen. Deshalb muss nach dem AKW Fessenheim umgehend das AKW 
Beznau stillgelegt werden.“

Weltweit wurden die meisten Atomkraftwerke bei Inbetriebnahme für eine 
Laufzeit von bis zu 40 Jahren ausgelegt. Beim Ausstiegsbeschluss in 
Deutschland wurde eine Regellaufzeit von 32 Jahren zugrunde gelegt. Das 
Schweizer AKW Beznau ist 50 Jahre alt und soll nach dem Willen des 
Betreibers noch mindestens zehn weitere Jahre in Betrieb bleiben. 
Laufzeiten von 60 Jahren sind zudem auch für die Atomkraftwerke in 
Gösgen und Leibstadt in der Diskussion, so dass das letzte Schweizer 
Atomkraftwerk erst im Jahre 2044 vom Netz gehen würde.

„Für mich ist die Laufzeit unvereinbar mit dem ansonsten hohen 
Sicherheitsbewußtsein und -Bedürfnis in der Schweiz und in Deutschland. 
Hier wird seitens der Betreiber unter Inkaufnahme hoher Risiken auf 
Gewinnmaximierung nach Abschreibung gesetzt“, so Bundestagsabgeordneter 
Gerhard Zickenheiner.

(Gemeinsame Pressemitteilung von Gerhard Zickenheiner MdB und Josha Frey 
MdL)



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